Ein Vorschlag für eine "gutmütige" Raumkorrektur?
Verfasst: 26.05.2016, 17:54
Hallo Raum- und LS-Korrektoren
Lautsprecher- resp. Raumkorrekturen, welche aus einer Messung an einem einzigen Raumort (=Hörplatz) abgeleitet werden, können an einem anderen Hörplatz im Raum die Wiedergabe verschlechtern. Das wurde im Forum schon, u.a. bei den Aspekten der Raummoden, aisgiebig diskutiert.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, könnte man eine Korrektur anwenden, bei welcher feststeht, dass über mehrere Raumorte (Hörplätze) nirgends solche "Verschlimmbesserungen" auftreten. Bei einer solchen Korrektur müsste z.B. sichergestellt werden, dass keine Raummoden an den in die Messungen miteingeschlossenen Hörplätzen durch die Korrektur intensiver angeregt werden, als sie es durch das unkorrigierte LS-Signal ohnehin schon werden.
Eine solchermassen "gutmütige" Korrektur könnte folgendermassen abgeleitet werden:
1. Es werden mehrere Messorte (=möglichst alle Hörplätze) im Raum durchgemessen und daraus wird
2. eine Korrektur gerechnet, welche ausschliesslich gleichläufige F-Gang-Anomalien einschliesst.
Falls also z.B. bei 5 Raummessungen 3 Messungen bei 560Hz eine Delle aufweisen, 2 Messungen hingegen einen Buckel, dann wird bei 560Hz nicht korrigiert. Denn wenn die Delle korrigiert würde, dann wäre anderso der Buckel umso heftiger, und umgekehrt. Die Korrekturkurve eines "gutmütigen" Filters verläuft bei 560Hz also dementsprechend gerade. Falls hingegen z.B. bei allen 5 Raummessungen bei 1230Hz eine Senke auftritt, dann wird diese Senke korrigiert. Dito z.B. ein Buckel in sämtlichen Messungen bei 230Hz, auch der kann durch die Korrektur abgesenkt werden, ohne anderso Unheil anzurichten.
Nehmen wir nun an, dass die beispielhafte Senke bei 1230Hz an den verschiedenen Messorten ca.
-1.2dB, -2.3dB, -2.4dB, -3.8dB und -5.1dB
beträgt, dann könnte man wahlweise z.B. minimal (Peak +1.2dB @ 1230Hz), mit dem Mittelbetrag aller Werte (+3.0dB), maximal (+5.1dB) oder mit einem anderen sinnvollen Betrag zwischen +1.2dB ... +5.1dB kompensieren. Damit ergeben sich mit der Korrektur fallweise für alle Raumorte folgende Anomalien bei 1230Hz:
Minimal kompensiert 0dB, -1.1dB, -1.2dB, -2.6dB und -3.9dB
Maximal kompensiert +3.9dB, +2.8dB, +2.7dB, 1.3dB und 0dB
Jede Korrektur ist ein Kompromiss. Dieser vorgeschlagene Kompromiss wäre immerhin etwas besser als die Ausgangssituation ganz ohne Korrektur, und darüber hinaus fände vom Ansatz her keinerlei "Verschlimmbesserung" an den gemessenen Hörorten statt.
Ich fände es spannend zu wissen, was Ihr Mitforenten zu diesem Soft-Korrekturvorschlag zu sagen habt.
Ich hätte sonst immerhin schon mal eine hochtrabende Bezeichung dafür: IMMTRC. Die IsoMorphic Multiple Targets Room Correction
Grüsse
Simon
Lautsprecher- resp. Raumkorrekturen, welche aus einer Messung an einem einzigen Raumort (=Hörplatz) abgeleitet werden, können an einem anderen Hörplatz im Raum die Wiedergabe verschlechtern. Das wurde im Forum schon, u.a. bei den Aspekten der Raummoden, aisgiebig diskutiert.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, könnte man eine Korrektur anwenden, bei welcher feststeht, dass über mehrere Raumorte (Hörplätze) nirgends solche "Verschlimmbesserungen" auftreten. Bei einer solchen Korrektur müsste z.B. sichergestellt werden, dass keine Raummoden an den in die Messungen miteingeschlossenen Hörplätzen durch die Korrektur intensiver angeregt werden, als sie es durch das unkorrigierte LS-Signal ohnehin schon werden.
Eine solchermassen "gutmütige" Korrektur könnte folgendermassen abgeleitet werden:
1. Es werden mehrere Messorte (=möglichst alle Hörplätze) im Raum durchgemessen und daraus wird
2. eine Korrektur gerechnet, welche ausschliesslich gleichläufige F-Gang-Anomalien einschliesst.
Falls also z.B. bei 5 Raummessungen 3 Messungen bei 560Hz eine Delle aufweisen, 2 Messungen hingegen einen Buckel, dann wird bei 560Hz nicht korrigiert. Denn wenn die Delle korrigiert würde, dann wäre anderso der Buckel umso heftiger, und umgekehrt. Die Korrekturkurve eines "gutmütigen" Filters verläuft bei 560Hz also dementsprechend gerade. Falls hingegen z.B. bei allen 5 Raummessungen bei 1230Hz eine Senke auftritt, dann wird diese Senke korrigiert. Dito z.B. ein Buckel in sämtlichen Messungen bei 230Hz, auch der kann durch die Korrektur abgesenkt werden, ohne anderso Unheil anzurichten.
Nehmen wir nun an, dass die beispielhafte Senke bei 1230Hz an den verschiedenen Messorten ca.
-1.2dB, -2.3dB, -2.4dB, -3.8dB und -5.1dB
beträgt, dann könnte man wahlweise z.B. minimal (Peak +1.2dB @ 1230Hz), mit dem Mittelbetrag aller Werte (+3.0dB), maximal (+5.1dB) oder mit einem anderen sinnvollen Betrag zwischen +1.2dB ... +5.1dB kompensieren. Damit ergeben sich mit der Korrektur fallweise für alle Raumorte folgende Anomalien bei 1230Hz:
Minimal kompensiert 0dB, -1.1dB, -1.2dB, -2.6dB und -3.9dB
Maximal kompensiert +3.9dB, +2.8dB, +2.7dB, 1.3dB und 0dB
Jede Korrektur ist ein Kompromiss. Dieser vorgeschlagene Kompromiss wäre immerhin etwas besser als die Ausgangssituation ganz ohne Korrektur, und darüber hinaus fände vom Ansatz her keinerlei "Verschlimmbesserung" an den gemessenen Hörorten statt.
Ich fände es spannend zu wissen, was Ihr Mitforenten zu diesem Soft-Korrekturvorschlag zu sagen habt.
Ich hätte sonst immerhin schon mal eine hochtrabende Bezeichung dafür: IMMTRC. Die IsoMorphic Multiple Targets Room Correction
Grüsse
Simon