DIY-Projekt High Performance Audio PC mit hochwertiger Verkabelung

StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Martin,

vorab freue ich mich, dass Dein zweites Mainboard funktioniert.
ohneA hat geschrieben: 30.05.2020, 10:52 Nur überschreiten wir mit dem Statement aus meiner Sicht ein wenig die Grenze des logisch nachvollziehbaren und ich befürchte, das hier eigentlich ganz andere (weniger offensichtliche) Einflussgrössen eine Rolle spielen! Denn eigentlich ist doch der zentrale Kniff DASS(!) das Betriebssystem im RAM liegt.
Ursache und Wirkung auseinanderzuhalten ist schon im echten Leben nicht einfach, bei HiFi noch schwieriger. :mrgreen:

Möglich, dass das Betriebssystem im RAM besser ist als auf SSD. Möglich das Windows Server 2016 sich besser anhört als Windows 10. Für viel wichtiger halte ich jedoch die Implementierung und die Administration des Betriebssystems. Was nützt mir ein RAM Betriebssystem, wenn ich wichtige Treiber nicht richtig eingebunden und konfiguriert habe? Ich denke zum Beispiel an die Administration des Netzwerkkartentreibers. Eine Wissenschaft für sich.

Ich halte schnelle Zugriffszeiten und niedrige Latenzen für einen Schlüssel im Audio PC. Deshalb prüfe ich jede Änderung mit Latencymon. Darauf kommt es meines Erachtens an und nicht auf die Art des Betriebssystems. Da Du ein ASUS Board hast kannst Du alternativ zum RAM Betriebssystem einfach mal ASUS RAMCache ausprobieren.

Hallo Thomas,
music is my escape hat geschrieben: 30.05.2020, 12:24 ...das langjährige Abenteuer Audio-PC endgültig ad acta zu legen ('der Tropfen, der das Fass...'), da gerade in Anbetracht der mittlerweile auf dem Markt erhältlichen Alternativen der Aufwand in keinem guten Verhältnis mehr zum Nutzen stand und ich die stetig neuen Baustellen einfach nur noch leid war.
Wahre Worte. Ich hatte auch schon frustrierende Momente und am runfrickeln muss man schon Spaß haben (und Leidensfähigkeit mitbringen).

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben: 30.05.2020, 13:08 Wie weit man es bei den Optimierungen treibt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich empfehle, diese Schritt für Schritt durchzuführen, und nach jedem Schritt ersteinmal längere Zeit Musik zu hören und die gewonnene Klangqualität zu genießen.
Diesem Motto schließe ich mich gern an. :cheers:

So nebenbei beim entspannten Musikhören habe ich noch einige Prozesse gekillt. Unter anderem habe ich den Dienst Stromversorgung (Power) deaktiviert. Der ist für die Energieverwaltung und Energiespareinstellungen zuständig. Brauche ich nicht, denn das habe ich im BIOS vorgegeben.
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Und auch die Latenzen sind bestens.
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Grüße Gabriel
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hallo Fujak, hallo Thomas.
Thomas Weg kann ich nur ALLZU GUT nachempfinden, denn der war auch meiner. Ich war 8 Jahre tapfer. Ich habe 8 Jahre keinen Finger gerührt und meine Anlage wirklich NUR zum Musikhören genutzt. Und ich war der Meinung, besser geht eh nicht mehr. Separate Stromleitung vom Hausverteiler ins Musikzimmer über AHP Schmelzsicherung und fettem Stromkabel. Furutech Steckdose. Fettes Kabel in PPP. Silentwire Reference AC-Kabel zu den Komponenten. HDPLEX Netzteil mit separater Stromversorgung von MoBo, SSD und SOtM USB Karte. Als Player JRiver und das Betriebssystem mit AO optimiert. Was sollte da noch besser gehen.
Dann hab ich aus einer privaten Diskussion heraus zum Thema Reclocking, Mutec und so den ganz grossen Fehler gemacht, die SOtM gegen eine JCAT FEMTO zu tauschen (welche bekanntlich ne Clock hat).
Das war eine gaaaaaanz schlechte Idee!!! Denn der Unterschied war gewaltig und damit meine Position zum perfekten System widerlegt. Und schon war er wieder da, der Virus, den ich doch so fleissig über 8 Jahre im Zaum hatte.
Und eine noch viel schlechtere Idee war es dann den Bericht von Gabriel zu lesen.
Jetzt bin ich wieder voll auf Speed.
KECES P8 gekauft. FARAD Super3 gekauft. Ghento Kabel bestellt. Hardware wie im anderen Thread bereits beschrieben gekauft. MoBo beim BIOS Update geschrottet. Neues gekauft. Jetzt Challenge mit der blöden Netzwerkschnittstelle. Ich bin voll auf Droge! :P

Also, PC Tuning und so ist mir alles nicht fremd. Ich fummle schon seit den 90ern an PCs rum und seit den 2000ern bin ich mit Audio-PCs dran. Grundsätzlich - und das kann man an der Einleitung dieses Posts sehen - halte ich STROM, und zwar sauberen Strom, für ganz zentral bei der (digitalen) Audiowiedergabe. Wenn es da nicht stimmt, kann es hinten rum auch nicht besser werden.

So, dies zu Einleitung.
Daher nochmal: Sauberer Strom und die Minimierung von (negativen) Einflüssen steht für mich AUSSER FRAGE!!!! Da müssen wir nicht drüber diskutieren.
Aber das Statement war - bitte korrigieren, wenn ich hier was falsch verstanden habe - dass es von (klanglicher) Relevanz ist, ob die Win2016 VHD auf einer SSD, HDD oder M2.SSD liegt und in den RAM geladen wird. Das die Aussage.

Und diese Aussage sorgt bei mir für Stirnrunzeln oder hochgezogene Augenbrauen. Denn mit dieser Aussage löse ich mich von einer Überlegung, die auf strombedingte Einflussgrössen basiert. SATA2 oder SATA3... OK. Kann Einfluss haben. Wenn Daten von dort immer wieder gelesen oder eben als Schnittstelle dauerhaft aktiv. Aber wenn ich das Betriebssystem im RAM habe... also es geht hier um den Ladeweg ins RAM... DAS(!?!?) soll hier einen Einfluss haben?
Womit wir bei der Frage sind, ob da nicht ganz andere Dinge einen Einfluss haben.

Vielleicht ist jetzt meine Fragestellung deutlicher geworden.
Martin
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Martin,

ich verstehe Deine Frage. Worum es dabei geht, hat tatsächlich nichts mehr mit der Stromversorgung zu tun, sondern mit der internen Speicherorganisation im RAM - d.h. wie Daten dort abgelegt (geschrieben), organisiert und wieder abgefragt (ausgelesen) werden. Auf einem unserer beiden Forumstreffen in Pommelsbrunn hatte damals unser Forumsmitglied Frank (FrankL) dazu eine Live-Demonstration zum besten gegeben. Damals führte er vor, wie zwei identische Musikstücke, die beide bitidentisch sind, alleine durch eine andere Art der Abspeicherung auf dem gleichen Medium unterschiedlich klingen, wenn sie dann abgespielt werden. Die Unterschiede sind nicht dramatisch aber hörbar. Ich habe mich selbst damit nicht tiefer befasst und stelle daher hier nur rudmimentäres Wissen zur Verfügung.

Grüße
Fujak
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hallo Fujak.
Danke für die Antwort.
ABER...
jetzt sprichst Du von der Ablage eines Musikstücks im RAM. Das ist aber ne andere Baustelle als das Thema "Quelle des Betriebssystems zum Ablegen im RAM ist von Relevanz", bzw. die Aussage, dass das Betriebssystem einen anderen Klang erzeugt, je nachdem von was für einem Quell-Laufwerk es eingelesen wird.
Und darum geht es mir. Um eine möglichst präzise Formulierung und Definition, um falsche Rückschlüsse oder potentielle Fehlerquellen ausschliessen bzw. einkreisen zu können. Denn WENN man tatsächlich einen Unterschied im Betriebssystemklang feststellen kann, nur weil es einmal von ner HDD oder das zweite mal von ner SSD eingelesen wird, dann ist von Relevanz, dass es beides mal über die gleiche Schnittstelle läuft... beispielsweise SATAII. Denn aus meiner Sicht hat die Schnittstelle als solches durchaus einen Einfluss auf das Klanggeschehen des Rechners.
Und beim Vergleich SSD zu M2.SSD wiederum gilt es beides mal sicherzustellen, dass die Stromversorgung identisch ist. Wie Du bereits gesagt hast, bei der M2 ein wenig schwierig. Ergo: Vergleich SSD über MoBo Strom und M2 über MoBo Strom.
Ist das Ergebnis der SSD zur M2 bei MoBo Strom eindeutig und die SSD klingt besser, dann haben wir zwar immer noch das Thema Schnittstelle (und Kabel ist ja auch noch dran), aber so haben wir hier eine klare Aussage pro SSD. Und wenn die dann auch noch ihren eigenen Strom über ein ordentliches externes Netzteil bekommt, da müssen wir dann gar nicht mehr drüber reden.

ABER wenn es rein um die Art des Einlesens und der Art der Ablage einer Quelldatei auf einem Quelldatenträger... und damit die angenommene veränderte Ablage der Quelldatei im RAM angeht, so gilt es dann festzustellen, ob das eigentlich Dateisystem selbst einen Einfluss hat. Denn in einem FAT (bzw. FAT32) Dateisystem werden Daten anders abgelegt als unter NTFS. Von HFS, HFS+, APFS (alles MAC) oder Btrfs, EXT2, EXT3, EXT4 (Linux) wollen wir jetzt erst mal gar nicht reden. Aber das Thema DEFRAGMENTIERUNG bzw. die Fragmentierung von Informationen sollte jedem bekannt sein. Und DAS(!) kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass dies ein relevante Einflussgrösse ist. Aber das ist eine andere Baustelle als die Definition der geeigneten Hardwarequelle zum Einlesen des Betriebssystems.

Dennoch, auch wenn ich hier gerade recht vehement eine Position vertrete... SICHER bin ich mir nicht. Daher sollten solche potentiellen Einflussgrössen bei der Suche nach der ultimativen Musikmaschine kontrolliert sein/werden. Sonst ist eine Aussage wie von Dir getroffen in Ihrer Absolutheit nicht haltbar.
So meine Position.

Gruss
Martin
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hallo Gabriel.
Habe ganz vergessen Dir zu antworten. Danke. Aber das mit dem MoBo war schon wirklich sehr ärgerlich. Daher hab ich es gepostet, damit einem anderen nicht das gleiche passiert. Das BIOS Update ist jetzt mit nem ganz normalen ATX Netzteil durchgeführt worden. Weiter bin ich derzeit aber noch nicht, auch nicht mit dem Hack für den Netzwerktreiber.

Ich frage mich jedoch in der Tat, ob das ASUS RAMCache einen positiven Einfluss hat. Und WENN Du sagst, es ist deutlich hörbar, warum legst Du dann nicht gleich das ganze Betriebssystem in den RAM bzw. warum nutzt Du nur 16GB RAM?
32GB oder 64GB kosten nun heute auch nicht mehr die Welt.

Gruss
Martin
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StreamFidelity
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RAM mit niedrigen Latenzen

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Martin,
ohneA hat geschrieben: 30.05.2020, 16:25 Ich frage mich jedoch in der Tat, ob das ASUS RAMCache einen positiven Einfluss hat. Und WENN Du sagst, es ist deutlich hörbar, warum legst Du dann nicht gleich das ganze Betriebssystem in den RAM bzw. warum nutzt Du nur 16GB RAM?
Der Corsair DOMINATOR® PLATINUM 16GB (2 x 8GB) DDR4 DRAM 2400MHz C10 Memory Kit hat zwar nur 2.400MHz Taktfrequenz, dafür aber sagenhaft niedrige Latenzen:

Tested Latency 10-12-12-28

RAM mit C10 sind nicht so häufig. Es mag an meinem gefährlichen Halbwissen liegen, aber für mich waren niedrige Latenzen wichtiger als eine hohe Geschwindigkeit oder mehr Speicher. Weitere Aspekte, die den Kauf beeinflusst haben: eine sehr effiziente Kühlung, die ich gerade im passiv gekühlten System sehr wichtig finde und lt. Hersteller: Hand sorted performance ICs. Also mutmaßlich eine hohe Speicherqualität.

Mit dem Betriebssystem im RAM werde ich unflexibler. Als Beispiel: wenn ich weitere Dienste abschalte wie oben beschrieben, muss ich ein neues VHD erzeugen. Wenn ich einmal monatlich eine neue Version vom HQPlayer raufspiele brauche ich ein neues VHD. Wenn ich eine neue Version von MinorityClean hinterlege brauche ich wieder ein neues VHD. Das ist mir alles zu umständlich. Wenn ich im Task Manager die Aktivität meiner 2 SSDs betrachte, dann liegt die Auslastung sporadisch bei <1%. Meistens ist die Auslastung = 0. RAMCache ist da wesentlich aktiver und so soll es sein.

Grüße Gabriel
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hi Gabriel.
Diese Latenz ist in der Tat extremst niedrig. Normal ist ja eher C15 oder C16. Auch in der Dominator-Linie von Corsair.
Was mich an den Corsair Modulen aber vielmehr reizt ist in der Tat der fette Kühlkörper. Kühlung ist alles in dem passiven System. Das sehe ich genauso.

Derzeit bin ich ja mit meiner Version des Gaming-Boards noch am frickeln. Win10 lässt sich vollkommen problemlos installieren und alle Treiber sind mit der Version Win10 1909 bereits installiert und auf dem neuesten Stand. Da braucht es kein Nachjustieren mehr. Allerdings WILL ich kein Win10 auf der Kiste, sondern eben ein WinServer. Allein schon weil mir das ganze Shop-Gemurkse, Cortana, Edge und Tralla auf den Sender geht. Win10 bedeutet einfach sehr viel Handarbeit. Und klanglich ist es tatsächlich schlechter als ein WinServer. Ich habe es selber verglichen.
Dennoch, ich wollte jetzt erst einmal schauen, ob das Teil fehlerfrei läuft und ob meine 4A vom KECES für die CPU ausreichen. Und dem ist so. Durch meine Einstellung auf 2.5 GHz Basistakt nuckelt die CPU gerade mal knapp 2A in den Peaks und werkelt unter normaler Last so bei unter einem Ampere vor sich hin. Die Überlegung zum Runtertakten der CPU führen also zum gewünschten Erfolg. Das funktioniert sogar ganz hervorragend. Inwieweit sich was nun klanglich auswirkt, da sind wir noch lange nicht. Auch nicht mein anvisierter Vergleich zwischen dem Corsair und Crucial RAM.

Gruss
Martin
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Martin,
ohneA hat geschrieben: 30.05.2020, 20:22 Allerdings WILL ich kein Win10 auf der Kiste, sondern eben ein WinServer. Allein schon weil mir das ganze Shop-Gemurkse, Cortana, Edge und Tralla auf den Sender geht. Win10 bedeutet einfach sehr viel Handarbeit.
Das macht AudiophilOptimizer aber alles automatisch. Die Handarbeit liegt vielmehr in der Konfiguration des Netzwerktreibers und der Abschaltung weiterer Dienste (wer das möchte).
ohneA hat geschrieben: 30.05.2020, 20:22 Durch meine Einstellung auf 2.5 GHz Basistakt nuckelt die CPU gerade mal knapp 2A in den Peaks und werkelt unter normaler Last so bei unter einem Ampere vor sich hin. Die Überlegung zum Runtertakten der CPU führen also zum gewünschten Erfolg. Das funktioniert sogar ganz hervorragend.
Das ist ja wirklich sehr gut gelaufen. Na dann wird der Rest auch noch. :cheers:

Grüße Gabriel
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hallo Gabriel.
Jupp... Handarbeit braucht es so oder so.
Nach Win10 ist nun Win2016 Server auf der Platte und auch die Netzwerkschnittstelle läuft jetzt.
Hat hier zwar ein wenig Überzeugungsarbeit gebraucht aber es geht. In dem Fall war mein Vorgehen so, dass ich die entsprechende inf Datei aus dem Treiberpaket des I219 installiert habe und anschliessend in den Gerätemanager und bei der nicht erkannten Netzwerkkarte den Treiber manuell installiert. Also hier Wahl eines fehlenden Treibers, Selektion einer Netzwerkkarte, Hersteller Intel und dann habe ich anstelle des i219V den i219-LM ausgewählt. Die Treiber wurde daraufhin anstandslos eingebunden und die Netzwerkschnittstelle funktioniert.
Muss man nicht verstehen... ist aber so. :wink:

Vielleicht probiere ich das Vorgehen auch nochmals unter Win2019 Server.
Im Unterschied zum Win2019 wird unter Win2016 übrignes der Chipsatz des Boards nicht ordentlich erkannt.

Gruss
Martin
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Trinnov
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RAM Latenzen

Beitrag von Trinnov »

Hallo zusammen,

ich hatte vor meinen XEON / ECC Projekt Riegel im Einsatz mit einer CAS Latenz (CL) von 8 bei 1600 MHz.
Das klang (auch laut der Rückmeldung anderer Nutzer) besser als Speicher mit höheren CL Werten.
Die übliche CAS Latenz von 1600 MHz Speicher lag damals bei CL 11
Da man nur beide Werte in Kombination bewerten darf, muss man sich die Latenz mit der sogenannten Latenz-Formel berechnen.
https://notkyon.moe/ram-latency.htm

Die tatsächliche Latenz meiner damaligen Speicherriegel mit CL8@1600 MHz lag laut Formel bei bereits sehr guten 10 Nansosekunden
Der CL10@2400 MHz Speicher von Gabriel liegt somit bei extrem guten 8,33 Nanosekunden. Respekt!

Jetzt könnt ihr berechnen, wo sich normaler, üblicher DDR4 Speicher bewegt.
Zum Beispiel haben übliche Riegel mit CL13@2400 MHz somit eine Latenz von 10,83 ns
Vor Jahren lag man im Schnitt bei 14 - 15 ns


Viele Grüße,
Horst
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Martin,

meine Erfahrungen sind bei fehlerhaften Treibern sehr hohe Latenzen, die sogar Dropouts verursachen können. Mach in jedem Fall einen Test mit LatencyMon,

Hallo Horst,

vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht und den Link. Dann lag ich mit meinem Halbwissen doch nicht so verkehrt. :cheers:

Grüße Gabriel
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ohneA
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Speicher-Timing

Beitrag von ohneA »

Hallo Gabriel, hallo Horst.
Erst mal Danke für die wirklich sehr hilfreichen Tips.
Das mit der Latenz des Netzwerkchips ist vermutlich wirklich ein Ding, denn bei einigen Anwendungen (beispielsweise Samsung Magician) wird gemeckert, es gäbe keine Internetverbindung. Allerdings ist mein Ziel eh die Netzwerkschnittstelle mit dem AO zu kappen, wenn das System steht. Von daher kümmert mich das im Moment nicht wirklich, gibt mir aber eine Begründung warum obige Merkwürdigkeit entstanden ist.

Viel interessanter für mich ist das Thema SPEICHER-TIMING.
WENN ich das nämlich richtig interpretiere, so ist bei den Speicherriegeln nicht einfach nur die Latenz von Relevanz, sondern die Latenz in Relation zur Transferrate. Denn die definiert die Reaktionszeit der Riegel in Nanosekunden, welche - so ich das richtig verstehe - eine positive klangliche Auswirkung hat/haben soll, je kürzer sie ist. Also die Reaktionszeit... richtig?

Und hier wird dann das Gaming-Board doch wieder interessant, denn man kann den Arbeitsspeicher in zwei Richtungen tunen. Nicht nur in Richtung höherer Transfer, sondern auch in Richtung kürzere Reaktionszeit bei ggf. niedrigerem Transfer (eigentlich ein Thema für den anderen Thread zum Thema Klangunterschiede bei Mainboards).
Ich habe es gerade ausprobiert und meine derzeit verbauten Crucial DDR4 3200MHz Riegel von der normalen Latenz mit 16 auf 14 reduziert, wobei die Transferrate vom Board dabei auf 3100MHz abgesenkt wurde. Rechentechnisch komme ich so auf etwas mehr als 9 Nanosekunden Zugriff. Eine weitere Reduktion der Latenz wäre auszuprobieren, Fakt ist.. es geht!

Darüber nachgedacht habe ich, weil Gabriel die Speicherriegel mit der superguten Latenzzeit hat, die gibt es aber nicht mehr zu kaufen. Und aktuelle Speicherriegel haben deutlich mehr Transferspeed... aber auch eine höhere Latenzzeit. Das ist ein sehr spannendes "Bastelfeld" um das Thema "der optimale Arbeitsspeicher für einen Audio-PC" mal wieder anzustossen. DDR4 ist ne andere Hausnummer als DDR3.

Und noch ein letzte Frage an Dich, Gabriel:
Ich habe jetzt auch eine KECES P8 und speise damit CPU (12V) und Mainboard (19V) separat. Und obwohl ich in den BIOS Einstellungen die CPU so eingestellt habe, dass sie nicht über 3A Strom zieht (das MoBo zieht stabil etwa 1A), so wird die KECES mit der Zeit richtig heiss. Ist das bei Dir auch so?

Gruss
Martin
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Beitrag von Fujak »

Hallo zusammen,

wo Ihr gerade bei den RAM-Latenzen seid, möchte ich auch die Spannungseinstellungen für den RAM ins Spiel bringen. Damit habe ich es bei DDRAM3-Riegel von Crucial bei 1600MHz Latenzen von CL=8 (geschafft. Bei einigen Modellen muss man mit der Spannung eher hochgehen, bei anderen eher niedriger. Gehe ich mit der RAM-Frequenz auf 800MHz, kann ich es auf CL=5 bringen. Interessanterweise klingt die 800MHz-Variante sauberer, als die 1600MHz-Variante mit CL=8, obwohl sie rein rechnerisch schlechter ist.

Bei DDRAM4 müsste man sicher auf niedrigere Latenzen kommen, auch hier würde ich mal die Variante ausprobieren mit geringerer Taktfrequenz im Vergleich zur Standard-Frequenz.

Grüße
Fujak
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Martin,
ohneA hat geschrieben: 31.05.2020, 15:12
Darüber nachgedacht habe ich, weil Gabriel die Speicherriegel mit der superguten Latenzzeit hat, die gibt es aber nicht mehr zu kaufen
Es gibt sie schon, aber nur mit 32GB: Corsair Dominator Platinum DDR4 32GB (4 x 8GB) C10 Arbeitsspeicher Kit 2400 MHz XMP 2.0.
ohneA hat geschrieben: 31.05.2020, 15:12 Ich habe jetzt auch eine KECES P8 und speise damit CPU (12V) und Mainboard (19V) separat. Und obwohl ich in den BIOS Einstellungen die CPU so eingestellt habe, dass sie nicht über 3A Strom zieht (das MoBo zieht stabil etwa 1A), so wird die KECES mit der Zeit richtig heiss. Ist das bei Dir auch so?
Das Problem ist die hohe Verlustleistung bei zwei Abgriffen. Ich bevorzuge daher die Single Keces P8 mit nur einem Abgriff. Der Keces P8 mit 19V und max. 1,6A für das Mainboard wird nur handwarm. Der Keces P8 mit 12V für die CPU mit max. 5.2A wird heiß, was aber auch dem hohen Verbrauch geschuldet ist.

Die Over Current Protection bei 4.2A hast Du ja schon "erfolgreich" ausprobiert. Die Over Temperature Protection bei 80°C wird daher auch funktionieren (habe ich aber noch nicht geschafft). :mrgreen: Eine gute Belüftung ist unbedingt zu empfehlen.

Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben: 31.05.2020, 15:30 Bei DDRAM4 müsste man sicher auf niedrigere Latenzen kommen, auch hier würde ich mal die Variante ausprobieren mit geringerer Taktfrequenz im Vergleich zur Standard-Frequenz.
Ein neues Spielfeld. :cheers:

Grüße Gabriel
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Beitrag von ohneA »

Fujak hat geschrieben: 31.05.2020, 15:30 Hallo zusammen,

wo Ihr gerade bei den RAM-Latenzen seid, möchte ich auch die Spannungseinstellungen für den RAM ins Spiel bringen. Damit habe ich es bei DDRAM3-Riegel von Crucial bei 1600MHz Latenzen von CL=8 (geschafft. Bei einigen Modellen muss man mit der Spannung eher hochgehen, bei anderen eher niedriger. Gehe ich mit der RAM-Frequenz auf 800MHz, kann ich es auf CL=5 bringen. Interessanterweise klingt die 800MHz-Variante sauberer, als die 1600MHz-Variante mit CL=8, obwohl sie rein rechnerisch schlechter ist.

Bei DDRAM4 müsste man sicher auf niedrigere Latenzen kommen, auch hier würde ich mal die Variante ausprobieren mit geringerer Taktfrequenz im Vergleich zur Standard-Frequenz.

Grüße
Fujak
Hallo Fujak.
Ja, das denke ich auch. Wollte eigentlich erst mal berichten, dass der von mir angedachte Weg eine Gamer-Kiste genau in die andere Richtung zu tunen als üblich, also CPU runter takten und RAM in der Latenz nach unten schrauben, dass das geht. Und zwar erstaunlich einfach. Bin also gerade erst dabei mal überhaupt zu testen, welche Spielmöglichkeiten man im BIOS hat und ob die Kiste dabei stabil läuft. Interessant wird dann tatsächlich den Versuch von Dir zu wiederholen. Also schauen, ob das Klangbild davon profitiert, wenn man an der Latenz schraubt und wo das Optimum liegt. Grundsätzlich sollten DDRAM4 Speicher eigentlich auch besser klingen als DDRAM3, da sie weniger Anfällig für Lese-Schreibfehler sind. Zudem kann man die Latenzen deutlich weiter nach unten schrauben, als dies noch bei den DDRAM3 Modulen der Fall war. Allein schon, weil die RAM-Frequenz heute schon bis über 4000MHz bei einer Latenz von CL15 geht. das geht nur, wenn die Geschwindigkeit der Speichermodule immer besser wird.

Gruss
Martin
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