DIY-Projekt High Performance Audio PC mit hochwertiger Verkabelung

alcedo
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Beitrag von alcedo »

Guten Morgen Tom

... und woher weißt du, dass es sich in Pfeilrichtung besser anhört? Mich würde eher das Gehörte überzeugen als ein Aufdruck mit Pfeilen. So ist auch bislang meine Erfahrung bei Kabeln (ich weiß - ist nicht direkt vergleichbar).

Grüße nach Berlin,
Jörg
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Guten Morgen Jörg,

wenn der Hersteller der Feinsicherung eine Laufrichtung angibt, vertraue ich dem mal. Er wird es geprüft haben. Sonst würde der Aufdruck der Laufrichtung ja keinen Sinn machen.

Meine Anleitung ist übrigens eine minimal abgeänderte Anleitung eines Händlers, die ich zum Kauf einer teuren Feinsicherung hinzubekommen habe.

Bei meinem Dual-Output-Keces P8 sind 3 Sicherungen drin. Ich habe einfach nicht die innere Gelassenheit, insgesamt 6 verschiedene Versionen zu behören bzw. vielleicht sogar noch mehr, wenn ich alle möglichen Kombinationen durchgehen würde. Mich würde das stressen, andere würden möglicherweise einen gewissen Genuß dabei empfinden.

Ich wollte eigentlich nur kurz Martin eine Anleitung geben und nicht Gabriels Thread kapern, daher würde ich sagen zurück zum Thema :wink:

Vielste Grüße
Tom
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

SirMartin hat geschrieben: 06.12.2020, 17:35 Hallo Gabriel,

Das mit den Sicherungen im Keces finde ich sehr interessant. Kannst du mir einen Tipp geben wie ich die Laufrichtung der Sicherung erkennen kann?

Grüße nach Berlin

Martin
Hallo zusammen

Ergänzend dazu noch die Laufrichtung einer Kaltgerätebuchse:

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Gruß
Stephan
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StreamFidelity
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rund um Sicherungen

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,

manchmal läuft es etwas kurios.

Laufrichtung der Sicherungen

Unbedart wie ich manchmal bin habe ich auf die Pfeilrichtung der Sicherungen gar nicht geachtet. Auweia! 8)

Nunja, Sicherungen tauschen war noch nie mein Hobby und wird es nie werden. Tom, ich kann Dich sehr gut verstehen, wenn Du lieber mit Multimeter misst. Vielen Dank für die Anleitung.

Die richtigere Methode wäre nach Gehör, sagen Hans-Martin und Bernd (fis Audio). Da Bernd so etwas Spaß macht warte ich auf seine Ergebnisse und werde sie dann hier veröffentlichen. In der Hoffnung, dass es bei baugleichen Keces übertragbar ist.

Stephan, von Dir kommt der Tipp mit der Laufrichtung am Eingang. Vielen Dank dafür. Wenn ich richtig informiert bin, dann liegt die Phase üblicherweise am linken Stift und der Neutralleiter am rechten Stift. Ist diese Definition die Begründung?
Die Phase (L - Kabelfarbe Braun), ist der stromführende Leiter, auch Außenleiter genannt. Dieser Leiter versorgt das Verbrauchsgerät mit Spannung von der Stromquelle. Der Neutralleiter/Nullleiter (N - Kabelfarbe Blau) führt den Strom vom Verbraucher zur Stromquelle zurück.
Flink oder Träge

Im Keces sind flinke Sicherungen*) eingesetzt. Gekauft habe ich aber träge Sicherungen. Der Sicherungsdraht ist nach meiner Information bei trägen Sicherungen etwas stabiler, damit der Draht nicht sofort durchbrennt. Das kann klanglich ein Vorteil sein.

Grüße Gabriel

*) Nachtrag: Und kurios geht es weiter. :mrgreen: F2A könnte auch für Fuse (also Sicherung) 2 Ampere stehen. Siehe Thread Hörbericht/Empfehlung Feinsicherungen Low Budget
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gabriel,
da nach internationaler Praxis die Phase am linken Pin ankommt, macht es Sinn, dass dort die Sicherungshalterung auf dem kürzesten Weg angeschweißt/aufgepresst ist.
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Damit die Sicherung im Auslösefall nicht den Nulleiter unterbricht und das Gerät unvermindert auf Phase hängt.
Aus Kostengründen setzen viele Hersteller 1-polige Netzschalter ein.
Und bei schutzisolierten Geräten ist häufig die bessere Zuordnung zur Netzphase mit dem Schalter im Nulleiter zu finden gewesen, offenbar eine Nachlässigkeit des Herstellers oder eine Manifestation der Vorstellung des Entwicklers* - nämlich, dass es völlig egal sei, wo beim Trafo die Phase ankommt.
Dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn an den Vorverstärker angeschlossene Geräte den Klang der Anlage verbessern, indem man deren Netzstecker zieht. :cheers:
Grüße
Hans-Martin

P.S,
Die Konsequenz daraus ist, dass man beim Ausphasen mit Messgerät zwischen Schutzerde und Signalmasse den ausgeschalteten Zustand ebenfalls mit erfasst. Natürlich bekommt der eingeschaltete Zustand Priorität, einen Widerspruch beim Ausschalten kann man nur so interpretieren: Geht der Messwert hoch, ist der Netzschalter im Nulleiter, wo er nicht hingehört.
Eigentlich soll im ausgeschalteten Zustand auf Signalmasse 0V liegen. Aber schon ein Löschkondensator über die Schalterkontakte kann zusammen mit der Trafo-Kapazitätskopplung für ein Störpotential sorgen.

*1987 habe ich auf der IFA an manchen Ständen die Entwickler mit dem Multimeter und dem Verhalten ihres Kontrukts konfrontiert, heute ist das Ausphasen weitgehend etabliert, früher hörte man als Antwort den Zweifel, dass der Effekt überhaupt hörbar sein könnte.
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo zusammen,

Ich habe zwei Keces P8 im Einsatz. Nachdem heute die Willbrand Silber- Feinsicherungen bei mir eintrafen habe ich mich gleich ans Werk gemacht und die Sicherungen getauscht. Die Wilbrand Sicherungen haben die Laufrichtung in Richtung des aufgedruckten Schriftzuges. Da es träge Sicherungen sind habe ich am Eingang 2A belassen aber innen statt 10A jetzt 8A im Einsatz (12V Mono Netzteil an der Fritzbox plus Router) und beim anderen statt 5A innen jetzt zweimal 4 A. (12V/19V Dual am Server).
An der Spannungsanzeige der Netzteile merkt man dann auch eine Veränderung. Statt 12,1 V wie sonst wird jetzt 12,2 Volt angezeigt. Ob das was zu bedeuten hat?
Schon aus dem Stand kann man mehr Kontur in der Musik wahrnehmen und auch mehr Raum um die Stimmen und Instrumente. Sehr schönes Tuning für relativ kleines Geld (10€/Sicherung). Danke für den Tipp :cheers:

Grüße
Martin
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StreamFidelity
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Feinsicherungen

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben: 08.12.2020, 18:11da nach internationaler Praxis die Phase am linken Pin ankommt, macht es Sinn, dass dort die Sicherungshalterung auf dem kürzesten Weg angeschweißt/aufgepresst ist.
vielen Dank. So habe ich es jetzt auch gemacht.
Hans-Martin hat geschrieben: 08.12.2020, 18:11*1987 habe ich auf der IFA an manchen Ständen die Entwickler mit dem Multimeter und dem Verhalten ihres Kontrukts konfrontiert, heute ist das Ausphasen weitgehend etabliert, früher hörte man als Antwort den Zweifel, dass der Effekt überhaupt hörbar sein könnte.
Coole Aktion. :cheers: Meine ersten etwas unbeholfenen Aktionen mit dem Supra AC Sensor stellten sich als zu ungenau heraus. Das Ausphasen halte ich für mühsam, lohnt sich aber.

Hallo Martin,
SirMartin hat geschrieben: 11.12.2020, 16:19Schon aus dem Stand kann man mehr Kontur in der Musik wahrnehmen und auch mehr Raum um die Stimmen und Instrumente. Sehr schönes Tuning für relativ kleines Geld (10€/Sicherung). Danke für den Tipp :cheers:
freut mich, dass es etwas gebracht hat. Übrigens habe ich jetzt im Keces P3 endlich eine Feinsicherung entdeckt, wo ein T draufsteht.
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Ich nehme an, dass wir an den Keces Feinsicherungen nun F für Flink und T für Träge interpretieren können. Ich verwende ausschließlich T, habe aber andere F Sicherungen nicht Probegehört.

Grüße Gabriel
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hi Gabriel,

wenn Du z.B. auf https://www.kempelektroniksshop.nl gehst und mal bei den Synergistic Research Sicherungen bei der Auswahl im Bestellprozeß schaust, so wird dort zwischen F (Fast Blow) und T (Slow Blow) unterschieden. Es scheint also so zu sein, daß F und T international verwendet werden und "F" nicht für Fuse steht.

Viele Grüße
Tom
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Amati
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Beitrag von Amati »

SirMartin hat geschrieben: 11.12.2020, 16:19
Die Wilbrand Sicherungen haben die Laufrichtung in Richtung des aufgedruckten Schriftzuges.

Grüße
Martin
Hallo Martin,

wie werden denn dann die Sicherungen im P8 in die Halter eingesetzt? Dem Schriftzug auf der Platine folgend?

bei mir sieht das nämlich so aus

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Peter
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SirMartin
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Beitrag von SirMartin »

Hallo Peter,

Ich hatte die im Bild links abgebildete Sicherung anders herum eingesetzt. Also beide Sicherungen mit dem Schriftzug ausgehend von der mittleren Steckverbindung nach außen verlaufend. Ob es anders herum besser geht habe ich nicht probiert. Aber so ist es bei mir sehr gut.

Grüße
Martin
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StreamFidelity
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One-Push-Reinigungsstift für LC-Steckverbinder

Beitrag von StreamFidelity »

An alle LWL-Freunde,

Ursache und Wirkung sind manchmal nicht einfach zuzuordnen. An anderer Stelle angeregt durch die Diskussion, dass sich ein 1m LWL Kabel besser anhört als ein 20m LWL Kabel (meist aber umgekehrt berichtet) habe ich mich gefragt, ob das jetzt wirklich etwas mit dem üblichen Dämpfungsproblem zu tun hat. Oder ob durch häufiges Umstecken schlicht eine Verschmutzung zu den Hörunterschieden führt?

Durch die Beschäftigung mit diesem Thema habe ich festgestellt, dass LWL Verschmutzungen wohl häufiger vorkommen. Ich habe mir jetzt ein

NEOCLEAN-E 1,25mm One-Push-Reinigungsstift für LC-Steckverbinder

bestellt. Damit kann alles mit LC Kontakten gereinigt werden. Bei fs-com ist ein Video, welches den Reinigungseffekt sehr gut zeigt.

Was Stabilant 22 für Kupfer ist, kann vielleicht NEOCLEAN bei Glasfaser bewirken. :wink:

Hat einer schon Erfahrungen damit?

Grüße Gabriel
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Gabriel,

ich habe leider keine Erfahrung bezüglich Klangverbesserung aufgrund perfekter Ferrulenreinigung.

Allerdings habe ich beruflich sehr viel damit zu tun.
Die Reinigungsstifte funktionieren je nach Art der Verschmutzung sehr gut. Fs.com ist defnitiv auch ein ernst zu nehmender Lieferant und keine Apotheke.
Bei starker Verunreinigung werden vorab aber auch Reinigungstücher teilweise kombiniert mit Naßreinigung eingesetzt.
Abschließend dann pro Ferrule noch ca. 3 Klicks mit dem Reinigungsstift. Es gibt da diverse Fabrikate. Besondere Vorlieben habe ich keine. Ich setze sie insbesondere bei LC, SC und ST ein. Dabei spielt es schon eine große Rolle ob man eine SM oder eine MM Übertragung vor sich hat.
Eine Verschmutzung hockt auf der 9µ Faser wie ein Felsbrocken und verhindert dann schon mal die Übertragung von Daten.
Die Reinigung erfolgt immer mit Vorabkontrolle per Fiber Mikroskop (Fluke Fiber Inspector) und dann nach der Reinigung die optische Erfolgskontrolle per Ferrule. Bei einem großen Kunden habe ich mal bei einer Wartung fast 400 Ferrulen gereinigt.

Oft sieht man auch stark verkratzte, schlecht polierte Oberflächen bei fertig konfektionierten Patchkabeln. Ist vermutlich eine Preisfrage.
Jede Verschmutzung oder auch große Kratzer erzeugen neben der Signaldämpfung zusätzlich Reflektionen an der Fehlerstelle.
Allerdings benötigt man um das messtechnisch sichtbar zu machen ein OTDR Messgerät mit Vorlauf- und Nachlauffaser in der Größenordnung 20.000€. Zusätzlich führen wir auch optische Messungen der Signaldämpfung von Kabelstrecken durch. Nicht jedes Kabel schneidet da gleich gut ab.
Je nach optischen Budget der Empfänger kann man sich ein Aufsummieren dieser Dämpfungswerte dann leisten oder auch nicht.

Nach meinem Verständnis bewirken optische Signalreflektionen durch Verschmutzungen genauso Jitter (wenn auch wenig) wie fehlangepasste Stecker bei einer digitalen Übertragung per Kupferkabel. Diese Tatsache fällt uns aber nur bei Audio auf die Füße, insbesondere aufgrund der Funktionsweise von DACs.

Allerdings ist der Schmutzeintrag pro Zeiteinheit in privaten Umgebungen um ein Vielfaches geringer als bei Großkunden mit ihren massiven Wärmelasten der Technikschränke und der dadurch notwendigen, Luftumwälzung.

Viele Grüße,
Horst
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Horst,

vielen Dank für die Erläuterungen vom "Profi". Dann lag ich nicht so verkehrt mit meiner Einschätzung. Durch meine vielen Experimente könnte sich da schon so manches Staubkorn festgesetzt haben. Das ist bei anderen vielleicht zu vernachlässigen.

Reinigen muss ich mangels Fiber Mikroskop natürlich "Blind". 8)

Ich werde berichten.

Grüße Gabriel
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StreamFidelity
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Taiko Audio DC-DC ATX

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,

Taiko Audio bietet künftig für die DIY Gemeinde Bauteile an. Es beginnt mit einem DC-ATX Netzteil für Audio PCs. Um alle abzuholen erfolgt hier eine kleine Einführung.

ATX Stromversorgungsstandard

Jeder PC benötigt Gleichstrom (DC). Um aus 230V Wechselstrom (AC) üblicherweise 19V Gleichstrom (DC) zu erzeugen, werden entweder Schaltnetzteile eingesetzt, oder bei audiophilen PCs lineare Stromversorgungen. Ist ein DC-ATX Konverter vorgeschaltet, muss dieser mit meist über einen üblichen 6Pin Molex Stecker versorgt werden.

Vom DC-ATX Konverter werden nach dem jetzigen ATX Standard die Mainboards mit 3,3V, 5V und 12V bedient. Es gibt übrigens einen neuen Standard ATX12VO, der nur noch 12V bereitstellt. Dieses Konzept hat sich in der Breite allerdings (noch) nicht durchgesetzt.

Die ATX Stromversorgung erfolgt mit 24 Pin ATX Molex Steckern für das Mainboard und die CPU wird bei stromintensiven Mainboards oft mit separaten 4 Pin bis 8 Pin (CPU EPS) Molex Steckern extra versorgt. Hinzu kommen je nach Bedarf noch SATA Stromversorgungen.

Ich nutze den HDPLEX Hi-Fi 400W DC-ATX und den HDPLEX 800W DC-ATX mit einer Ripple Noise von 10mV (Millivolt). Es gibt bessere Werte. Dafür sind die Preise mit aktuell bei 87,40 €, bzw. bei 255,76 € sehr überschaubar. Es handelt sich um Schaltnetzteile, auch bezeichnet als SMPS (Switch Mode Power Supply).

Das Taiko Audio DC-DC ATX Netzteil verfolgt dabei einen völlig neuen Ansatz.

Schaltfrequenzen

SMPS (Switch Mode Power Supply) oder LPS (Linear Power Supply) arbeiten lt. Taiko Audio mit unterschiedlichen Frequenzen. Ein LPS mit 50/60 Hz oder 100/120 Hz (abhängig von der Gleichrichtungsschaltung) und ein SMPS mit wesentlich höheren Frequenzen von 50KHz oder höher. Das Schaltrauschen von SMPS wird jedoch im allgemeinen als störend für den Klang empfunden. Weshalb oft LPS bevorzugt werden, jedoch immer in Verbindung mit einer hohen Verlustleistung, die als Wärme abgeführt wird. SMPS sind wesentlich energieeffizienter und werden nicht sehr warm. Aber die Schaltfrequenzen müssen gefiltert werden, jedoch je höher der Strom ist, desto schwieriger ist dies.

Taiko Audio zieht bei den SMPS Schaltfrequenzen eine Parallele zu digitalen Audio-Abtastfrequenzen. Für Abtastraten von 44,1 kHz muss die Nyquist-Frequenz von 22,05 kHz herausgefiltert werden. Durch Erhöhen der Abtastrate wird diese Frequenz erhöht. Dies reduziert die Filterkomplexität bzw. die Anforderungen an die Filtersteilheit. Das sind die Vorteile von PCM-Abtastraten von bis zu 1.536 kHz oder auch der DSD-Abtastraten ab 2,8224 MHz.

Hier ist entscheidend, dass die Schaltfrequenz für ein SMPS entworfen werden kann. Es ist möglich, Schaltregler für Frequenzen in Höhe der DSD-Abtastraten zu entwickeln. Der Vergleich des Umschaltens mit Abtastfrequenzen mag weit hergeholt sein, aber für praktische Anwendungen und in der Wahrnehmung von Taiko Audio ist damit das Filtern von Umschaltresten auf verschwindende niedrige Pegel möglich. Es ist sogar "einfacher" zu filtern mit geringen Verzerrungen, welche niedriger sind als bei einem LPS. Die Schaltfrequenz wurde unter audiophilen Gesichtspunkten festgelegt. Hier liegt das Betriebsgeheimnis von Taiko Audio. :wink:

Wer sich genauer darüber informieren möchte kann dies bei Whatsbestforum hier und hier tun.

Spezifikation Taiko Audio DC-DC ATX Netzteil

Eingangsspannung:

- 16VDC min

- 48VDC max
 
Ausgangsschienen:

- 12VDC - 40A

- 5VDC - 15A

- 3,3VDC - 15A

- 5VDC SB - 4A (dies ist auch am SATA-Anschluss als immer verfügbare Versorgungsschiene für eine USB-Karte oder ähnliches verfügbar)
 
Die Abmessungen betragen ca. 170 mm x 78 mm. 

Foto vom Prototyp

Anschlüsse von links nach rechts: 6 Pin DC-Eingang, 8 Pin EPS-Anschlussausgang, 24 Pin ATX-Anschlussausgang, 8 Pin EPS-Anschlussausgang, 4 Pin SATA-Anschlussausgang 
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Weitere Informationen gibt es bei Audiophilestyle hier.

Zusammenfassung

Meines Erachtens handelt es sich um einen sehr interessanten Ansatz für ein audiophiles Schaltnetzteil (SMPS). Taiko Audio hat dies in anderer Form bereits beim 25k€ schweren Taiko Audio SGM Extreme im Einsatz. Der Verkauf dieses Audio PCs läuft sehr gut. Kürzlich hat Taiko Audio in den Niederlanden ein größeres Firmengebäude bezogen.

So verwundert mich nicht, dass der Preis im Vergleich zu den DC-ATX Netzteilen von HDPLEX sehr hoch ausfällt: 1.250,00 Euro ohne Mehrwertsteuer! Selbstverständlich ist hier vorerst nur die ATX Stromversorgung abgedeckt. Es wird weiterhin ein AC-DC Netzteil benötigt, wobei von Taiko Audio auch schon eines in der Entwicklung ist.

Wer sich vom Preis nicht abschrecken lässt, kann das Taiko Audio DC-DC ATX Netzteil vorbestellen (der Link ist bei Audiophilestyle zu finden, siehe technische Spezifikationen). Der guten Ordnung halber: ich habe keine Geschäftsbeziehung zu Taiko Audio!

Die erste Charge wird im März 2021 erwartet.

Grüße Gabriel
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hallo Gabriel.
Du bist echt ein ewig Suchender und durch Dich erfährt man immer wieder spannende neue Dinge. Danke, dass Du diese hier so offen mitteilst.
Allerdings finde ich den aufgerufenen Preis für so ein Stück Platine in der Tat ... ordentlich. Stellt sich zudem die Frage ob das TAIKO auch so viel besser klingt als das HDPLEX DC-ATX. Denn der Unterschied sollte bei der aufgerufenen Preisdifferenz dann doch DEUTLICH hörbar sein. Also so deutlich wie beispielsweise der Wechsel von einem OELBACH Kabel zu einem guten Furutech AC Kabel. Das passt ganz gut in der Relation.

Gruss
Martin
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