PowerLAN an Fritzbox stört Audionetz durch drop-outs massiv

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Horse Tea
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PowerLAN an Fritzbox stört Audionetz durch drop-outs massiv

Beitrag von Horse Tea »

Hallo zusammen,

bereits früher habe ich über häufige drop-outs meiner Ethernetverbindung zwischen Fritzbox/NAS und Linn G-ADS2 berichtet. Hier waren ein einzelner Lichtschalter und ein Kühlschrank verantwortlich, obwohl sich diese in einem zu den Audiogeräten separaten Stromkreis befinden. Abhilfe brachten andere Stromkabel (Shunyata Cobra).

Aktuell wollte ich ein Smart Home Gerät mit einer App steuern, das über PowerLAN (Devolo Adapter) mit der Fritzbox 7590 verbunden ist. Dabei kam es zu folgenden Problemen: 1. die Synology NAS meldete sich sehr oft neu an der Fritzbox an. 2. Mein VV, der Trinnov Amethyst, ebenfalls über eine App bedient, musste häufig manuell mit der App neu mit der Fritzbox verbunden werden. 3. Beide Vorgänge führten dazu, dass der Linn vollkommen "durcheinander" geriet. Mal funktionierte Kazoo, nach ein paar Sekunden Musik zeigte der Linn die Eieruhr, mal funktionierte Kazoo nicht, wobei entweder Qobuz nicht im Menu erschien oder auch das NAS nicht angezeigt wurde. Es kam außerdem häufig vor, dass der Linn überhaupt nicht dazu zu bewegen war, ins Netz zu gehen (Anzeige: X). Bei dem Problem spielte auch der EtherRegen eine Rolle, der stets vor den Endgerät aktiv sein muss, damit das Problem gelöst werden kann. Das dauerte manchmal bis zu 20 min. Glücklicherweise war mein erster Verdacht auf die Ursache richtig. Das ziehen des Ethernetkabels von der Fritzbox zum PowerLAN Adapter löst das Problem zu 100%.

Nachdem ich schon oft über den schlechteren Klang bei PowerLAN im Audionetzwerk gelesen habe, aber noch nie über häufige drop-outs (bei mir im Mittel mindestens einmal/Stunde), erscheint mir mein Problem einen Faden wert. Fazit: Nicht nur bei ROON kann PowerLAN, sogar in einem separaten Stromkreis, zu vollkommen unakzeptablen Problemen beim Streaming führen. Das zeigt mir erneut, wie wichtig eine störungsfreie Stromversorgung der Anlage ist.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Horst-Dieter,

ich verwende insgesamt 6 PowerLAN-Adapter im Haus, davon zwei im Audio-Netzwerk. Alle Adapter sind von TP-Link. Ein Device ist von Devolo. Die von Dir beschriebenen Probleme habe ich noch nicht feststellen können - was nicht gegen Deine Aussage sprechen soll, sondern eher dafür, mögliche weitere Faktoren zu identifizieren.
Welche PowerLAN-Adapter verwendest Du? Vielleicht ist es ein zufällig ungünstiges Zusammenspiel zwischen Linn und dem Fabrikat Deiner Adapter. Vielleicht würde ein Netz-Isolator am Linn helfen. Bei mir laufen alle Audio-Komponenten an einer eigenen Phase, die nicht vom PowerLAN belegt ist - wohlwissend, dass bei den neueren Adaptern auch der Nulleiter sowie Erdung einbezogen werden (können).

Grüße
Fujak
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SolidCore
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PowerLAN

Beitrag von SolidCore »

Hallo Horst-Dieter

Ein Bekannter von mir verwendet ebenfalls PowerLAN von Devolo für seinen Linn Akurate DS1.
Der Spuk war erst vorbei, als er den oder die Adapter an einer anderen Phase als die der Anlage betrieben hat.
Rein testweise könntest du mal eine Verlängerungsschnur zu den Adaptern ziehen, um dies auszuprobieren.

Wäre WLAN, vielleicht Reichweite per Repeater verlängert, keine Option ?

Meine Erfahrung zeigte, das man mit anderem Netzteil am Router, einem WLAN-auf-Lan Umsetzer am Linn Streamer,
dazwischen jedoch noch ein Ether-Regen mit besserem Netzteil, und vor allem 2 guten LAN Kabeln, bereits sehr gut
Musik streamen kann. Ungefähr 2x so gut, wie mit CAT6, welches in der Wand verlegt ist.
Das matscht und bedeckt den Klang bereits so, das der Spaß nicht eintritt.

WLAN und LWL ist aber nicht prinzipiell besser. So habe ich auch mal 4m sehr gutes Silber-Lankabel direkt vom Router über den Regen
zum Streamer versucht. Auch das spielt wieder richtig gut. Wobei derlei lange Kabel dann eher eine Preisfrage sind.

Falls du keinen Ether-Regen hast, wäre auch dieser vielleicht in der Lage, PowerLan aufzuwerten, bzw mit seiner
galvanischen Entkopplung und Reclocking zu verbessern.

Gruß
Stephan
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NobbiPi
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Beitrag von NobbiPi »

Hallo Horst-Dieter,

bis vor zwei Jahren liefen auch unsere Lan- und Wlan-Verbindungen über Fritzbox und Devolo im ganzen Haus.
Als dann ein neuer Phono-Vorverstärker einzog, gab es dauernde Störgeräusche in der Musikanlage.
Erst als sämtliche Devolo-Stecker aus dem Stromkreis entfernt wurden, war wieder Ruhe.

Wir habe seit dem komplett auf Wlan mit Repeatern umgestellt und alles ist gut.

Grüße
Nobbi
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Thargor
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Beitrag von Thargor »

Horse Tea hat geschrieben: 21.12.2020, 23:18 Das ziehen des Ethernetkabels von der Fritzbox zum PowerLAN Adapter löst das Problem zu 100%.

Nachdem ich schon oft über den schlechteren Klang bei PowerLAN im Audionetzwerk gelesen habe, aber noch nie über häufige drop-outs (bei mir im Mittel mindestens einmal/Stunde), erscheint mir mein Problem einen Faden wert. Fazit: Nicht nur bei ROON kann PowerLAN, sogar in einem separaten Stromkreis, zu vollkommen unakzeptablen Problemen beim Streaming führen. Das zeigt mir erneut, wie wichtig eine störungsfreie Stromversorgung der Anlage ist.
Wie kommst Du denn auf die Idee, da wäre die Stromversorgung der Täter? Ich würde eher sagen, das zeigt, wie wichtig eine korrekt ausgeführte Netzwerkverbindung ist. Und da ist Power LaN eben immer nur dritte Wahl - wobei es häufig auch völlig Störungsfrei läuft (Glückwunsch, wenn das so ist!). Ich mag den Kram nicht. Bei einem Freund war die Power LaN Verbindung so lange instabil wie ein Intel NUC in der Steckdose direkt daneben steckte. Als der woanders drin war, lief alles stabil. Und Power LAN ist für mich auch immer etwas seltsam: Wir nutzen Netzfilter gegen Störungen im Netz und legen dann absichtlich auf das Stromnetz dann noch ein Ethernetsignal?

Viele Grüße!
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo

wir haben im Erdgeschoss noch die Arztpraxis meiner Frau. Da dort kein LAN-Anschluß existierte, haben wir alles mit devolo PowerLAN verbunden. Ging nicht lange gut, da einige medizinische Geräte rumzickten, obwohl auf eigener Phase. Allerdings waren das noch alte Powerlan-Geräte. Mit neueren (die auch nicht mehr direkt an der FritzBox hingen, sondern über einen Switch liefen) ging es dann besser, aber nur kurze Zeit - Ursache war, wie bereits Fujak schrieb:
Fujak hat geschrieben: 22.12.2020, 09:22 Bei mir laufen alle Audio-Komponenten an einer eigenen Phase, die nicht vom PowerLAN belegt ist - wohlwissend, dass bei den neueren Adaptern auch der Nulleiter sowie Erdung einbezogen werden (können).
Erst als wir die PowerLAN-Geräte entsorgten und im ganzen Haus nur noch LAN und WLAN inkl. Repeatern nutzten, war der Spuk vorbei.

Hat zwar nichts mit Audio zu tun, Horst-Dieter - aber vielleicht hilft dir die Info.

Grüße
Jörg
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die vielen nützlichen Tips. Mit diesem Interesse habe ich gar nicht gerechnet, da ich nicht viele Beiträge zum Thema PowerLan im Audionetzwerk gefunden habe, schon gar nicht zu drop-outs, eher zur Klangqualität.
Fujak hat geschrieben: 22.12.2020, 09:22 Welche PowerLAN-Adapter verwendest Du? Vielleicht ist es ein zufällig ungünstiges Zusammenspiel zwischen Linn und dem Fabrikat Deiner Adapter. Vielleicht würde ein Netz-Isolator am Linn helfen. Bei mir laufen alle Audio-Komponenten an einer eigenen Phase, die nicht vom PowerLAN belegt ist - wohlwissend, dass bei den neueren Adaptern auch der Nulleiter sowie Erdung einbezogen werden (können).
1. Ich nutze die Dovolo AVplus 500 Mbps
2. Ich habe zwischen NAS und Fritzbox einen Netz-Isolator, der das Problem aber nicht behoben hat.

auch @ Stephan usw.
3. Laut meinem Elektriker kann ich den Audiokomponenten nicht eine eigene Phase gönnen, da die Sauna (Starkstrom) auf allen drei Phasen liegt. Ich bin aber technischer Laie, so dass ich das nur nachplappere.
SolidCore hat geschrieben: 22.12.2020, 12:44 1. Wäre WLAN, vielleicht Reichweite per Repeater verlängert, keine Option ?
2. Meine Erfahrung zeigte, das man mit anderem Netzteil am Router, einem WLAN-auf-Lan Umsetzer am Linn Streamer,
dazwischen jedoch noch ein Ether-Regen mit besserem Netzteil, und vor allem 2 guten LAN Kabeln, bereits sehr gut
Musik streamen kann. Ungefähr 2x so gut, wie mit CAT6, welches in der Wand verlegt ist.
Das matscht und bedeckt den Klang bereits so, das der Spaß nicht eintritt.
3. WLAN und LWL ist aber nicht prinzipiell besser. So habe ich auch mal 4m sehr gutes Silber-Lankabel direkt vom Router über den Regen
zum Streamer versucht. Auch das spielt wieder richtig gut. Wobei derlei lange Kabel dann eher eine Preisfrage sind.
4. Falls du keinen Ether-Regen hast, wäre auch dieser vielleicht in der Lage, PowerLan aufzuwerten, bzw mit seiner
galvanischen Entkopplung und Reclocking zu verbessern.
ad 1. Doch, aber dann muss ich ein Gerät dafür kaufen. Die einfachere Option ist, das Smart Home Gerät via LAN zu verbinden. Dazu muss ich testen, ob noch ein LAN-Kabel in den "Kabelschacht" zum Keller passt. Das kann ja ein einfaches Patchkabel sein.

ad 2+3. Davon ist bereits vieles realisiert, nämlich Netzteil am Router, EtherRegen mit besserem Netzteil, ebenfalls eine LWL-Strecke, allerdings noch single-mode. In der Wand sind insgesamt 27m AQ Forest. Daher ist mein Konzept, nur das Kabel von TAE-Dose zur Fritzbox und vom EtherRegen zum Linn zu verbessern. Es ging mir in meinem Post aber nur sekundär um den Klang. Denn ohne das drop-out Problem gelöst zu haben, machte eine Investition in LAN-Kabel keinen Sinn.

ad 4. meinst Du den EtherRegen mit Reclocking aufzuwerten? das ist sicher eine, wenn auch die teuerste Option.
NobbiPi hat geschrieben: 22.12.2020, 12:47 Erst als sämtliche Devolo-Stecker aus dem Stromkreis entfernt wurden, war wieder Ruhe.
alcedo hat geschrieben: 22.12.2020, 12:56 Erst als wir die PowerLAN-Geräte entsorgten und im ganzen Haus nur noch LAN und WLAN inkl. Repeatern nutzten, war der Spuk vorbei.
Das ist im Moment auch mein Konzept. Alle anderen Geräte im Heimnetz werden gut über WLAN versorgt. Ob ich dann einen WLAN auf LAN Umsetzer für den Keller kaufe, muss ich noch klären.
Thargor hat geschrieben: 22.12.2020, 12:52 Wie kommst Du denn auf die Idee, da wäre die Stromversorgung der Täter? Ich würde eher sagen, das zeigt, wie wichtig eine korrekt ausgeführte Netzwerkverbindung ist. Und da ist Power LaN eben immer nur dritte Wahl - wobei es häufig auch völlig Störungsfrei läuft (Glückwunsch, wenn das so ist!).
Die Hypothese, dass es am am Stromnetz liegt, kommt daher, weil zuvor ein Lichtschalter (Busch-Jäger), die sich äußerlich durch nichts von allen anderen Lichtschaltern im gleichen Raum unterschied, zu sehr ähnlichen drop-outs geführt hatte. Die Devolos hatte ich noch aus der Zeit, als ich weder Besitzer eines NAS noch eines Linn- Streamers war. Ich habe diese Adapter jetzt einfach mal probiert und das ging schief.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Horst-Dieter,

ob es die Netzwerk- oder Stromqualität ist, die zu Drop-Outs führt, kannst Du am Besten in der Fritzbox nachschauen unter "Heimnetz => Netzwerk => Netzwerkverbindungen". Wenn bei Deinen PowerLan-Adapter Übertragungsraten von mindestens 100/100 stabil angezeigt werden, ist der Datendurchsatz hinreichend groß - auch für HD-Audio.

Übrigens meinte ich mit meiner Frage nach dem Filter am Linn kein Netzwerk- sondern Stromfilter wie z.B. Furman AC 210 AE. Wobei natürlich ein Netzwerkfilter in jedem Fall aus klanglichen Gesichtspunkten empfehlenswert ist.

Grüße
Fujak
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hi zusammen,

es kommt auch oftmals darauf an welche DSL Art genutzt wird.

Devolo Power Lan hat z.b. Probleme mit VDSL bzw. Vectoring.

Ich hatte immer wieder mit Verbindungsabbrüchen zu kämpfen bis ich die Devolo Power LAN Geräte aus dem Haushalt verbannt habe und auf Repeater gesetzt habe die per LAN angebunden wurden. So habe ich ein Mesh System im gesamten Haus und Gartenbereich.
Seitdem nie wieder Probleme gehabt.

Hier wird das genauer erklärt bzw. dessen Lösungsvorschläge.

https://www.devolo.de/ratgeber/vdsl

Gruss Dirk
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Dirk,

für mich liest sich das eher, als hätte VDSL Probleme mit den Devolos. Power-Lan ist meiner Erfahrung nach auch Glücksache. Je nach Installation und angeschlossenen Geräten kann es gut gehen. Oder eben auch nicht.

Ich würde, wenn möglich, einen großen Bogen um diese Geräte machen und eher den Aufwand betreiben, eine Leitung zu legen.

Grüße

Hartmut
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Hironimus_23
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Beitrag von Hironimus_23 »

Horse Tea hat geschrieben: 22.12.2020, 19:27 [...]
auch @ Stephan usw.
3. Laut meinem Elektriker kann ich den Audiokomponenten nicht eine eigene Phase gönnen, da die Sauna (Starkstrom) auf allen drei Phasen liegt. [...]
Hallo Horst-Dieter,

solltest du trotzdem oder zusätzlich die Audiokomponenten auf eine Phase legen wollen, so sollte das nicht im Widerspruch zur angeschlossenen Sauna stehen. Diese würde ja nur im eingeschalteten Zustand, also wenn Strom fließt, potentielle Störungen einbringen. Also wenn Sauna aus, dann gut Hören. Und sollten sich ggf. auch noch im ausgeschalteten Zustand der Sauna ggf. Störungen durch das Zugreifen auf alle 3 Phase ergeben, könntest Du die Sauna zusätzlich am Sicherungskasten ausschalten bzw. die eine Phase, auf denen die Audiokomponenten laufen.

VG
Hironimus
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