Aktiver Bassabsorber PSI Audio AVAA C20

superduper
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Aktiver Bassabsorber PSI Audio AVAA C20

Beitrag von superduper »

Hallo,

hat hier vielleicht schon jemand mit diesem Gerät Erfahrung gesammelt?

Es gab aktuell einen Test online bei Hifistatement:
https://www.hifistatement.net/tests/ite ... c20-teil-1
https://www.hifistatement.net/tests/ite ... c20-teil-2

Viele Grüße,
Oliver
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Hallo Oliver

Ich konnte die Prototypen anlässlich eines AES Events im Showroom von PSI hören. Allerdings nur mit ein paar wenigen ausgewählten Beispielen.
Das erste war ein simples Oeffnen und Schliessen der Türe zum Hörraum, noch ohne Musik aus den LS. Da gab es schon einen Unterschied zwischen Tag und Nacht ! Dann kam ein Beispiel mit Drums. Wiederum ein Unterschied wie Tag und Nacht bezüglich "Trockenheit" in der Wiedergabe der Fusspauke. Das dritte Beispiel war etwas Slapbass, wo der Unterschied auch noch deutlich war, aber durch das natürliche Sustain des Instruments etwas weniger ausgeprägt. In einem Raum, mit schlecht bedämpften Moden wäre wahrscheinlich auch mit diesem Beispiel ein sehr grosser Unterschied zu hören gewesen.

Vielleicht kann Dir das Forumsmitglied Markus Thomann von Klangwerk mehr dazu sagen. Der war 1.) auch an der Veranstaltung und 2.) steht er PSI ziemlich nahe.

Gruss

Charles
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blueolymp
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Beitrag von blueolymp »

Hallo Oliver,

auf der Seite des Akustikbüros mbakustik von Markus Bertram findest du neben einigen Informationen wie Datenblatt und Manual einen ausführlichen Praxistest.
https://www.mbakustik.de/produkt/bassfa ... ded=1#menu

Auch auf der Seite des Schweizer Akustikers Markus Zehner befindet sich ein Statement zum AVAA C20.
http://www.zehner.ch/lab/aktiveabsorber.html

Eigene Erfahrungen kann ich leider (!) nicht anführen.

Gruß
Schorse
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Zusammen,

gibt es hier im Forum jemanden, der die AVAA C20 inzwischen selbst im Einsatz hat und etwas berichten kann? Oder beim Bekannten eines Bekannten gehört hat? :cheers:

Ich überlege, ob die für mich eine Lösung sein könnten, um meinen Bass zu verbessern.

Viele Grüße
Tom
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Tom,

ich weiss von Bob Katz, dass er die AVAA C20 getestet hat. Ob er sie noch nutzt müsste ich ihn evtl. mal fragen.
Es gibt dazu einen Bericht, siehe https://www.stereophile.com/content/psi ... -bass-trap
Evtl. lohnt es sich, ein bisschen zwischen den Zeilen zu lesen, siehe z.B. die Beschreibung zum Diagramm auf der zweiten Seite.
Acourate + AcourateConvolver sind auf jeden Fall noch im Einsatz bei ihm :wink:

Grüsse
Uli
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
warum Bob Katz wohl keine Nachhallzeiten dargestellt hat...?
Grüße
Hans-Martin
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Lieber Uli,

danke für den Hinweis auf Deine Software. :cheers:

Ich weiß, was sie kann und sie funktioniert super. Habe ich viele Male bei Forenkollegen und beim Forentreffen gehört. Ich würde auch sehr gerne mit Acourate umgehen können. Aber ich kann das nicht.

Ich habe ja eine Lizenz und habe es damit probiert. Mich machen diese unendlichen Variablen und die mannigfaltigen Anleitungen, Informationen, Tipps und Hinweise, die man verteilt auf Yahoo Groups, Foren und Webseiten finden kann, wenn man nur lange genug danach sucht und ganz viel Zeit damit verbringt, um die Dinge zu verstehen, einfach nur wahnsinnig. Ich bin kein Techniker (im übertragenen Sinne) und muss sehr viel meiner privaten Zeit für die berufliche Weiterbildung aufwenden, denn als Stadtführer gibt es immer noch einen historischen Aspekt und eine allerneueste Entwicklung, über die ich Bescheid wissen muss.

Wenn Bob Katz, was immer das für ein Guru ist, auf Acourate schwört, liegt das mit Sicherheit daran, dass er sich sehr lange mit den Fragestellungen der Entstehung von Klängen und Raumakustik beschäftigt hat. So wie einige der geschätzten Forenkollegen das auch taten, weil sie den Ehrgeiz dafür entwickelt haben. Dafür haben sie meinen bewundernden Respekt. Und natürlich auch Du, weil Du dieses sehr wirksame Tool entwickelt hast.

Und neben dem technischen Aspekt gibt es noch einen anderen: mein Hörraum ist ein Wohn- und Esszimmer. Es gibt nicht den einen Hörplatz. Ich will mich bewegen können, mal hier sitzen und mal dort - ohne einen anderen (auf den jeweiligen Ort abgestimmten) Filter wählen oder einen unappetitlichen Klang konsumieren zu müssen, weil ich mich an der falschen Stelle aufhalte.

Mit besten Grüßen
Tom
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Tom,

zu Bob siehe vielleicht https://en.wikipedia.org/wiki/Bob_Katz

Heute (und gerade heute in den Corona-Zeiten) gibt es ja Programme wie den TeamViewer und das Telefon wurde auch bereits erfunden. Ich habe des öfteren auf diese Weise Verbindung zu Anwendern um Hilfestellung zu geben. Das ist also alles kein Hexenwerk. Und selbst wenn Du dann mit anderen Maßnahmen den Raum optimierst hilft es dabei zu messen um gezielter vorgehen zu können.

Viele Grüsse, bleib gesund
Uli
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

hier ein Link zu einem weiteren Bericht über den PSI Bassabsorber - erschienenen auf Sound & Recording:

https://www.soundandrecording.de/equipm ... r-im-test/

Viele Grüße

Frank
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Mr. Mike
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Beitrag von Mr. Mike »

Hallo zusammen,

Markus Bertram von mbakustik hat meinen Hörraum
viewtopic.php?f=28&t=7302
ausgemessen. Vorab hat er mir zwei AVAAs zugesendet. In meinem noch total unbehandelten Raum war die Verbesserung des Bassbereichs deutlich (der unangenehme Druck reduzierte sich gefühlt um 50%), aber da alles oberhalb des Bassbereichs nicht verändert wurde war der Höreindruck in Summe immer noch Mist, so dass keine Kauflust eintreten wollte - liegt aber auch an dem hohen Preis.

Insgesamt aber ist das ein mächtiges Werkzeug, das dort eingesetzt werden sollte wo man keine dicken Bassabsorber einstellen kann oder will.

Ein paar Messvergleiche ohne (schwarze Kurve) bzw. mit AVAAs (rote Kurve) an der Meßposition 1 (3,25 von der Frontwand entfernt):

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Man sieht, dass sich die Druckmaxima an dieser Position nur gering verringern.


Nun die Nachhallzeit - erst ohne AVAAs, dann mit:
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Gut zu sehen: die AVAAs wirken sehr stark im Nachhall!



Hier noch die Messvergleiche mit/ohne AVAAs an der Meßposition 2 (Raummitte):

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Die Reduzierung des Druckmaxima bei den 33,9 Hz ist hier wirklich spektakulär!!



Nun die Nachhallzeit - erst ohne AVAAs, dann mit:
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Wahnsinn, wie stark der Nachhall zurück geht.


Insgesamt sehr beeindruckend, was die Schweizer da auf die Beine gebracht haben!

Grüße

Michael
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ich habe inzwischen seit einigen Monaten 2 solcher aktiver Bassabsorber von PSI Audio in Betrieb und kann sagen, daß es für mich eine durchaus lohnende Investition war. Die in manchen Testberichten geschilderten positiven Wirkungen kann ich in meinem Hörraum auch feststellen. Ein nicht ganz billiges Vergnügen, aber für mich wie gesagt inzwischen unverzichtbar geworden. Insgesamt wird die Wiedergabe im Bassbereich am Hörplatz entschlackter, konturierter, präziser, die 3D-Illusion vergrößert. Der Amplitudenfrequenzgang wird am Hörplatz linearisierter, weniger Modeneinfluß spürbar, die Tranparenz wird erhöht.

Summ summarum: Daumen hoch.

Da in jedem Raum andere Verhältnisse und damit akustisch doch recht unterschiedliche Bedingungen vorherrschen, sollte man bei Interesse so etwas bei sich selbst zu Hause in Ruhe ausprobieren. Habe das auch getan. Bei Thomann kann man sich 30 Tage mit money back Garantie diese Bassabsorber besorgen und danach entscheiden, ob man so etwas brauchen kann und ob es einem den Preis wert ist.

Ich bin jedenfalls froh, daß es solche Möglichkeiten gibt. Große Helmholtzabsorber bauen ist nicht so mein Ding und sie hätten meinen Hörraum optisch verschandelt. Diese Bassabsorber haben einige Vorteile hinsichtlich Aufbau und handling. Man kann sie z.B. nach einem eventuellen Umzug einfach mitnehmen, auch andere Aufstellungsvarianten problemlos und schnell durchspielen und jeder kann recht schnell die Dinger platzieren und in Betrieb nehmen. Keine Einstellungsarbeiten nortwendig. Also für mich ein wirklich cleveres Konzept. Bei mir stehen sie in den hinteren Ecken des Hörraumes und tun dort seit Monaten genau das, was auch so beschrieben wird. Für mich ein Volltreffer.

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Gruß
Franz
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Dragon777
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Beitrag von Dragon777 »

Hallo,
da ich bei meinen neuen Lautsprechern leider auch eine saftige Raummode von 50-80Hz habe und eine Auslöschung um 140Hz rum, finde ich den AVAA ein interessantes Produkt

Ich nutze auch Acourate, womit ich die Moden natürlich weitestgehend in den Griff bekomme, aber man merkt beim Ergebnis immer noch, dass bei einigen Frequenzen der Schalldruck aus Raumeinflüssen und nicht direkt vom Lautsprecher stammt. Deshalb klingt es bei diesen Frequenzen nach Acourate zwar nicht mehr überhöht, aber immer noch unpräzise und nicht wirklich trocken.

Jetzt stelle ich mir die Frage, ob AVAAs vielleicht eine sinnvolle Ergänzung wären, denn passive Bassfallen würden die Optik im Wohnzimmer doch erheblich beeinträchtigen. Nur klappen aktive Bassfallen überhaupt mit einer Raumkorrektur wie Acourate? Oder verändern sie das Ergebnis wieder?
Müsste man die Messung für Acourate mit eingeschalteten AVAAs durchführen? Denn wenn man auf Basis dieser Messung danach filtert, dann würde dem AVAA ja plötzlich ein ganz anderer Frequenzgang präsentiert als beim ungefilterten Signal, so dass die AVAAs daraufhin auch wieder anders korrigieren und die Filterung zunichte machen würden.
Oder denke ich hier im Kreis?

Gruß
D
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Franz
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Beitrag von Franz »

Der AVAA mißt mit seinem Messmikro nur die "stehende Welle" an der Wand und absobiert diese weitgehend so, als wäre ein "Loch" in der Wand. Und das geschieht in einem Frequenzbereich zwischen 15 - 150 Hz: https://www.youtube.com/watch?v=lreSc7ty8h0

Es ist also egal, ob in einem Abspielsystem acourate integriert ist, entscheidend ist nur, was aus den Lautsprechern als Schall herauskommt und sich auf die Raummoden in dem wirksamen Frequenzbereich bemerkbar macht. Man könnte beides also meiner Meinung nach bedenkenlos kombinieren.

Gruß
Franz
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Mr. Mike
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Beitrag von Mr. Mike »

Dragon777 hat geschrieben: 23.11.2020, 15:33
Müsste man die Messung für Acourate mit eingeschalteten AVAAs durchführen?
Richtig. Ob Du nun passive Bassabsorber oder angeschaltete AVAAs hast ist gleich = beides entziehen dem Raum Energie. Als Grundlage für die Acourate Filter benötigst Du eine Raumantwort (die durch die Bassabsorber verbessert wird).

Aber ich weiß was Du meinst: Ich hatte mal mit dem HifiAkademie DSP gespielt. Auf Grundlage meiner Raumantwort habe ich Filter eingestellt, das errechnete Ergebnis sah nicht schlecht aus. Eine Messung hinterher sah etwas anderes aus :o
Klar waren die großen Berge weg, aber es sah nicht exakt so aus wie vorhergesehen.

Gruß

Michael
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Dragon777
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Beitrag von Dragon777 »

Ich denke mir, wenn der AVAA sozusagen den Druck in der Ecke misst und bei Überdruck absorbiert, dann nehmen wir mal an, bringt er dadurch eine +15db Raummode auf +5db (rein fiktiv). In der Messung für Acourate habe ich also +5db bei dieser Frequenz, die dann weggefiltert werden.
Wenn ich dann mit dem Filter erneut die Musik abspiele, spielt diese bei der entsprechenden Frequenz 5db niedriger als ohne Filter. D.h. der AVAA bekommt nicht mehr +15db an Druck präsentiert sondern nur noch +10db.
Ich könnte mir vorstellen, dass er sich dadurch anders verhält und das Endergebnis dann gar nicht mehr das ist, was Acourate vorgesehen hatte. Denn um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, müsste der AVAA ja jetzt +10db auf +-0db korrigieren. Wenn er aber bei +15db schon nur -10db korrigiert, wird er bei dem geringeren Druck von +10db sicher nur noch -4db oder -5db korrigieren. Am Ende wäre dann die Mode immer noch +6db nach AVAA und Filterung.

Oder wo ist hier mein Denkfehler?
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