SACD/DSD als PCM-Stream abspielen

beltane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3165
Registriert: 14.11.2012, 09:58
Wohnort: Hannover und Göttingen

SACD/DSD als PCM-Stream abspielen

Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

mein DAC beherrscht ausschließlich PCM bis 24 Bit 192 kHz.

Nun meine Frage: Ist mit einer klanglichen Verbesserung zu rechnen, wenn ich über Foobar statt 24 Bit 192 KHz Wave oder Flac Format die Files als DSD abspiele? Foobar verfügt über ein Plugin, das die DSD Files abspielen und entsprechend in PCM Output umwandeln kann.

VIele Grüße

Frank
Bild
beltane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3165
Registriert: 14.11.2012, 09:58
Wohnort: Hannover und Göttingen

Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

ich habe mir jetzt einmal über diese Website:

http://www.2l.no/hires/index.html

für das Hoffensemble das Stück Inncence heruntergeladen, einmal als PCM mit 176,4 und eimal als DSD 256. In Foobar habe ich die entsprechenden Plugins für die DSD Wiedergabe installiert.

Ich habe den Eindruck, das bei der DSD Version die Höhen entspannter klingen und gleichzeitig besser auflösen - hörbar bsp. ab 4:04 bei den Becken. Ich würde mich freuen, wenn ein Forent diesen Test ebenfalls einmal durchführen und mir Feedback geben könnte.

Ggf. ist es aber auch so, dass das Plugin irgendetwas am Sound macht?

Viele Grüße

Frank
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3134
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Hallo Frank,

meine Ohren meinen, SACDs ähnlich zu hören, wie du es für deinen Versuch mit DSD-Material wahrnimmst. Aber ich habe auch einen Bekannten, der sagt, dass DSD für seine Ohren an weggebügelten Transienten leide. Muss halt jeder für sich entscheiden.

Viele Grüße

Jochen
Bild
beltane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3165
Registriert: 14.11.2012, 09:58
Wohnort: Hannover und Göttingen

Beitrag von beltane »

Hallo Jochen,

ich frage mich nur: Wenn das Foobar Pluguin aus dem DSD File wieder einen PCM Stream erzeugt, wieso klingt der anders, als wenn ich gleich einen PCM Stream nehme? Im DA Wandler ändert sich ja nichts. Werde mir demnächst mal weitere Stücke im Vergleich anhören. Und sie im Blindtest meiner Frau vorspielen. Nicht dass ich hier einer Autosuggestion unterliege?!

Viele Grüße

Frank
Bild
Audiophon
Aktiver Hörer
Beiträge: 835
Registriert: 29.01.2020, 16:50
Wohnort: Frankfurt a.M.

Beitrag von Audiophon »

Hallo Frank,

spannendes Thema! Wenn ich etwas Zeit habe mache ich vielleicht auch mal den folgenden Test:
  • Wandlung DSD in PCM im Streamer, dann über den Mutec MC3+ USB zum DAC
  • Wandlung DSD in PCM im Mutec MC3+ USB und dann in den DAC
  • Direkte Zuspielung (ohne Mutec) DSD Stream an DAC und interne Wandlung in PCM in DAC
Mein DAC versteht zwar DSD, wandelt dies intern aber in PCM um, ähnliche Situation also wie bei Dir. Ich bin gespannt, auch wenn es bei meinem Versuchsaufbau natürlich viele Variablen wie z.B. die verschiedenen Kabel gibt :wink:

Viele Grüße
Martin
Bild
beltane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3165
Registriert: 14.11.2012, 09:58
Wohnort: Hannover und Göttingen

Beitrag von beltane »

Hallo Martin,

ich werde mir morgen von der von mir verlinkten Website die weiteren Teststücke als DSD und PCM herunterladen und dann am Sonntag in Ruhe vergleichen.

Viele Grüße

Frank
Bild
beltane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3165
Registriert: 14.11.2012, 09:58
Wohnort: Hannover und Göttingen

Beitrag von beltane »

Hallo Martin,

also - ich habe mir das heute mal etwas intensiver angehört. Der gestrige Eindruck ist zumindest in Teilen der Tatsache einer geringeren Lautstärke des DSD Files nach der Konvertierung in den PCM Stream geschuldet. Man kann im Plugin bei Foobar die ausgegebene Lautstärke des PCM Streams ändern - damit klang es dann gefühlt gleich laut wie der native PCM Stream und die Unterschiede reduzierten sich.

Aber trotzdem haben sich bei meiner Frau und ich (bei meiner Frau im Blindtest) folgende Eindrücke ergeben:

PCM nativ klingt es höher auflösend und klarer als DoP mittels Foobar Plugin, aber auch anstrengender, weniger ganzheitlich, weniger analog.

Technisch verstehe ich das überhaupt nicht, aber so war es halt. Ich werde in dem kommenden Wochen weitere Tests machen.

Den ausführlichen Test habe ich mit einem nativ als DSD aufgenommenen Stück durchgeführt. Denn bei vielen Stücken wird zunächst in PCM aufgenommen und dann nach DSD gewandelt. Insofern sollte man diesem Adpekt beim Download beachten.

Bin mal auf Deine Eindrücke gespannt.

Im Übrigen habe ich jetzt mal eine Reihe von Informationen zu PCM vs. DSD gelesen.

Es ist höchst umstritten, ob DSD im Vergleich zu hochauflösendem OCM technisch wirklich Vorteile bringt. Leider übersteigen die diskutierten Aspekte mein technisches Verständnis. Dann gibt es nur relativ wenig DA Wandler, die DSD nativ wandeln. Und von denen nutzen die meisten die eher schlechte Schnittstelle USB. Nur ganz wenige erlauben I2S, Ethernet. Also auch nicht unbedingt optimal. Und der Mehrbedarf der DSD Datendateien an Plattenplatz im Vergleich zu hochauflösenden FLAC Files ist enorm.

Interessante Informationen findet man hier:

https://help.nativedsd.com/en/articles/ ... -pcm-files

https://docs.google.com/spreadsheets/d/ ... 1964212797

https://digital-audio-systems.com/pcm-i ... ch-zu-dsd/

https://www.connect.de/ratgeber/digital ... 32849.html

https://www.production-partner.de/basic ... fuer-sacd/

https://www.24bit96.de/musik-in-highres ... zDownloads

Viele Grüße

Frank
Bild
StreamFidelity
Aktiver Händler
Beiträge: 1606
Registriert: 24.09.2017, 14:50
Wohnort: Hansestadt Rostock
Kontaktdaten:

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Frank,
beltane hat geschrieben: 31.10.2021, 09:44PCM nativ klingt es höher auflösend und klarer als DoP mittels Foobar Plugin, aber auch anstrengender, weniger ganzheitlich, weniger analog.
Das finde ich interessant.

Der Entwickler vom HQPlayer Jussi Laako schrieb mal im Forum Audiophile Style:
Für mich klingt die PCM-Seite bei Transienten flach (ein bisschen "Flap-Flap"). Es fehlt der Körper, das Gewicht, die Tiefe und der Kick der DSD-Seite, die bei DSD256 mit ASDM7EC (88.2k Daft Punk) läuft.
Ich habe mit PCM und DSD schon einige Iterationen durch. Ich zitiere mich mal selbst: :D
StreamFidelity hat geschrieben: 05.03.2019, 13:31DSD habe ich bisher kritisch gesehen. Es gibt nur wenig Material. SACDs habe ich gar nicht und auch keinen Player, der das abspielen könnte. DSD kann mit Studioeffekten nicht nachbearbeitet werden. Daher wurde DSD oft aus PCM konvertiert.

Ist das Quellenformat wirklich wichtig?

Tatsache ist, dass einige Hersteller jedes Signal (also auch PCM) vor der Wandlung in DSD um- und hochrechnen. So zum Beispiel im EMM Labs DAC V2, siehe hier das Interview im Thread: Ed Meitner über Digital Audio. Oder im PS Audio DirectStream DAC, siehe Testbericht von HifiStatement.

Und eben optional der Spring DAC. Das OS DSD hört sich für mich nach wie vor besser an. Merkwürdigerweise sogar in der Konstellation des externen Oversamplings auf 352.8/384 kHz - 24 bit. Die native Datenweitergabe ließ dagegen im Klang zu wünschen übrig.

steile Thesen: :shock:

- Ich neige dazu, die technische Wandlerarchitektur als sekundär anzusehen. R2R und Delta-Sigma DACs sind gleichauf, wenn diese gut gemacht sind.
- Es kommt auch nicht auf das Quellenformat an. Oft wird DSD ohnehin von PCM konvertiert.
- Es kommt vielmehr darauf an, welches Format kurz vor der Wandlung in Analog vorliegt!
- Oversampling (OS) DSD hört sich für mich organischer an. Die Transienten sind ausgeprägter. Der Bass geht gefühlt tiefer.

Mit meinen Thesen wird nicht jeder einverstanden sein, was völlig in Ordnung ist. Vielfalt belebt die Welt.
Mittlerweile überlasse ich die Transormation von PCM nach DSD nicht mehr einem schwachbrüstigen DAC, sondern einem Audio PC mit extrem hoher Rechenleistung und der Software HQPlayer. Das ist übrigens auch eine Lösung, die T+A bei seinem SDV 3100 HV ausdrücklich empfiehlt.

Ich empfehle lieber gleich einen DAC zu verwenden, der DSD nativ abspielen kann als DSD Material zu kaufen, um es dann in PCM umzuwandeln.

Grüße Gabriel
Bild
beltane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3165
Registriert: 14.11.2012, 09:58
Wohnort: Hannover und Göttingen

Beitrag von beltane »

Hallo Gabriel,

also - ich kann Dir da nur zustimmen:

Konvertierung, egal in welcher Richtung, immer über den PC - nicht im DAC. Gleich gilt für Upsampling und Dithering.

Und wenn man DSD Files kaufen will, sollte der DAC das nativ wandeln können.

Alles andere kann - aus meiner technuschen Laiensicht - klanglich nur abfallen.

Ich finde es halt nur spannend, dass bereits DSD Files, die vom PC in PCM gewandelt werden, etwas angenehmer als native PCM Streams klingen. Das erklärt sich mir nicht.

Viele Grüße

Frank
Bild
Tinitus
Aktiver Hörer
Beiträge: 1323
Registriert: 10.11.2013, 21:48

Beitrag von Tinitus »

Hallo Zusammen,

Ralf Koschinke hat mal interessante Beiträge hier im Forum zum Thema DSD und PCM verfasst, die ich leider nicht mehr finden kann. Beide haben Vor- und Nachteile. Wird von einem Format ins andere gewandelt, handelt man sich immer auch die Nachteile des anderen Formats mit ein. Außerdem gibt es sehr wenig Musik, die durchgehend in DSD verarbeitet wurde.

Gruß

Uwe
Bild
beltane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3165
Registriert: 14.11.2012, 09:58
Wohnort: Hannover und Göttingen

Beitrag von beltane »

Hallo Uwe,

das ist so auch auf einigen der von mir verlinkten Seiten nachzulesen, volle Zustimmung.

Gerade das Angebot nativ produzierter DSD Files scheint überschaubar zu sein.

Native Formate sind - meiner Einschätzung nach - konvertierten Files gegenüber immer vorzuziehen.

Viele Grüße

Frank
Bild
Markush
Aktiver Hörer
Beiträge: 368
Registriert: 02.08.2021, 11:44

Beitrag von Markush »

Guten Morgen,

ich habe viele SACDs noch obwohl seit Umstieg auf Roon kein Abspielgerät mehr dafür. Wie rippe ich da die DSD Spur?
Dann habe ich Roon der auf einen Devialet streamt. Weiß gar nicht ob das dann direkte oder eher wahrscheinlich als PCM übergeben wird.
Bild
Melomane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3134
Registriert: 14.10.2011, 18:30

Beitrag von Melomane »

Markush hat geschrieben: 02.11.2021, 07:02 Wie rippe ich da die DSD Spur?
Hallo Markus,

kurze Antwort: Hier in Deutschland aus juristischen Gründen (Kopierschutz) gar nicht!

Viele Grüße

Jochen
Bild
beltane
Aktiver Hörer
Beiträge: 3165
Registriert: 14.11.2012, 09:58
Wohnort: Hannover und Göttingen

Beitrag von beltane »

Hallo Markus,

wie Jochen schreibt, ist rippen nicht erlaubt - damit also eine Einbindung in Roon nicht möglich.

Aber: Player wie Foobar erlauben es, ein ISO Image abzuspielen - man muss dafür nur die passenden Plugins installieren:

https://sourceforge.net/projects/sacddecoder/

Nach meinen Verständnis sollte das erlaubt sein, lasse mich aber gerne korrigieren, sollte ich das falsch einschätzen.

Viele Grüße

Frank
Bild
chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Moin Frank
Nach meinen Verständnis sollte das erlaubt sein, lasse mich aber gerne korrigieren, sollte ich das falsch einschätzen.
Da bin ich mir nicht sicher. Es ist ja nicht das Rippen, was privat verboten ist, sondern das umgehen eines Kopierschutzes… Also wie kommt man an eine ISO Datei ohne sie zu kopieren?
Rippen darf man für den Hausgebrauch ja, so lange man keinen Kopierschutz umgeht.

Grüße

Christian
Antworten