Hallo,
ich habe aktuell einen SHD Studio (also das rein digitale Gerät ohne analoge Eingänge und ohne analoge Ausgänge) von meroVinger Audio zum Testen ausgeliehen. Daher kann ich ein paar Eindrücke schildern...
Zu meiner Sorge des krummen Upsamplens von 44.1kHz auf 96kHz: Da höre ich kein Problem. Es passt bisher alles. Keine Ahnung, ob ich so etwas nicht raushören kann, weil ich nicht weiß, worauf genau ich da hören müsste, oder ob die decOrus Boxen das nicht wiedergeben können oder ob es einfach kein Problem ist.
Vom Klang her gefällt mir das Resultat sehr gut. Ich meine, dass es sauberer, ruhiger klingt als der analog an die Boxen angeschlossene naim Superuniti, wo das Signal dann ja erst wieder AD-gewandelt werden muss. Vor allem meine ich, dass die Bässe satter klingen. Allerdings finde ich so Vergleiche immer sehr schwierig. Ich höre jetzt seit ein paar Tagen mit dem SHD Studio und habe bisher noch nicht wieder zurückgeschaltet auf den naim. Das muss ich bald mal machen, um zu sehen, ob mir tatsächlich ein Unterschied auffällt.
Womit ich mich bisher noch nicht so richtig anfreunden kann, ist Dirac. Wenn ich eine Zielkurve erstellt habe und dirac aktiviere, klingt es irgendwie etwas angestrengter, mit leichter Tendenz ins Nervöse. Klar, der Bass ist trockener. Im Bass wirken die Einmessungen meiner Erfahrung nach immer am besten. Denselben Eindruck mit den Mitten/Höhen hatte ich bei zwei dirac-Demonstrationen auf den westdeutschen Hifitagen auch schon. Ohne Dirac gefiel es mir bis auf die Bässe besser. Ich habe die Zielkurve dann in den Bässen etwas angehoben und in den hohen Höhen noch etwas abgesenkt. Damit wird es besser, aber der Unterschied zum Original (also ohne Dirac) auch kleiner.
Insgesamt ist das auch schwierig zu vergleichen. Man kann zwar per Fernbedienung Dirac an und ausschalten, aber ohne Dirac ist die Musik lauter. Man müsste die Pegel also irgendwie angleichen.
Diskus_GL hat geschrieben: ↑20.04.2020, 21:44
DIRAC hat zwei Einstellungen...eine mit geringerer Latenz für Filme und eine für höhere Qualität für Audio only.
Eine solche Einstellung habe ich bisher noch nicht gesehen. Aber es kann gut sein, dass der SHD keine FIR-Filter unterstützt? Jedenfalls gibt es auch keine erkennbare zusätzliche Verzögerung.
Zu dem Gerät als solches: Es ist sehr klein und leicht. Das externe Netzteil so naja, nichts Besonderes. Die Fernbedienung fühlt sich sehr billig an. Die klickenden Tasten nerven ein wenig, wenn man mehrere mal auf eine der Lautstärketasten drückt. Aber es ist auch noch die alte. Ab Juni wird eine neue Fernbedienung mitgeschickt, die zusätzlich noch eine Prev-, Next- und Pause-Taste hat, um Volumio zu steuern.
Was auch nicht so gut ist: Das SHD ist im Prinzip eine Kombination aus zwei Rechnern. Also zwei Geräte in einem Gehäuse. Diese sind nicht so richtig gut integriert. Auf dem Display sieht man von der Streaming-Einheit bspw. keine Infos (Titel, Spielstatus, Track-Qualität, etc.) Aber letztlich ist das dann doch ok. Beim naim habe ich eh auch immer das Display ausgeschaltet. Aber beim Kennenlernen des Gerätes wären ein paar Infos ganz hilfreich.
Die Bedienung erfolgt entweder über die Web-GUI von volumio. Die ist tja, nichts Besonderes, aber scheint es zu tun. Spotify kann man per Plugin-Installation aktivieren. qobuz ebenfalls. Ich benutze ihn aber bisher über die BubbleUPnP app, der die openhome Schnittstelle vom SHD verwendet. Klappt gut. Aber: Das sind zwei verschiedene Playlisten. Spiele ich also mit Bubble etwas ab, sieht man diese Playliste nicht in der volumio GUI und umgekehrt natürlich auch nicht. Leider funktionieren die lumin und linn/kazoo (alte und neue weiße) App nicht mit dieser openhome Schnittstelle. Daher habe ich doch wieder den BubbleUPnPServer auf dem NAS im Einsatz. Damit läuft es gut, aber man hat noch eine dritte Playliste. Ist eine der Listen nicht leer und eine andere spielt zu Ende, kann es sein dass die andere Playliste dann weiter spielt, was verwundern kann.
(Ich speichere mal kurz zwischen...)