Audirvana und die Geheimnisse des Upsampling

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fr.jazbec
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Audirvana und die Geheimnisse des Upsampling

Beitrag von fr.jazbec »

Hallo
Ich muß etwas länger ausholen.
Seit ca. einem Jahr streame ich Lossless, bislang mit Tidal, seit neustem mit Qobuz. Am Anfang nutzte ich einen Dragonfly Cobalt und war auch zufrieden. Audirvana brachte den Sound nochmal nach vorne, allerdings hörte ich nur BitPerfekt, da Upsampling auf Audirvana gefühlt Dynamik raubte. Dann wechselte ich zu einem Chord Qutest. Hier probierte ich DSD, aber auch das sagte mir nicht wirklich zu und ich landete wieder bei BitPerfekt.
Nun testete ich Qobuz an, es gefiel mir auch ganz gut, mir fehlte aber plötzlich so etwas wie musikalische Wärme. Dem konnte ich dann durch Upsampling in Audirvana auf DSD256 begegnen. Hier war die Kühle weggeblasen, als Nachteil blieben lediglich eine schlechtere Ortung, die Instrumente waren breiter und flossen ineinander über.
Den, für mich, idealen Kompromiss fand ich dann als ich bei Audirvana Upsampeln auf maximale Frequenz des DACs einstellte, beim Qutest immerhin 768khz. Dazu lineare Filter und ich hatte keine Kälte und dennoch Ortung und Plastizität.
Jetzt bin ich darauf gestoßen, daß SoX eigentlich besser arbeiten soll wenn es nur gradzahlig upsampelt, also eigentlich oversampelt. Grund dafür soll sein, daß SoX dann lediglich einen Rechenschritt benötigt, beim Upsampeln auf ungerade Werte benötigt es drei Schritte. Also habe ich bei Audirvana „Power of two“ eingestellt, dadurch wird 44khz z.B. auf 705khz upgesampelt statt auf 768khz. Erstaunlich dabei aber der Klangunterschied, das gefühlt Harte in der Musik war zurück, fast genau wie bei BitPerfekt.
Hat jemand dafür eine Erklärung oder falle ich einem Psychophänomen zum Opfer?
Gruß Rüdiger
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo Rüdiger,

ich hatte mit resample_soxr, das im Kern sox einsetzt, dazu Messungen gemacht. Die kannst du hier nachlesen: Upsampling soxr geradzahlig vs. ungeradzahlig. Ergebnis war, dass -- zumindest mit der angewendeten Messmethodik -- bei ungeradzahligem Upsampling bessere Ergebnisse erkennbar waren. Inwieweit das deine Höreindrücke erklärt, bleibt natürlich offen. Dafür sind zu viele andere Variablen im Spiel (was macht dein DAC evtl. bei anderen Abtastraten anders?)

Grüße,
Andree
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Andree
Vielen Dank für deine Rückmeldung. :cheers:
Das deckt sich dann ja tatsächlich damit was ich erhört zu haben glaube, sehr interessant, daß da auch messtechnisch etwas dran sein kann. Gibt mir ein wenig den Glauben in meine Ohren zurück. :mrgreen:
Gruß Rüdiger
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Hallo Rüdiger und Andree,

ich vermute, dass bei ungeradem Upsampling eine Interpolation stattfindet, die beim geraden Hochrechnen fehlt. Beim Qutest gibt es meine ich keine großen Unterschiede, wenn sich die Abtastrate ändern. Insofern hört sich dann auch hochgerechnetes 44.1 wie 44.1 an - im Prinzip läge dann ja auch nichts anderes vor, außer dass es 4, 8 oder 16 gleiche "Pixel" einen "Pixel" (2 Byte) ersetzen. Bei DSD dürfte das ein ähnlicher Effekt sein. Vielleicht bringen andere Auflösungen ein besseres Ergebnis?

Grüße
Harald
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plattenpuck
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Beitrag von plattenpuck »

Angetrieben durch diesen Thread habe ich auch ein wenig rumgespielt. Allerdings verwende ich im neuen Audirvana Studio kein SoX, sonder r8brain, was mir wesentlich besser als SoX gefällt.

Mein DAC selbst läuft im NOS Modus.

Mir kommt es eher so vor, als wäre "Power of 2" in meinem Fall deutlich entspannter und relaxter. Ich bin mir aber noch unschlüssig und teste noch ein wenig :mrgreen:
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