Audiophile M.2 SSD

Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Gabriel,

das schaut richtig gut aus. Danke fürs teilen. Man sieht ganz deutlich, dass es ein High Performance Rechner ist.
Bei mir gibt es Einträge ausschließlich mit Antwortzeiten null beim starten des auf dem NAS befindlichen Tracks.
Nach kurzer Zeit leer sich auch bei Wiedergabe die Liste komplett. Aus welchen Gründen auch immer. Dürfte aber mit der Ramdisk und dem massiven Abspecken des Server 2016 OS zu tun haben.
Wir ein neuer Track geladen, sieht man wieder kurzzeitig ca. 6 Einträge (Systemdienste und mediacenter Exe) mit Antwortzeit null, die dann wie gehabt alle verschwinden.

Das Pagefile welches man in deiner Liste sieht, kannst du dir eigentlich sparen. Das ist ein Microsoft Übrigbleibsel aus Zeiten als Arbeitsspeicher noch teuer war. Ich denke dein Arbeitsspeicher wird sich eh langweilen. Vielleicht macht sich die dann nicht mehr vorhandene Auslagerungsdatei sogar klanglich bemerkbar. Einfach ausprobieren.
Den Partitionen keine Auslagerungsdatei zuweisen, dann lagert Windows nichts mehr auf die Datenträger aus und das Pagefile wird nicht mehr angelegt.

Viele Grüße,
Horst
StreamFidelity
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Pagefile

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Horst,

vielen Dank für den Tipp zu Pagefile und auch gleich umgesetzt. :cheers:

Grüße Gabriel
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gerihifi
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Beitrag von gerihifi »

Hallo Horst,

da ich aus dem Datacenter/Cloud Umfeld komme würde mich interessieren, inwieweit in der NVMe Preisregion, vielleicht Datacenter SSDs auch Sinn machen?

Bsp. https://www.micron.com/about/blog/2022/ ... layer-nand

Da ich keinen Windows/Linux-based Musikserver habe, wie geht die Software mit dem Buffering um, oder verlassen sich alle auf OS-Kernel/Filesystem?

Im Bereich Upsampling wird hier auch echtes Multithreading oder auch GPU/Cuda Unterstützung eingesetzt?

Im RZ-Umfeld ist meist das Filesystem, oder die Software selbst der limitierende Faktor :)

Danke für Deinen Erfahrungsaustausch!

Lg
Gerald
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Gerald,
gerihifi hat geschrieben: 23.06.2022, 22:31 Hallo Horst,

da ich aus dem Datacenter/Cloud Umfeld komme würde mich interessieren, inwieweit in der NVMe Preisregion, vielleicht Datacenter SSDs auch Sinn machen?
Bsp. https://www.micron.com/about/blog/2022/ ... layer-nand
Ich sehe für mich persönlich keinen Vorteil, da dank Verwendung einer Windows Ramdisk, bei der das komplette Windows beim Booten des OS ins Ram geschrieben wird, bei fertig gebootetem OS keinerlei Zugriffe auf Partitionen des OS Datenträgers mehr stattfinden. Die SSD könnte quasi abgezogen werden. Wir reden also über ein reines "Arbeitsspeicher Betriebsystem", das zusätzlich sehr aufwändig für die Wiedergabe von Audio optimiert wurde.
In Setups ohne Windows Ramdisk sollte sich der OS Datenträger unbedingt durch sehr kurze Zugriffsszeiten und hohe IOPS Werte auszeichnen, sonst wird die SSD im Vergleich zu einer reinen Arbeitsspeicher Lösung zum Flaschenhals.
Wenn es ein MLC oder TLC Datenträger sein soll, dann vielleicht zumindest mit SLC Cache. Habe ich aber persönlich noch nicht klanglich vergleichen können.
NVMe Protokoll wäre für mich jetzt nicht zwingend, ist aber wohl obligatorisch, damit SSDs überhaupt über PCIe Schnittstellen kommunizieren können. PCIe ist wiederum nützlich, wenn man sehr viele Daten pro Zeiteinheit schaufeln möchte bzw. muss (keine Windows Ramdisk, eventuell auch rechenaufwändiges Upsampling). Über mehrere parallel laufende Lanes geht einfach mehr geht als über SATA. Taiko geht da noch eine Schritt weiter und betreibt parallel 12 Speicherkanäle und zwei XEON CPUs (= mehr physikalische Cores) um noch mehr Tasks zeitgleich abarbeiten zu können.

Spielt man einen Audio Track on the fly (also ohne komplettes Laden des Tracks in den Arbeitsspeicher) ab, dann spielt es laut der Beobachtung einiger Nutzer schon eine Rolle, für welchen Flashspeichertyp man sich entscheidet, idealerweise SLC (single level cell) oder Optane. Wobei man dann immer noch nicht Zugriff auf alle sich klanglich auswirkenden Flaschenhälse hat. Ideal wäre für die direkt auf der SSD befindlichen Clock eine ultra low phase noise Variante, sowie Spannungsregler auf dem Datenträger, die wenig rauschen und einen hohen PSRR über eine hohe Bandbreite haben.
Eine SSD im M.2 Formfaktor wird bekanntermaßen über den M.2 Slot mit der benötigten Haupt- Betriebsspannung versorgt. Leider ist das schon wieder suboptimal, da man auf die Qualität dieser vom Mainboard bereitgestellten Spannungsquelle keinen direkten Einfluss nehmen kann. Daher geht Jcat mit der audiophilen M.2 SSD nun einen anderen Weg und vermeidet die bekannten Flaschenhälse. Natürlich zu einem sehr stolzen Preis, den ich persönlich nicht bereit wäre zu bezahlen. Diese starke Abhängigkeit der M.2 Spannungsversorgung könnte aber unter anderem ein Grund sein, warum sich ultra teure linear geregelte ATX Netzteile auf die Qualität der Audiowiedergabe auswirken. Denkt man einen Moment darüber nach, könnte man vielleicht auf die Idee kommen, dass man mit dem Kauf des teuren linergeregelten ATX-Netzteil den falschen Weg geht ...

gerihifi hat geschrieben: 23.06.2022, 22:31 Da ich keinen Windows/Linux-based Musikserver habe, wie geht die Software mit dem Buffering um, oder verlassen sich alle auf OS-Kernel/Filesystem?
Das wissen vermutlich nur die Software Hersteller ausreichend genau.

gerihifi hat geschrieben: 23.06.2022, 22:31 Im Bereich Upsampling wird hier auch echtes Multithreading oder auch GPU/Cuda Unterstützung eingesetzt?
Ja, GPU/Cuda Unterstützung macht sicherlich Sinn, wenn jemand unbedingt rechenaufwändiges Upsampling möchte. Mehr zu dem Thema kann vermutlich Gabriel einbringen.

gerihifi hat geschrieben: 23.06.2022, 22:31 Im RZ-Umfeld ist meist das Filesystem, oder die Software selbst der limitierende Faktor :)
Danke für Deinen Erfahrungsaustausch!

Lg
Gerald
Ja, bei einem Rechenzentrum ist das sicherlich so. Beim Audio-PC gibt es ganz andere Flaschenhälse.
„Schnell“ in Bezug auf Datenübertragung zwischen Quelle (z.B. NAS) und Audio-PC ist hier eben nicht das wichtigste. Warum sollte ich für den Transport eines 1411kbps (bei 44.1K / 16Bit WAV) großen Audio File Datenstromes ultra hohe Datenübertragungsraten brauchen?
Die verwendete Player-Software, die Version des verwendeten Schnittstellenkartentreiber (Puffergrößen einstellbar), die Latenzen des OS um nur ein paar der vielen Parameter zu nennen, sind bekanntermaßen ein wichtiges Thema.

Viele Grüße,
Horst
StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,
Trinnov hat geschrieben: 24.06.2022, 10:14
gerihifi hat geschrieben: 23.06.2022, 22:31 Im Bereich Upsampling wird hier auch echtes Multithreading oder auch GPU/Cuda Unterstützung eingesetzt?
Ja, GPU/Cuda Unterstützung macht sicherlich Sinn, wenn jemand unbedingt rechenaufwändiges Upsampling möchte. Mehr zu dem Thema kann vermutlich Gabriel einbringen.
Der HQPlayer bietet Cuda Unterstützung an. Die Ursprungsidee war einen rechenstarken PC im Keller oder Arbeitszimmer stehen zu haben, wo Lüftergeräusche keine Rolle spielen. Als Endpunkt wird dann z. B. ein rechenschwacher NUC oder RasPi angesteuert. Wer den Audio PC in der Nähe seiner Anlage zu stehen hat, nimmt gleich einen lüfterlosen PC. Teilweise weden Systeme mit lüfterlosen Grafikkarten angeboten, z. B. von MonsterLabo The Beast.

Aufgrund der Fortschritte bei den CPUs ist z. B. DSD1024 ohne Cuda überhaupt kein Problem mehr. Z. B. mit einem Intel® Core™ i9-12900K Prozessor mit Hyper-Threading und Overclocking bis 4,4GHz und passiver Kühlung.

Grüße Gabriel
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hi Gabriel ,

125W bzw. 240W im Turbo Betrieb passiv? Viele passive Gehäuse geben zwar 125W an aber im Kleingedruvkten steht dann meistens mit einem „ leichten „ Luftzug über dem Motherboard .

Gruss Dirk
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Dirk,
dirk-rs hat geschrieben: 24.06.2022, 12:33125W bzw. 240W im Turbo Betrieb passiv?
Die TDP steht für Thermal Design Power. TDP ist die maximale thermische Verlustleistung generiert von einem Chip (wie einer CPU), auf deren Grundlage eine Kühllösung konzipiert wird. Wichtig: Dabei handelt es sich um einen nominellen Wert. Die tatsächliche Verlustleistung kann kurzzeitig höher, aber in der Praxis bei einem Audio PC deutlich niedriger liegen. Die TDP sagt nichts über den tatsächlichen Energieverbrauch aus!

Ich habe noch einen Screenshot gefunden, wo die P-Cores bei 4GHz laufen. Mit dem anspruchsvollsten Modulator vom HQPlayer und DSD256 lag der Verbrauch bei unter 50W. Die Temperatur erreichte 75°C.

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Grüße Gabriel
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Hallo

ich habe einen lüfterlosen Audio PC mit Streacom FC9 Gehäuse (TPD 65W). Der Prozessor ist ein Intel I7 Mobil mit TPD 27W. Das geht gut, mit Vollast glaube war die Coretemparatur aller Cores unter 55 Grad.
Ich würde maximal bis zur Hälfte der TPD beim Prozessor gehen die für das Gehäuse angegeben ist. Sonst wirds heiss und "lüfterig".

Die Leistung reicht locker für 16 Kanäle FIR (65kTaps) mit 44.1kHz (PCM)
Klar mit DSD kann man den Prozessor sofort in den Anschlag bringen. DSD, ausser zum mal probieren, hat bei mir keinen Einsatz.

Der Audio PC ist auch mit einer SSD bestückt, aber darauf sind keine Audiodaten nur OS.
Die Audiodaten sind auf einem NAS das via Ethernet angekoppelt ist.

Gruss

Peter
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