miniDSP SHD - nicht High End, aber gut?

treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo zusammen,

ich habe mich lange um ein Vergleichshören gedrückt, weil ich das immer regelrecht stressig finde. Meistens sind die Unterschiede so klein, dass ich nicht mit Sicherheit sagen kann, was denn nun besser klingt. So auch jetzt mit den folgenden Lösungen:

* minidsp SHD Studio, digital an die meroVinger decOrus Boxen angeschlossen
* naim superuniti, der analog über die Boxen spielt. Hier findet dann eine zusätzliche AD-Wandlung in der Box statt.

Die beiden Lösungen klingen ziemlich gleich. Ich kann nicht wirklich sagen, ob eine davon wirklich besser ist. Es ist mehr ein Gefühl:

Ich habe den Eindruck, dass das digitale Zuspiel über den SHD Studio etwas sauberer, klarer ist. Die Bässe etwas kräftiger, knackiger, die Höhen ruhiger. Man kann besser etwas lauter hören, ohne dass es nervt. Das wiederum kommt den Bässen zu gute. (Ich habe die beiden Varianten nicht messtechnisch auf die gleiche Lautstärke ausgepegelt, sondern nach Gefühl eingestellt, wie ich die Lautstärke angenehm fand.) Ob ich das Ergebnis im Blindtest heraushören könnte, kann ich nicht sagen.

Meinem Gefühl nach würde ich der SHD-digital-Lösung also den größeren Spaßfaktor zuschreiben.

(gestreamt habe ich vom NAS. flac Stücke, die per minimserver nach wav transkodiert werden.)

Schöne Grüße
Gert
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Gert,

hast Du beim miniDSP SHD Dirac genutzt? Und ist beim Menim das Upsampling & Dithering aktiviert?

Viele Grüße

Frank
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Frank,

beim Vergleich hatte ich dirac deaktiviert.

Beim minimserver habe ich Upsampling passend für den naim superuniti eingestellt. Ich habe mich noch gar nicht darum gekümmert, ob es für den SHD ggf. weniger hoch upgesampelt werden müsste. Nicht, dass der es erstmal wieder downsamplen muss für die Weiterverarbeitung.

Dithering habe ich in minimserver nicht aktiviert. Geht das mit Hausmitteln oder funktioniert das per ffmpeg oder sox Parametern?

Gruß
Gert
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

wenn man FFMpeg mit MInim nutz, kann man auch Ditheringparameter angeben.

Grüsse Jürgen
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Gert,

wie Jürgen schreibt, einfach in die Befehlszeile gehen, in der Du das Upsampling einstellst und um die gewünschte Bittiefe ergänzen. Mit ; getrennt.

Viele Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Gert,

genauere Informationen zur Bitratenkonvertierung mit Menim und FFMpeg findest Du auch hier:

viewtopic.php?f=6&t=3515&start=135

Ich mache das mittlerweile alles mit Foobar (UPNP Server sowie Sample- und Bitrate Konvertierung). Menim würde ich aber sofort wieder nutzen, wenn bei mir die Daten von einem NAS kommen und ich Foobar nicht einsetzen würde(n).

Viele Grüße

Frank
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Frank,

wenn Du mit "Upsampling & Dithering" das Hochrechnen der Bittiefe und Frequenz meinst, dann habe ich beides passend für den naim eingestellt. Allerdings wird Dithering ja nur beim Herunterrechnen der Bit-Tiefe oder Frequenz-Tiefe benötigt, um Rundungsfehler besser auf die Einzelwerte zu verteilen. Ok, ggf. auch beim Upsampling mit Fließkommazahlen, vermute ich. Aber ich habe die Werte so gewählt, dass nur ganzzahlige Faktoren verwendet werden.

Schöne Grüße
Gert
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Gert,

ich hatte wenn auch nur gradzaliges Upsampling gemacht und Dithering abgestellt, das fand ich in meinem Setup deutlich besser.
Allerdings weiß ich, dass das Hörergebnis extrem vom Setup abhängt.
Insbesondere Renderer und Dac spielen dabei ein große Rolle.

Grüsse Jürgen
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo,

nachdem die Teststellung des SHD Studio wieder zurück gegangen ist, und ich mit dem naim superuniti weiter Musik hören musste, wurde mir klar, dass der Klang über den SHD Studio, digital in die decOrus Boxen gehend, schöner war. Sauberer, klarer, ruhiger. Weil ich mit dem SHD Studio auch ansonsten klar kam und um mal zu einem Ergebnis zu kommen, habe ich mir das Gerät gekauft und höre wieder mit dem SHD Studio. (Der naim superuniti ist verkauft und löst dort einen naim uniti ab, was einen deutlichen Klanggewinn bedeutet, vor allem im Bass an alten Martin Logan Folienstrahlern.)

Eine Sache war mir an der SHD Lösung jetzt als unschön aufgefallen: Die auf 176kHz/24bit-wav hoch transkodierten 44.1/16-flac Stücke, wie ich es für den naim eingestellt hatte, führten beim SHD zu einem kleinen Stottern beim Start des Tracks. Ohne Transkodieren tritt das nicht auf. Auch bei vorab hochgerechneten wav-Stücken, die ich dann ohne on-the-fly-Transkodieren über minimserver streamte, trat das Problem nicht auf. Der minidsp-Support konnte das Problem auch nicht nachvollziehen.

Daher habe ich einen Vergleich zwischen dem hochtranskodierten wav und dem original flac-Format gemacht und konnte keinen Unterschied im Klang feststellen (anders als beim naim uniti, wo es einen recht deutlichen Unterschied zu Gunsten des wav-Formates macht). Damit konnte ich das Transkodieren abschalten und das Stotterproblem umgehen. Außerdem ist ohne on-the-fly-Transkodieren die Navigation innerhalb eines Stückes schneller.

Eine Sache, die schade ist: Man kann zwar über volumio (der Streamer-Software des SHD) qobuz streamen. Auch unterstützt volumio den openhome Standard, so dass die lumin und linn App verwendet werden kann. Leider funktioniert darüber aber das qobuz-Streamen nicht. Daher arbeite ich weiterhin, wie auch mit dem naim, mit dem BubbleUPnPServer, der auf meinem NAS installiert ist.

Mit dirac habe ich mich noch gar erneut nicht beschäftigt. Das ist noch auf meiner Todo-Liste.

Schöne Grüße
Gert
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo zusammen,

Da ich ja aktuell versuche die klangliche Situation im Wohnzimmer etwas zu verbessern habe ich mir jetzt auch einen minidsp SHD gekauft. Gerne hätte ich Acourate verwendet. In meinem Setup mit Wireless-Übertragung zwischen Vorstufe und einer digitalen Strecke von Streamer bis in den Lautsprechern wäre dies jedoch keine Plug&Play Lösung gewesen. Da ich zudem auch keinen PC verwenden möchte und auch keine NAS habe (das ist meine Fritzbox mit USB-Festplatte) war eine Integration von Acourate nicht so einfach (und ich hätte mehrere Geräte kaufen müssen).

Mit dem „All In One“ SHD sollte es aber relativ einfach möglich sein. Zudem kann ich dann auch den Sat- Receiver als auch mein AppleTV entsprechen korrigieren lassen.

Ich gehe dann von sämtlich Zuspielern digital in den minidsp, dann digital weiter in die Vorstufe und von dort gehe ich dann wireless in alle Lautsprecher.

Ich hoffe, dass es mir im Bassbereich helfen wird.
Den Hochton/Hall werde ich dann mit Absorber kontrollieren.

Bin aber auch gespannt, wie sich der Volumino-Streamer gegen den Lindemann Streamer schlagen wird.
Im Idealfall kann ich den Lindemann dann verkaufen und den Streamer vom SHD verwenden...wobei der Lindemann Limetree schon extrem gut mit viel Druck und Dynamik spielt.

Grüße,
Ralf
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Ralf,
Bin aber auch gespannt, wie sich der Volumino-Streamer gegen den Lindemann Streamer schlagen wird.
Im Idealfall kann ich den Lindemann dann verkaufen und den Streamer vom SHD verwenden...wobei der Lindemann Limetree schon extrem gut mit viel Druck und Dynamik spielt.
berichte mal, ob Du da einen Unterschied hörst. Eigentlich schätze ich den Unterschied gering ein. Dem SHD wird immer eine sehr gute Streamingqualität bescheinigt, was ich bisher so gelesen habe. (Hast Du den SHD oder SHD Studio?) Da Streamingboard und digital-Board im SHD getrennte Systeme sind, ist es fast so, als würdest Du einen externen Streamer nehmen, der digital angeschlossen wird. Wenn der Lindemann Streamer dann besser spielt, wenn digital angeschlossen, müsste der schon auf Jitter-Ebene besser sein. Da das SHD-Streamingboard ein RaspberryPi ist, halte ich das durchaus für möglich, aber wer weiß...

Auch wäre interessant, wie sich der Bedienkomfort der beiden Streamer vergleicht.

Schöne Grüße
Gert
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

treble trouble hat geschrieben: 06.01.2021, 13:57

Wenn der Lindemann Streamer dann besser spielt, wenn digital angeschlossen, müsste der schon auf Jitter-Ebene besser sein. Da das SHD-Streamingboard ein RaspberryPi ist, halte ich das durchaus für möglich, aber wer weiß...

Auch wäre interessant, wie sich der Bedienkomfort der beiden Streamer vergleicht.

Schöne Grüße
Gert

Hallo Gert,
Dem Lindemann Limetree Bridge habe ich noch ein S11 Forumsnetzteil mit einem guten DC-Kabel spendiert.
Das Gesamtpaket vom Limetree ist wirklich gut inklusive einer App, die ganz ok ist. Den Bridge werde ich auch digital anschließen, da ja erst im Lautsprecher „gewandelt“ wird (eigentlich ist es kein Wandeln sondern per PWM gelöst...wie in den Dynaudio XD auch).

Da ich aber immer gerne möglichst wenig Geräte haben möchte muss sich der Lindemann schon sehr deutlich abheben damit er bleibt. Wenn es keine „Welten“ sind, dann darf er gehen...

Ich hatte kurze Zeit mal den DDRC-22D hier. Mit dem kam ich aber gar nicht klar. Nach dem Einmessvorgang hatte ich immer eine extrem aus der Mitte verschobene Abbildung der Stereomitte. Habe die Einmessung viele mal Wiederholt. Leider ohne Veränderung.

Bin mal gespannt, ob der SDH besser ist und der Fortschritt auch klanglich zu hören ist.
Grüße,
Ralf
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paco de colonia
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SHD

Beitrag von paco de colonia »

Hallo,

ich kenne den Limetree nicht, aber ich habe seit ca. 2 Jahren den minidsp-SHD im Einsatz.

Als Komplettpaket mit Streamer, Wandler, DSP, Dirac und Vorverstärker für diesen Preis (€1500) finde
ich ihn prima.
Im direkten Vergleich zu meinem später gekauften Auralic Altair (€2000) hatte er jedoch keinen Stich bekommen,
als ich den Altair auch als Streamer, DAC + VV verwendet hatte.
Als ich mit meinen selbst entwickelten Rundumstrahlern eine 4-Kanal-Lösung mit DSP brauchte, musste
ich auf den SHD zurück greifen. Vor allem bot er die Möglichkeit dank DSP, die Boxen aktiv statt passiv zu entzerren.
Den SHD hatte ich dann per LAN über mein MacBookAir unter Audirvana angesteuert.

Den Altair hatte ich dann versuchsweise als reine Streamingbridge eingesetzt, per LAN an den SHD angeschlossen.
Und dann ging die Sonne auf, der Streamer im Altair war mindestens 2 Klassen besser als der Altair (beide über LAN).
Was für mich bedeutet, das der Streamingpart im SHD nicht so doll sein kann.

Nächste Woche ersetzt ein NUK (Nuprime, Quadcore, i7) den Altair als Streamingbridge.
Bin mal gespannt, was sich da noch tut...

Viele Grüße aus Köln
Paco
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

Hallo Paco, dann bin ich echt mal gespannt.
Besonders, da mein Limetree ja ganz einfach den Auralic Aries (Femto) mit SBooster und MK2 Filter ersetzt hat.

Im Netzt gab es auch einen Vergleich zwischen Limetree und Altair ... auch da hat wohl der Limetree die Nase vorn gehabt.

Zu dem aufgerufenen Preis sehe ich den Limetree als sehr gute Plug&Play Lösung mit sehr guten Klang.

Einen Raspberry 3 mit Hifiberry HAT war bei mir ja auch schon.
Das konnte mich aber im Klang nicht überzeugen und war für mich weit weg vom Limetree.

Grüße,
Ralf
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paco de colonia
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Beitrag von paco de colonia »

Hallo Ralf,

ich hoffe sehr, das der Miniprime deutlich besser als der Altair und auch der Limetree ist.
Denn ich hatte ein günstiges Angebot für den Limetree, hatte überlegt ihn als Übergangsgerät
für 1-2 Jahre zu nutzen und dann (fast) ohne Wertverlust auf ein "Dickschiff" (Antipodes, Melco...)
zu sparen.

Ich werde auf jeden Fall berichten, wie sich der kleine NUK mit Roon bei mir schlägt.
Da ich mir (mit Rückgaberecht) noch ein Linearnetzteil dazu bestellt habe (Progressive Audio PSU)
wäre das Gesamtpaket inklusive roon livelong um die 2.5K auch kein Sonderangebot mehr...

LG Paco
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