CamillaDSP - Eine universelle DSP-Engine für W10, MacOS und Linux

Daihedz
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CamillaDSP - Eine universelle DSP-Engine für W10, MacOS und Linux

Beitrag von Daihedz »

Hallo in die Runde

Es ist an der Zeit, den Versuch zu unternehmen, CamillaDSP nicht nur als Ersatz für Brutefir und damit bloss Linux-tauglich zu diskutieren, sondern ganz allgemein als potente, universelle DSP-Engine für alle gängigen Betriebssysteme. Denn seit einiger Zeit schon läuft Camilladsp sowohl auf W10, als auch auf MacOS und natürlich auch wie bisher auf Linux. Deshalb auch der neue Faden. Denn möglicherweise könnten sich durch die W10- und MacOS-Portierungen vielleicht etwas mehr Forenten für CamillaDSP interessieren, wenn das Linux-Only-Label weg ist.

Seit den Anfängen von CamillaDSP wurde und wird der Funktionsumfang laufend erweitert. Aktuell "kann" CamillaDSP praktisch alles, was man sich für den audiophilen und gepflegten DSP-Alltag nur wünschen kann. Ganz neu im develop-Zweig dazu gekommen ist die Erweiterung der Funktionalität des Webservers mit der Möglichkeit der dynamischem Volumeneinstellung (während des laufenden Betriebs) sowie das Auslesen der aktuellen Pegelwerte an Ein- und Ausgang.

Für meinen Hausgebrauch habe ich die Develop-Branch installiert, welche gemäss meinen Erfahrungen jeweils den Reifegrad in etwa einer bereits fehlerfreien Beta aufweist. Es gibt jedoch nebst den Sources auch Fix-Fertig downloadbare und ausführbare Programmdateien für W10, MacOS, Linux sowie auch für den Raspi. Diese fertig compilierten Programme weisen dann allerdings nicht alle neuesten Goodies auf. Dafür kommen sie garantiert, und über einige Wochen gereift, Rock-Solid daher. Und das könnte möglicherweise doch manche W10- oder MacOS-User, und vielleicht auch Raspberianer hier ansprechen. Downloaden und ausprobieren. Fertig.

Mehr darüber z.B.:
https://github.com/HEnquist/camilladsp/releases
Step-By-Step Configuration:
https://github.com/HEnquist/camilladsp/ ... pbystep.md
Und hier die Develop:
https://github.com/HEnquist/camilladsp/tree/develop

Es wäre sicher interessant, auch hier über die Erfahrungen mit CamillaDSP austauschen zu können. Eine entsprechende, 5-Stern-Diskussion läuft ja schon anderswo, allerdings in english:
https://www.diyaudio.com/forums/pc-base ... n-etc.html

OS-Transkulturelle Grüsse
Simon
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Simon,

danke für den Tipp. Leider sind alle Windows-Nutzer außen vor, die einen Chip von Intel statt von AMD einsetzen. Das Gleiche gilt für Mac-User. Camilla kann sich bislang also nur teilweise vom proprietären Pfad lösen.

Grüße
Fujak
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo Fujak,

amd64 sind 64 Bit Images, die auch auf Intel laufen.

Grüße,
Andree
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andree,

wenn Du die camilladsp.exe auf Deinem Intel-PC zum Laufen bringst, würde ich mich über ein How-To freuen... 8)

Grüße
Fujak
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Fujak
Fujak hat geschrieben: 07.12.2020, 16:04 ... wenn Du die camilladsp.exe auf Deinem Intel-PC zum Laufen bringst, würde ich mich über ein How-To freuen...
Woran bist Du mit Deinem Versuch gescheitert? Respektive - Was waren die Fehlermeldungen? Vielleicht war die Konfiguration bei Dir nicht korrekt, was am Anfang geschehen kann? Denn eigentlich werden expizit beide Architekturen, d.H. sowohl Intel, als auch AMD, als tauglich erwähnt:
https://github.com/HEnquist/camilladsp#installing

Fehlerprotokollinteressierte Grüsse
Simon

Nachtrag ... nun habe ich es extra auf meinem Intel-Laptop gestestet, und bei mir funktioniert es mit Intel bestens. Das Programm hat jedoch kein W10-GUI. Das heisst, Du musst es in einem eigens dafür geöffneten c>: - command-Fenster öffnen. Und dann siehst Du den Begüssungstext. Ansonsten, "einfach so" die exe-Datei gewohnheitsmässig angeklickt, blitzt besagtes Fenster bloss auf und verschwindet gleich wieder.
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Simon,

genauso habe ich es gemacht. Ich bekomme jedoch die Fehlermeldung auf den Desktop:
Diese App kann auf dem PC nicht ausgeführt werden - Wenden Sie sich an den Softwareherausgeber, um eine geeignete Version für Ihren PC zu finden.
Die Fehlermeldung taucht auf unabhängig davon, ob ich cmd.exe als User oder mit Admin-Rechten starte.

Grüße
Fujak
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Fujak
Fujak hat geschrieben: 07.12.2020, 19:17 ... Fehlermeldung auf den Desktop:
Diese App kann auf dem PC nicht ausgeführt werden - Wenden Sie sich an den Softwareherausgeber, um eine geeignete Version für Ihren PC zu finden.
...
Interessant ... und ich habe diesen Text gegoogelt. Und sowas scheint gemäss der vielen Antworten in/von Google ein recht häufiges und deshalb auch allgemeines Problem zu sein, welches offenbar u.a. auch auf die einzelne, spezifische Win-Konfiguration zurückzuführen sein kann. Dein individuelles Windows zickt, meines nicht ... und an der Intel CPU kann es deshalb auch nicht liegen. Mein Windows ist übrigens eine naturbelassene 0815-Version der neuesten 64Bit-/Pro-/20H2 Ausgabe.

Mich würde es in der Folge jedenfalls sehr interessieren, ob Du eine Lösung ergoogeln und vielleicht dank der Mithilfe entsprechend W10-bewanderter Mitforenten hinkriegen kannst. Und natürlich auch, bei wem sonst noch die (Intel- oder AMD-) Installation durchläuft, und bei wem nicht.

Rätselnde Grüsse
Simon
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Simon,

danke für Deine Recherche bezüglich möglicher Ursachen. Ich habe die gleiche Win10 Version (64Bit-/Pro-/20H2) wie Du und relativ frisch installiert (ca. 2 Wochen).
Mich würde es in der Folge jedenfalls sehr interessieren, ob Du eine Lösung ergoogeln und vielleicht dank der Mithilfe entsprechend W10-bewanderter Mitforenten hinkriegen kannst. Und natürlich auch, bei wem sonst noch die (Intel- oder AMD-) Installation durchläuft, und bei wem nicht.
Ich werde das nicht weiterverfolgen. Bei der Häufigkeit des Auftretens dieses Fehlers und der doch eher unsystematischen Ursachen-Konstellation, scheint mir die Software in der Windows-Version noch nicht ausgereift. Ich werde da noch ein paar releases abwarten und es später mal wieder neu ausprobieren.

Grüße
Fujak
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Hallo

was soll denn dieses DSP Engine mehr können als was man kennt?
Was wäre der einzigartige Vorteil?

Audirvana, Roon, Jriver, Dirac, Acourate, acourateconvolver, REW etc.?

Gruss

Peter
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Fujak
Fujak hat geschrieben: 07.12.2020, 21:21 ... Ich werde da noch ein paar releases abwarten und es später mal wieder neu ausprobieren. ...
Ich werde Deine leider leidige Erfahrung zwischenzeitlich gerne auch Henrik Enquist weitermelden. Und Merci fürs Mitmachen!

Pionierarbeit-anerkennende Grüsse
Simon
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Peter
Dipolaktiv hat geschrieben: 07.12.2020, 21:44 ... was soll denn dieses DSP Engine mehr können als was man kennt?
Was wäre der einzigartige Vorteil?
Die kurze Antwort:
Nichts und ...
Keiner


Die längere Antwort:
Dipolaktiv hat geschrieben: 07.12.2020, 21:44 ... Audirvana, Roon, Jriver, Dirac, Acourate, acourateconvolver, REW etc. ...
Was soll denn Neumann mehr können als was man kennt? Geithain, Genelec, JBL, Silbersand, AGM etc ...? So intuitiv eine solche Frage auch gestellt sei, so wenig vermag eine aus allen möglichen Antworten den "einzigartigen Vorteil" von X gegenüber den restlichen Verdächtigen des gesamten Alphabets herauszuheben.

Technisch verglichen, machen eigentlich alle diese von Dir aufgezählten Lösungen grob dasselbe und/oder ähnliches. Sodass eine konkrete Auswahl in erster Linie nach sehr individuellen, sprich subjektiven Faktoren erfolgen wird. Und deshalb, wenn ich nun konkret etwas dazu sagen würde, dann wirst Du mir zu Recht widersprechen.

Bei all der Subjektivität wäre zu erwähnen, dass die möglichen, respektive sinnvollen Grenzwerte für bestmögliches Audio sattsam bekannt sind. Einerseits sind von vornherein die physikalischen Gesetze gegeben, so z.B. das obligate, thermische Widerstandsrauschen, welches den Rauschteppich selbst der besten Elektronik bei ca. -130dB ... -140dB ausbreitet. Darunter geht nicht, jedenfalls nicht in unserem Universum. Dieser Dynamikumfang entspricht denn auch zufälligerweise so in etwa dem des Gehörs eines gesunden jungen Individuums, welcher zwischen Hörschwelle und Schmerzgrenze ebenfalls ca. 130dB beträgt.

Softwaremässig kann mit 32Bit hingegen ein Dynamikumfang von theoretisch und opulenten ca. 190dB errechnet werden. Das heisst, dass wir uns alle ganz ruhig mit 32Bit-Software begnügen können. 64-Bit-Software dient allenfalls bloss dann einer Verbesserung, falls damit die Ressourcen des Rechners insgesamt besser ausgenützt werden können. Und es sei nachzumessen, ob der Rechner besser mit 32Bit- oder mit 64Bit-Software klarkommt.

Und nach all dem, was wären meine Kriterien für die Wahl einer Software? Ich habe Punkte zu vergeben:

- Nett ist, wenn eine Software in beiden Versionen, sowohl 32Bit als 64Bit, zur Verfügung steht. +1 Punkt.
- Nett ist, wenn die Software all das zur Verfügung stellt, was man so braucht. +1 Punkt.
- Nett ist, wenn eine sorgfältige, übersichtliche technische Dokumentation mitgeliefert wird. +1 Punkt
- Nett ist, wenn der Quellcode sowohl öffentlich ist (+1 Punkt) und auch übersichtlich dokumentiert ist. +1 Punkt.
- Nett ist, wenn die Funktionen individuell und übersichtlich konfiguriert werden können. +1 Punkt
- Nett ist, wenn die Software möglichst auf einen Betriebssystem-nahen, respektive Hardware-nahen Layer aufsetzt. +1 Punkt
- Nett ist, wenn die voll funktionale Software, sei es Gratis- oder kostenpflichtig lizenzierte Software, ohne weiteres zwischen verschiedenen Rechnen migriert werden kann. +1 Punkt
- Nett ist, wenn die Software laufend (weiter-)entwickelt wird. +1 Punkt
- Nett ist, wenn für weiterentwickelte Versionen keine zusätzlichen Kosten anfallen. +1 Punkt
- Nett ist, wenn die weiterentwickelten Versionen genauso stabil oder stabiler sind als die bisherigen Versionen. +1 Punkt
- Nett ist, wenn die Software kostenfrei ist. +1 Punkt
- Nett ist, wenn die Software Kreativität zulässt, und zu Spielereien und Experimenten verführt. +1 Punkt
- Nett ist, wenn der Entwickler/Verkäufer vertrauenswürdig erscheint. Vertrauenswürdig für mich bedeutet, wenn die Produktinformation technische Kompetenz transportiert. +1 Punkt. Wenn jedoch dabei, oder gar stattdessen, dreist-blöde Audioheilsversprechungen und/oder hirnrissige Theorien in die Welt gesetzt werden, und somit der Entwickler/Verkäufer den potenziellen User/Kunden eigentlich für Dumm hält und auch so hinstellt, ist obligat keine Vertrauenswürdigkeit gegeben. -1 Punkt.
- Nett ist, wenn problemlos eine direkte Kommunikation mit dem Entwickler möglich ist. +1 Punkt
- Nett ist, wenn der Entwickler auf Vorschläge eingeht und den User dergestalt an der Weiterentwicklung einbindet. +1 Punkt

In meinem Hobby-Alltag verwende ich übrigens Acourate, den AcourateConvolver, ARTA/LIMP/STEPS, CamillaDSP sowie REW.

CamillaDSP erreicht bei mir als einzige Software 16 von 16 möglichen Punkten. Und ausschliesslich deshalb habe ich CamillaDSP hier im Forum nochmals vorgestellt. Auf dass sich vielleicht auch andere, dergestalt darauf aufmerksam geworden, daran erfreuen. Andere Interessen an diesen Posts, geschweige denn finanzielle Interessen, habe ich überhaupt keine.

Diversifiziert-bewertende Grüsse
Simon
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Dipolaktiv
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Beitrag von Dipolaktiv »

Hallo Simon

ich bin vor langer Zeit zu JRiver gekommen, da Multichannel geht (6, z.B. 5.1). Geht auch mit 12 Kanälen (5.1 mit Crossover 2x4).In Kombination mit acourateconvolver.

Roon kann 5.1 gemäss Werbung nun auch, die weiteren Softwareplayer weiss ich nicht.

Ja ich sehe, meine Gewichtung ist etwas ganz anders. Aber interessant dass es nun sowas gibt.

Gruss

Peter
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tinnitus
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Beitrag von tinnitus »

Hallo Peter,
ich nutze CamillaDSP als vier Kanal Lösung, Frequenzweiche und Faltung mit Fir Filtern aus Acourate. Ich habe auch schon acht Kanalausgabe getestet. Das Kanallimit setzt hier die Hardware. Bisher läuft CamillaDSP bei mir auf einem Rasperry 3b+ als stand alone Lösung mit stereo Input und vier Kanal output um mein zwei Wege System anzusteuern. Ich nutze noch eine frühe Version, die aber schon meine Anforderungen voll abdeckt. Ich verfolge den thread im DIY Forum und bin erstaunt wie schnell hier Neue Features gebaut werden.
Und bin echt überrascht dass Hendrik es geschafft hat die Software von Linux auf Windows und Mac zu portieren

Gruß Roland
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo in die Runde der Sampling Rate Konvertierer

Durch Verbesserungen in den Libraries von RustFFT ist es Henrik Enquist gelungen, die Geschwindigkeit der Synchronen Resampler wesentlich zu erhöhen. Als Resultat davon konnten Formatkonvertierungen zwischen den 44.1kHz/48kHz - Gruppen um 40% beschleunigt werden.

Damit dürften auch auf schwächeren Systemen wie den älteren Raspis Formatkonvertierungen problemlos rechenbar sein. Und stärkere Systeme laufen kühler ... Der Download der neuen Releases lohnt sich jedenfalls auch für jene, welche bisher schon für für das Resampling CamillaDSP einsetzten.

https://www.diyaudio.com/forums/pc-base ... ost6443111
https://github.com/HEnquist/camilladsp/ ... .5.0-beta1

Beschleunigte Grüsse
Simon
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v_erich
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Beitrag von v_erich »

Hi,
hjat hier schon jemand CamillaDSP mit Acourate wav Files als Filter benutzt?
Wenn ja läuft das? Hab hier starke Probleme dass das gar nicht läuft, mit anderen WAV Files schon, nur mit Acourate files nicht.
Sind ja 64 Bit Float Files.


Schöne Grüße,
Erich
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