Verunreinigter Strom

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paco de colonia
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Verunreinigter Strom

Beitrag von paco de colonia »

Hallo,

in meinem Arbeitszimmer (nicht Hörzimmer) ist eine Doppelwandsteckdose montiert.
In der einen Steckdose befinden sich diverse Geräte, die an eine Baumarktsteckdosenleiste angeschlossen sind.
An der anderen Steckdose ist ausschließlich der Router (Arries 2492S, nächste Woche Fritzbox 6591) angeschlossen.
Vor der Fritzbox hängt jetzt ein SBooster mit HMS-Netzkabel, das hat klanglich einen Schritt nach vorne gebracht.

Jetzt würde jetzt gerne HF-Einstrahlung und mögliche Gleichspannungsanteile vom Router/WLan fern halten, und
möchte die Baumarktsteckdose mit Lampe, Computer, Kleinanlage, Telefon etc. davon isolieren.
Würde da ein Netzfilter oder Trenntrafo gute Dienste leisten, aktuell habe ich ein gutes s/h Angebot für den
Finefilter S von Audioplan? Oder reicht dafür ein anderes günstiges Filter, wenn es nur vor der Steckerleiste
mit den Kleingeräten eingesetzt wird?

Viele Grüße
Paco
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Ich finde dies sehr interessant.
https://www.lowbeats.de/test-ifi-powers ... ipurifier/
Gruß Rüdiger
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paco de colonia
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Ifi

Beitrag von paco de colonia »

Hallo Rüdiger,

meinst Du die Netzleiste solo, den IFi-Purifier solo oder beides als Kombination?
Und hast Du das schon mal ausprobiert?

LG Paco
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Ich meine beides in Kombination, habe es aber noch nicht ausprobiert. Das Prinzip finde ich aber sehr interessant.
Gruß Rüdiger
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Paco,

Du kannst auch AUTH 503 nehmen.

https://auth-nt.de/produkte/netzfilter/ ... 2/emdz-503

Gruß
Thomas
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paco de colonia
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Auth

Beitrag von paco de colonia »

Danke für den Tipp, der Auth 503 ist bestellt und kommt Anfang nächster Woche.

VG Paco
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Thomas86 hat geschrieben: 21.09.2020, 20:39
Du kannst auch AUTH 503 nehmen.

https://auth-nt.de/produkte/netzfilter/ ... 2/emdz-503
Hallo Thomas,

funktioniert das Gerät zuverlässig? Die Belastbarkeit ist recht niedrig. Vom Fuhrmann Power Conditioner musste ich mir zwei zulegen, da ein Gerät die Leistung nicht brachte und die Dynamik in den Keller ging.

Grüße
Harald
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Paco

Wenn du dir das Sbooster mal genau anschaust,
wirst du feststellen, es hat intern im Spannungseingang einen vollwertigen Netzfilter
mit gestaffelten X- und Y- Kondensatoren, und Common Mode Spulen.
Sehr ähnlich wie der Auth-Filter. Somit erwarte nicht zuviel in Bezug auf Router-Verbesserung.

Generell würde ich bei derlei Überlegungen erst einmal den Versuch machen, die "Neben-" Leiste
bei laufender Musik mal außer Betrieb zu nehmen, ob sich klanglich irgendetwas tut.
Ist dies nicht der Fall, hilft auch kein Filter.

Siehe:

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Gruß
Stephan
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Thomas86
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Beitrag von Thomas86 »

Hallo Harald,

Ich habe im Wohnzimmer alle Peripheriegeräte damit ausgestattet.

Beamer, Deckenfluter, PlayStation und sonstiges was Schmutz ins Netz jagen könnte.
Soll heißen direkt vor jedem Verbraucher 1 Auth 503.
In wie weit der Auth 503 hier zuverlässigt arbeitet, kann ich nicht genau sagen.

Für die Anlage benutze ich Sinuswellengeneratoren.

Viele Grüße
Thomas
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paco de colonia
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Beitrag von paco de colonia »

Hallo Stephan,

ich hatte natürlich vorab die "Nebenleiste" ausgeschaltet, und das hat tatsächlich auch was gebracht.
Das waren keine Klangwelten, aber an anderer Stelle müsste ich dafür eher mehr als € 78 zahlen :wink:

Liebe Grüße
Paco
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Audiophon
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Messen und Hören

Beitrag von Audiophon »

Hallo Paco,

Ich habe mich auch eingehend mit dem Thema RF/HF beschäftigt hier aber bislang noch keine Endgültige Lösung gefunden.

Generell kann jedoch gesagt werden, dass aktive Stromlösungen wie von PS Audio oder Geräte mit Trenn- oder Symmetriertrafos hier eher kontraproduktiv sind, da ihre Transformatoren selbst HF in die Stromleitungen einstreuen.

Ich selbst habe hier vor einem Jahr bereits mal mit einem Trenntrafo von Keces herumexperimentiert und ihm meinen damaligen PS Audio Premier nachgeschaltet, mit dem Ergebnis, dass der vom PS Audio gemessene (NF) Klirr anstieg.

Während des Lockdowns habe ich mir ein Messerät direkt vom Hersteller aus den USA (GreenWave Broadband EMI Meter) bestellt das direkt in die Steckdose gesteckt werden kann und dort den RF/HF (ab 3 kHZ - 10 GHz) Anteil In mV misst. Laut Hersteller kann der Strom als HF-rein gelten sofern weniger al 50 mV gemessen werden.

Direkt aus den Haussteckdosen habe ich, je nach Tageszeit und insbesondere Fase an der die Steckdose hängt zwischen 400 und 1700 mV. An meiner eigenen Stromversorgung für die Anlage (direkt ab Sicherungskasten) sind es immer noch rd. 1200 mV.

Mein Furman macht darauf für die Endstufen sehr gute 40 mV am High-Output Ausgang meines Furman. An den Ausgängen des Furman die über den Symmetriertrafo laufen sind es dagegen rd. 400 mV! Natürlich bietet der Symmetriertrafo dagegen andere Vorteile, man darf ja bei der Stromqualität nicht nur Auf HF schielen. Trotzdem gibt mir das zu denken und ich suche nach einer Lösung (der Elektriker ist bestellt um die Anlage an einen andere Fase zu hängen, das dürfte den HF Anteil schon mal deutlich reduzieren).

Ein weiteres Problem könnten auch die HF-Anteile darstellen die außerhalb der Stromversorgung unserer Geräte über die Signalkabel vagabundieren. Diesem Problem bin ich im Sommer mit einer separaten Funktionserdung (inkl. extra HF Filter für die Erdung und zweier Staberder im Garten) für die Anlage zu Leibe gerückt. Leider fehlt mir das Messequipement um die Auswirkungen direkt zu messen. Die klanglichen Auswirkungen sind m. E. Jedoch durchaus gegeben.

Ein weiteres theoretisches Problem könnten auch die relativ starken Elektromagnetischen Felder sein die unsere Geräte selbst über ihre Trafos aufbauen und nach aussen hin abstrahlen. Diese sind selbst im Abstand von 30-40 cm noch messbar und durchaus von ihrer Stärke mit den von Mikrowellengeräten vergleichbar - zumindest bei Endstufen mit grossen Transformatoren. Ob diese EM Strahlung die anderen Geräte negativ beeinflusst, darauf kann ich leider auch keine Antwort geben, jedoch wäre es natürlich besser sie zu minimieren oder zu vermeiden (z.B. Durch Abschirmfolie). Gerne lasse ich mich hier aber aufklären ob die EM Empfindlichkeit unserer Geräte.

Wie man sieht, ist es ein sehr komplexes Thema für das es sicher keine schnelle und einfache Lösung gibt.
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SolidCore
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Strom

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

HF und andere Störgrößen, die den Klang unserer Anlagen beeinflussen,
haben in der Tat unterschiedlichste Erzeuger und Ursachen.
Die von der Strasse kommenden Störungen sind noch am ehesten überschaubar.

Aber, wie mein Vorredner schon ansprach, erzeugen die Geräte selbst ebenso eigene Störungen.
Die übers Netzwerk, billigste Schaltnetzteile und etliche Schaltregler auf den Boards erzeugt werden,
ganz gleich, wie gut oder schlecht man das Stromnetz davor entstört.
Besonders diese ganze Streamingthematik bringt da einige Gefahren.
So habe ich mir mal folgenden Versuch ausgedacht. Wenn man eine klassische Vor-Endstufenkombi,
oder Vollverstärker hat, die mit üblichen Trafonetzteilen werkeln, einfach mal alles andere an Zuspielern,
als auch deren Netzteile, entfernen. Und als Ersatz einen guten, alten klassischen CD-Spieler hinstellen, der
mit einem Trafo bestückt ist. Hört man dann zumindest eine innere Ruhe, Musikalität und kann problemlos
auch entspannt laut hören, sollte man als Störquelle alle Geräte vornehmen, die man für den Versuch
entfernt hat. Und weiter eingrenzen. Manchmal ist es nur ein einziges Gerät/Steckernetzteil, was alles verhuddelt.
Klingt es jedoch mit dem alten CD ebenso unangehm Harsch, grell, nervös, klirrig, und ähnliche Attribute von
Netzstörungen, sollte man die 230V Verteilung näher betrachten, und ggf Filtern.

In meiner Kette schlich sich mit dem Werknetzteil des Ether-Regen eine Schärfe ein, die beim Lauthören störte.
So hätte ich zwar mit Trenntrafos, zig Netzfilter und was auch immer eine Besserung erreicht, die aber
ebenso einen deutlichen Rückgang der Dynamik, als auch eingeschränkte Räumlichkeit und fehlende Feininformationen
mit sich bringen "kann".
So habe ich das Regen Netzteil gegen ein Lineares ersetzt, und schlagartig war absolute Ruhe. Selbst bei hohen Pegeln
ist keinerlei Schärfe zu vernehmen. Und klingt nebenbei gesagt Super.

Gruß
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
daran angrenzend möchte ich eine Episode beitragen, die dieses Thema betrifft.
Eine Naim-Kette mit Linn LP12 (versorgt mit Naim Armageddon) spielte den Plattenspieler mit Naim NAC52 und NAP250 über irgendwelche Boxen. Sobald der NAT 0? Tuner angestöpselt war, wurde der Klang beeinträchtigt, dasselbe galt für den CDS, wo das ausgelagerte Netzteil im separaten Gehäuse individuelle Trafos für Digital und Analog hatte. Es war eine Naim-Netzleiste mit demselben Kabeltyp wie die Versorgung der Geräte. Naim-Geräten war Dauerbetrieb am Netz anempfohlen, sie haben allesamt Ringkerntrafos (früher die legendären Holden&Fisher).
Die Lösung war eine weitere Netzleiste, auf der die nicht gerade spielenden Geräte "geparkt" wurden. Die Audioverbindungen blieben bestehen.

Episode 2: Als TMR (Thomas Rudolph) vor gut 30 Jahren mit Netzfiltern, Netzleisten und dem Custom-made Eupen-Kabel den Netzkabelmarkt aufwühlte, der damals noch in Babyschühchen steckte, habe ich einen CD-Player mit seinem Absorptionskabel versorgt. Die Klangveränderung war unüberhörbar.
Aber auch, wenn der CD-Player nicht über die Boxen gehört wurde, sondern ein Plattenspieler, hatte dieses Kabel am CD Player seinen Einfluss auf den Klang der Anlage. Unüberhörbar gibt es Rückwirkungen von Geräten, die HF(Rundfunkwellen) oder Digitalsignal intern verarbeiten.

Episode 3: Ein chinesischer Röhrenverstärker wurde zu Messzwecken über einen kleinen Widerstand im Nullleiter betrieben (zunächst Leerlauf), der Spannungsabfall am R wurde über ein Oszilloskop ausgewertet (U=R x I, R=konst.). Deutlich sichtbar waren die Oszillationen, wenn die Gleichrichter schalteten, erstaunlich stark schlug das auf die Netzseite durch, trotz EI-Kern Trafo, von ich angenommen hatte, dass im MHz-Bereich eine bessere Entkopplung vorhanden wäre.

Episode 4: Alle Geräte richtig ausgephast an der Steckdosenleiste in der Reihenfolge CD-Player, Vorverstärker, Endstufe trat gegen Endstufe, Vorverstärker, CD-Player an (Spruch des Händlers: Endstufe braucht am meisten Strom, also zuerst versorgen). Der Klangunterschied ist deutlich, wobei sich doch nur die Netzeinspeiserichtung in die Reihe ändert. Die 2. Lösung gefiel mir nicht. Seither bevorzuge ich sternförmige Netzverkabelung.

Zusammengefasst: Auch Geräte, bei denen man es nicht erwartet, können als Störer auftreten.
Fazit: Man muss das individuell betrachten. Was der Eine rät, muss dem Anderen nicht ebenso gefallen.
Man darf sich vielseitig inspirieren lassen, aber gehört wird immer noch zuhause...
Grüße
Hans-Martin
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SolidCore
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Netzkabel

Beitrag von SolidCore »

Hallo Hans-Martin

Das kann ich irgendwie alles echt nachvollziehen.
Hier noch eine Anekdote.
Steckt man ein Ferrit Eupen am CD, hört man eine Veränderung. Je nach Lage mal gut, mal schlecht.
Baut man zurück auf das vorige Netzkabel, und versorgt man aus der gleichen Leiste mit dem vorigen Eupen
einen anderen Verbraucher, entsteht teilweise die gleiche klangliche Wirkung am CD, wie direkt am CD angeschlossen.

Wahrlich ein komplexes Thema.

Ich selbst bin nicht von "viel hilft viel" überzeugt. Es können sich auch Nachteile/Wechselwirkungen einschleichen.
Auch wenn es viel Mühe macht, such ich lieber den Störenfried.

Gruß
Stephan
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