SACD nach FLAC wandeln?

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axxxxx

SACD nach FLAC wandeln?

Beitrag von axxxxx »

Freunde,
mal wieder eine digitale Frage:
Worin liegt der Unterschied zwischen SACD und 24/96 Aufnahmen? SACDs kann man auch in Flacs wandeln - korrekt?
Ich habe nämlich eine Quelle für LvB 1-9 als SACD im download gefunden, wobei es so scheint als ob man die Files dann über iTunes runterladen muss. Also demtentsprechend wird es das Apple Format sein - oder?
LvB 1-9 - LSO
Und frage mich, was a) bei der Wandlung zu Flacs passiert b) der Teac damit macht und c) mein DA Wandler der bis 24/96 verarbeiten kann damit macht. Weiterhin stellt sich die Frage, ob man SACD mit EAC/Poweramp rippen kann? Und wenn ja, ob dafür mein DVD-Laufwerk im Laptop ausreicht.
Wat kompliziert!

Gruß
Kai
Unicos
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Beitrag von Unicos »

Kai,

ich habe gerade mal den Link verfolgt.

Es handelt sich um eine Hybrid SACD, also mit SACD und normalem 16/44.1 CD Bereich
Grundsaetzlich ist es so, dass Du ueber I-tunes etc. kein SACD format bekommst, sondern AAC oder FLAC oder mp3 oder oder oder. Hierbei entschieden dann die Ersteller mit wieviel aufloesung sie diese dann anbieten. SACD ist in dem Sinne kein Format fuer gerippte Dateien. Also wenn man das genauer betrachtet ist 24/96 bestimmt die Aufnahmequalitaet, aber Abgespielte SACDs haben meiner Meinung nach eine hoehere Aufloesung (da wissen aber andere besser bescheid)

Grundsaetzlich kannst Du eine SACD nicht meines Wissens nach nicht rippen, sondern nur ueber einen analogen Weg aufzeichnen, also DA-AD und dann in Wav-->Flac.

Wie das nun mit den neuen Abspielgeraeten ist, die ueber HDMI, bis zu 24/96 koennten weiss ich gerade nicht, aber auch dafuer braeuchtest Du ein digitales aufnahmegeraet welches z.b. in wav aufnimmt und dann koenntest Du dieses in Flac umwandeln.

Zur Aufnahme, die soll sehr gut sein ich habe da auch schon Teile von und werde diese komplette mir nun ordern. Danke fuer den Tipp.

Gruesse

Thomas
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martino
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Beitrag von martino »

Hallo Kai,

ich denke alle auf der LSO Seite verlinkten Download-Möglichkeiten beziehen sich auf datenreduzierte mp3s. Nur die auf dem Postweg bestellbare SACD enthält HD-Daten...

Das allerdings im DSD-Format, mit riesiger Samplerate [2,8224 MHz (64×44,1 kHz)] aber nur geringer Bittiefe (1 Bit). Welches von vielen im Vergleich eher kritisch betrachtet wird.
www.acousence.de hat geschrieben: SACD

Bei ACOUSENCE haben wir bisher keine SACDs produziert, weil uns das musikalische Ergebnis bei eigenen Versuchen mit dem DSD (Direct Stream Digital) Aufzeichnungsverfahren der SACD zunächst ganz und gar nicht überzeugte, ganz zu schweigen von einer seltsamen Klangfärbung und Unnatürlichkeit in den Klangfarben und Klangstrukturen einzelner Instrumente. Bisher gehörte Fremdproduktionen gaben auch wenig Anlass daran zu glauben, dass es mit diesem Medium überhaupt anders zu schaffen ist. (...)
Und rippen kann mans mit vertretbarem Aufwand offenbar nicht - wer weiß dass das nicht stimmt möge mich korrigieren...
www.wikipedia.de hat geschrieben:Kopierschutz

Abgesehen vom bei Hybrid-SACDs zusätzlich vorhandenen CD-Layer, der genau wie jede Audio-CD problemlos abspiel- und kopierbar ist, sind die hochauflösenden Inhalte einer SACD durch einen Kopierschutz vor der unerwünschten Verbreitung geschützt.

Das Kopierschutzverfahren der SACD ist äußerst effektiv. Es besteht aus mehreren Schutzebenen: Pit Signal Processing (PSP) ist ein digitales, unsichtbares Wasserzeichen, das die Authentizität der SACD sicherstellt. Dabei wird bei den Gruben (Pits), in denen die Daten codiert sind, nicht nur wie bei der DVD die Länge ausgewertet, sondern auch die Breite, in der das Wasserzeichen codiert ist. PSP kann nur im Masteringprozess erstellt werden.[3]

Die Lead-In Area einer SACD ist verschlüsselt und kann ausschließlich von einem Hardwarebaustein in SACD-Playern dekodiert werden. Außerdem sind die Audiodaten per Content Scrambling kodiert und ein Teil des zum Dekodieren benötigten Schlüssels befindet sich auch hier in der SACD-Hardware. Beide Maßnahmen verhindern, dass SACDs auf Standard-DVD-ROM-Laufwerken ausgelesen werden können. Optional kann durch PSP ein sichtbares Wasserzeichen auf der Datenseite eingefügt werden.

Des Weiteren geben die bisher verfügbaren Abspielgeräte die auf einer SACD gespeicherten Inhalte ausschließlich analog an den Verstärker weiter. Die neuartige Multimedia-Schnittstelle HDMI versteht sich seit ihrer Version 1.2 jedoch auch auf die digitale Weitergabe von DSD-Daten. Aufgrund der Signalverschlüsselung soll jedoch auch mit HDMI ein digitales Speichern und Kopieren der SACD-Daten unmöglich sein.
P.S.: In den Wikipedia-Artikeln ist leider regelmässig die Passage zu finden, Auflösungen über 16/44.1 brächten keinen hörbaren Klanggewinn...
www.wikipedia.de hat geschrieben:Hörtests

Bei Stereoaufnahmen sind in objektiven Hörtests praktisch keine Unterschiede zwischen einer hochwertig produzierten herkömmlichen CD und einer Super-Audio-CD zu hören, so dass die wegen der höheren Abtastrate und größeren Samplingtiefe behauptete bessere Klangqualität von Super-Audio-CDs gegenüber CDs nicht bestätigt werden konnte.
Was hier von vielen anders wahrgenommen wurde. Jedenfalls scheint in diesen Artikeln kaum je jemand genauer darüber nachzudenken, warum denn HD besser klingen soll. Die hier vorherrschende Meinung führt das für mich recht einleuchtend auf die verbesserte Darstellung von Zeit- und damit Räumlichkeitsinformationen (feiner abgestuftes Zeitraster bei Samplingfrequenzen > 44.1kHz ) sowie von Dynamikabstufungen (feiner abgestuftes Amplitudenraster bei Bittiefen > 16bit) zurück.

Das immer wieder vorgebrachte Argument der nicht mehr gegebenen Hörbarkeit von Schwingungen=Tönen einer Frequenz > 20kHz geht am Knackpunkt völlig vorbei. Hier gehts nicht um Töne! Dazu hat Ralf Koschnicke das hier geschrieben.

Kann natürlich auch an der Güte das Abhörsystems liegen, mit einer normalen Analogkette wird der Unterschied nicht so zum tragen kommen.

Martin
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

martino hat geschrieben:Kann natürlich auch an der Güte das Abhörsystems liegen, mit einer normalen Analogkette wird der Unterschied nicht so zum tragen kommen.
Martin
Martin, genau das sehe ich als entscheidende Ursache für die oft geäußerte Behauptung, dass es angeblich keinen klanglich hörbaren Unterschied zwischen CD-Format und HD-Files gäbe. Denn bis die Auflösung der klangliche Flaschenhals wird, und demnach in HD-Files zu investieren lohnt, muss die Wiedergabekette bereits einen hohen Qualitätsstandard haben.
Gleiches gilt für Behauptungen, dass die Jitter-Thematik viel zu hoch bewertet würde, von Unterschieden in der Playersoftware ganz zu schweigen (siehe Diskussionen über cmp2 oder Amarra).

Deine Information hinsichtlich SACD kann ich nur bestätigen: Es ist aufgrund des Kopierschutzes nicht möglich, den HD-Inhalt, der umgerechnet eine Sampling- und Bitrate von 88.2 KHz / 24bit besitzt, auf legalem Wege aus der SACD zu rippen. Es gibt allerdings Firmen wie Linn-Records oder HD-Tracks, die den HD-Inhalt der SACDs zum Download anbieten (einfach nach 88.2/24-Format schauen).

Grüße
Fujak
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Freunde,
danke für die schnelle Hilfe.
Dann bringt es mir nichts, diese SACDs zu KAUFEN. Wenn ich die höhere Auflösung dann nicht mal als Flac-Files nutzen kann und lediglich 16/44 habe. Schon strange. Leider scheinen die Aufnahmen vom LSO nicht in 24/96 vorzuliegen, was sicherlich dem ursprünglichen Masterformat entspricht.
Sehr ärgerlich.

Gruß
Kai
martino
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Beitrag von martino »

Fujak hat geschrieben:(...) die oft geäußerte Behauptung, dass es angeblich keinen klanglich hörbaren Unterschied zwischen CD-Format und HD-Files gäbe.
Die Diskussion geht ja offenbar sogar noch sehr viel weiter...
www.acouscence.de hat geschrieben:Während mancherorts sogar durchaus ernsthaft über die Unhörbarkeit von Unterschieden zwischen mp3 und CD diskutiert wird (...)
Vom LSO gibts bei HDtracks zumindest zwei HD-Alben vom Chandos Label. Das ist aber wohl nicht was Du suchst? Oder Eigenaufnahmen des New York Philharmonic Orchestra...

Martin
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Fujak hat geschrieben: Deine Information hinsichtlich SACD kann ich nur bestätigen: Es ist aufgrund des Kopierschutzes nicht möglich, den HD-Inhalt, der umgerechnet eine Sampling- und Bitrate von 88.2 KHz / 24bit besitzt, auf legalem Wege aus der SACD zu rippen.
Ein möglicher Weg ist hier beschrieben.

Und dann gibts noch eine Firma in der Schweiz, welche ebenfalls Möglichkeiten bietet. Das muss ich aber erst wieder irgendwie ausbuddeln.

Grüsse, Uli

PS: hab gebuddelt, es war DVDUpgrades. Die bieten ebenfalls Karten zur Digitalausgabe von SACD.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Uli, danke für den Hinweis. Ich hätte nicht gedacht, dass soetwas angeboten wird.

Zwei Punkte bleiben für mich allerdings fraglich:
1. Der Einsatz in Deutschland zumindest scheint mir nicht legal zu sein; immerhin wird ja hier hardwaremäßig ein Kopierschutz umgangen.
2. Bei einem Preis von 1.076 SFR zuzüglich DVD/SACD-Player für das Schweizer Produkt muss man schon eine große SACD-Sammlung haben, dass sich die Investition lohnt.

Ich glaube, da kaufe ich mir die Files lieber von Acousense, HD-Tracks oder Linn-Records.

Grüße
Fujak
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Fredoman
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Beitrag von Fredoman »

Hallo Tonfreunde,

gerade neu in diesem Forum möchte ich meinen Beitrag zu diesem 1 1/2 Jahre altem Thread leisten.

Ich bin jetzt seit ca. 3 Monaten in der technischen Lage SACD's zu rippen (natürlich die hochauflösende Spur). Ich bewerkstellige das mit einer speziellen Sony Playstation 3 und mit verschiedener natürlich legal erworbener Software. Ich kann euch aber sagen, es war ein komplizierter Weg, ich musste unzählige Forums-Beiträge wälzen und habe wochenlang mit hardware- und softwareseitigen Problemen gekämpft. Letztlich funktioniert aber alles wie geschmiert.

Der Vorgang an sich ist aufwändiger als einfache CDs zu rippen, aber meiner Hörerfahrung nach lohnt sich die Prozedur. Ich persönlich höre den Unterschied zwischen der CD- und SACD-Spur. Bitte vergesst aber nicht, dass wie auch bei normalen CDs nicht jede SACD per se gut ist. Auch da gibt es grosse qualitative Unterschiede im Mastering. Wenn man allerdings "audiophile" SACDs erwischt, macht das ganze schön viel Freude.

Was das Thema Legalität betrifft, ist mein Standpunkt:
Die SACD beherbergt technischerseits mehrere Kopierschutze. Diese zu umgehen ist technisch schwierig, aber machbar. NUR: das Urheberrecht in Deutschland ist das gleiche, egal ob für CD oder SACD oder sonst irgend einen exotischen Tonträger. Bei der CD ist es ja nun unstrittig, dass sogenannte Sicherungskopien für den Eigengebrauch, wie wir sie ja für unsere Streamer verwenden, legal sind. Warum sollte eine Sicherungskopie von SACD plötzlich illegal sein? Nur weil der Kopierschutz (gegen missbräuchliche Vervielfältigung) ausgefeilter ist?

Ich stehe also auf dem Standpunkt: ich rippe mir meine legal erworbenen SACD's und begehe keine Verletzung des Urheberrechts.

Klang frei!

Manfred

PS: wer mal einen SACD-Rip erleben will, ist herzlich eingeladen zu einer Demonstration :cheers:
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Manfred,

CD ohne Kopierschutz -> Rip legal für Privatkopie [1]
CD mit Kopierschutz (sog. UN-CD) -> Rip illegal
SACD hat Kopierschutz -> Rip illegal.

Regel: Wenn Kopierschutz geknackt wird -> Kopie illegal.
Analoge Kopie ist hingegen legal.

IMHO ist ein SACD-RIP möglicherweise dann unproblematisch, wenn das digitale Signal nach der geräteinternen Anwendung des Kopierschutzes abgegriffen wird. Für manche SACD-Player gibt's ja entsprechende Umbauten.

Gruß

Jochen

[1] Möglicherweise wäre das noch zu präzisieren: CD-Kopie als Privatkopie in begrenzter Anzahl ist legal, beim Rip und der Ablage auf Festplatte ist das wohl noch nicht gänzlich unumstritten. Aber ich kenne den diesbezüglichen aktuellen Stand der Rechtsprechung nicht.
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Funky
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Beitrag von Funky »

[
Die Diskussion geht ja offenbar sogar noch sehr viel weiter...

Vom LSO gibts bei HDtracks zumindest zwei HD-Alben vom Chandos Label. Das ist aber wohl nicht was Du suchst? Oder Eigenaufnahmen des New York Philharmonic Orchestra...

Martin

Hallo Martin,

interessanter Link, als Analogie (aber kein Nostalgiker) koennte man meinen ich habe mich auf diesen Thread verirrt, aber insgesamt bekommt man auf diesem Forum sehr viele Anregungen und mich interessiert als G-ADS Nutzer natuerlich auch das Thema hochauflösende Formate.

Hat denn jemand eine der auf dem Acousense Label vorgestellten Vinyl Scheiben versus der anderen Medien schon mal gehört ?

Würde mich natürlich schon sehr interessieren (alle meine bisherigen via digitalen Master (96/24) aufgenommenen Vinylplatten sind zumindest den guten rein analog aufgenommenen Platten unterlegen in der Tondichte und im emotionalen Ausdruck ). Insofern kann ich das was Acousense schreibt hinsichtlich der Limitierungen analoger Bänder so nicht bestätigen.

Nun, versuch macht klug, ich werde mir eine der Vinyl Scheiben zulegen - das Horenstein Ensemble - und Euch dann berichten. Parallel dann noch den hochauflösenden Download ziehen - und dann sehen wir mal wo G-ADS und Plattenspieler jeweils stehen.

Rainer
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