Accuphase DG-48

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hifiwilli
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Wer hat Erfahrungen mit Accuphase DG-38/DG-48?

Beitrag von hifiwilli »

Hai,

am WE habe ich zufällig den neuen Acuphase DG-48 gesehen und eine wirklich kurze Vorführung bekommen. Es lag an mir - ich hatte keine Zeit.

Was ich in der Kürze aber gesehen (und gehört) habe, hat mich doch mal neugierig gemacht.
Offenbar kann man mit dem Gerät einen wirklich linearen Frequenzgang hinbekommen, der sowohl die LS als auch den Raum berücksichtigt.

In einer alten image (03/1998) habe ich einen Bericht über das Ur-Modell DG-28 gefunden. Image-Testurteil: "state of the art".
Im Text ist aber auch erwähnt, "daß (RS-Norm 1998) der simpel gerade Frequenzgang alles andere als gut klingt." (Zitat-Ende)

Soweit die Theorie - wer hat denn praktische Erfahrung mit so einem Teil?? Wer hatte es mal in seiner eigenen Kette??
Lohnt es sich, das Gerät mal auszuleihen??

Eigentlich bin ich mit dem Klang hier vor Ort recht zufrieden - aber wenn's denn noch besser ginge...

Warte mal gespannt auf eure Meinungen.

Highfidele Grüsse

Jürgen
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Jürgen,

hier mal Lesestoff:

www.hoer-an.de/hersteller-pdf/accuphase/dg-48_e.pdf

Gruß
Franz
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Frank Levin
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Erfahrungen mit DSPs

Beitrag von Frank Levin »

Hatte letzte Woche die Gelegenheit eine Demonstration des Accuphase DSPs an Jürgens Silbersand zu erleben.

High Tech pur...

Das Ding macht fast alles automatisch.

... aber nur fast :wink: Bei der Einmessung des Raums wurde, glaube mich korrekt zu erinnern, ein 24 dB Loch bei 35 Hz gemessen.

"Bügelt" die Korrektur das Loch gerade, kommen auch die 4 21er Treiber der beiden Lautsprecher an die physikalischen Grenzen.

Nun ging die "manuelle" Einstellung mit einem kleinen Stift los.

Fazit : stimmt alles ist das Ding genial.

Nur was die CD oder LP nicht hergibt macht der DSP nicht wett.

Viele CDs hörten sich, fand ich ohne Korrektur besser an.


... wie ist eure Erfahrung, Einstellung zu DSPs, Raumkorrektur, e.t.c.



viele Grüße

Frank
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hifiwilli
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Beitrag von hifiwilli »

Hai,

das akustische "Loch" war NUR auf der rechten Seite bei ca. 75 Hz.

Wenn der Accuphase in diesem Bereich mehr geschoben hat, wurde es aber in den Nachbarbereichen kritisch.

Bei den "Eagles - Hotel California" haben die Membranen dann angeschlagen, obwohl das m.E. gar kein richtiger Tiefbass war.

Mein Resümee:

Das Ding kann schon einiges.
ICH persönlich kann aber auch ganz gut OHNE Musik hören. In anderen Räumen mit anderen Geräten mag das natürlich völlig anderes aussehen.

Und für den aufgerufenen Preis kann ich gut darauf verzichten.

Hat denn jmd. eine Idee, wie man dieses Loch wegbekommt???

Jürgen
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Jürgen,

das sieht mir doch sehr nach einer Raummode aus, die die Energie bei um die 75 Hz ebend "verschluckt". Wegbekommen ist schwer. Nach allem was ich so über Raumeinflüsse im Bassbereich gelesen habe, scheint "Lausprecher woanders aufstellen" noch die billigste Alternative zu sein.

Aber hier im Forum gibt's sicher jemanden, der fundierter antworten kann.

Gruss,
Winfried
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hifiwilli
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Beitrag von hifiwilli »

Hai Winfried,

das denke ich auch. Ich kannte auch mal eine Formel, um Raummoden zu berechnen. Irgendwas mit Wand zu Wandabstand und 333 m/sec und ???

Boxen umstellen ist wohl die einzige Möglichkeit - diese fällt aber aus anderen Gründen einfach aus.

Ich hab irgendwo noch "Cara" rumfliegen. Wenn ich Zeit habe, lass ich das Programm mal rechnen.
Aber was nutzt es, wenn nachher rauskommt, ich soll die Boxen mitten in den Raum stellen und mich am besten auf Balkonien verziehen :D

Im Ernst - mehr Spielruam als 0,50 cm links - rechts - vor und zurück geht einfach nicht. Ich denke, dass ich mich damit abfinden muss.

Bevor wir hier gemessen haben, ist mir diese Delle auch nie aufgefallen. Wie auch - man hört ja nix - ich habe aber im Gegenzug auch nix vermißt.

So long


Jürgen
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Franz
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Beitrag von Franz »

das sieht mir doch sehr nach einer Raummode aus, die die Energie bei um die 75 Hz ebend "verschluckt".
Ja, in meinem Hörraum hatte ich auch nach den Messungen von Herrn Zingel so eine Auslöschung. Mein "Loch" lag bei 180 Hz. Ich habe es lindern können durch mechanisches Raumtuning in Form zweier Eckabsorber und 2 wall panels. Jürgen wird es hören können, wenn er am Wochenende da ist. Es ist bei mir jetzt hörbar anders in diesem Grundtonbereich als vorher, auch, weil ich den Hörplatz mit der Couch 80 cm nach vorne verlegt habe.

Jürgen, rück ein wenig die LS nach vorne, verkürze etwas die Basis. Probier´s einfach aus. Raumakustik ist schon ein Kreuz. :mrgreen: Trotzdem klingt´s bei dir doch prima. :D

Gruß
Franz
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Thorion
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Beitrag von Thorion »

Hallo Jürgen,

meine FM 303 hatte ebenfalls nur rechts einen wohl sehr ähnlichen Einbruch im Frequenzgang. Der Lyngdorf hat ihn nicht beseitigt, sondern nur etwas abgeschwächt. Probleme bekamen die Silbersands dadurch nicht, allerdings fahre ich auch keine extremen Pegel. Im angrenzenden Bassbereich gab es hinterher auch keine Überhöhung. Ich habe den ursprünglichen und den korrigierten Frequenzgang hier eingestellt.

Letztendlich musste ich die rechte FM 303 nur ca. 20 cm vorziehen, um auch ohne Raumkorrektur das Frequenzloch verschwinden zu lassen. Allerdings ließ sich die grundsätzliche Bass- und Grundtonschwäche bei mir so nicht beheben.

Du solltest da wirklich auch ein wenig herum experimentieren. Manchmal reichen schon kleine Verschiebungen aus.


Gruß
Thomas
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hifiwilli
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Beitrag von hifiwilli »

Franz hat geschrieben:Trotzdem klingt´s bei dir doch prima. :D
Danke für das Kompliment.

Es ist wirklich nur eine sehr schmalbandige Delle um 75-80 Hz - und, wie gesagt, nur rechts.

Manche "sog. Subwoofer" geben ja noch höhere Frequenzen wieder. Ich bekomme die Information halt aus dem linken LS.

Bei mir stehen die LS 1,15 m vor der Wand (Wand - LS vorne), ich sitze mit dem Schädel ca. 1,10 vor der Rückwand.
Rückwand ist natürlich stark übertrieben, wenn man bedenkt, dass sich hinter mir eine 6 (sechs) m lange und 2, 50 hohe Glasfläche befindet.
Wenn man das nur sieht (oder wie hier liest), hält man es sowieso nicht für möglich, dass man in diesem Raum überhaupt Musik hören kann.

Aber - siehe dein Kompliment oben.
Auch andere Forenteilnehmer waren bisher recht zufrieden :D


Jürgen
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ich kenn ja deinen Raum ziemlich gut, war ja schon ein paar Mal da. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut das bei dir dort klingt - trotz der riesigen Glasfront hinter dem Hörplatz. Bei mir waren und sind die Bedingungen ja auch alles andere als optimal. Aber wie wir wissen: Es klappt. Sogar in einem Bunker. :mrgreen:

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Jürgen,

gegen so ein "Loch" kannst du nicht viel tun. Wo nichts ist, da ist eben nichts. Da hatten deine Silbersand keine Chance!

Die "klassische" Methode, dem Problem mit einem Raumkorrektursystem wie dem Accuphase zu Leibe zu rücken ist diese: Die Lautsprecher wandnah aufstellen, um möglichst viel Bassenergie in den Raum zu bringen. Das Raumkorrektursystem bügelt die "Überhöhungen" auf das Niveau der (nun höheren) "Täler".

Ich persönlich habe das noch nie ausprobiert, es klingt aber logisch.

Ohne (mechanisches oder elektronisches) Raumtuning bleibt nur: Lautsprecher verrücken oder woanders hinsetzen!

Viele Grüße,
Rudolf
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Zeno Cosini
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Beitrag von Zeno Cosini »

Also für mich, der ich ebenfalls an Jürgens DSP-Session teilgenommen habe, ergibt sich folgende "Prioritätenliste" zur Verbesserung des häuslichen Klanggeschehens:

1. Negative Raumeinflüsse - soweit es das Wohnambiente zulässt - mit Absorbern etc. und Lautsprecherrücken bekämpfen.
2. Als Eigner von Aktivlautsprechern ein erhebliches Augenmerk der Vorverstärkerfrage widmen.
3. Und wem das alles noch nicht genug ist, der kann dann die letzten oder vorletzten Feinheiten mit DSP und Konsorten a la Accuphase, Lyngdorf etc. herauskitzeln.
Zumindest das Accuphase-Gerät, das wir bei Jürgen im Einsatz hatten, hat mir die (heutige) Begrenztheit solcher elektronischen Korrektursysteme vor Augen geführt. Rudolfs Lyngdorf DPA 1 lieferte da in meinem Raum ein bessere Vorstellung ab. Obzwar technischer Laie, wage ich mal die Hypothese, dass das (auch) an dem unterschiedlichen Einmessprozess beider Geräte liegt: Der Lyngdorf macht und braucht mehrere Messungen im Raum, der Accuphase macht nur eine Messung, und zwar die am Hörplatz.

So long

Axel
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Beitrag von Franz »

Hallo Axel,

deiner "Prioritätenliste" möchte ich umfänglich zustimmen. :D

Gruß
Franz
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Felix
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Accuphase DG-48

Beitrag von Felix »

Hallo,

ich hatte über Weihnachten einen DG-48 zur Probe in meiner Kette. Um es kurz zu machen: ein linearer Frequenzgang macht einfach keinen Spaß ! Aber der DG-48 kann natürlich viel mehr. Was ganz nett klingt: man mißt den Frequenzgang der Box im Nahfeld und benutzt diese EQ-Kurve als "Normal" für den Hörplatz. Also: das Gerät ist ein wunderbares Spielzeug für Klangtüftler oder Analytiker, die wissen wollen was mit der Anlage oder dem Raum so los ist. Man muss sich aber wirklich Zeit nehmen (viele Stunden), um ein wriklich gutes Ergebnis hinzubekommen.

Nach der Kurzfassung nun in's Eingemachte:
Es macht einen großen Unterscheid, wie man den DG in die Kette einschleift. Beim ersten Durchgang haben wir den DG zwischen Vor- und Endstufe geschaltet. Das geht schnell und klingt im Ergebnis recht gut - weil in dieser Konstellation das Eingangssignal am DG klein ist (wer hört mit voller Lautstärke?) und deshalb der Korrektur-Effekt nicht voll durchschlägt.

Der nächste Aufbau: DG zwischen Esoterik UX-1 (CD-Player) und Vorverstärker, und zwar so, dass der DG das digitale Signal vom UX-1 bekommt, also quasi als DA-Wandler arbeitet. Ergebnis: klingt super. weil der Wandler des DG einfach klasse ist. Dabei braucht man noch nicht einmal die Raumkorrektur aktivieren...

Schließlich noch ein Aufbau, der mir in der Handhabung der Anlage als am einfachsten erscheint (auch Frau und Kinder wollen ja zurechtkommen...): DG wird in die Tape-Schleife via RecOut und TapeIn geschaltet. Leider funktioniert dieser Weg überhaupt nicht. Hier gibt es das Problem, dass das Ausgangssignal des Vorverstärlers (C-265) für den DG zu hoch ist (-6 db kann der DG absenken, reicht aber nicht). Es kommt deshalb zu digitalen Verzerrungen - also völlig inakzeptabel. Mit "leisen" CDs kann man dafür die Wirkung des DG sehr schön nachvollziehen - akustisch wie optisch am Display. Der Frequenzgang wird wirklich liniarisiert, aber das klingt wie eine Blechdose. Die Wirkung des Subwoofers wird eleminiert (Revel B25 und Watt/Puppy waren im Einsatz), Spaßfaktor und Natürlichkeit gehen vollständig verloren. Man kann jetzt mit dem Zeichenstift versuchen, den EQ zu verbiegen, sprich das gewohnte Klangbild wieder herzustellen. Abgesehen davon, dass mir das nach 10 Versuchen nicht gelungen ist, ist es sowie irgendwie blödsinnig - denn ohne DG war der Sound ja da!

Da fragt man sich: warum probiert man überhaupt den DG aus? Weil es Spaß gemacht hat, interessant ist, man gezeigt bekommt, wo die Raummoden versteckt sind (Frequenzgang) und weil man mit viel Gefühl, Zeit und Ignoranz der Familienmitglieder vielleicht doch klanglich dem Himmel ein Stück näher kommen kann...

Felix

PS.: bin neu hier und hoffe, ich konnte Euch einen interessanten Beitrag liefern.
Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Felix hat geschrieben:PS.: bin neu hier und hoffe, ich konnte Euch einen interessanten Beitrag liefern.
Was ich hiermit gerne bestätige!

Geräte vom Kaliber eines Accuphase DG-48 sind sicherlich dazu angetan, unseren Spieltrieb in vielerlei Hinsicht zu befriedigen. Es ist aber auch wieder schön, wenn es vorbei ist... :wink: Die Qual der Wahl kann manchesmal irritierend sein.

Viel Spaß hier bei uns im Forum.

Viele Grüße
Rudolf
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