Hallo Christoph,
vielen Dank für Deinen Zuspruch, auch wenn der fis Audio PC (noch) nicht in Dein Zielbild passt.
Der fis Audio PC passt ganz gut zu meinem Equipment.
Als nächstes Kapitel kommt:
2.2 Betriebssystem
Beim Betriebssystem scheiden sich die Geister. Es gibt unzählige Meinungen dazu. Und selbst wenn das Betriebssystem der Wahl gefunden wurde, gibt es viele Versionen und noch mehr Implementierungs- und Administrationsmöglichkeiten. Ich habe einiges ausprobiert, das meiste aber nicht. Entweder scheiterte es am Wissen, aber noch viel mehr an der mangelnden Zeit und auch an meiner Leidensfähigkeit.
Fangen wir mit
Linux an. Ich testete eine All In One Lösung:
HQPlayer 4 Embedded in der bootfähigen USB-Version. Die Installation war sehr einfach. USB-Stick rein, im BIOS USB-Booting ausgewählt und neu gestartet. Schon lief der HQPlayer. Es gefiel mir klanglich nicht. Der oft genannte Vorteil von Linux, dass keine Treiber installiert werden müssen, verkehrte sich eventuell in meinem Setup zum Nachteil. Da haben wir zum Beispiel den USB-Treiber vom
Denafrips Terminator DAC. Unter Windows muss ich zwar den USB-Treiber laden. Aber dann kann ich die Latenzen im ASIO Treiber ganz einfach konfigurieren. Oder nehmen wir die
JCAT NET Card Femto. Unter Windows habe ich viele Möglichkeiten den Netzwerkadapter zu administrieren. Das geht wohl in Linux nur mit Zusatztools und Expertenwissen. Weitere Linuxversionen mit audiophilen Ansprüchen sind meines Wissens
Euphony und
ROON ROCK. Aktuell kein Thema für mich.
Das Betriebssystem von Apple
MacOS nutzte ich eine zeitlang zum abspielen und rendern für meinen längst vergangenen
La Rosita Alpha New. Den fand ich ganz gut. Aber zu meiner Zeit war das zu sehr von Apple iTunes abhängig und damit kam ich nie gut klar. Das MacOS kann nicht für einen selbst gebauten Audio PC genutzt werden, daher erübrigen sich für mich weitere Überlegungen.
Damit sind wir bei
Windows. Windows hat für mich den großen Vorteil, dass es weit verbreitet ist. Dadurch stehen immer recht schnell Updates und Treiber bereit. Ich probierte Windows Server 2019 aus. Es ist von der Bedieneroberfläche sehr nah an Windows 10 dran. Abgespeckt mit dem
Audiophile Optimizer 3.00 und im Shell-Ersatz war es klanglich sehr gut. Da aber die ASUS Zusatztools wie z. B. mein geliebtes ASUS RAMCache III nicht lief, verwarf ich diese Lösung und ging zurück auf Windows 10 Pro. Damit kenne ich mich sehr gut aus. Ich dachte bei der Installation auch über eine RAM-Boot-Lösung nach. Und ich dachte auch darüber nach, ein bereits abgespecktes Windows zu installieren. Dafür gibt es Tools wie
NTLite oder
WinReducer. Ein sehr schlauer Ansatz finde ich.
Die Frage, die ich mir stellte war, wieviel Lebenszeit will ich zum lernen und ausprobieren einsetzen? Ich entschied: gar keine. Meine Meinung kann sich irgendwann ändern. Mit diesem Projekt verfolge ich den pragmatischen Ansatz:
- Windows 10 Pro über USB Stick installieren
- mit Audiophile Optimizer 3.00 abspecken
- manuelles Tuning
2.2.1 Windows 10 Pro über USB Stick installieren
Ich liebe einfache Lösungen und das ist eine. Einfach von Microsoft das
Media Creation Tool herunterladen, USB-Stick rein und alles vom Programm machen lassen. Fertig! Der USB-Stick ist danach bereits bootfähig. Aber auch da hatte ich einiges zu lernen. Zum Beispiel einen hochwertigen einwandfreien USB-Stick zu verwenden. Ich bekam sonst regelmäßig die Meldung, dass ein Medientreiber fehlt. Da geht dann nichts mehr. In meiner Verzweiflung ging ich verschiedene Gerätetreiber durch. Die ganz einfache Lösung, dass der USB-Stick nicht gut genug war, war so im Internet nicht zu finden.
Ich empfehle die Lizenznummer schon bei der Installation bereit zu halten. Die gibt es spottbillig als OEM-Version. Bewährt hat sich bei mir
it-nerd24 für ca. 20,00 Euro (es gibt viele schwarze Schafe im Internet). Bei der Installation vermeide ich es mich mit dem Microsoft Konto anzumelden (es geht auch ohne) und verneine alle Fragen zur besseren Unterstützung wie Sprachsteuerung, etc.
Wenn die Installation beendet ist, richte ich gleich als nächstes den Remote-Zugriff ein. Einfach in der Windows Task-Bar als Suchbegriff Remote eingeben und
Remoteverbindungen zu diesem Computer zulassen auswählen. Ein Klick und eine Seite weiter noch ein Klick und das wars.
Für die Fernsteuerung verwende ich meinen iMac und nutze dafür
Microsoft Remote Desktop Beta. Warum das immer noch Beta ist erschließt sich mir nicht. Es ist sehr ausgereift. Beim Einrichten muss unbedingt unter Play sound:
On the remote PC ausgewählt werden. Sonst kommt während der Remote-Sitzung kein Mucks aus den Lautsprechern.
Danach sollen unbedingt die neuesten Updates und Treiber geladen werden. Das geht sehr einfach mit der Kachel
Einstellungen und
Windows Update. Danach erfolgt die Kontrolle im
Windows Gerätemanager. Ich nutze dafür gern die alte System-Anwendung. Einfach in der Taskleiste "System" eingeben und
System-App auswählen. Dann unter Hardware und Sound zum Gerätemanager navigieren und kontrollieren, ob alle Geräte einwandfrei funktionieren. Bei diesem Board musste noch der LAN Treiber für 5GHz nachinstalliert werden. Gut zu finden unter der ASUS Mainboard Seite. Wenn alle Menübäume zugeklappt sind wie unten im Bild ist alles in Ordnung.
Nach erfolgreicher Einrichtung sind mindestens 140 Prozesse aktiv. Viel zu viel für den Audio-Betrieb. Ebensowenig gefällt mir die Zappelei in den LAN-Anschlüssen (Ethernet-Graphen links). Dazu später mehr.
Grüße Gabriel