Raumbearbeitung mit "Kleinen Teilchen"

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Jupiter
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Raumbearbeitung mit "Kleinen Teilchen"

Beitrag von Jupiter »

Hallo zusammen,
Was haltet ihr von dieser Aussage bzgl.

"Pölsterchen oder sonstigen Elementen zur Klangverbesserung"
Die Basis für guten Klang

Zwei Dinge sind vorerst wichtiger als eine tolle HiFi-Anlage und beides können Sie nicht (oder kaum) im HiFi-Fachhandel kaufen: das Erste sind technisch hochqualitative Aufnahmen. Haben Sie diese nicht, hilft Ihnen die beste HiFi-Anlage der Welt nichts. Sogar das Gegenteil ist der Fall, denn umso besser die Wiedergabe solcher Aufnahmen ist, desto deutlicher werden auch Fehler aufgedeckt. Das Zweite (und nicht minder Wichtige) ist gute Raumakustik. Auch hier wieder das Gleiche: die „beste“ HiFi-Anlage der Welt wird in einem akustisch schlechten Raum grausam klingen. Gute Raumakustik erzielt man nur durch gut überlegte physikalische bzw. „mechanische“ Maßnahmen.

Mit ein paar kleinen Pölsterchen oder sonstigen Elementen zur Klangverbesserung, die „dort oder da“ an die Wand gepappt werden, ist leider nichts zu holen, auch wenn das immer wieder so versprochen wird. Die Physik und die Naturgesetze kann man nicht austricksen, man kann sie immer nur richtig anwenden und in diesem Fall bringen kleine schallabsorbierende Flächen so gut wie gar nichts.
Gruß Harald
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Lauthörer
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Beitrag von Lauthörer »

Dem Zitat stimme ich zu. Von wem stammt es?

Gruß Andreas
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Ich bin intelligent, ich weiss die richtigen Stichworte für Google :wink:
https://www.hifiaktiv.at/luege-und-wahrheit/

Grüsse
Uli
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Tiefdruck
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Beitrag von Tiefdruck »

Dem würde ich uneingeschränkt Zustimmen.

Ich würde lieber einen Abend lang ein Paar JBL LSR 305 in einem Akustisch optimierten Raum anhören wie eine super High end Anlage im Bunker.

Viele Grüße Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Harald,
Mit ein paar kleinen Pölsterchen oder sonstigen Elementen zur Klangverbesserung, die „dort oder da“ an die Wand gepappt werden, ist leider nichts zu holen, auch wenn das immer wieder so versprochen wird.
Wer mal in einem Altbau mit Stuckverzierungen an der Decke und abgerundeten Übergängen der Decke zu den 4 Wänden gewohnt hat und dann in einen vergleichbar großen Raum mit glatter Decke und kantigen Übergängen gewohnt hat, wird dem fett hervorgehobenen im obigen Zitat vermutlich aus eigener Erfahrung widersprechen.
Flatterechos machen hörbare Unterschiede... schon beim Klang der eigenen Stimme.

Ich würde auf schallabsorbierende Flächen und Diffusoren auch nicht verzichten wollen.
Der wichtigste Spruch der zitierten Seite ist m.E. der Hinweis auf die Symmetrie der LS-Aufstellung auch unter Berücksichtigung des akustischen Umfelds der jeweiligen LS.

Räumliche Abbildung (Stereo) und Klang sind mMn zweierlei Ding. Für das Klangempfinden ist die Hörerposition im Raum (Moden) auch sehr wichtig, weshalb hintereinander auf der Mittelachse zwangsläufig zu unterschiedlichen Klangfarbeneindrücken führt, auch wenn das Stereo ähnlich wahrgenommen wird.
Wer mit 2 Ohren seinen Raum (auf der Stereoachse) abgeht, wird das sofort hören.
Die Krux solcher (hier zitierter) Zusammenfassungen ist ihre Unvollständigkeit.
Grüße
Hans-Martin
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Jupiter
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Die Basis für guten Klang

Beitrag von Jupiter »

Hallo zusammen,

Zum Thema: Raumbearbeitung mit "Kleinen Teilchen"
Nachträgliche Quellenangabe: https://www.hifiaktiv.at/luege-und-wahrheit/ "Die Basis für guten Klang"
Schade das sich der Faden nicht weiter entwickelt hat, er hätte es verdient, allein schon unter dem Gesichtspunkt entstehender Kosten in Relation zum Klanggewinn.

Bei der Aussage bzgl Raumbearbeitung im Absatz "Die Basis für guten Klang" meine volle Zustimmung.
Es kommt meiner Meinung darauf an was man erreichen möchte, Gewissensberuhigung oder Raumbearbeitung mit Klangveränderung im hörbaren Bereich

@Synfreak :cheers:

@Hans-Martin,
zu der Wirkung von "Stuckverzierungen an der Decke und abgerundeten Übergängen der Decke zu den 4 Wänden" kann ich nichts beitragen, da fehlt mir der Vorher/Nachher Vergleich.
Ob 5 cm Stuckstärke was ausmachen, zu Zeit bin ich da gedanklich im Wiederspruch, wie bereits erwähnt, lediglich aus mangelnder Erfahrung heraus.

@Andreas,
Uli hat das ja schon mitgeteilt.

Bei meinen eigenen Bemühungen habe ich festgestellt, dass sich mit Kleinigkeiten nichts wesentlich ändert.
Aufmerksam bin ich auf kleine Teilchen bzlg. der Graham Green Teile geworden, kleiner Aufwand mit erhoffter großer Wirkung, da war in meinem Raum leider nix mit.

Ich habe dazu den Wäscheschrank geplündert und alle Ecken in meinem Hörraum präpariert, Erfolg gleich null.
Anschließend habe ich Bastotectteilchen mit 10x10 cm Kantenlänge auf Länge geschnitten und ca. 30 m in den Ecken verbaut, hörbarer Erfolg gleich null.
Mit hörbarem Erfolg, damit meine ich ohne Ohrenbrechen hörbar, und nicht an zweiter Stelle nach dem Komma, in einem Diagramm ablesbar.

Mit den großen Teilchen, Deckensegel mit entsprechender Fläche ca 10 m2 hat es in der Folge in Bezug auf die Nachhallzeit hörbar und ablesbar funktioniert.
Mit ca 3 m3 Steinwolleabsorber in den Ecken, im ca 40 m2 großen Raum hat die Bassamplitude am Hörplatz gemessen, bei unverändertem Standort der LS lediglich leicht gelächelt, in Bezug auf den Nachhallzeit jedoch ein Teilerfolg. Bei 117 m3 Raumvolumen sind selbst 3m3 Steinwolle auf die Bassamplitude kleine Teilchen :D

Noch ein kleiner Nachtrag:
Bereits vor längerer Zeit habe ich versucht mit ca 20 Büchern Maße ca 24 cm x 17 cm die ich an alle möglichen und unmöglichen Stellen im Raum zusätzlich zu meinen bereits vorhandenen Raumbearbeitungsmaßnahmen aufgestellt habe klanglich Wunder zu bewirken, sogar hinter den Lautsprechern, leider habe ich kein Wunder hörbar feststellen können. Sorry man hört den Skeptiker heraus. :oops:
Möglicherweise lag es an meiner eigenen Hörschwelle.

Inspiriert hat mich dazu die Aussage einiger Kollegen, hier aus diesem Forum, die mit 4-5 kleinen Teilchen mit ca 10x10 cm Kantenlänge akustisch vernehmbare Veränderungen in ihren Hörräumen festgestellt haben.
Ob bereits andere Raumbearbeitungsmassnahmen mehr oder weniger stattgefunden haben weiß ich im Detail nicht.

Falls jemand Lust und Laune verspürt, diesen Versuch mit kleinen Teilchen bzw mit den Originalen die in ihrer Art besonders und möglicherweise wirksam sind, in meinem Raum zu überprüfen, stelle ich diesen gerne zur Verfügung.

Falls diese Teile für mich hörbar wirksam sind, wechsle ich gerne das Skeptikerlager zum Lager der Überzeugten.
Weiterhin bleibe ich offen für jede Idee der Raumbearbeitung, auch wenn zunächst unvorstellbar.

Ich würde verstehen wenn die Beteiligung zur Diskussion bzgl. den kleinen Teilchen weiterhin gegen 0 tendiert, ich wollte es dennoch schon seit längerer Zeit zum Thema aufrufen.
Abgehalten hat mich die Aussicht auf eine blutige Nase die bei diesem Thema gedanklich vorhanden ist, aber es musste mal raus. :D

Entsprechend den Aussagen dazu in hifiaktiv.at luege-und-wahrheit hat es mich reflexhaft dazu veranlasst diesen Faden zu eröffnen.
Falls ich jemanden verärgert habe, dies anfänglich ohne Quellenangabe gemacht zu haben bitte ich dies zu Entschuldigen, Vergesslichkeit. :oops:


Gruß Harald
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Harald,

Eine schöne Threadidee - und ja, wer hätte es nicht gern, mit minimalinvasiven Methoden hörbare Erfolge einzufahren?

In der bei uns zuhause bevorzugt genutzten Hörumgebung wurde versucht, mit den üblichen kleinen Mitteln an sinnvollen Stellen raumakustische Vorteile zu erlangen; so befindet sich bsp. hinter dem Hörplatz ein größeres Bücherregal und kleinere sind im Raum verteilt, die Decke ist aus unebenen Massivholzpaneelen, am Boden liegt ein dicker Wollteppich, die Fenster sind allesamt mit Holzjalousien versehen und verfügen zusätzlich über dicke Vorhänge etc... In einer Ecke steht noch ein größerer alter Holzkleiderschrank, von dem ich mir einzureden versuche, dass er als HHR fungiert. :D

Ein Deckensegel ist in Planung; das genaue Ausmaß und die Umsetzung allerdings noch zu bestimmen.

Ein direkter Vorher-Nachher-Vergleich ist schwierig (vielleicht beim kommenden Frühjahrsputz :mrgreen: ), positiv hörbar scheint es mir zumindest in der Summe aber durchaus zu sein.

Am meisten gebracht hat imho die Anschaffung von etwas stärker bündelnden LSP, deren bestmögliche Aufstellung (Wandabstände plus mech. Entkopplung) und die Integration von zwei Subwoofern.

Viele Grüße,
Thomas

P.S.: bei den von Dir angesprochenen zehn-Zentimeter-Teilen und den damit erzielbaren Wirkungen muss ich auch leicht schmunzeln - aber hey, das hat nix zu bedeuten, über derart krasse klangliche Einflüsse bspw. durch Strom und Kabel, wie ich sie mittlerweile wahrzunehmen glaube, hätte ich früher auch gefeixt. Und irgendwie schön wärs ja schon.
:cheers:
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atmos
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Kleine Teilchen u. Wirkungsbereich

Beitrag von atmos »

Hi,
wenn ich Raummoden bekämpfte, dann nehme ich ganze Dämmrollen und stelle sie im Stück auf, Durchmesser ca. 50 cm. Nur dann wirkt das Dämmmaterial effektiv.
Jetzt soll so ein kleines Teilchen in geringer Stückzahl ebenfalls Raummoden dämpfen können?

Gruß
Günther
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