DIY-Projekt High Performance Audio PC mit hochwertiger Verkabelung

StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Christoph,
taggart hat geschrieben: 12.03.2020, 18:11 ich frage mich aber gerade, warum ihr nicht auf zwei Rechner aufteilt!?
Ich bin ein absoluter Fan einer 2-PC-Lösung.
taggart hat geschrieben: 12.03.2020, 18:11 Rechner 1 würde dann die Audiodaten halten und die Codierungsarbeit machen. Dafür braucht's zwar eine potente CPU, aber ansonsten nicht viel zusätzliche Ausstattung.
Rechner 2 würde dann den Audio-Datenstrom über die Femto-NetCard annehmen und der NAA gibt diesen dann wieder über die Femto-USBCard an den DAC aus.
Das ist ein mögliches Konzept, wie es beispielsweise JCAT gut findet. In der Tat hat es Vorzüge, wenn der Rechner 2 extrem schlank und störungsfrei betrieben wird. In diesem Fall wäre der Rechner 1 der fis Audio PC, jedoch ohne JCAT USB Card. Rechner 2 vielleicht ein schlanker lüfterloser NUC wie von cirrus7.

Ich nutze folgende Lösung:

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Hier ist der Rechner 1 (Control PC) der HFX RipNAS Solid V4. Der Musik Server ist Tag und Nacht an und hat einen geringen Stromverbrauch. Ich streame damit nicht nur Musik, sondern auch Filme. Über das eingebaute CD-Laufwerk rippe ich meine CDs. Es werden regelmäßig Daten gesichert. Der Roon Server empfängt die Musikfiles entweder über einen Streamingdienst wie Qobuz oder liest sie aus den SSDs. Dieser Rechner ist mit dem Internet verbunden.

Der Rechner 2 (Audio PC) hat nichts anderes mehr zu tun, als die nativ empfangenen Musikfiles für die Raumklangkorrektur zu falten und ein Upsampling mit dem HQPlayer durchzuführen. Dieser Rechner ist nicht mit dem Internet verbunden. Dies wäre das Einsatzgebiet des fis Audio PCs. Der Vorteil dieses Konzepts liegt darin, dass die Transportstrecke der hochgesampelten Files, die DSD 512 oder PCM 1.536 sein können, zum DAC sehr kurz ist. Die großen Dateien können über die USB Strecke mit sehr niedrigen Latenzen transportiert werden.

Ein drittes Szenario ist natürlich auch möglich: die 1-PC-Lösung. Wer den Gerätepark scheut oder sich Vorteile davon verspricht, dass die Musik schon im Audio PC liegt, nutzt eben nur diesen PC.

Letztendlich können mit einem Audio PC wie in unserem Projekt dauerhaft flexibel alle möglichen Szenarien gefahren werden. Meine 2-PC-Lösung kam auch erst später hinzu. Und vielleicht finde ich andere Konzepte irgendwann besser. Das ist der große Vorteil gegenüber fertigen Lösungen wie zum Beispiel Innous, Roon Nucleus oder Auralic Aries G.

Grüße Gabriel
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Luukku
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Beitrag von Luukku »

StreamFidelity hat geschrieben: 11.03.2020, 17:20
Luukku hat geschrieben: 09.03.2020, 19:38 Wie fährst du eigentlich den Rechner runter?
Entweder mit den Ein-Ausschaltkopf an der Seite oder per Remote.
Tausend Dank, Gabriel

Mit Remote mache ich es auch bisher. Die harte Variante mit Ein-Ausschaltknopf traue ich mich wegen des Windows nicht. Damit hatte ich zu Zeiten von Win3.1 und NT keine guten Erfahrungen gemacht (okay, war auch kein Audio PC damals, hihi).

LG Haiko
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hallo Gabriel,

tolle Arbeit aber hier beschreibst Du einen passiven Kühler mit feinen Kupferkühlkörpern.

Es handelt sich hierbei aber um einen aktiven Wasserkühler oder habe ich das falsch verstanden?

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Warum setzt Du ein passives Gehäuse ein? Es gibt mittlerweile fast unhörbare Lüfter die auch mit niedriger Drehzahl noch Luft fördern. Aus meiner aktiven Wasserkühlungs PC Zeit kann ich Dir sagen das von einem kleinem Luftzug auch alle anderen Bauteile auf dem Motherboard profitieren.

Beste Grüsse zu diesem tollen Projekt :cheers:
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easy
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Beitrag von easy »


es gibt eine ziemlich lange Rezension über UpTone Audio EtherREGEN Review and Comparison. Dort wird auch das Startech Modul lobend erwähnt
Dem kann ich mich voll anschließen.
Du solltest LWL zumindest mit in Erwägung ziehen.

Ich habe ja selbst noch einen AMD Ryzen 3700X hier rumliegen, vielleicht fang ich ja auch nochmal mit PC an.

Grüße Reiner
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Bernd (und Gabriel),
Bernd Peter hat geschrieben: 12.03.2020, 18:16 Hallo Gabriel,
....nutzt Du Hyperthreading, gerade weil nur eine geringe Prozessorauslastung gegeben ist?
genau.

Gruß

Bernd Peter
genial guter Tip, reduziert bei mir die Prozessorlast von 3-4% auf 2%!
Wenn ich mir noch ganz kurz diese Zwischenfrage erlauben darf, Bernd, nutzt Du Virtualization und Hyper-V support?

LG,
Andi
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Andi,
...nutzt Du Virtualization und Hyper-V support?
nein, wüßte nicht wozu.

Gruß

Bernd Peter
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Haiko,
Luukku hat geschrieben: 12.03.2020, 20:08Die harte Variante mit Ein-Ausschaltknopf traue ich mich wegen des Windows nicht.
Ich glaube die Sorge kann ich Dir nehmen. Die neueren Windwos-Varianten haben damit überhaupt keine Probleme. Wenn ich den Ausschaltknopf drücke, dann fährt der Audio PC innerhalb weniger Sekunden runter. Ich mache das schon länger so. Wenn ich zu Wartungszwecken einen Bildschirm angeschlossen habe, sehe ich ein tadelloses Herunterfahren des Betriebssystems. Nur wenn man den Schalter mehrere Sekunden gedrückt hält wird ein hartes Herunterfahren erzwungen.

Hallo Dirk,
dirk-rs hat geschrieben: 12.03.2020, 21:57 Es handelt sich hierbei aber um einen aktiven Wasserkühler oder habe ich das falsch verstanden?

die Kühlung der MOSFETs ist in der Tat per Wasser oder auch per Luft möglich. Ein Kühlkörper aus massiven Kupfer kühlt aber so schon sehr gut. Ich sehe es aktuell im Vergleich zum bisherigen Audio PC. Bei an sich gleicher Konfiguration kült das Mainboard ASUS ROG MAXIMUS XI FORMULA deutlich besser als das Mainboard ASUS ROG Maximus XI Gene. Allerdings hinkt der Vergleich noch ein wenig, da der fis Audio PC bisher nur eine Stromversorgung hat. Den zweiten Keces P8 kann ich erst anschließen, wenn Bernd die Kabel fertig hat.
dirk-rs hat geschrieben: 12.03.2020, 21:57Warum setzt Du ein passives Gehäuse ein? Es gibt mittlerweile fast unhörbare Lüfter die auch mit niedriger Drehzahl noch Luft fördern.
Es geht nicht nur um das Geräusch des Lüfters, sondern auch um elektromagnetische Störungen. Der Motor will elektrisch angetrieben werden. Er kann Vibrationen des Gehäuses verursachen. Die Drehzal moderner Lüfter wird per PWM (Pulswellenmodulation) geregelt. Dabei wird der Strom ständig ein- und ausgeschaltet, was in Kombination mit der Masseträgheit des Lüftermotors dafür sorgt, dass er sich unterschiedlich schnell dreht. Stromschwankungen sind meiner Erfahrung nach für den guten Klang nicht förderlich.

Hallo Reiner,
easy hat geschrieben: 12.03.2020, 22:14Du solltest LWL zumindest mit in Erwägung ziehen.
das möchte ich auch ausprobieren. Aber alles zu seiner Zeit.

Hallo Andi,
Salvador hat geschrieben: 12.03.2020, 22:27genial guter Tip, reduziert bei mir die Prozessorlast von 3-4% auf 2%!
das ist meines Wissens nur rechnerisch so. Die CPU-Last verteillt sich durch Hyperthreading auf die doppelte Anzahl der (vituellen) Kerne. Bei Vollauslastung liegen die Kerne theoretisch "nur" bei 50% statt bei 100% ohne Hyperthreading. Die gesamte Rechenleistung wird dadurch weder erhöht noch reduziert. Ich schreibe deshalb theoretisch, da ich bei Vollauslastung über 50% komme. Und da sehe ich den Vorteil, dass mit Hyperthreading eine bessere Verteilung über mehr Kerne vorgenommen werden kann. In Summe also bei Bedarf doch mehr Rechenleistung abgerufen werden kann. Im Bild ist die Vollauslastung durch den HQPlayer zu sehen, der einen sehr anspruchsvollen und sehr guten Filter "poly-sinc-long-lp" lädt. Nach dem Laden geht die Auslastung wieder zurück auf normal.

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Vielen Dank an alle für das mitmachen. :cheers:

Grüße Gabriel
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Gabriel

Hast Du eigentlich schon mal NVidia Grafikkarten probiert?

Da kann das Rechnen der Filter per Cuda auf die GPU ausgelagert werden. Dann kann der Prozessor sich weiter um die gesamte Peripherie kümmern!

Grüße

Christian
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HQPlayer CUDA offload

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Christian,
chriss0212 hat geschrieben: 13.03.2020, 15:56 Hast Du eigentlich schon mal NVidia Grafikkarten probiert?
das Minimum ist meines Wissens eine nVidia GeForce GTX 1080, die 150W Leistung zieht. Jussi Laako nutzt eine nVidia GeForce RTX 2080 Ti für DSD 1024, die 260W Leistung haben möchte. Grafikkarten dieser Leistung lassen sich nicht passiv kühlen. Und die Stromversorgung stellt natürlich eine ganz neue Herausforderung dar. Aktuell kein Thema für mich.

Grüße Gabriel
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Gabriel,

für den Hinterkopf: nur die echten physikalischen Kerne haben auch einen Gleitkommaprozessor verfügbar. Wenn also mit richtiger Mathematik gearbeitet wird, z.B. HQPlayer, dann kann auch der nicht von logischen oder virtuellen Kernen profitieren. Dann müsste man "Nebentätigkeiten" (Beispielprozess: Dateiexplorer) auf die nicht-physikalischen Kerne auslagern und die richtigen Rechenprozesse den physikalischen Kernen zuordnen.

Grüsse
Uli
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Gabriel

Die Leistungsangaben beziehen sich auf Vollast! Bei Audio wird die sich aber langweilen.

Hier eine Übersicht der Cuda fähigen GPUs:

https://developer.nvidia.com/cuda-gpus

Und hier eine passiv gekühlte 1050!

http://eu.palit.com/palit/vgapro.php?id=2823&lang=de

Grüße

Christian
StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Uli,
hallo Christian,

zur GPU (CUDA) schreibt Jussi Laako folgendes (übersetzt):
CUDA hilft nicht bei der Initialisierung, aber bei der Faltungs-Engine. In diesem Fall ist wahrscheinlich etwas wie GeForce GTX1650 Super oder GTX1660 Super erschwinglich und leistungsstark. Ich würde nichts niedriger als das gehen.
Quelle: Audiophile Style HQPlayer

Die CPU i9-9900K reicht für die interessanten HQPlayer Konstellationen völlig aus. Die EC-Modulatoren können in der derzeit möglichen höchsten Leistungsstufe (ASDM7EC/DSD256) gefahren werden und mit PCM sind 1.536kHz selbst mit komplexen Filter wie sinc-M (eine Million Taps) überhaupt kein Problem.

Grüße Gabriel
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Gabriel

Das der Processor ausreicht ist mir völlig klar... aber auf der einen Seite versuchst Du alles zu überdimensionieren... nur den Prozessor nicht. Es wär doch evtl von Vorteil, wenn er sich „nur“ um die peripheren Prozesse kümmern müßte und das Rechnen ein echter Rechenknecht machen könnte. GPUs können das mit Cuda schon ziemlich gut ;)

Wenn ich so viel Zeit und Geld in einen Rechner stecken würde, wäre das eins der ersten Dinge, die ich testen würde :cheers:

Grüße

Christian
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Christian,
chriss0212 hat geschrieben: 14.03.2020, 21:11 Wenn ich so viel Zeit und Geld in einen Rechner stecken würde, wäre das eins der ersten Dinge, die ich testen würde.
Ich hindere Dich bestimmt nicht daran. :mrgreen:

Scherz beiseite. Deinen Hinweis zu CUDA finde ich schon gut. Es soll jeder das für sich Optimale aus dem Thread mitnehmen. Und das geht nur, wenn alle Möglichkeiten auf den Tisch gelegt werden. Es ist nur für mich aktuell kein Thema.

Grüße Gabriel
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StreamFidelity
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2.2.4 Abschalten von nicht benötigten Diensten

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,
StreamFidelity hat geschrieben: 09.03.2020, 17:57 Mit dem Shell Ersatz gibt es nur noch rund 80 aktive Prozesse. Also schon deutlich weniger als vorher.
Daran anknüpfend mache ich weiter:

2.2.4 Abschalten von nicht benötigten Diensten

Während die bisherigen Optimierungen weitgehend ohne tiefgehende PC-Kenntnisse zu bewerkstellen waren, ist bei diesem Kapitel mehr Aufmerksamkeit erforderlich. Wer im Task-Manager von Windows auf den Reiter "Dienste" klickt, sieht alle vorhandenen Dienste. Interessant sind die Dienste, die ausgeführt werden. Eine Sortierung ist mit Klick auf "Status" möglich. Nicht alle Dienste werden benötigt. Unten links im Bild steht ein Link für "Dienste öffnen" zur Verfügung. Mit diesem Tool können Dienste deaktiviert werden. Leider nicht alle. Manche wollen sich partout nicht dauerhaft abschalten lassen.

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Deshalb nutze ich gern regedit.exe, wie im Per-user services in Windows 10 and Windows Server beschrieben. Dabei wird wie unten abgebildet der Starteintrag auf "4" = Disabled gesetzt.

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Leider ist es mir auch schon mal gelungen, einen wichtigen Dienst so abzuschalten, dass mir danach nur die Neuinstallation des Betriebssystems übrig blieb. Da ist ein dezidierter Audio PC, der keine wichtigen Dateien gespeichert hat, schon ein Segen. Im Moment habe ich alle abgeschalteten Dienste im RegEditor unter Favoriten gespeichert. Syntax:
- erster Name = technische Bezeichnung,
- Nr. = ursprünglicher Starteintrag,
- letzte Bezeichnung = kurze Funktionsbeschreibung

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Es lassen sich mehr Dienste abschalten, wenn nicht Remote Control verwendet wird. Tipp: Wer gleich nach der Installation des Betriebssystems die Optimierung mit AO durchführt, muss weniger deaktiven. Wer "zu Faul" ist, dass Betriebssystem für einen Audio PC neu zu installieren, der hat nachher sehr viel mehr Ärger. Weitere Tipps finden sich hier: Liste der für einen Audio-PC erforderlichen Dienste.

Der Lohn der Mühe sind weitere 20 einsparte Prozesse. Bei mir sind aktuell 60 Prozesse aktiv. Viele Experten bekommen noch deutlich weniger hin. Ich machte die Erfahrung, dass weniger nicht gleichbedeutend mit besser ist. Ich führe daher nach jeder Optimierung einen Test mit LatencyMon durch. Das ist für Privatzwecke eine kostenlose Software und zeigt sehr zuverlässig Störungen von zum Beispiel fehlerhaften Treibern bei der Audiowiedergabe an. Bei mir ist alles im grünen Bereich mit ausgesprochen geringen Latenzen.

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Grüße Gabriel
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