Optimierung der Streamer-Wiedergabe von USB-Medien

wgh52
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Optimierung der Streamer-Wiedergabe von USB-Medien

Beitrag von wgh52 »

Liebe Freunde,

den weitreichenden, komplexen Projekten im Bereich der Audio über IP Wiedergabe folge ich mit großen Augen! Alles erscheint extrem aufwendig, zumindest für meine bescheidene Anwendung, zugegebenermaßen hört sich das alles auch richtig toll an!

Trotzdem möchte ich mal herausfinden inwieweit auch alternative und viel einfachere Ansätze eine Chance auf schrittweise Optimierungen bieten: Ich hab einfach eine USB Disk per USB Kabel an meinem Cambridge Streamer angeschlossen und höre Musik an. USB Medienwiedergabe müsste doch verbesserbar sein ohne auf PC, Netzwerke usw... umsteigen zu müssen!

Wer also seine/ihre lokale Musik so "einfach von USB Platte oder Stick" spielt wie ich möge seine Optimierungen und Ergebnisse hier teilen. Mir fallen da Dinge ein wie USB Isolatoren, externe USB Disk Versorgung, Verwendung von SSD statt HD, Modifikation des Streamer USB-Disk Einganges, was auch immer. Vielleicht gibt's ja da jemanden, der/die schon USB-Medien Klangverbesserungen erreichen konnte.... :cheers:

Grüße,
Winfried

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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Winfried,

bisher berichten doch die meisten, dass am Ende ein Netzwerkspeicher besser klingt, als der lokale Speicher.
Wenn Dich Isolatoren interessieren, kann ich meinen Intona pro mal einpacken und vorbeischauen.
Sicher ein gute Idee ist es bei USB, die 5V aufzutrennen.

Für Dein Setup würde ich aber eher einen günstigen Cisco Switch und NAS nehmen.

Grüsse Jürgen
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Jürgen,

danke für Dein Angebot, darauf komme ich sicherlich zurück!

Mir geht's hier genau darum zu dokumentieren was an Optimierungen des direkten USB Medienanschlusses an einen Streamer bereits erfolgreich realisiert wurde (mein Set-Up ist in diesem Sinne nur ein Beispiel).

Ein mögliches Ergebnis könnte ja sein, dass bei lokalen USB Medien Einiges geht, was noch nicht Allgemeinwissen ist.

Ein weiteres Ergebnis könnte sein, dass man eine bestimmte Wegstrecke weit kommt und dann um Switch und irgendwann um NAS oder Audio over IP nicht mehr herumkommt (oder eben doch :wink: ).

Mit lokalem USB Medium besser wiederzugeben als vom NAS ist nicht mein Ziel, sondern so weit wie nur möglich auszuloten wie vorwärts man kommem kann, also eigentlich der gleiche (iterative Optimierungs-)Ansatz mit dem auch VoIP mal angefangen hat :cheers:

Danke und Grüße,
Winfried

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Dilbert
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Beitrag von Dilbert »

Hallo

warum sollte denn die Musik-Wiedergabe von einer USB-Platte überhaupt schlechter sein, als von einem NAS? Weil es nicht über so viele Controller (NAS, 1-x Switche) geht, weil es nicht über so viele Kabelmeter geht? Ist das Deine eigene Erfahrung oder nur etwas, was man so in Foren liest?

Grüsse

Frank
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hi Frank,

ah! Danke Dir! Ich muss also was klären: Ich meine nicht, dass bei mir etwas schlecht ist, aber im Lichte der vielen Optimierungsanstrengungen die hier im Forum an allen möglichen Stellen der Audiokette gemacht werden könnte es doch sein, dass an der USB-Medien/Streamer Schnittstelle auch schon Dinge probiert und für gut oder nichts bringend befunden wurden. Darum geht's.

Grüße,
Winfried

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ony
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Beitrag von ony »

Hallo Winfried,

ich hatte mit einer (einfachen) NAS-Lösung mittels FRITZ Box mit Analognetzteil und Netzwerkplayer Pioneer N 50 angefangen.

Mich störte zunächst die mangelhafte Übertragung (Aussetzer) mittels WLAN bei HiRes-Files, dann die Bedienbarkeit
per App.
Der Pioneer wurde deshalb hauptsächlich mit der Fernbedienung betrieben, allerdings war das "Blättern in den Ordnern/Alben" sehr langsam und wegen des kleinen Displays eher unübersichtlich.

Per LAN war die Verbindung dann zwar stabil, aber die Bedienung per App war alles andere als komfortabel.
Ständig das Tablett/Smartphone "aufwecken", bzw. nicht selten war neues Anmelden nötig, das nervte.
Des Weiteren war der SPDIF-Ausgang des Pioneer nicht "potent" genug, die Schnittstelle war wohl nicht normgerecht ausgelegt.

***
Dann habe ich den Netzwerkplayer gewechselt, es kam ein ProjectAudio Streambox DS net mit größerem Display und Fernbedienung.
Jetzt war die Bedienung schon mal "ordentlich", CD-Player-like und der SPDIF-Ausgang hatte auch den normgerechten Pegel, sodass ein hochwertiger, externen DAC, daran gehängt werden konnte (bei mir ein RME ADI-2 DAC fs).

Bevor ich die LAN-Strecke mittels HighEnd- Router, Switch, Isolatoren, Netzteilen, Kabel usw. usf. ausrüsten wollte, hatte ich die USB-Lösung ausprobiert und bin da hängen geblieben.

Es hängt eine SSD direkt am USB 2-Eingang an der Streambox.
Die Streambox und der ADI-2 haben jeweils ein aufwändiges analoggeregeltes Netzteil (THEL-Audio) bekommen und ein MUTEC MC 3 USB "rundet" den Datenstrom zwischen Streambox und DAC ab.

***
Ich kann jetzt nicht mit Klangvergleichen zwischen meiner und einer Netzwerklösung dienen, aber ein paar "Klang-Indizien" schildern.

Der "digitale Zweig" gefällt mir sehr gut und ist mit meinem "analogen Zweig"
(Linn LP12, Ekos, Ortofon MC30 II, Lindemann Phonopre)
auf Augenhöhe, wenn man das so schildern/vergleichen kann.

Ich kann mit der digitalen Kombination Unterschiede zwischen USB-Sticks und USB-SSD ausmachen, Unterschiede bei USB-Kabeln ist schwierig, grenzwertig.
Zur Gewissensberuhigung habe ich in ein Audioquest Carbon als Verbindungsstrippe SSD > USB-Eingang investiert.

Unterschiede in der Spannungsversorgung sind z. B. klar nachvollziehbar.
Bei meiner generell favorisierte Akkuversorgung konnte ich noch nicht das gewünschte Ergebnis
(wie z. B. bei der Akkuversorgung des PhonoPre´s) erreichen, da bin ich noch dran.
Mit knapp 2 A Versorgungsstrom ist hier die Anforderung doch höher.
Es klingt mit Akkus noch ein wenig "müde, undynamisch", aber auch hier lassen sich positive Aspekte der Akkuversorgung nachvollziehen, wir werden sehen.
Bis dahin bleibt das THEL-Netzteil dran.

Zusammenfassend kann ich sagen das ich mit meiner digitale Schiene mit Freude Musik genießen kann, dass sie gut genug ist Feinheiten bei Datenträger und Spannungsversorgungen heraus zu arbeiten und das der Bedienungskomfort auf CD-Player-Niveau ist.
Da ich keine Online-Streamlösung benötige, sondern nur meine gerippten CD´s, Digitalaufnahmen und heruntergeladenen HighRes-Files abhören will, für mich eine sehr zufriedenstellende Lösung.

Gruß, Roland
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Winfried, hallo an alle;

Zum 'ernsthaften' Musikhören verwende ich ausschließlich lokal gespeicherte Musikdaten, die sich auf externen Trägern befinden, welche per USB direkt mit dem Abspielgerät verbunden sind.

Als 'am besten klingend' haben sich hier einfachste, möglichst alte (d.h. langsame) USB-Sticks erwiesen, mit einfachem, oft an einer extrem kompakten Bauweise (klein, schlank etc...) zu erkennenden Äußeren (ohne integrierte LEDs etc...).

Eine externe 5V Stromversorgung ist sinnvoll, wenn sie korrekt, also u.a. ohne störende Rückkopplungen auf den Rest der Anlage, ausgeführt ist. Dann 'gehen' auch Sticks mit LEDs bzw. Adapter für SD-Karten ganz passabel.

Wichtig ist, die Sticks regelmäßig zu formatieren und zu defragmentieren, am besten vor bzw. nach jedem Bespielen mit Daten.

Die Sticks sollten fest in der USB-Aufnahme der Geräte sitzen und sich möglichst keine anderen Sticks, Adapter etc..., die ggfs. in den danebenliegenden Slots stecken, berühren.

Lösungen wie Jitterbugs, die ifi-USB-Refresher etc... bringen ab einem gewissen Anlagenniveau meiner Erfahrung nach faktisch immer eine Verschlechterung; bei einfacheren Konfigurationen können sie aber durchaus lohnenswert sein und ein A/B-Test ist schnell und einfach durchgeführt.

Beste Grüße,
Thomas
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Den Tip finde ich jetzt mal richtig gut. Defragmentieren.
War das nicht so, das dabei einzelne Dateien, die in zerlegten Teilen etwas wild auf den Blöcken verteilt sind,
wieder zusammengefasst auf große freie Bereiche gelegt werden? Dann hat die Lese-Logik weniger Arbeit.
Das probier ich mal.
Beim Thema externes Netzteil für Speichermedien bleibt einem wirklich nur der eigene Test.
So hatte ich am Intel Nuc eine Western Digital 2TB 2,5Zoll Platte. Diese mit sauberen 5V per Y-Kabel vom Linearnetzteil
eingespeist brachte klanglich wirklich gar nicht. Bei einem Bekannten, ebenfalls mit NUC, hörte man das gleiche an seiner
Festplatte (Name vergessen) wirklich sofort heraus. Somit liegt die Massnahme wohl auch am Massenspeicher selbst.
Gute Ergebnisse habe ich wie mein Vorredner mit langsamer Übertragung erzielt. Auch ein USB 3.0 Speicher gefiel mir mit 2.0
Anbindung besser.
Das aber die gleichen Musik Files per Netzwerk "besser" klingen als per USB direkt am Streamer, halte ich für ein Gerücht.
Das kann man auf beiden Varianten klanglich wild verbiegen. Besonders beim Netzwerk. LAN-Kabel klingen anders,
LWL Konverter zeigen Signaturen, Switche ebenfalls.... usw. So kann man sich selbst die wildesten "Klangverbiegungen"
mit deren Auswahl zusammenstricken. Die natürlich auch deutlich besser gefallen kann als USB. Was aber nicht bedeutet,
LAN wäre generell besser. Ausgangslage ist immer das Musikstück. Transportiert man es über immer mehr Schnittstellen
und Kabel, verändert sich auch immer mehr seine Signatur. Nicht mehr, und nicht weniger.

Gruss
Stephan
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo,

das mit dem Defragmentieren gilt sicher für herkömmliche Festplatten mit Spindeln und Leseköpfen, wo zwischen Anforderung und Auslesen eine variable Wartezeit, bedingt durch Positionierung und Überstreichungszeit entsteht. Die Speicherzellen des USB-Sticks werden direkt adressiert. Da ist es egal, wo der benötigte Datenblock liegt.

USB Sticks können sich aber beeinflussen, wenn sie in zwei nebeneinander liegende Ports gesteckt werden. Ich habe solche Hinweise bei einigen Herstellern bei USB3 Ports schon gesehen.

Für mich ist mittlerweile der beste Tipp bzgl. USB, für die Übertragung von Musik keinen zu verwenden 8)

Grüße

Hartmut
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Freunde,

danke für die ausführlichen Rückmeldungen! Das mit der externen 5V Versorgung für USB SSDs hört sich interessant an, aber irgendwie sehe ich bei externen SSDs keine Versorgungsanschlüsse (ich mag sie auf Bildern übersehen haben). Wie macht man's also?

Die Memorystickidee hatte ich vor vielen Jahren (verworfen), man braucht da ja dann doch viele. Obwohl: Haptisch ist das schon was anderes als fernzusteuern oder zu zappen... :cheers:

Hartmut,
grobian.gans hat geschrieben: 27.07.2020, 15:34...Für mich ist mittlerweile der beste Tipp bzgl. USB, für die Übertragung von Musik keinen zu verwenden 8)
Nur damit ich richtig verstehe, meinst Du: Gar keinen USB Stick verwenden? Keinen zweiten USB Stick verwenden? Keinen Stick am USB3 verwenden? Oder ....? Danke für die Klärung!

Grüße,
Winfried

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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Winfried,

guckst Du zum Beispiel hier:

https://www.bueromarkt-ag.de/festplatte ... gIyrvD_BwE

Früher war ja alles besser, da war es einfacher so ein Gehäuse zu finden. Bei mir sieht das so aus:

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Gab es ganz ohne Netzteil im Gegenteil zu dem oben verlinkten. Das würde ja eh nur gleich in der schublade verschwinden oder sonstwie entsorgt werden.

Hoffe ich konnte einem der hilfsbereitesten Forenkollegen ein wenig helfen.

Grüße

Uwe
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

@Winfried: Ich meinte mit Musikwiedergabe die Übertragung eines PCM- oder DSD-Datenstroms zum DAC. Das habe ich mittlerweile für mich so herausgefunden.

USB-Sticks oder -Festplatten sind ja nur Speichermedien. Inwiefern eine externe USB-Platte von einem hochwertigen Netzteil profitiert, vermag ich nicht zu sagen.

Die USB3 Ports arbeiten mittlerweile im sehr hohen Frequenzbereich. Hier, meine ich, könnte eine Störquelle auftreten.
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SolidCore
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USB Netzteil

Beitrag von SolidCore »

Hallo Winfried

Um in externen SSD oder Festplatten 5V einzuspeisen, hatte ich ein kleines
lineares Steckernetzteil (kein Schaltnetzteil) versucht. Mit kurzen USB-B Zwischenstecker zum einspeisen.
An USB Dacs, die 5V vom Rechner benötigen, war dieses immer vorteilhafter.
Hatte sie eine zeit lang für 50,- verkauft. Einige sind noch über. 5V max 1A.

Oder einfach per Y-USB-Kabel, z.B mit Stecker passend für Zerozone.

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Gruß
Stephan
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ony
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Beitrag von ony »

Ich habe mir einen Studiorecorder, Denon Professional DN 900R, als Aufnahme und Wiedergabegerät ( ! ) bestellt.
Bin gespannt wie die Wiedergabeschiene (Lala von der SD Card) klingt.
Außerdem kann ich mit dem DENON per AES EBU zum Mutec MC 3 und von dort per SPDIF zum ADI 2 DAC.
Mal sehen wie sich das gegenüber dem Netzwerkplayer schlägt.
Grüße Roland
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Roland,

für den Aufnahmeweg teste auch mal den Weg anlog in -> ADI -> digital in Denon. Ich meine, dass Gespann so zu erinnern, dass der ADI die besseren AD-Wandler hat.

Viele Grüße

Jochen
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