DIY-Projekt High Performance Audio PC mit hochwertiger Verkabelung
Verfasst: 21.02.2020, 17:28
Hallo zusammen,
als ich meinen letzten Audio PC zusammenstellte, machte ich einige Lernphasen durch. Zum Beispiel, dass es in Europa keinen einzigen PC-Kabel Hersteller gibt, der Kabel unter audiophilen Gesichtspunkten anbietet. Stattdessen kommen meistens Billigstrippen der schlimmsten Sorte zum Einsatz. Die Kabel sind oft zu lang und werden kreuz und quer oder aufgerollt im PC verlegt. Erst mit ghentaudio aus China konnte ich eine befriedigende und passgenaue Kabelqualität erreichen.
Beim "rumspinnen" sind Bernd von fis Audio und ich auf die Idee gekommen, gemeinsam einen High Performance Audio PC mit hochwertiger Verkabelung zu bauen. Die Signalwege sollen kurz sein. Der Audio PC soll genügend Leistung bieten, um selbst komplexe Filter oder DSD EC-Modulatoren des HQPlayers anzutreiben. Außerdem soll er komplett lüfterlos, also passiv gekühlt sein. Eine saubere lineare Stromversorgung ist Pflicht. Das Gehäuse soll gegen Resonanzen geschützt sein.
Mit diesem Thread will ich von unserem Projektfortschritt berichten. Für Tipps sind wir dankbar.
1. Einkaufsliste
Nachfolgend nenne ich die Komponenten und die Gründe, welche zur Auswahl führten. Wir versuchen natürlich unser Projektbudget nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Aber wir wollen auch die besten Teile oder wenigstens sehr gute Komponenten im Audio PC verbauen.
1.1 HDPLEX 2nd Gen H5 Fanless Chassis
Das ist ein vergleichsweise günstiges und formschönes Case, welches Platz für ein Mainboard mit ATX-Formfaktor bietet. Es hat mit 43cm Breite das "übliche" HiFi-Format und dürfte sich mit 11cm Höhe überall gut einpassen lassen. Das Case gibt es in Silber (unser Modell) und in Schwarz. Die passive Kühlung sieht sehr hochwertig aus. Vorgesehen ist es für eine Kühlung von CPU's mit einer Power (TDP) von 95W.
1.2 ASUS ROG MAXIMUS XI FORMULA
Das Mainboard auszuwählen war nicht einfach. In jedem Fall sollte es ein Gaming Board werden, da die Stromversorgung meistens besser ist. Beinahe wäre es das MSI MEG Z390 ACE geworden, da es sehr gute Bewertungen hat. Leider hat es keinen HDMI-Anschluss, so dass eine Grafikkarte hätte verbaut werden müssen. Für bestimmte Einstellungen, wie BIOS-Optimierungen, muss halt ein Bildschirm angeschlossen werden. Gern hätte ich mein jetziges hervorragendes ASUS ROG Maximus XI Gene genutzt, aber hier sind die PCIe-Anschlüsse dicht gedrängt und im größeren Gehäuse wollte ich mehr Abstand zwischen den JCAT USB und Net Karten haben. So fiel die Wahl auf das teure ASUS ROG MAXIMUS XI FORMULA Board. Es hat einige Features, die für ein Passivsystem ansprechend sind. Nämlich eine besonders aufwendige Kühlung wichtiger Komponenten. Es ist sehr robust verbaut und verfügt über einen Aquantia-5G-LAN-Anschluss, welcher zum Experimentieren einlädt. Mal schauen.
1.3 Intel Core i9-9900K (95W TDP), 3,6GHz - 5,0GHz OctaCore - HD Graphics 630
Die CPU ist mir für seine Stabilität und problemlosen Betrieb bestens bekannt. Das neue Flagship i9-9900KS wäre auch ganz nett gewesen, aber da die Taktung von 5GHz über alle Kerne mit einem passivgekühlten System nicht möglich ist, blieb es beim i9-9900K. Mit dieser CPU sind mit dem HQPlayer Konvertierungen von PCM zu DSD 512 oder die Nutzung der EC-Modulatoren für DSD 256 überhaupt kein Problem. Letzteres kann noch nicht einmal der 24k€ schwere Taiko Extreme aufgrund zu niedriger Taktung der zwei CPUs stemmen.
1.4 Corsair DOMINATOR® PLATINUM 16 GB (2 x 8 GB) DDR4 DRAM 2400 MHz C10-Speicherkit
Diese 16GB RAM sind aufgrund ihrer Robustheit und geringen Latenzen ebenfalls alte bewährte Bekannte.
1.5 Samsung 970 EVO Plus MZ-V7S250BW - 250 GB SSD
Im Mainboard können zwei schnelle M.2 Sockets belegt werden. Eine 250 GB SSD reicht aus, wenn die Musik vom NAS oder von einem Streaminganbieter kommt. Wer die Musik im selben Gerät haben möchte, kann 2 x 2 TB = 4 TB anschließen. Wem das immer noch zu wenig ist, schließt weitere SSD's an die 6 x SATA 6Gb/s Ports an. Platz genug ist im HDPLEX Fanless Chassis vorhanden.
1.6 JCAT USB Card Femto
Die Erfahrung zeigt, dass sich eine dezidierte USB-Karte mit externer Stromversorgung lohnt. Zumindest dann, wenn der DAC per USB angesteuert wird. Optional sind auch andere Karten denkbar. Zum Beispiel von Pink Faun.
1.7 JCAT NET Card Femto
Mit dieser Karte lassen sich unter Windows extrem schlanke und störungsfreie Netzwerkverbindungen konfigurieren.
1.8 HDPLEX 400W DC-ATX
Ein ATX-Mainboard benötigt auch eine ATX-Stromversorgung. Hier hat sich der HDPLEX 400W DC-ATX Konverter sehr gut bewährt.
1.9 Keces P8 Single 20V/8A + optional 12V/8A
Nicht bewährt hat sich das HDPLEX 200W Linear Power Supply (LPS), welches sich bekanntermaßen bei mir in Rauch auflöste. Siehe: Netzteil HDPLEX 200W gegrillt. Seitdem bin ich extrem auf Sicherheit bedacht. Die Keces P8-Serie hat
Over Voltage Protection (OVP).
Over Current Protection (OCP).
Under Voltage Protection (UVP).
Over Temperature Protection (OTP)
Sehr praktisch ist das Ablesen des Stromverbrauchs. Die LPS sind recht handlich, einwandfrei verarbeitet und Laststabil. Bei normaler Verwendung werden die nur handwarm. Wir werden außerdem einen Keces mit 12V/8A direkt an den 4-pin EATX 12 V Power Connector anschließen. Das soll klanglich richtig was bringen.
Die noch auszuwählenden DC Strombuchsen am HDPLEX Fanless Chassis sollen jedoch flexibel nutzbar sein, um beliebige Stromlieferanten anschließen zu können.
1.10 PC- und DC-Kabel
Da wird so manche Überraschung dabei sein. Bernd wird aus seinem breiten Kabelfundus schöpfen. Genauso wichtig sind die Steckverbindungen. Gesetzt sind schon vergoldete Molex Stiftverbinder für die 24PIN/8PIN/6PIN/4PIN-Molex-Anschlüsse. Eine weitere Spielwiese stellen die DC-Kabel für die externe Stromversorgung dar.
1.11 Minimierung von Gehäuseresonanzen
Empfindliche elektronische Geräte profitieren besonders von stabilen resonanzbefreiten Gerätefüßen. Wir werden mit unterschiedlichen BF Magic Spacer von fis Audio experimentieren. Kugeln aus Glas, Edelmetall oder anderen Materialien werden dabei auf die Unterlegscheiben gelegt und leiten Erschütterungen ab.
Das wars erstmal. Demnächst geht es weiter.
Grüße Gabriel
als ich meinen letzten Audio PC zusammenstellte, machte ich einige Lernphasen durch. Zum Beispiel, dass es in Europa keinen einzigen PC-Kabel Hersteller gibt, der Kabel unter audiophilen Gesichtspunkten anbietet. Stattdessen kommen meistens Billigstrippen der schlimmsten Sorte zum Einsatz. Die Kabel sind oft zu lang und werden kreuz und quer oder aufgerollt im PC verlegt. Erst mit ghentaudio aus China konnte ich eine befriedigende und passgenaue Kabelqualität erreichen.
Beim "rumspinnen" sind Bernd von fis Audio und ich auf die Idee gekommen, gemeinsam einen High Performance Audio PC mit hochwertiger Verkabelung zu bauen. Die Signalwege sollen kurz sein. Der Audio PC soll genügend Leistung bieten, um selbst komplexe Filter oder DSD EC-Modulatoren des HQPlayers anzutreiben. Außerdem soll er komplett lüfterlos, also passiv gekühlt sein. Eine saubere lineare Stromversorgung ist Pflicht. Das Gehäuse soll gegen Resonanzen geschützt sein.
Mit diesem Thread will ich von unserem Projektfortschritt berichten. Für Tipps sind wir dankbar.
1. Einkaufsliste
Nachfolgend nenne ich die Komponenten und die Gründe, welche zur Auswahl führten. Wir versuchen natürlich unser Projektbudget nicht aus dem Ruder laufen zu lassen. Aber wir wollen auch die besten Teile oder wenigstens sehr gute Komponenten im Audio PC verbauen.
1.1 HDPLEX 2nd Gen H5 Fanless Chassis
Das ist ein vergleichsweise günstiges und formschönes Case, welches Platz für ein Mainboard mit ATX-Formfaktor bietet. Es hat mit 43cm Breite das "übliche" HiFi-Format und dürfte sich mit 11cm Höhe überall gut einpassen lassen. Das Case gibt es in Silber (unser Modell) und in Schwarz. Die passive Kühlung sieht sehr hochwertig aus. Vorgesehen ist es für eine Kühlung von CPU's mit einer Power (TDP) von 95W.
1.2 ASUS ROG MAXIMUS XI FORMULA
Das Mainboard auszuwählen war nicht einfach. In jedem Fall sollte es ein Gaming Board werden, da die Stromversorgung meistens besser ist. Beinahe wäre es das MSI MEG Z390 ACE geworden, da es sehr gute Bewertungen hat. Leider hat es keinen HDMI-Anschluss, so dass eine Grafikkarte hätte verbaut werden müssen. Für bestimmte Einstellungen, wie BIOS-Optimierungen, muss halt ein Bildschirm angeschlossen werden. Gern hätte ich mein jetziges hervorragendes ASUS ROG Maximus XI Gene genutzt, aber hier sind die PCIe-Anschlüsse dicht gedrängt und im größeren Gehäuse wollte ich mehr Abstand zwischen den JCAT USB und Net Karten haben. So fiel die Wahl auf das teure ASUS ROG MAXIMUS XI FORMULA Board. Es hat einige Features, die für ein Passivsystem ansprechend sind. Nämlich eine besonders aufwendige Kühlung wichtiger Komponenten. Es ist sehr robust verbaut und verfügt über einen Aquantia-5G-LAN-Anschluss, welcher zum Experimentieren einlädt. Mal schauen.
1.3 Intel Core i9-9900K (95W TDP), 3,6GHz - 5,0GHz OctaCore - HD Graphics 630
Die CPU ist mir für seine Stabilität und problemlosen Betrieb bestens bekannt. Das neue Flagship i9-9900KS wäre auch ganz nett gewesen, aber da die Taktung von 5GHz über alle Kerne mit einem passivgekühlten System nicht möglich ist, blieb es beim i9-9900K. Mit dieser CPU sind mit dem HQPlayer Konvertierungen von PCM zu DSD 512 oder die Nutzung der EC-Modulatoren für DSD 256 überhaupt kein Problem. Letzteres kann noch nicht einmal der 24k€ schwere Taiko Extreme aufgrund zu niedriger Taktung der zwei CPUs stemmen.
1.4 Corsair DOMINATOR® PLATINUM 16 GB (2 x 8 GB) DDR4 DRAM 2400 MHz C10-Speicherkit
Diese 16GB RAM sind aufgrund ihrer Robustheit und geringen Latenzen ebenfalls alte bewährte Bekannte.
1.5 Samsung 970 EVO Plus MZ-V7S250BW - 250 GB SSD
Im Mainboard können zwei schnelle M.2 Sockets belegt werden. Eine 250 GB SSD reicht aus, wenn die Musik vom NAS oder von einem Streaminganbieter kommt. Wer die Musik im selben Gerät haben möchte, kann 2 x 2 TB = 4 TB anschließen. Wem das immer noch zu wenig ist, schließt weitere SSD's an die 6 x SATA 6Gb/s Ports an. Platz genug ist im HDPLEX Fanless Chassis vorhanden.
1.6 JCAT USB Card Femto
Die Erfahrung zeigt, dass sich eine dezidierte USB-Karte mit externer Stromversorgung lohnt. Zumindest dann, wenn der DAC per USB angesteuert wird. Optional sind auch andere Karten denkbar. Zum Beispiel von Pink Faun.
1.7 JCAT NET Card Femto
Mit dieser Karte lassen sich unter Windows extrem schlanke und störungsfreie Netzwerkverbindungen konfigurieren.
1.8 HDPLEX 400W DC-ATX
Ein ATX-Mainboard benötigt auch eine ATX-Stromversorgung. Hier hat sich der HDPLEX 400W DC-ATX Konverter sehr gut bewährt.
1.9 Keces P8 Single 20V/8A + optional 12V/8A
Nicht bewährt hat sich das HDPLEX 200W Linear Power Supply (LPS), welches sich bekanntermaßen bei mir in Rauch auflöste. Siehe: Netzteil HDPLEX 200W gegrillt. Seitdem bin ich extrem auf Sicherheit bedacht. Die Keces P8-Serie hat
Over Voltage Protection (OVP).
Over Current Protection (OCP).
Under Voltage Protection (UVP).
Over Temperature Protection (OTP)
Sehr praktisch ist das Ablesen des Stromverbrauchs. Die LPS sind recht handlich, einwandfrei verarbeitet und Laststabil. Bei normaler Verwendung werden die nur handwarm. Wir werden außerdem einen Keces mit 12V/8A direkt an den 4-pin EATX 12 V Power Connector anschließen. Das soll klanglich richtig was bringen.
Die noch auszuwählenden DC Strombuchsen am HDPLEX Fanless Chassis sollen jedoch flexibel nutzbar sein, um beliebige Stromlieferanten anschließen zu können.
1.10 PC- und DC-Kabel
Da wird so manche Überraschung dabei sein. Bernd wird aus seinem breiten Kabelfundus schöpfen. Genauso wichtig sind die Steckverbindungen. Gesetzt sind schon vergoldete Molex Stiftverbinder für die 24PIN/8PIN/6PIN/4PIN-Molex-Anschlüsse. Eine weitere Spielwiese stellen die DC-Kabel für die externe Stromversorgung dar.
1.11 Minimierung von Gehäuseresonanzen
Empfindliche elektronische Geräte profitieren besonders von stabilen resonanzbefreiten Gerätefüßen. Wir werden mit unterschiedlichen BF Magic Spacer von fis Audio experimentieren. Kugeln aus Glas, Edelmetall oder anderen Materialien werden dabei auf die Unterlegscheiben gelegt und leiten Erschütterungen ab.
Das wars erstmal. Demnächst geht es weiter.
Grüße Gabriel