Analoge oder digitale Filterung?

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bvk
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Analoge oder digitale Filterung?

Beitrag von bvk »

Im Rahmen einer HiFi Veranstaltung vor einigen Tagen habe ich folgendes aktives Setup gehört welches beeindruckend gute Musik machte:

Quelle: Marantz SACD Player
Vorverstärker: RMS
Frequenzweiche: 2 Wege analog, phasenstarr im Übernahmebereich, extern mit beeindruckenden Messwerten.
Endstufen:RMS
Lautsprecher: MHT = Elektrostat, Tiefton = Ripol

Nicht zu ersten mal ist mir auch bei dieser Vorführung aufgefallen dass es oft seitens der Hersteller und Kunden tiefe Abneigungen gegenüber einer weitgehend digitalen Kette gibt, wobei der CD Spieler interessanterweise wie eine analoge Quelle gesehen und eingesetzt wird.
Da sich rechnergestützte Wiedergabeketten mehr und mehr durchsetzen läge es doch eigentlich nahe die Filterung bereits im Rechner vor der DA Wandlung oder eben in einer Wandlerbox durchzuführen zu lassen. Bei der oben erlebten Vorführung gab es jedoch ganz eindeutig negative Aussagen hinsichtlich der Qualität und Benutzerfeindlichkeit digitaler Filterungsprogramme bzw programmierbarer DSPs.

Persönlich tendiere ich dazu der Software Filterung den Vorzug zu geben, weil mit geringerem Hardwareeinsatz wesentlich vielseitigere Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden können ( den Computer braucht man ja sowieso ). Darüberhinaus erscheint es mir wenig sinnvoll in einer Bearbeitungskette, die unmittelbar nach dem Mikrofon ohnehin nur noch digital betrieben wird, ausgerechnet Frequenzweichen und Filter analog zu etablieren. Sollten die Hersteller von Lautsprechern nicht vielleicht statt analoger (passiv) Weichen eine Filter App für Ihr Produkt mitliefern, welche auf den Rechner oder in eine Wandler Blackbox installiert werden kann.
Dass sich solche Konzepte nur sehr zögerlich durchsetzen liegt vermutlich auch daran dass der überwiegende Teil der verfügbaren Wiedergabegeräte nur zweikanalig aufgebaut ist und das Signal meist erst im Lautsprecher vor den Chassis !! auf die verschiedenen Wege aufgeteilt wird.

Sicherlich ist es eine beeindruckende Leistung eine gut klingende Analogkorrektur für eine Box zu entwickeln und nochmal eine für eine andere Box und tausend für tausend verschieden Boxen, aber ist es auch sinnvoll? Eine Softwarelösung hingegen ist für theoretisch alle Boxen der Welt nur einmal erforderlich, sofern sie gut gemacht ist.
Grüße Bernd
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