Welches Backup-Programm für Audio-PC?

FST
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Welches Backup-Programm für Audio-PC?

Beitrag von FST »

Hallo an die Audio-PC-Profis!

Mit welchem Programm erstellt Ihr die Backups von eurem System? Ich nutze ein Windows Server 2016 System mit AO 3.0.

Ich suche ein Programm - gerne Freeware - welches im Idealfall sowohl BIOS als auch das komplette System auf einer externen HHD/SSD sichert. Wenn möglich sollte das Programm nur auf "Verlangen" ausgeführt werden und nicht permanent im Hintergrund agieren.

Vorschläge?

Danke und Grüße
Fabian
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Fabian

Ich bin in Sachen Server kein Spezialist, aber vielleicht ist die Server im RAM Diskussion für Dich interessant. Ich könnte mir vorstellen, dass man auf dem Weg ins RAM vorher rechts auf die Festplatte abbiegen kann ;)

Grüße

Christian
grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo Fabian,

wenn Du nur ab und an ein komplettes Image Deines Servers ziehen willst, würde ich mal einen Blick auf Acronis werfen. Das kann man in diesem Fall ohne Installation durch Booten von CD starten und Platten oder Volumes sichern. Einzige Frage, ob die günstige 40 Euro Lizenz auch für Serverbetriebssysteme verwendet werden darf.

Grüße

Hartmut
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HaraldP
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Beitrag von HaraldP »

Hallo Fabian,

das Betriebssystem selbst (also ohne zusätzliche Kosten) bietet die Möglichkeit manuell ein 'Bare-Metal-Recovery' zu erstellen. Damit lässt sich ein komplettes System, aber auch einzelne Dateien wieder herstellen. Für regelmäßige Sicherungen gibt es ein paar unschöne Einschränkungen, aber für gelegentliche Sicherungen des gesamten Systems, sollte das ok sein. Die Lösungen von Drittanbietern sind leider für die Serverbetriebssysteme sehr teuer.

Grüße
Harald
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

wenn man mit Windows im RAM arbeitet, dann würde ich folgendes tun:

Das Basissystem nicht sichern (wenn es ebenfalls nur für den Audio PC genutzt wird). Denn wenn man alle Installationsfiles und Medien sicher gespeichert hat sowie auf dem System keine Nutzdaten hält - lässt es sich sehr zügig wieder herstellen.

Die VHD und die Sticks würde ich extern sichern.

Wenn man dagegen mit nur einem System arbeitet (ohne Windows im RAM....), würde ich mehrstufig vorgehen:

- Wiederherstellungspunkte unter Windows anlegen.
- Regelmäßige Backups mit einem Tool wie Acronis erstellen (auch wenn das kostenpflichtig ist).

Viele Grüße

Frank
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo,

ich arbeite auf dem Audio-PC schon seit einiger Zeit nur noch mit den VHD Versionen.
Dies ist die Konsequenz aus mittlerweile 6 Jahren RAM-Disk Erfahrung.

Das heißt, auch System 1 ist eine VHD. Es gibt keine "normale" Installation mehr, die viel aufwändiger zu sichern ist.
Man kann dann sehr einfach entweder System 1 booten und damit die "Audio-VHD" sichern bzw. austauschen / reparieren oder auch mit der Audio-VHD starten und das System 1 (Admin-System) sichern / reparieren /austauschen.
Es gibt nur noch außerhalb der SSD einen Bootblock und zwar nur noch auf den Bootsticks.
Diese Bootsticks lassen sich sehr leicht sichern mithilfe eines anderen Rechners und auch bei einem defekten Stick von der Sicherung auf einen vorher per RMPrepUSB vorbereiteten Stick zurückspielen.

Acronis ist klasse, habe ich aber aus obigem Grund auf dem Audio-PC schon lange nicht mehr benutzt.
Für Server Betriebssysteme benötigt man soweit ich mich erinnern kann sowieso eine Server Version von Acronis, auch wenn man nur mit der USB-Stick Variante von Acronis arbeitet.

Wer beim Audio-PC eine Zeitlang VHDs einsetzt hat, der schätzt die Einfachheit des Handlings bei der Sicherung und Wiederherstellung von Betriebssystemen. Man kann viel einfacher Änderungen ausprobieren ohne sich gleich das mühsam eingerichtete Betriebssystem zu zerschießen.
Gesicherte VHD einfügen und alles ist wieder wie vorher. Die RAM-Disk bietet noch weitere Vorteile, da flüchtiger Speicher.
Will man Konfigurationsänderungen durchführen, arbeitet man logischerweise mit einer Kombination aus File-Disk und RAM-Disk. Das wird nur bei der Bootauswahl im Bootmanager entschieden.

Wer nichts am Hut hat mit RAM-Disks, der kann obige Vorgehensweise genauso gut auch nur in VHD File-Disks machen, also ohne das OS ins RAM zu laden. Das erspart auch ein paar Installationsschritte. Eine File-Disk ist sehr schnell angelegt. Die OS-Installation von Server 2016 mittels WinNTSetup dauert mit modernen Rechnern nach dem Starten nicht länger als 90 Sekunden.
Genaueres findet ihr in meiner aktuellen RAM-Disk Anleitung. Da wird auf alle Varianten eingegangen. Insbesondere hier wichtig auch das nachträgliche Importieren von fremdem VHDs auf die SSD und das Einbinden des OS in den Bootstick. Somit kann man sein OS 2x auf dem einen Rechner haben und eines für Admin-Zwecke (regelmäßige Sicherung des Audio-Systems / System 2 usw.) entsprechend anpassen. Insbesondere gibt es auf System 1 kein Reduzierung von Prozessen und Diensten. Es muss die maximale Funktionalität erhalten bleiben.

Viele Grüße,
Horst
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hi,

wenn ich nichts übersehe, ist https://clonezilla.org/ zum Wegspeichern und Wiederherstellen eines Festplatten-Images kostenlos.

Gruß
Gert
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hi,

ich nutze auch gerne Clonzilla, um den kompletten Rechner mit Bootpartition etc. zu sichern.
Für etwas so kritisches wie einen Audio PC würde ich aber wie von Horst vorgschlagen eine VHD Lösung bevorzugen.
Eine VHD ist schnell kopiert und wieder rückgesichert.
Das kann man auch bei jeder Änderung mal eben machen.

Grüsse Jürgen
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Ich habe mit Macrium Reflect gute Erfahrungen mit dem Clonen von SSDs gemacht.

Grüsse
Uli
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FST
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Beitrag von FST »

Hallo und danke für die vielen Antworten!

Ich nutze - noch - kein Windows im RAM. Grundsätzlich habe ich leider auch nur überschaubare Audio-PC Kenntnisse. Habe meinen jetzigen als fertig aufgebautes System bekommen. Das Windowseigene Recoverytool funktioniert nicht und ich habe auch keinen Schimmer wie ich das wieder ans Laufen bekomme. Ich will das System aber auch nicht komplett neu aufsetzen, da ich so wie es jetzt ist sehr zufrieden bin und ich Sorge habe, das nicht mehr so hin zu bekommen. Never touch a running system!

Frage in die Runde: spricht was gegen Clonzilla?

Danke und Grüße
Fabian
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hallo,

CloneZilla ist ok, wenn auch nicht so komfortabel wie Acronis.

Grüße

Hartmut
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

wer keine Berührungssorgen hat, kann sich auch eine Linux-Rescue-CD/DVD besorgen. Damit bzw. dem Befehl dd lassen sich Festplatten/Partitionen sichern, ohne dass man die Sicherung aus dem laufenden System heraus anstoßen muss. Es wird mit dd ein 1:1-Image geschrieben. Das bedeutet, es dauert und man braucht ausreichenden Platz auf dem Sicherungsmedium.

Viele Grüße

Jochen
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Fabian
Ich will das System aber auch nicht komplett neu aufsetzen, da ich so wie es jetzt ist sehr zufrieden bin und ich Sorge habe, das nicht mehr so hin zu bekommen.
Dann drücke ich auf jeden Fall die Daumen. In der Regel klappt das mit einem Image... aber Du solltest es danach auf einen anderen Datenträger zum Test aufspielen um zu testen, dass es geklappt hat. Auf keinen Fall Deinen jetzigen Datenträger nutzen, denn der wird ja überspielt und im Falle, dass etwas nicht geklappt hat, hast Du ein Problem!

Viele Grüße

Christian
StreamFidelity
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Ein anderer Gedanke zur Datensicherung

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Fabian,

ich installiere Windows auf meinem Audio PC einmal im Halbjahr komplett neu. Windows ist bekannt dafür, dass sich in der Registry viel Müll ansammelt. Eine Neuinstallation sorgt wieder für ein schlankes und aktuelles Betriebssystem. Windows im RAM ist da natürlich klar im Vorteil. Wer immer ein aktuelles Windows im RAM haben möchte, kommt aber auch nicht um regelmäßige Neuinstallationen herum.

Meine wirklich wichtigen Daten sichere ich im Control PC, bzw. NAS. Dort stehen insgesamt 6TB verteilt auf drei SSDs zur Verfügung. Im Control PC liegen die Musikfiles und der Roon Server. Ich sehe diese duale PC Lösung hinsichtlich der Datensicherung und auch aus anderen Gründen als Vorteil.

Grüße Gabriel
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jherbert
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Beitrag von jherbert »

Ein ganz allgemeiner Hinweis: Was auch immer ihr verwendet, testet regelmäßig, ob die Backups auch zum Restore taugen. Ich weiß, das klingt blöd. Aber vor dem Hintergrund von 40 Jahren IT weiß ich, dass ein Backup noch nicht mal die halbe Miete ist.

Ich verwende für meine Systeme durchgängig Acronis, betreibe allerdings auch meinen HP-Server unter Windows 10. Die Musikdateien sicherere ich über ein Programm namens Goodsync zwischen PC und Server sowie auf zwei externe Festplatten. Goodsync macht dabei keine klassische Datensicherung, sondern synchronisiert die Dateien, so dass etwas Änderungen von Metadaten automatisiert auf allen Zielen ankommen.

Das Programm ist so eingestellt, dass bei Veränderungen der Quelldateien (neue Dateien oder Bearbeitungen) automatisch ein Synchronisationslauf stattfindet. Dabei können auf Wunsch eine oder mehrere Generationen veränderter Dateien gespeichert und nach einer gewissen Zeit automatisch gelöscht werden. Dies für den Fall, dass Änderungen rückgängig gemacht werden sollen.

In diesem Zusammenhang sei auch noch der Dateiversionsverlauf von Windows erwähnt, der Versionen von Dateien sichert und ein Zurückgehen auf frühere Versionen erlaubt.

Grüße
Joachim
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