Raspberry Pi als Audioplayer mit SPDIF-Ausgang

Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Ralf,

ich kann dazu nichts beitragen, da ich nur die Produkte von HifiBerry kenne.

Und was ein rpi im Sinne der möglichst guten Musikwiedergabe leisten kann, hängt wohl auch davon ab, welcher rpi zum Einsatz kommt. Ich meine mich an Berichte zu erinnern, denen zufolge der rpi4 nicht so gut "klinge" wie der 3er. Vor allem aber kommt es darauf an, welcher DAC genutzt wird. Und selbst wenn der hochwertig ist, geht es halt mit eben diesem DAC besser, wenn ein hochwertigerer Zuspieler als ein rpi verwendet wird. Aber grundsätzlich ist dann eben die Frage: Wie teuer darf das ganze Unternehmen werden? Wenn ein eher kleiner Betrag eingesetzt werden soll, dann kann man mit einem rpi schon gut Musik hören. Aber dann macht es meiner Meinung nach auch keinen Sinn, 5-stellige Beträge für nachfolgende Komponenten einzusetzen.

Viele Grüße

Jochen
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jherbert
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Beitrag von jherbert »

Ralf77 hat geschrieben: 10.10.2020, 09:17 Wie ist der Unterschied zwischen Hifiberry und Allo Digione Signaturen einzuschätzen?
Ist das ein „Must Have“ oder sind die Unterschiede eher subtiler Art?
Hallo Ralf,

ganz schwierig, aber ich versuche es mal deduktiv. Wer die Kette Rasberry/Singxer SU-1 als "dumpf" empfindet, reagiert auf objektiv ausgesprochen subtile Unterschiede sehr deutlich. Und dann wird man auch dramatische Unterschiede hören zwischen HiFiBerry, dem DigiOne und dem DigiOne-Signature. Und muss den entsprechenden Aufwand treiben und mit den damit verbundenen Kosten leben.

Das gilt sinngemäß dann auch für den Basis-Pi (3, 4, Größe des Arbeitsspeichers), das verwendete Betriebssystem, die Stromversorgung...

Ich bin da gottlob nicht so sensibel. Der Pi mit dem DigiOne-HAT lässt für mich keine Wünsche offen. Worauf ich achten würde sind getrennte Quartze/Oszillatoren für 44,1/48 kHz (und deren Vielfache). Nicht, weil man es hört, sondern weil es besser ausschaut auf dem Papier.

Grüße
Joachim
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Hironimus_23
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Beitrag von Hironimus_23 »

Ralf77 hat geschrieben: 10.10.2020, 09:17 Hallo Hironimus,
Hallo Jochen,

Wie ist der Unterschied zwischen Hifiberry und Allo Digione Signaturen einzuschätzen?
Ist das ein „Must Have“ oder sind die Unterschiede eher subtiler Art?

Der Preisunterschied ist ja schon beachtlich...

Grüße,
Ralf
Hallo Ralf,

in meinem Vorstellungsfaden habe ich hier meine Eindrücke zwischen Hifiberry Digi+ Pro und Allo Signatutre geschildert.

Kurze Zusammenfassung: Ich hätte einen größeren Unterschied zu Gunsten des Aloo Signature erwartet. Jedoch habe ich hier im Forum die Erfahrung gemacht, dass anderer Ohren an ihren Anlagen mehr hören (z.B. auch HiRes zu 320kbit/s), als ich mit meinen Ohren an meiner Anlage. Deshalb wird der Allo Signatutre bleiben und ich werde noch weiter an meinem Setup optimieren, in der Hoffung der Allo Signature kann dann seine ganze Stärke ausspielen.

Gruß
Hironimus
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo Hironimus,

Vielen Dank für die Information und den Link.
Da ich auch kein Golohr bin habe ich mir die Digi+ Pro Karte bestellt, welche auch heute schon angekommen ist.
Der Klang ist meiner Meinung nach auf alle Fälle besser im Vergleich zum USB-Anschluss.

Somit ist mein Singxer SU-1 leider arbeitslos geworden :roll:
Aber was soll’s...

Werde mich dann jetzt noch auf die Suche nach einem Linearnetzteil machen...
Vermute mal, dass eine genügt, oder macht es Sinn für den Pi3 und den Hifiberry je ein eigenes zu haben (geht das überhaupt?)

Grüße,
Ralf
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Hironimus_23
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Beitrag von Hironimus_23 »

Ralf77 hat geschrieben: 10.10.2020, 20:59 [...] Vermute mal, dass eine genügt, oder macht es Sinn für den Pi3 und den Hifiberry je ein eigenes zu haben (geht das überhaupt?) [...]
Hallo Ralf,

der Hifiberry Digi wirn von der RasPi-Platine mit Spannung versorgt, da kannst keine zweite Spg.-Quelle für den Hifberry anschließen. Es sei denn, du greift zum Lötkolben und in das Schaltungsdesign ein, um es aufzutrennen.

Aber wenn du den Raspi mit einer sauberen Linearnetzteil-Spannung versorgst, ist das ja schon ein guter Weg.

Gruß,
Hironimus
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Sire
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Beitrag von Sire »

Hallo,

mit so etwas sollte eine galv. getrennte Spannungsversorgung auch für die HifiBerry-Karte möglich sein? Oder habe ich da was übersehen?

Ian Canada Isolator

Viele Grüße Klaus
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo Raspberry Gemeinde,

Ich habe mir jetzt noch kurzentschlossen ein Lindemann Limetree Bridge besorgt.
Was soll ich sagen...Der Raspberry ging direkt in die Schublade.
Das sind meiner Meinung nach doch Welten zwischen dem Klang.

Grüße,
Ralf
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Gionni
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Beitrag von Gionni »

Eines der Probleme des Raspberry Pi4 ist das WiFi.
Das schlägt voll auf die 5v durch. Da der Hifiberry die 5v vom Raspberry bezieht, sieht man hinter dem adp150 Ldos noch Störungen.

Bei laufender Musik:
sudo rfkill block wifi
im Terminal zeigt, ob es sich lohnt auf WLAN zu verzichten.

Habe hier zum testen ein Dac mit getesteten 120Sinad.
Wenn das ankommende Signal verjittert ist, dann klingt es auch schlecht! auch wenn die weitläufige Meinung ausserhalb dieses Forums eine andere ist.
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo zusammen,

Möchte den RasPi gerne zur Raumkorrektur via Acourate verwenden den RasPi aber nicht als Streamer einsetzen.
Als Streamer möchte ich weiterhin mein Linetree Bridge einsetzen.

Die Idee wäre folgende:
Ich gehe digital vom Limetree in den RasPi mit der HiFiBerry DIGI+ I/O Karte.
Die Daten werden über die Acourate Filter auf dem RasPi bearbeiten und gehe dann bearbeitet wieder digital raus in meine Vorstufe.

Würde das gehen oder geht Acourate nur in Verbindung mit der Aroio-Software?
Danke für Eure Einschätzung.

Grüße,
Ralf
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Habe inzwischen schon eine Info von Uli bekommen.
Leider geht das so nicht, da der WM8804 im Digi +IO die anliegende Abtastrate nicht zuverlässig erkennt...

Schade.
Grüße,
Ralf
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Dual01
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Beitrag von Dual01 »

Mit Interesse habe ich den Thread zum RPI und die Diskussionen zu den Möglichkeiten zur Verwendung als Streamer mit SPDIF-Ausgang verfolgt. Ich kann hier gerne noch etwas zum Thema beitragen. Das Interessante am RPI ist, dass man mit geringem Aufwand (RPI + DigiBoard) schon ganz gute Klangergebnisse erreicht. Ich habe hier verschiedene Boards schon verbaut (Hifiberry, Allo) und mit verschiedenen Software-Paketen experimentiert. Wenn man das Ganze optimiert, kann man durchaus in Klang-Regionen vorstoßen in denen man gut 4-stellige Beträge für entsprechende Fertiggeräte (Streaming Bridges) ausgeben muss. Dabei spielen 2 Faktoren eine ganz entscheidende Rolle: Die Qualität des Digiboards und die Qualität der Spannungsversorgungversorgung. Wenn keine entsprechende hochwertige Spannungsversorgung zur Verfügung steht, dann kann auch das Potenzial des Digiboards nicht ausgeschöpft werden. Möchte man in highendige Regionen vorstoßen, dann ist das Allo Digione Signature Board die erste Wahl. Das Board ein einen galvanisch getrennten Digitalteil mit den Clocks und benötigt zwei getrennte Spannungsversorgungen. Je hochwertiger die Spannungsversorgung der Clocks ist, desto besser klingt das Board. Möchte man das beste Ergebnis erzielen, dann sollte die Spannungsversorgung hier mittels Akku erfolgen. Auch bei der zweiten Spannungsversorgung ist es umso besser, je hochwertiger das Netzteil ist. Allerdings ist es ziemlich nervig, die Akkus zum Aufladen umzustöpseln. Ich habe daher Akku-Lader, Akkus, RPI3b und das Allo DigiOne Signature Board in ein Gehäuse eingebaut und das Netzteil in ein zweites Gehäuse. Das Netzteil stellt die 5V für den RPI und 12V für den Lader der Akkus zur Verfügung. Das Gerät wird am Netzteil an und aus geschaltet, der Schalter am Streamer dient zum Umschalten zwischen Betriebsmodus und Lademodus. Der Ladezustand wird durch die LEDs über dem Schalter angezeigt. Die Gehäuse stammen von Audiophonics da die Öffnungen für den RPI alle passen, beim Innenleben bestehen aber keine Gemeinsamkeiten mit den von Audiophonics angebotenen Streamern.
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und das Ganze von hinten:

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Wie man erkennen kann, hat die Streamingbridge zwei Ausgänge: 1) SPDIF und 2) I²S-HDMI (PS-Audio-Format), d.h. man kann auch Dacs mit entsprechender I²S-Schnittstelle anschließen. Erfahrungsgemäß klingt diese Schnittstelle im direkten Vergleich mit SPDIF etwas besser.

und hier das Innenleben:
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und das Netzteil:
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Dual01
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Raspberry Pi als Audioplayer mit SPDIF-Ausgang

Beitrag von Dual01 »

Nun zur Software. Bekanntlich führen beim Streaming viele Wege zum Ziel. Ich favorisiere dabei die folgende Lösung: Musik auf separatem Server, schlanke Renderer-Software (headless) auf dem RPI und Steuerung des Ganzen mit einer komfortablen App mittels iPad, iPhone etc. Da gibt es zwei interessante Server-basierte Systeme: Roon und Logitech Mediaserver (LMS). Roon habe ich nie ausprobiert, LMS ist sehr gut (kostet nichts), bietet eine Vielzahl an Streamingoptionen (Tidal, Qobuz, Deezer) und kann dann beispielsweise mittels iPeng vom iPad aus gesteuert werden. Damit das funktioniert, muss lediglich Squeezelite auf dem RPI installiert werden. Habe ich gemacht, funktioniert einwandfrei. Nachteil von Roon und LMS: Man benötigt auf jeden Fall einen Server.
Alternative: UPnP-kompatible Software-Pakete. Nachteil: Die Bedienung ist suboptimal, da die Playlist auf dem iPad liegt und der Streamer aufhört, wenn der iPad abgeschaltet wird. Ferner spielt das Ganze meistens nicht gapless. Die Lösung: Der Openhome-Standard, der von LINN entwickelt wurde und mittlerweile von vielen Highend-Herstellern (Lumin, Esoteric uvm) genutzt wird. Der Openhome-Standard ist UPnP-kompatibel, und die Playlist wird auf dem Streamer verwaltet. Hier gibt es im Prinzip 3 Software-Pakete für den RPI, die Openhome-Funktionalität bereitstellen:
1) openhome-player
2) Mediaplayer von PeteManchester
3) upmpdcli
Auf der Homepage von upmpdcli gibt es sehr schöne Erklärungen zu den verschiedenen Streamingsystemen. Ich nutze zur Zeit den openhome-player am RPI. Er klingt am besten im direkten Vergleich, auch wenn es teilweise nur Nuancen sind und die kompilierte Version bietet komfortablen Zugriff auf Tidal, Qobuz und Radio (TuneIn). Die Software spielt Flac, PCM (16-24 bit/44,1-192 kHz), mp3, AAC. DSD muss vorher in PCM konvertiert werden.

Als Steuersoftware auf dem iPad nutze ich die Lumin App, es gibt aber zahlreiche weitere Openhome-kompatible Steuerungsprogramme wie LINN Kazoo, LINN App, BubbleDS die auch den direkten Zugriff auf Streaming-Anbieter wie Qobuz erlauben.

Zum Klang: Die Bridge spielt sehr räumlich, hat eine sehr hohe Auflösung und klingt "analog". Der Digitalausgang meiner Streambox DS konnte da bei weitem nicht mithalten trotz Tuning mit einer Tentlabs Clock.
Materialaufwand: ca. 650 €.
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Dieter,

das schaut richtig gut durchdacht und getestet aus. :cheers:

Nette Grüße

Bernd Peter
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Dual01
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Beitrag von Dual01 »

ja, Danke für das Kompliment.
Wenn die Software einmal auf dem RPI installiert ist, dann ist das Plug and Play. Gerät einschalten, Lumin App am iPad starten und entspannt Musik hören in CD- oder Hires-Qualität, entweder vom lokalen NAS oder Qobuz etc. :D
Die Akkuladung hält sehr lange, da der damit versorgte Teil des Boards kaum Strom zieht.

Da ich mittlerweile auf einen Streamer mit integriertem Dac umgestiegen bin (siehe mein Profil), bitte einfach bei mir per PM melden falls Interesse an dem Gerät besteht.

Herzliche Grüße
Dieter
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ZZTop
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Beitrag von ZZTop »

Mal ne Frage in Sachen Netzteil:
Hat schon mal jemand probiert den Raspberry über ein USB Powerpack (Akku) zu versorgen? Wie wäre das klanglich einzuordnen?
greetz
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