CD Rippen 2019

analog+
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Beitrag von analog+ »

Nur mal so am Rande und hallo Stephan:

Ich höre gerade ... analog.
Platte:
Trio Music, Chick Corea, Miroslav Vitous , Rox Haynes, ECM 1232/33.
Sensationell.

Hallo Hartmut: Da hast Du wohl recht.
Und: Sowas höre ich auch...

BG
Roland
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

analog+ hat geschrieben:Ich kann es zwar nicht nachprüfen, aber es muß wohl so sein:
EAC erzeugt beim Rip mit Akku und beim Rip mit Netzteil unterschiedliche Dateien.
Ersteres hört sich besser an.
Das ist extrem unwahrscheinlich. Hast du denn nicht EAC die Daten mit AcourateRip überprüfen lassen, da würden Unterschiede zum Original ja sofort gemeldet?

Was deinen Hörtest angeht, war der blind? Vmtl. nicht, d.h. du wusstest dass zB der Akku-Rip mit Display Aus lief, und du hast ja die Vorab-Information dass das besser klingen soll (erscheint dem Laien plausibel, zumal), da ist die Chance extrem groß dass es genau deshalb besser klang und nicht deshalb weil es tatsächliche Unterschiede gab.

Was passiert wenn deine Frau die Files zufällig umbenamt sodass du nicht mehr weißt was was ist, hörst du dann immer noch die Unterschiede und kannst die Files in die 3 Klassen einsortieren? Falls ja, lass deine Frau die Files ausserdem umkopieren (wieder mit neuen Namen), und wenn du dann immer noch die 6 Files eindeutig in die 3 Klassen sortieren kannst, dann haben wir endlich ein "Präzedenzfall"...
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analog+
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Beitrag von analog+ »

Akkurate Rip hat überprüft.
Alles O.K.
Siehe meinen Beitrag oben.

Übrigends: Die Frau muß ich dazu nicht bemühen.
Ich hatte keinerlei Hörerwartungen und war überrascht vom Ergebnis.

BG
Roland
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Dann erzeugt EAC auch keine unterschiedlichen Dateien. Bleibt wohl der beschriebene Confirmation Bias, man hört gemäß der Erwartungshaltung durch Vorwissen und Nicht-Verblindung. Das Gemeine daran ist, dass man sich mit keinen Mitteln dem entziehen kann wenn der Test eben nicht blind ist.
Sprich: man kann nicht durch reinen Willensakt keine Hörerwartung haben, man denkt nur dass das möglich wäre. Ich weiß, das ist eine ganz bittere Pille, aber es ist so, leider.
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analog+
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Beitrag von analog+ »

Ich werde aber weiterhin künftig im Akkunbetrieb rippen.

Vermutlich ist Einbildung eine echte high-fidele Macht?
Wäre mir echt egal.

HiFi ist ohnehin nur eine Imagination des Konzertsaals/Jazzkellers.
Gehört durch die Ohren des Toningenieurs...

BG
Roland
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KSTR
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Beitrag von KSTR »

analog+ hat geschrieben:Ich werde aber weiterhin künftig im Akkunbetrieb rippen.
Dagegen ist selbstverständlich nichts einzuwenden.

So wie auch gegen alles andere nicht, was dem verbesserten persönlichen Genuss irgendwie dient. Ich wollte keine Diskussion über die Hörerlebnisse anzetteln. Mich (und andere) interessiert halt ob es einen tatsächlichen technischen Wirkmechanismus gibt (gibt es mMn, wie beschrieben, allerdings mit Konsequenzen, ebenfalls beschreiben), und wenn es ein nicht-technischer ist, interessiert es mich ebenso ...
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analog+
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Beitrag von analog+ »

Na , so sehe ich das doch auch.
Ich wollte auch mal nur wissen warum.
Vielleicht kriegen wir das nochmal raus?

Bis dahin laß uns Musik hören und Freude haben!

Beste Grüße
Roland
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Leute, es ist der alte Konflikt: die Hörenden berichten Dinge, die die Techniker nicht erklären können. Jahre später kommt dann ein zustimmendes "ja wenn man das so betrachtet", endlich verstehen es auch die Techniker.

Leider versteht man heute die technischen Zusammenhänge noch nicht, die man morgen erst entdeckt. Ob die Musikwiedergabe beeindruckt, unter die Haut geht, einen mitreißt, man im Hörvergleich das bessere bevorzugt, bleibt völlig unabhängig vom technischen Verständnis (und hoffentlich frei von Suggestion oder Voreingenommenheit).

Auf der Suche nach Erklärungen habe ich mich oft genug an Leute gewandt, von denen ich annehmen durfte, dass sie eine Erklärung hätten. Erschreckend oft haben sie nicht einmal ansatzweise die Frage, das Thema verstanden. Neue Entdeckungen (auf Basis gewissenhafter Beobachtungen) findet man nur im Ausnahmefall rückwärtsgewandt in alten Büchern, auf die Vorgenannte sich beriefen, hinter denen sie sich versteckten.

Vor dem Verständnis kommt die Beobachtung, das Hören, das Begreifen. Mit der Wahrnehmung verbunden ist ein stetiges Lernen. Wohl dem, der zur Wahrnehmung befähigt ist! Gesichertes Wissen kommt später als der mutige Entdecker.

Vertrauen in die eigenen Ohren ist in unserem Metier die Basis, besonders, wenn es um Feinheiten bei der digitalen Musikwiedergabe geht. Die zeitversetzte Wiedergabe fernab des Aufnahmeorts verlangt nach einer rauschfreien WIedergabe ohne Jitterkomponenten, die ein instabiles Timing bedeuten.

Wenn es um genussvolles Hören geht, spielt die Erklärung doch eigentlich keine Rolle. Aber zu der darüber hinausgehenden Steigerung könnte Verständnis hilfreich sein, sie zu erreichen. Ich befürworte eine gesunde Neugier. :cheers:

Grüße
Hans-Martin
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grobian.gans
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Beitrag von grobian.gans »

Hans-Martin hat geschrieben:Vertrauen in die eigenen Ohren ist in unserem Metier die Basis, besonders, wenn es um Feinheiten bei der digitalen Musikwiedergabe geht.
Würde ich so unterschreiben. Trotzdem bleibt das höchst subjektiv und ist oft nicht vermittelbar, weil es eben unsere eigenen Ohren sind. Und wer weiß, wie reproduzierbar unsere Höreindrücke sind, die ja auch von vielen äußeren (und inneren) Größen beeinflusst werden...

Grüße

Hartmut
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analog+
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Beitrag von analog+ »

Ein Postscritptum:

Wir diskutieren über Musikwiedergabe.

Musikhören bedarf einer Referenz.

Bei mir haben sich analoge und digitale Kette immer gegenseitig befördert, angelehnt an Konzert- und Jazzkeller-Besuche. Daher kommt meine subjektive Klangvorstellung, d.h. Erwartung an eine HiFi-Anlage.

Hier ist nun mal meine analoge Referenz:
- FunkFirm Vecor 3 mit FR2-Tonarm und Ortofon 2m Mono TA
- ViivLab Rigig Float Ha 7" mit Grado Refenence "The Reference" TA
- Hornburg-Kette (s."Audiophilo").

Grundsätzlich meine ich, daß "digital" mehr kann (High-Res!) als "analog" - die entsprechenden Aufnahmen (!) vorausgesetzt. Leider ist es so: Viele Digitalaufnahmen - auch Remasterings - erreichen die emotionale Qualität alter guter Analogaufnahmen nicht. Da, wo digitale Aufnahmen das können, ist es dann allerdings sehr eindrucksvoll.

Und hier liegt der wohl Hund begraben: Früher wurde oft bei den großen Plattenlabels sehr sorgfältig gearbeitet, die Plattenpreise waren dann auch entsprechend. Heute kann man mit Digitaltechnik bei der Aufnahme erheblich billig und weniger sorgfältig arbeiten - die Preise sind auch entsprechend.

Daß dies nicht grundsätzlich dem Digitalsystem anzulasten ist, weiß ich durch eigene Aufnahmen mit dem Accousence AD-Wandler: Die Plattenaufnahmen sind absolut transparent. D.h., die parallel abgespielte Platte ist von der parallel abgespielten Aufnahme nicht zu unterschieden; ich höre den Plattenspieler (der AD-Wandler ist bei der Aufnahme direkt an den Phonopre angeschlossen).

Wenn jetzt also über Rips diskutiert wird, sollte man nie den Maßstab verlieren, sozusagen das klangliche Ziel. Unterschiede sind dabei logisch und legitim und keineswegs als diskriminierend in die eine oder andere Richtung zu verstehen!

Sorry, das musste ich jetzt noch loswerden.

BG
Roland
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hans-Martin hat geschrieben:Leider versteht man heute die technischen Zusammenhänge noch nicht, die man morgen erst entdeckt.
Hallo Hans Martin,

es freut mich sehr, dass dieser Thread so freundlich geblieben ist und unvereinbare Standpunkte in gegenseitigem Respekt ausgetauscht worden sind.

Für Deine Aussage gibt es ja zahlreiche Beispiele, z. B. die Atomphysik, in der es, jedenfalls für die Mehrheit der Physiker, lange als undenkbar galt, dass es noch kleinere Teilchen als Protonen, Neutronen und Elektronen geben könne. Und siehe da, sie irrten!

Die Digitaltechnik basiert allerdings gerade darauf, dass nur die Zustandsformen 0 oder 1 zulässig sind, ohne Spin und ohne Quarks. Es handelt sich um das Rechnen in einem in Technik repräsentierten Zahlensystem und die Technik ist so zuverlässig, dass eine bitidentische Datei auch nach mehrfachem Hin- und Herkopieren zwischen RamDisk und Festplatte und rüber zur SSD immer noch eine bitidentische Datei bleibt. Hätten wir noch die entsprechenden Geräte, dann könnte man die Datei auch auf Lochstreifen schreiben und wieder einlesen! Wo soll da die spezielle "Signatur" der "besseren" Datei gespeichert sein? Dass beim Abspielen der gleichen Datei aus verschiedenen Medien möglicherweise Unterschiede auftreten können, hat Klaus bereits sehr schön erklärt. Ich würde jedenfalls nicht gern vom Lochstreifen zuspielen.

Im Gegensatz zur Digitaltechnik halte ich die menschliche Wahrnehmung für nur allzu leicht manipulierbar, aber das haben wir auch schon mal diskutiert. Nichts für ungut, wie sagte schon Bert Brecht: „Ich habe viel Mühe, ich bereite meinen nächsten Irrtum vor.“

Beste Grüße
gregor
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

analog+ hat geschrieben:Und hier liegt der wohl Hund begraben: Früher wurde oft bei den großen Plattenlabels sehr sorgfältig gearbeitet, die Plattenpreise waren dann auch entsprechend. Heute kann man mit Digitaltechnik bei der Aufnahme erheblich billig und weniger sorgfältig arbeiten - die Preise sind auch entsprechend.
Hallo Roland,

ich sehe eher, dass im harten Preiswettbewerb, der durch die Streamingdienste noch erheblich befeuert wurde, selbst gute Leute aus Kostengründen wegrationalisiert wurden. Ob man gerade bei der Digitaltechnik weniger sorgfältig arbeiten muss, bezweifle ich. Dass es leider getan wird, zeigen viele schlechte Produktionen, darunter auch die Remasterversionen, die schlechter klingen als die zugrundeliegende digitaler Erstausgabe.
Daß dies nicht grundsätzlich dem Digitalsystem anzulasten ist, weiß ich durch eigene Aufnahmen mit dem Accousence AD-Wandler: Die Plattenaufnahmen sind absolut transparent. D.h., die parallel abgespielt Platte ist von der parallel abgespielten Aufnahme nicht zu unterschieden; ich höre den Plattenspieler (der AD-Wandler ist bei der Aufnahme direkt an den Phonopre angeschlossen).
Wenn ich an die CBS Klavieraufnahmen vor 1972 denke, die rauschten und auch eine gehörige Portion Modulationsrauschen drauf hatten, womit jeder Anschlag wie in eine Wolke gehüllt klang. Und 10 Jahre später die CD sich dagegen wie eine Wohltat präsentierte, wenn ich an meine vielen LPs mit Klavier, Orgel und Gitarre denke, die so hörbar vor sich hinjaulten. Weil sich mangels präziser Zentrierung der Pressmatritze das Mittelloch gegenüber der Endrille noch nicht einmal zentrisch vorfinden ließ, mit dem unschönen hörbaren Nebeneffekt, dass beim Abspielen die Tonhöhe mit der Umdrehung variierte. Sowas ist bei Digitalübertragung nicht mehr hörbar. Die Kanaltrennung des Tonabnehmers (überwiegend gegenphasisges Übersprechen) führt generell zu mehr wahrnehmbarer Basisbreite und Losgelöstheit von den LS (aufgrund erhöhter Diffusität). Gegenüber den sichtlich groben Problemen der Schallplattenwiedergabe erscheinen die Optimierungsansätze des CD-Rippens eher als Luxusproblem.

Dass beim Mastering die ausgebildeten Tonmeister im Bereich Pop und auch Jazz gnadenlos Dynamikkompression einsetzen, um (wohlwollend und nicht verständnislos von mir angenommen) dem Wunsch des Verbrauchers nach Rauscharmut zu entsprechen und zugleich den beteiligten Musikern das Gefühl zu geben, sie spielten in der ersten Reihe, und bleiben in der möglichen Durchschnittslautstärke nicht hinter ihren Mitberwerbern zurück, hat leider dazu geführt, dass mir die Lust auf Musikhören solcher Produktionen verleidet wurde. Dagegen ist das Vinyl wegen seiner eingeschränkten Dynamik überwiegend davon verschont geblieben, die DR-Werte überzeugen gegenüber der Digitalproduktion (selbst manche 24 Bit Einspielungen sind nachweislich schlechter als die auf bestenfalls 70dB beschränkte LP).

Ich könnte auch schreiben, ich brauche keine LP, die genauso klingt wie die CD. Ich suche die positiven Eigenschaften beider Medien in einer Wiedergabe vereint, es sei denn, man redet sich spezifische Eigenschaften schön.

Bleibe ich beim Thread-Thema, heißt das, ich versuche, das Optimum aus der CD herauszuholen, dabei hilft das exakte Rippen einer gereinigten und elektrostatisch entladenen CD, die nach dem Erkennen der absoluten Polarität entsprechend korrigiert auf der Festplatte abgelegt wurde, zur Vermeidung von Intersample Clipping auf 24 Bit bei -3dB gespeichert und als Alternativversion mit FLOW ebenfalls abgelegt wird.

Ein ordentlicher Analog-Plattenspieler mit gutem Tonarm und hochwertigem Abtaster kostet schnell das 10-fache eines guten digitalen Abspielkonzepts, mit Nadel-Verschleiß und deshalb auch relativ hohen Kosten pro Betriebsstunde. Nach häufigem Abspielen hat der Tonträger zudem einiges an Qualität eingebüßt.

Ich spiele überwiegend Musik gerippter und nachbearbeiteter CDs von der Festplatte, Streaming aus dem Internet ist eher die Ausnahme (benutzt, um neue Musik kennenzulernen). Und manchmal lege ich Vinyl auf und kann das auch genießen, wissend um die Schwächen, die ich dann gefällig überhören kann.

Grüße
Hans-Martin
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

Ein paar Gedanken von mir:

Sind unterschiedlich klingende gerippte Files zueinander bitidentisch? Ja, auf jeden Fall!

Es gibt jedoch Fehler auf der Zeitachse des Datenstroms (Netzwerk und PCM Audio). Wir wollen das hier als Zeitfehler bezeichnen. Sobald man weiß warum sie entstehen, ist es einfach diese Fehler zu vermeiden. Man erhält somit ein viel besser klingendes Setup.

Wer davon ausgeht, dass durch das Schreiben der mit Zeitfehler behafteten Datenströme in einen Speicherbaustein z.B. Arbeitsspeicher bei der D/A-Wandlung keine Auswirkung mehr haben, der irrt. Wäre dies der Fall, dann hätten wir bei aktivierter Speicherwiedergabe perfekte Abspielgeräte, die nicht mehr auf im Netzwerk erzeugte Zeitfehler reagieren. Aktuell stehen Ultra low noise Netzteile für Router und Netzwerk-Switch, sowie der „audiophile Netzwerk-Switch“ sehr weit oben auf der Beliebtheitsskala.

Das letzte Puzzle-Teil das mir noch fehlt, ist ein Verständnis für die Speicher-Organisation von Datenträgern. Ich vermute, dass die Daten wohl bitidentisch im Speicher stehen aber anscheinend irgendwie anders organisiert / angeordnet. Folgendes habe ich festgestellt:

Die Anordnung der Daten im Speicher ist klanglich besser, wenn die Daten sehr langsam in die Zellen geschrieben werden und / oder der verwendete Datenträger eine extrem gute Clock und ein ultra low noise Netzteil besitzt. Genial ist natürlich die Kombination aus allem, so wie ich das aktuell nutze. Warum dabei weniger Zeitfehler entstehen, ist mir technisch klar. Außerdem scheinen diesbezüglich SLC Datenträger einen Vorteil gegenüber MLC Datenträgern zu haben.Keine Zeitfehler gibt es nur bei Datenströmen mit unendlich steilen Flanken, die in diesen Flanken zudem keinerlei Rauschen aufweist.Die Steilheit unserer Datenströme ist jedoch endlich. Je geringer die Flankensteilheit, desto höher die Anfälligkeit des Datenstroms für Zeitfehler / Jitter.

Wer kennt sich mit dem Thema Speicherorganisation gut aus?

Viele Grüße,
Horst
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analog+
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Beitrag von analog+ »

Hallo Hans-Martin,
Hans-MArtin hat geschrieben:Wenn ich an die CBS Klavieraufnahmen vor 1972 denke, die rauschten und auch eine gehörige Portion Modulationsrauschen drauf hatten, womit jeder Anschlag wie in eine Wolke gehüllt klang. Und 10 Jahre später die CD sich dagegen wie eine Wohltat präsentierte, wenn ich an meine vielen LPs mit Klavier, Orgel und Gitarre denke, die so hörbar vor sich hinjaulten. Weil sich mangels präziser Zentrierung der Pressmatritze das Mittelloch gegenüber der Endrille noch nicht einmal zentrisch vorfinden ließ, mit dem unschönen hörbaren Nebeneffekt, dass beim Abspielen die Tonhöhe mit der Umdrehung variierte.
Sowas ist bei Digitalübertragung nicht mehr hörbar.
Da gehe ich nicht ganz mit. Ich habe keine Platte die jault und wolkig verrauscht daherkommt. Und Gleichlaufschwankungen hatte man schon in den 70ern im Griff, von Billigteilen mal abgesehen.

Zugegebenermaßen war die CBS z.T. nicht das beste Qualitätslabel, vergleiche ich jedoch meine alten CBS-Platten mit der entsprechenden CD, ist der Unterschied zugunsten der Platte fast immer deutlich: Die CD klingt nach "totgemastert". Und hat man Platten von z.B. Harmonia Mundi, RCA, auch Philips, oder MPS, Bluenote, ECM, Impulse, Prestige oder Atlantic, dann sind die praktisch immer sauber gefertigt.
Dritt- und Viertvermarktungen durch Billiglabels hatten allerdings auch immer entsprechende Qualitäten.
Und immer bestimmen der Toningenieur und dann der Masteringingenieur das Endergebnis.Neue Schallplatten sind entweder Remasters von alten (oft mißlungen!) oder Neuaufnahmen. Die klingen dann nicht besser als die CD. Ist die Aufnahme gut, zeigt HiRes dann aber der Platte den möglichen Maßstab. Das kann man z.B. mit Aufnahmen von Acousence gut nachvollziehen.

Und Platten müssen auch nicht knistern, rauschen und knacken: Ist die Platte gewaschen und nicht verkratzt ( zum Waschen gibts von Project ein bezahlbares Teil) rauscht und knackt nichts mehr.
Ein ordentlicher Analog-Plattenspieler mit gutem Tonarm und hochwertigem Abtaster kostet schnell das 10-fache eines guten digitalen Abspielkonzepts, mit Nadel-Verschleiß und deshalb auch relativ hohen Kosten pro Betriebsstunde. Nach häufigem Abspielen hat der Tonträger zudem einiges an Qualität eingebüßt.
Mein analoges System kostet ca. 30% weniger als das digitale.

Aber so weit muß man nicht gehen: Ich habe die Gelegenheit, in meinem Plattenladen immer wieder etliche Vintage-Geräte hören zu können. Da erstaunt, wie gut z.B. ein alter Thorens TD115 mit passendem Elac 796 bereits spielt. Ein wenig Pflege (Öl) und einen neuen Riemen vorausgesetzt. Und verpasst man dem dann noch die richigte Tellermatte (bfly-Audio), stellt ihn sauber auf (bfly-Füße) und spendiert ein ordentliches Netzkabel (Supra) spielt der erstaunlich gut auf. Da gibt's noch andere alte Schätze zum Heben, die Preise sind absolut rekordverdächtig niedrig.

Aber: Ich habe den Plattenspieler nur, weil ich viele Schallplatten habe und immer guten Nachschub alter Platten kriegen kann. Digitales ist hier keine Alternative (s.o.).

BG
Roland
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Beitrag von uli.brueggemann »

Trinnov hat geschrieben: Wer kennt sich mit dem Thema Speicherorganisation gut aus?
Ein Speicher, nehmen wir mal einen RAM-Baustein hat Adress- und Datenleitungen. Letztlich flitzen alle Informationen ja über den Daten- und Adressbus. Nunist es "fast" egal wie die Ablageorganisation der Daten stattfindet. Problematisch wird es ja genau dann, wenn die Adress- und Datenleitungen von unterschiedlichen Prozessen verwendet werden. Wiederum im einfachsten Fall werden Daten bloss ausgelesen und reingeschrieben. Kontinuierlich. Demzufolge finden da abwechselnde Zustände statt, was wiederum ein beliebiges Zeitverhalten aufweist. Eine DMA-Übertragung direct memory access) interessiert sich im Prinzip nicht die Bohne darum ob das nun Audiodaten sind, die möglichst gleichmässig (jitterfrei) fliessen sollen, oder ob es Videodaten oder Emaildaten oder was sonst auch immer sind.

Es gibt für mich nur eine einzige Speicherorganisation, welche vom grundsätzlichen Betrieb her sauber arbeiten könnte: man stelle sich zwei Speicher vor. Jeder mit unabhängigen Adress- und Datenleitungen. Aus dem einen Speicher wird nur ausgelesen, in den anderen hineingeschrieben. Zu einem richtigen, fast unendlich kleinen Zeitpunkt werden die Speicher umgeschaltet (inkl. der Adress-/Datenleitungen). So dass aus dem einen vollen Speicher wieder ausgelesen wird und der andere wiederum beschrieben wird.

Mir ist allerdings kein Rechner bekannt der so arbeitet. Früher (heute noch?) gab es mal TTL-Bausteine mit Tri-State-Logik mt denen man so etwas realisieren konnte.

Es ändert sich übrigens an der Problematik nichts, wenn man sich den Speicher im DAC vorstellt und dann nicht als Speicher sondern als Datenpuffer bezeichnet. Zumindest solange, wie dieselben Adress- und Datenleitungen verwendet werden.

Grüsse
Uli
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