Wechsel Fireface UC -> UCX?

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bvk
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Wechsel Fireface UC -> UCX?

Beitrag von bvk »

Seit einigen Jahren benutze ich eine FF UC für ein 3 Wege Aktiv Setup und bin eigentlich ganz zufrieden damit. Insbesondere scheint mir seit der Ergänzung eines externen iFi iPower Netzteiles der Klang der FF besser geworden zu sein. Es ist mir bekannt dass dieses Gerät bei einigen hier im Forum so eher als untere Mittelklasse gilt, der Klang wird als etwas metallisch beschrieben. das könnte so sein. Inzwischen habe ich das Gerät schon einige Jahre und die Entwickler bei den einschlägigen Herstellern schlafen ja nicht. Deshalb überlege ich ob ich wechseln soll, wobei ich ganz gerne bei RME bleiben möchte, weil ich keine Lust habe mich wieder in eine andere Routing Software einzuarbeiten. Vor allem sind Treiber und deren Aktualisierung bei RME ausgezeichnet.

Frage also:
Lohnt sich aus klanglichen Gründen beispielsweise ein Wechsel zur FF UCX, die technisch etwas weiterentwickelt ist und auch eine Thunderbolt Schnittstelle bietet?

Das Setup, welches ich prinzipiell beibehalten möchte, weil es große Flexibilität bietet:
3 Wege Frequenzweiche und EQ im Rechner, Player PureMusic, Raumkorrektur Mathaudio Plugin.

Die Softwarekomponenten können sich vielleicht ändern. Geräte möchte ich auf jeden Fall aus der prof. Auditechnik einsetzen, aber natürlich nicht zwingend nur von RME. "Normale" Hifi Geräte sind für mich jedoch durch, sie bieten einfach nicht die Features die ich haben möchte oder brauche.

Grüße Bernd
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Bernd

UC -> UCX bringt wohl keine Veränderung in Sachen Audio. Schau Dir mal die entsprechenden Daten an, welche bei beiden Geräten identisch sind. Ich glaube aus früheren, mir nicht mehr erinnerbaren Quellen zu wissen, Irrtum vorbehalten - dass in beiden Varianten derselbe AK4620-Codec verbaut ist. Und es würde mich auch nicht wundern, wenn die Codec-Peripherie, die Audio-Out-Beschaltung sowie die Clock ebenfalls dieselbe wäre.

Ich habe keines dieser Geräte, um es mal auf die Schnelle aufzuschrauben, und leider habe ich auch keine verlässliche Infos/Bilder innert nützlicher Zeit über die verbaut Elektronik ergoogeln können. In diesem Zusammenhang frage ich mich, warum RME eigentlich keine Fotos von den doch sehr ästhetischen Innenleben ihrer gut aufgebauten Geräte ins Netz stellt. So als Augenteaser ...

Interessant hingegen könnte der Vergleich UC/UCX gegen FF802/UFX(-Varianten) werden, da in dieser Gerätelinie eine andere Elektronik mit separaten AD- und DA-Wandlern verbaut ist, auf der DA-Strecke sind es AK4414-Chips.

Ich würde jedoch mit einer Neuanschaffung generell noch ein bisschen warten. Denn es ist nach meinem Ermessen absehbar, dass die neue Femto-Clock, welche in den aktuelleren Geräten verbaut wird (ADI2ProFS, ADI2DAC, ADI2FS) bald einmal auch in eine RME-übliche, stille Hardware-Revision des FF802 und der UFX-Linie Einzug haben wird. So, wie ohne grosses Tamtam aus dem ADI2Pro ein ADI2ProFS geworden ist. Diese neue Schaltungsvariante hat u.a. eine wesentlich bessere Jitter-Unterdrückung für extern zugeführte digitale Signals (SPDIF) als die bisherige Variante, gemäss Datenblatt sind dies >50dB (FS) vs. -30dB (bisher).

Geduldig-abwartende Grüsse
Simon
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Daihedz hat geschrieben: ... gemäss Datenblatt sind dies >50dB (FS) vs. -30dB (bisher). ...
Soll heissen >50dB vs. >30dB.

Korrektive Grüsse
Simon
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bvk
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Beitrag von bvk »

Danke Simon,
entsprechend deinem Rat behalte ich die UC vorerst noch. Ehrlich gesagt hat mich das Gerät bis jetzt auch weitgehend zufrieden gestellt. Zur Klangverbesserung habe ich ohnehin noch ganz andere Baustellen, zB Verbesserung der Raumakustik. Wenn das erledigt ist kann Potential an anderer Stelle ins Auge gefasst werden. Die FF hat übrigens meinen Abschied vom üblichen HiFi Equipment veranlasst. Ohne Geräte wie die FF könnte oder wollte ich mein Setup gar nicht finanzieren. Abgesehen davon gibt es im klassischen HiFi Angebot gar keine 6 kanaligen Wandler, schon gar nicht mit ordentlicher Computerschnittstelle. Alternative könnten PlateAmps mit DSP sein. MiniDSP, Hypex o.ä. Diese haben aber wieder den Nachteil dass Frequenzweiche und EQ an die Geräte gefesselt sind. Diese Funktionen bilde ich aber lieber im Rechner ab. Last not least ermöglicht ein Gerät wie die FF o.ä. auch Digitalisierung analoger Quellen auf brauchbarem Niveau, zB für Vinyl.
Was bei der FF wirklich etwas gebracht hat, war der Wechsel des Steckernetzteiles zu einem iFi iPower, denn die Musik hörte sich danach entspannter an. Wobei ich ehrlich gesagt nicht wissen kann, ob das von RME mitgelieferte Netzteil nach einigen Jahren nur gealtert war und das iFi deshalb besser rüberkommt. Es hat zwar etwas weniger Leistung, weil ich aber die FF elektrisch nicht ganz ausreize scheint es gut ausreichend zu sein.

Grüße, Bernd
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Daihedz
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Beitrag von Daihedz »

Hallo Bernd
bvk hat geschrieben: ... behalte ich die UC vorerst noch. Ehrlich gesagt hat mich das Gerät bis jetzt auch weitgehend
zufrieden gestellt ... Ohne Geräte wie die FF könnte oder wollte ich mein Setup gar nicht finanzieren. Abgesehen davon gibt es im klassischen HiFi Angebot gar keine 6 kanaligen Wandler, schon gar nicht mit ordentlicher Computerschnittstelle ...
Oh, good choice ... (Dieser brillant zusammenfassende Kommentar zu möglichen Entscheidungen ist jedoch nicht von mir, sondern ein Zitat: https://www.youtube.com/watch?v=w-COlil ... u.be&t=270, Sequenz 4'44"-4'45". Noch besser wäre nur noch das Buffet auf Erden, resp. vielleicht statt der FF UC der Konzertbesuch. Aber man muss schliesslich Kompromisse eingehen können).
bvk hat geschrieben:Was bei der FF wirklich etwas gebracht hat, war der Wechsel des Steckernetzteiles
Zur Interaktion Netzteil <-> FF: Schau Dir vielleicht noch im Faden "RME ADI-2 DAC" die klärenden Beiträge von Klaus (KSTR) vom 22.10.2018, 16:29 und vom 22.10.2018, 21:35 an. Hat wirklich Hand und Fuss, was Klaus da in die bisher etwas neblige Diskussion zur Netzteilfrage eingebracht hat.

Abgespacet-erdabisolierte Grüsse
Simon
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markus_aktiv
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Beitrag von markus_aktiv »

Hallo zusammen,

kurz zu mir. Habe jahrelang mit dem Fireface UC gehört, bin dann auf das UCX gewechselt und seit kurzer Zeit auf den ADI-2 DAC. Ich war auch der frevel der sich beim ADI-2 DAC über das Netzteil aufgeregt hat ohne es belegen zu können oder zu wollen :mrgreen: Ich habe teures Messequpment in Reichweite um das zu verifizieren. Aber der Klangunterschied mit den Netzteilen ist für mich so frappierend, dass ich das für mich gar nicht verifizieren muss. Außerdem bin ich nichtmal sicher welche der bekannten Größen eines Netzteils für den Unterschied verantwortlich sind. Insofern bin ich vielleicht auch nicht kompetent genug zu belegen, warum diese Netzteile nun einen so hörbaren Unterschied produzieren.

Weiter vorab: ich verkaufe ja derzeit mein UCX wegen wechsel auf den ADI-2 DAC. :cheers:

Aber: vor ein paar Jahren stand ich vor der gleichen Frage wie Bernd. RME bewirbt das UCX nicht als Nachfolger des UC und bei näherer Betrachtung wird auch klar, warum. Ich habe das UCX schlussendlich gekauft, um es unter Linux einzusetzen. Es ist nämlich Class Compliant. D.h. es kann ohne weitere Treiber unter Linux eingesetzt werden. Und so gibt es noch eine Reihe weiterer Vorteile oder Möglichkeiten, die das Gerät an sich bietet.

RME bewirbt weiter eine neue Wandlersektion beim UCX.
Sound-Qualität . Ausgestattet mit einem neuen 2011 AD und DA High-Performance Wandlerdesign unterstützen alle I/Os Sampleraten von bis zu 192 kHz.
Es war für mich schwierig auszumachen ob das UCX auch klangliche Vorteile bietet oder nur Features gegenüber dem UC, Aber meine persönliche Erfahrung ist, dass das UCX tatsächlich etwas besser klingt. Man liest in einigen Testberichten alle Firefaces würden gleich klingen mit dem "neutralen RME sound". In anderen liest man doch von leichtem Tuning und so ist auch mein Eindruck. Ich würde dem UCX mehr Langzeitqualitäten nachsagen. Nach einigen Stunden ausprobieren stand für mich fest: bei meinem 3-Wege-Setup brachte es doch deutliche Fortschritte. Die Bühne war plastischer, der gesamte Sound etwas feindynamischer und die einzelnen Instrumente als auch Stimmen bzw. Klangelemente auf der Bühne klangen etwas freier und gleichzeitig etwas "abgerundeter". Im direkten Vergleich klangen beim UC die Klangelemente etwas präsenter. Man kann auch schärfer sagen bzw. metallischer. Aber das wird den Geräten ja allgemein nachgesagt.

Bernd, eventuell ist es einen Versuch wert. Als 3-Wege-Vollaktiv hat man leider kaum Möglichkeiten zum Upgrade. Aber bei Verkauf der UC und Kauf UCX bekommt man durchaus einiges fürs Geld. So halten sich die Mehrausgaben in Grenzen. Ich habe schon wesentlich mehr Geld für weniger Fortschritt ausgegeben. :cheers:
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bvk
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Beitrag von bvk »

Man kann sich schon vorstellen dass es auch bei Industriegeräten so etwas wie eine Klangsignatur gibt, es kann eigentlich gar nicht anders sein. Man kann das ja auch in den Tests der pro Geräte lesen. So auch bei RME, die vermutlich ganz deutsch auf Präzision setzen. Das muss man in Wohnräumen nicht unbedingt mögen. Wie ich schon darstellte hatte auch ich den Eindruck dass ein Wechsel der Stromversorgung eine hör- oder besser fühlbare angenehme Veränderung brachte. Ob das einem Blindtest standhielte, ich bin nicht sicher. Die Erkenntnisse von KSTR bz. des Netzteiles fand ich jedoch recht überzeugend. Das erklärt auch warum immer wieder die Batteriestromversorgung gelobt wird. Nur diese ist halt ein richtig lästiges und zickiges Ding und scheidet für mich deshalb aus. Das UC und auch das UFX ist auch eher ein Gerät für den mobilen Einsatz, da erklärt sich auch die suboptimale Auslegung des Steckernetzteiles. Ich denke im ordentlichen Studiobetrieb werden soche Mängel ausgemerzt, man lässt sich doch durch so etwas keine hochwertigen und teuren Aufnahmen versauen.
Fazit, weil ich das UC vorerst noch behalte: Verbesserung bei der Stromversorgung
Bernd
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