Clock Drift Correction

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Markush
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Clock Drift Correction

Beitrag von Markush »

Hallo zusammen,

wenn eine Room Correction Software so etwas einsetzt - was bedeutet das?
Vielleicht kann mir jemand das für „Nicht-Insider“ vereinfacht erklären weil https://ccrma.stanford.edu/~njb/researc ... Slides.pdf ist zwar sicherlich toll aber jetzt nicht direkt hilfreich für mich :)

Liebe Grüße
Markus
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Hallo Markus,

stell Dir vor Du hast ein USB-Mikro (z.B. Umik-1) und einen DAC. Da das USB-Mikro das Signal per USB ausgibt, also digital, muss ein AD-Wandler im Mikro sein. Entsprechend ist auch ein DA-Wandler im DAC. Beide haben nun voneinander unabhängige Clocks, mit großer Wahrscheinlichkeit nicht perfekt gleich. Nimm nun mal an die Mikro-Clock läuft doppelt so schnell. Wenn Du also einen Sweep ausgibst mit der Länge x, dann besteht dieser demzufolge aus x*Abtastrate Samples. Das Mikro nimmt nun aber 2*x*Abtastrate Samples auf. Bei der Pulsberechnung wird nun die Aufnahme mit dem inversen Sweep gefaltet. Der besteht aber selbst auch aus x*Abtastrate Samples. Als Ergebnis kommt nun definitiv etwas Falsches heraus, da die Längen von Sweep und inversem Sweep nicht zusammenpassen.
Das gilt auch dann, wenn die Clocks nur ein bisschen anders sind. Also z.B. die eine Clock 48000 und die andere 48001. Bei 60 sek Sweep macht das dann bereits 60 Samples Längenunterschied.

Um das zu korrigieren muss man zuerst feststellen um wieviel die Clocks auseinander sind. Mit Hilfe von Referenzpulsen mit bekanntem Abstand lässt sich die Differenz bei der Aufnahme bestimmen und dann für eine Korrektur verwerten. Eine Lösung ist dann eine Abtastratenkonvertierung, bei obigem ersten Beispiel würde man also die Aufnahme um den Faktor fs/2 umrechnen. Dann passt es wieder.

Der Artikel beschreibt das dann mit mathematischer "Schwurbelei", übrigens nicht ganz fehlerfrei. Wer den Fehler findet, darf ihn behalten.

Viele Grüsse
Uli
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Markush
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Beitrag von Markush »

Hallo Uli,

ah super danke!

Liebe Grüße
Markus
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frankl
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Beitrag von frankl »

Hallo Markus,

dazu hatten wir vor längerem schon mal einen ganzen Thread.

Seitdem resample ich meine Log-Sweep Aufnahmen (mit zwei Klicks vorne und hinten) immer auf ein Sample genau, bevor ich die Impulsantwort ausrechne.

Viele Grüße,
Frank
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Frank,

vielen Dank für den interessanten Link. Das Problem tritt bei USB-Mikros auf.

Wer zum Beispiel ein Steinberg UR12 für seine Messungen verwendet, hat das Problem nicht. Denn die externe Soundcard hat keine Driftprobleme, da es einen AD-/ und DA-Wandler mit derselben Clock vereint.

Warum verwendest Du nicht sowas?

Grüße Gabriel
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frankl
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Beitrag von frankl »

Hallo Gabriel,

das Problem ergibt sich immer, wenn der DAC zum Abspielen des Sweeps eine andere Clock nutzt als der AD-Wandler hinter dem Mikrofon.

Ich möchte bei mir das Gesamtsystem korrigieren. Deswegen wird der Sweep für die Messung mit exakt der gleichen Soft- und Hardware abgespielt, wie ich auch Musik abspiele (natürlich wird der Korrekturfilter auf neutral gestellt). Die Aufnahme erfolgt dann mit Mikrofon, Soundkarte und Notebook, die überhaupt nicht mit der Anlage verbunden sind.

Viele Grüße,
Frank
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