Stromversorgung (Motherboard, CPU, SSD) für einen Audio-PC

StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Martin,
ohneA hat geschrieben: 16.02.2021, 10:51Also so rein aus Sicht der möglichen Leistungsreserven, Bauteileselektion, Kühlkonzept und Leiterbahnauslegung.
Ja genauso sehe ich das. 👍

Grüße Gabriel
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Erwin-mit-G
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Beitrag von Erwin-mit-G »

Trinnov hat geschrieben: 27.01.2021, 10:30 In Bezug auf Sounding durch MLCC Teile hat das bisher kein Hersteller auf dem Schirm.
Liegt eventuell auch am Rotstift. Die besseren Teile sind erheblich teurer ...
Allerdings habe ich gesehen dass z.B. Sellarz bei seiner ganz neuen Reglergeneration auf bessere Teile an klanglich relevanten Stellen setzt.
Endlich bewegt sich etwas!
Hallo Horst,

als "ganz neue Reglergeneration", meinst du damit den neuesten Uln-ld78 ( https://www.ebay.com/itm/233660146005 ) oder auch schon den etwas älteren ULN-RD78A ( https://www.ebay.de/itm/ULN-RD78A-Ultra ... 890.l49286)

Hast du die schon mal ausprobiert - wie sie klingen?
Bin ja immer noch auf der Suche nach einem Regler, der die Klarheit des LT3045 mit der "Analogität" des Belleson verbindet...

Schönen Gruß,
Erwin
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Hallo Erwin,

ja genau den Regler habe ich gemeint. Das ist bisher der erste Low Drop Regler von Sellarz. Er benötigt also keine große Differenz zwischen Eingangsspannung und Ausgangsspannung. Gleichzeitig wurde hier an einer klangrelevanten Stelle erstmals ein Kondensator ohne piezoelektrischen Effekt eingesetzt. Der einzige Hersteller der da konsequent auch diesen Weg geht ist Taiko bei der neuen USB Card. Da findet man nur Kondensatoren ohne piezoektrischen Effekt. Ist aber entsprechend sehr teuer.

Gehört habe ich den ULN-LD78 Regler noch nicht.
Ich würde ihn aktuell nur dann einsetzen, wenn ich low Drop benötige.
Schaut man sich die PSRR Werte an, dann ist die alte Generation mit 132dB immer noch top.
Der neue low Drop hat nur 120 dB. Ist also vom Datenblatt her schlechter als der alte.
Der von dir erwähnte ULN-RD78A kann nur max. 250mA Ausgangsstrom. Ist also nur in Anwendungen einsetzbar, die sehr wenig Strom benötigen. Zudem benötigt er am Eingang mindestens 7V um 3,3V zu erzeugen. Die Variante mit höherem Strom ist der ULN-HC78A. Der kommt auch auf 132 dB PSRR. Klanglich absolut top. Geht natürlich nicht, wenn man aus 5V Eingangsspannung 3,3V Out machen möchte, da keine low Drop Ausführung.

Sellarz kommt demnächst mit einer low Drop Regler Neuentwicklung ULN-VLD78. Vermutlich auch low Drop. Man darf gespannt sein, wie er klingt.
Ich werde einen bekommen, sobald er verfügbar und werde ihn insbesondere für meine 1V und 1,25V Anwendungen einsetzen.

LT3045 Regler fasse ich nicht mehr an. Wie du schon sagtest, klingen die sehr synthetisch, "unmusikalisch".
Außerdem haben sie unmodifiziert eine Startzeit von fast 300ms. Sehr viele Schaltungen reagieren darauf allergisch und stellen ihren Dienst ein.
Mangels Alternative für eine 1,25V Anwendung (Core Spannung) muss ich ihn aber auf meinem CF Card Converter noch in einer modifizierten Ausführung einsetzen. Da hat er dann eine Startzeit von ca. 2,7ms.
Bei Anwendungen ab 1,4V Out setzte ich klanglich sehr gerne auf Regler von Texas Instruments (TPS7A470x) und modifiziere sie zusätzlich mit Kondensatoren, die keinen piezoelektrischen Effekt haben. Damit werden die Verzerrungen in der Musikwiedergabe noch geringer. Das ist aber nicht in jedem Setup rauszuhören.

Viele Grüße,
Horst
Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Noch ein Nachtrag zu meinem vorherigen Beitrag.

Ultra High PSRR (power supply ripple rejection) ist nicht automatisch ein Garant für guten Klang. Insbesondere dann sowieso nicht, wenn man eh einen Pre-Regulator verwendet.
Man sieht das gut beim LT3045. Sehr hoher PSRR und sehr schlechter, synthetischer Klang.
Datenblattleser kommen hier also nicht weiter.

Mein musikalischster Regler für die Core Spannung meiner USB Card ist ein selbst aufgebauter Regler mit einem ziemlich ungekannten Chip von Texas Instruments, der einen PSRR von nur 60 dB hat. Der spielt an dieser Stelle den LT3045 mit seinem hohen PSRR so was von an die Wand.

Es spielen auch Fakten eine Rolle wie "line transient response" und load transient response". Allerdings muss man sich das mühsam aus einem Plot rausholen.

Horst
Erwin-mit-G
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Beitrag von Erwin-mit-G »

Hallo Horst,

sehr hilfreiche Infos, danke.

Ich hab' mir jetzt mal den ULN-LD78 bestellt. Brauche ihn, um 16V aus meinen Akkus für die NeutronStar3 zu generieren (Umbau Clock 11Gtek).
Der niedrige LowDrop ist hierfür absolut perfekt.
Bin gespannt auf den Klang.
Wobei ich allerdings festgestellt habe, dass (zumindest bei mir) die Regler v.a. im STREAMER und DAC besonders stark klangrelevant sind.
Wenn sich der Sellarz gut macht, werde ich sie auch dort probieren.

Wenn du Erfahrungen mit dem neuen ULN-VLD78 machen konntest, berichte gerne. Das interessiert mich sehr.

Noch eine andere Frage:
Was heißt das, wenn zB der ULN-HC78A kein Low Drop hat? Heißt das, input = output (nur geglättet)?

Danke dir, einen schönen Gruß!
Erwin
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Ein Low Drop Regler kommt zwischen Eingang (vor der Regelung) und Ausgang (geregelt) mit einer sehr kleinen Differenzspannung aus, um arbeiten zu können. Zum Beispiel nur 1V oder weniger. Du gibst dem Regler am Eingang 4V und holst 3,3V raus.

Ist es kein Low Drop Regler Typ (LDO), dann braucht er zwischen Eingang und Ausgang eine höhere Spannung (z.B. mindenstens 3V) um zu funktionieren.
Das heißt am Eingang z.B. 7V und am Ausgang 3,3V.

Gruß,
Horst
SolidCore
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LDOs

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Ein Praxistip hinzu:

Wenn man einen "Superregler" in ein bestehendes Konzept einbaut, ist es manchmal sinnig,
auch mal "davor" oder "dahinter" zu schauen.
Ich bin der Meinung, der aktuelle Belleson sieht zu einer runderen Spielweise lieber eine höhere, nicht zu träge Kapazität am Ausgang.
Der Sellarz quittiert das gleiche mit einer Art "zu" beruhigten Darbietung. Wogegen der 3045 lieber etwas softeres, wärmeres hinzu will,
als Beispiel mal einen Silmic2.
Der 3045 ist nach meiner Erfahrung überhaupt nicht zickig, wenn man ihn als 2. Stufe einsetzt. So lohnt es sich klanglich absolut,
ihn bei kleinen Verbrauchern "hinter" ein Zerozone S11 zu schalten. Innen die Spannung um 0,3V erhöhen, und die vorige vom 3045 regeln lassen.
Die 20,- für einen doppelten sind super angelegt.

So verstehe ich Horsts Ausführungen absolut. Auch wenn ich dagegen nur ein "Floh" bin :).

Gruß
Stephan
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

ich möchte aufgrund des Themas dieses Threads "Stromversorgung für einen Audio-PC" auf die Berichte von Tom & Gabriel zum noch relativ neuen DC zu ATX Konverter der Firma Taiko verweisen:

viewtopic.php?p=204555#p204555

Da dieser Konverter bereits von den Messwerten her so viel besser ist als der HDPLEX, scheint mir das sinnvoll zu sein. HDPLEX gibt für alle Spannungen einen Ripple Noise von 10 mV an, beim Taiko liegen die Ripple Noise Werte bei 0,1 mV.

https://taikoaudio.com/taiko-2020/produ ... dc-dc-atx/

https://hdplex.com/hdplex-nanoatx-power ... input.html

Viele Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

über die Links von Tom und Gabriel bzgl. des 500 Watt Taiko DC zu ATX Konverters bin ich auf folgende Netzteile von Sean Jacob gestoßen:

DC3/DC4

https://audiophilestyle.com/forums/topi ... /#comments

https://www.hifiwigwam.com/forum/topic/ ... d-mscaler/

https://www.custom-hifi-cables.co.uk

Wenn man den Berichten glaubt, stellen diese Netzteile hinsichtlich der Klangqualität - aber auch preislich - das oberste Niveau dar.

Verfügt einer der Forenten hier ggf. über Erfahrungen mit diesem Netzteil? Und / oder kann vielleicht eine Einschätzung zur grundsätzlichen Qualität des Konzeptes dieser Netzteile geben?

Viele Grüße

Frank
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Frank,
beltane hat geschrieben: 15.05.2021, 19:56 Wenn man den Berichten glaubt, stellen diese Netzteile hinsichtlich der Klangqualität - aber auch preislich - das oberste Niveau dar.
es geht preislich auch noch höher. Zum Beispiel PACHANKO LABS SE+ MASTERPIECE EDITION HIGHEND LPSU. :wink:

Bei Interesse habe ich im OEM Händler-Forum einen Thread veröffentlicht. Audio PC: Marktüberblick über lineare Hochleistungsnetzteile

Grüße Gabriel
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Gabriel,

bzgl. des Taiko DC zu ATX Konverters hattest Du hier

viewtopic.php?p=204632#p204632

ja schon die ca. Länge und Höhe des Konverters mitgeteilt. Leider geht es in meinem PC Gehäuse schon sehr beengt zu. Ich bräuchte daher auch noch die ca. Bautiefe des Konverters - also von der Außenseite der Befestigungsplatte bis zum Abschluss der Kondensatoren. Könntest Du das freundlicherweise noch einmal nachmessen und hier posten? Danke!

Viele Grüße

Frank
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Frank,
beltane hat geschrieben: 22.05.2021, 19:27 Ich bräuchte daher auch noch die ca. Bautiefe des Konverters - also von der Außenseite der Befestigungsplatte bis zum Abschluss der Kondensatoren.
also die maximale Höhe der Platte? Die höchsten Bauteile sind die großen Coilcraft Spulen mit ca. 3cm (ohne Gewähr, ich komme da auch nicht mehr richtig ran).

Grüße Gabriel
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Gabriel,

schon einmal vielen Dank. Ja, ich meine die Höhe. Aber nicht die generelle maximale Höhe bei den von Dir genannten Spulen, sondern bei den darunter liegenden Kondensatoren mit der Aufschrift 045 SXV 33 63 (aufgrund der Bilder gehe ich davon aus, dass diese Kondensatoren die höchste Stelle an der Seite darstellen die den Molexstecktern gegenüber liegt).

Ich frage deswegen so genau, weil der Platz am Boden zwischen Seitennwand und Motherboard in meinem Streacom deutlich begrenzt und daher beengt ist. Ich kann den Converter daher nicht auf dem Boden liegend montieren, sondern muss ihn direkt an die Seitenwand "stellen". Er muss in den Spalt zwischen Seitenwand und Mobo passen, der ca. 2,6 cm breit ist. Dabei käm die Seite mit den Kondensatoren nach unten. Für die darüber liegenden Spulen gäbe es kein Platzproblem.

Viele Grüße

Frank
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Frank,

die Flächenmaße der TAIKO findest du hier aufgelistet: https://audiophilestyle.com/forums/topi ... r/page/91/
also 170 * 76 mm. Bzgl. der Höhe würde ich sicherheitshalber direkt den Hersteller anfragen und nicht schätzen - auf der Rückseite befindet sich ja noch die dicke Kupferplatte!

PS: ist schon ein beeindruckendes Teil 8)

Viele Grüße
Jörg
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Jörg, hallo Gabriel,

meine Mail an Taiko mit meiner Anfrage zur Dimensionierung der Bautiefe des Konverters von der Montageplatte bis zum Abschluss der Kondensatoren ist raus - nur bei genauem Nachmessen durch den Hersteller bekomme ich ein so genaues Ergebnis, das ich aufgrund der Platzsituation in meinem PC benötige.

Habe trotzdem mal aufgrund der sehr guten Bilder von Gabriel im OEM Forum vom Konverter - hier zu finden:

https://www.open-end-music.com/forum/h% ... post602271

ausgehend von der Bauhöhe der Coilcraft Spulen gemäß Herstellerangaben im Netz (1,778 cm) die Bautiefe des Konverters insgesamt und die Höhe der unteren Kondensatoren grob abgeschätzt.

Die Gesamthöhe müsste danach bei 2,9 cm liegen - ist sehr dicht am ca. Wert, den Gabriel angegeben hat. Die Kondensatoren müssten eine Höhe von ungefähr 1,5 cm haben (wenn die Perspektive nicht verzerrt). Dann würde die Bautiefe im Bereich der untersten Kondensatoren ca
2,6 - 2,7 cm sein. Das würde bei mir reichen, der vorhandene Platz beträgt 2,8 cm.

Nun warte ich mal die Antwort von Taiko mit den genauen Daten ab. Hoffe, ich habe mich nicht vertan. Dann könnte der Taiko Konverter meinen HDPLEX 400 Watt ersetzen.

Viele Grüße

Frank
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