Absorber aus Steinwolle

dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Moin Harald,

unentschlossenheit trifft es wohl das muss ich zugeben und auch mit dem Griff in den Lostopf hast Du wahrscheinlich Recht.

Es ist mein Hörraum den ich zum Musik und zocken nutze. Ich möchte aber das er noch wohnlich bleibt bzw. ich mich dort wohlfühle. Grosse Umbauarbeiten möchte ich auch nicht mehr vollziehen.

Wie schon gesagt bin ich ja nicht unbedingt unzufrieden und erst mit dem Wechsel zum offenen Lowboard ( vorher geschlossen ) kam die für mich leichte Klangverschiebung. So hoffte ich innerlich mit nur einem dicken Absorber hinter dem Lowboard die Sache wieder gerade gerückt zu bekommen.

Liest man in entsprechenden Foren wird man eigentlich noch unentschlossener 3 Leute..3 Meinungen.

Ich brauche eigentlich erstmal einen Anfang womit ich beginnen kann und dann darauf aufbaue. Ich nehme lieber irgendwann ein Teil ab als das ich jetzt den kompletten Raum bearbeite und es mir nicht mehr gefällt.

Ich schicke hier mal meinem Raum.

Gruss Dirk

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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Stefan,

wenn Du keine dröhnende und bollernde Bässe hast, wieso möchtest Du dann den Raum bearbeiten :cheers:
Könnte es sein, dass Deine Steinwand als Plattenschwinger wirkt und den Bass auslöscht?
Wenn Du den Schlitz der Steinwand die 10 cm vor der eigentlich Wand steht verstopfst nimmt der Bass zu, das verstehe ich nicht ganz.
Was richten diese 10 cm aus.
Als Plattenschwinger müsste sie schweben, hast Du sie an der Decke aufgehängt?

Kannst Du dazu vor und nach dem verstopfen Messungen einstellen.
Amplitudenfrequenzgang und Nachhallzeiten wären sinnvoll.


Wenn Du mal bei Gert (Fortepianus ) im Hörzimmer warst, wirst Du wissen ob Du dröhnende und bollernde Bässe hast.
Da geht es Dir dann wie mir, ich dachte auch mein Raum wäre Ok.
Nach dem ersten Besuch habe ich mich nochmals mit Raumbearbeitung beschäftigt und auch leider eingesehen, dass man klotzen muss, Tempotaschentücher in die Raumecken hängen hilft leider nicht.
Monetäre Grenzen wurden beim Besuch übrigens auch vermittelt :cheers:
Naja irren ist menschlich.


Zu Deiner Frage wie die Glas bzw Steinwolle ummantelt werden soll.
Dazu gibt es bei Hornbach in der Gartenabteilung Gartenflies, einmal damit die Wolle einwickeln.
Danach kannst du noch eine Lage mit Akustikstoff in Deiner Wunschfarbe umwickeln.
Schau auf meine Seite da gibt es Bilder dazu.

„Nun habe ich aber leider entdeckt, wenn ich statt der dünnen Gardine am Fenster, seitlich der Hörposition,
ein Rollo aus dickem Stoff herunterlasse, gewinne ich noch etwas an Wärme, Grundstimmigkeit. Also geht da noch was.“

Damit hast Du einseitig links bzw rechts die Reflektionen im Hochton etwas mehr als mit der Gardine gedämpft, im ETC wirst du erkennen können, das dies jedoch nur einseitig geschehen ist.

Wenn dies im Raum mehr Grundstimmigkeit auslöst hast Du zu viele HT Reflektionen im Raum.
Darunter leidet auch die Bühnenauflösung und und und.

Sinnvollerweise geht man mit den für den Raum (Wohnzimmer oder Hörzimmer) möglichen Maßnahmen die im Bassbereich starten sollten die Problematik an.

Bassbereich deshalb weil mit der Bekämpfung der Probleme im Bassbereich meistens auch die Probleme im MT und HT mit erschlagend werden.

Falls Du nur die Probleme im HT bearbeitest kann es schnell zu warm und Grundstimmig werden.

Auf jeden Fall solltest Du mit begleitenden Messungen und hören die Maßnahmen überprüfen, damit kannst du sehr gut den Trend Deiner Arbeit erkennen.

Gutes Gelingen

Gruß Harald
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Ich habe ebenfalls einen ähnlichen Hörraum unter dem Dach.
Zwei erste (fast) einfache Lösungen:
1. unbedingt einen hochflorigen Teppich (Anschaungsbeispiel IKEA Vollerslev) zwischen Couch und LS legen
2. hinter dem Drempel ist üblicherweise reichlich Hohlraum. Diesen mit Steinwolle füllen, dann mit einer gelochten Rigipsplatte abschliessen. Ist simpel, kostet nicht zusätzlich Platz, man muss es "nur" anpacken.

Grüsse
Uli
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hallo Uli,

was man nicht genau sieht das unter der gesamten Couch ( mit 15cm Überstand ) ein Hochfloorteppich liegt 2.5m x 3.5m . Natürlich nicht direkt vor den LS. Das könnte ich noch einfach realisieren.

Ich habe das Glück das der Drempel aus Beton gemacht ist und nicht aus leichtem Ständerwerk. So liegt das Rigips bis auf die Lattung direkt an. Den Zwischenraum habe ich mit Styropor aufgefüllt.

Der Ausbau des Dachbodens war nie als Hörraum gedacht. Hätte ich das vorher gewusst wäre ich vermutlich anders vorgegangen :wink:
Gruss Dirk
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Dirk,
Dein Raum ist in Bezug auf Raumbearbeitung nahezu jungfräulich.
Das wenige das Du aufgeführt hast, offenes Regal sowie der kleine Teppich am falschen Ort ist mehr als Balsam für die Seele zu verstehen.
Für den Raum bringt es nichts, siehe Deine Messungen.

Ich verstehe Dich jedoch wenn Du erst mit kleinen Schritten beginnen willst.
Ein Raum der eine Raumbearbeitung hinter sich hat, kann schon seinen vorherigen Flair verlieren.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück auf Deinem Weg.
Den Vorschlag von Uli würde ich aber trotzdem umsetzen.

Gruß Harald
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Dirk

Ich bin da gedanklich sehr bei Uli und Harald.

Mein Raum hat an allen Wänden UND der Decke 10-12cm Steinwolle plus gelochte doppelte Rigipswände. Der Boden ist ebenfalls 8cm isoliert. Styropor war bei mir eher kontraproduktiv (wurde aber nie gemessen, nur akustische Einordnung). In den Ecken hinter den Boxen wandhoch zusätzlich Steinwolle mit Gartenvlies und Akustikstoff.
Und später kam an die Decke noch ein Basotectsegel.

DAS war dann am Ende auch deutlich hörbar.

Alles andere davor war nur halbherziges Herumirren im Nebel.

Viele Grüße und viel Erfolg beim Ausprobieren
Jörg
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Dirk
Ich habe viel in meinem Raum gemacht, Rockwool in den Schrank hinter den Hörplatz, Basotect in die vorderen Ecken, Helmholzresonatoren und Akustikschaumstoff an die Wände und Decken. Hat alles ein bisschen gebracht, den Durchbruch hatte ich jedoch hiermit.
http://www.r-t-f-s.de/produkte-bigBlock.shtml
Gruß Rüdiger
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Mr. Mike
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Beitrag von Mr. Mike »

Hallo Dirk,

ich kann mich Rüdiger nur anschließen. 4 Big Blocks machten Musik hören in meinem Beton Keller erst möglich. Ich halte sie für sehr leistungsfähige Produkte.

Grüße

Michael
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hi,

mittlerweile habe ich mich für die Firma Addictive Sound entschieden und 4 Bassfallen , 2 mobile Akustikpaneele und 2 Schallabsorber sind im Hör-Raum untergebracht.

Außerdem wurde der Tip mit dem Hochfloorteppich umgesetzt.

Ist schon ein komisches Gefühl wenn der Hall weg ist und die eigene Stimme „ geschluckt „ wird.

Der Musik hat es zu 100% gut getan. Man sagt es ja immer wieder aber … so gut wie jetzt klang es noch nie „ :mrgreen:

Messungen reiche ich demnächst nach… dann aber in meinem Vorstellungsthread.

Eine kleine Baustelle habe ich noch und die ist der Treppenabgang. Den werde ich mit Abfusern gleicher Firma bestücken damit der Raum trotz weniger Massnahmen nicht zu Schalltot wird.

Gruss Dirk
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Dirk,
Schön das du ein Stück vorangekommen bist.
Darf ich mal fragen was die Maßnahmen gekostet haben.

Gruß Harald
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hallo Harald ,

ca.900€

Gruss Dirk
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Jupiter
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Beitrag von Jupiter »

Hallo Dirk,
Danke für die Info

Gruß Harald
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Jake52
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Beitrag von Jake52 »

Hallo zusammen,

wo ich das gerade lese: die Steinwolleabsorber die ich nutze ca5 Ballen Steinwolle

Ich habe kürzlich etwa 8 Platten ca. 40x70cm Steinwolle sauber in Säcke verpackt, auf die Deponie gebracht.
Als der "Kontrolleur" mitbekommen hat, was es ist, hat er zunächst mal einen STÖRFALL ausgerufen.
Also mich mit meinem Bussle abgesondert und mir erklärt, dass er jetzt eigentlich zuerst den Hof räumen lassen müsste.
Dann müsste ich einen Schutzanzug und eine Maske für 10 Euro kaufen und unter einem Sprühregen aus einem Wasserschlauch
die Säcke in einen großen, weißen Übersack packen.
Als ich dann entgegnete, dass ich dann doch lieber erstmal Heim fahre und die Säcke einlagere, hat er mir erklärt, dass ich den Hof nicht mehr verlassen dürfe. Bei einer Polizeikontolle geht es bei 500 Euro los und wenn ich fahre, müsste er die Polizei informieren.
Ich dürfte die Steinwolle gar nicht transportieren.
Ich habe ihn dann überreden können, dass ich meine Säcke auch ohne Schutzmaßnahmen (hinter dem Bus, wo mich abseits sowieso keiner sehen konnte) in seinen großen Sack stecken darf.
Hat mich, außer dem Ärger, noch 75 Euro plus Schutzkleidung gekostet.

Also überlegt Euch genau, ob Ihr Eure "lebensgefährliche" Steinwolle irgendwann entsorgt.

Schöne Grüße
Jakob
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo Jakob

meines Wissens nach gilt das nur für Steinwolle (KMF - künstl. Mineralfaser), die VOR 1998 produziert wurde (sog. "alte KMF").

"Alte KMF-Dämmstoffe werden der Abfallart "Asbestabfälle, Asbeststäube" (Schlüsselnummer 31437g) zugeordnet. Eine Übergabe darf grundsätzlich nur an berechtigte Abfallentsorgungsunternehmen erfolgen."

Die neuen KMF sollten zwar auch eher in Tonnen oder reißfesten Säcken transportiert werden, weisen jedoch eine viel bessere Biolöslichkeit vor.

Grüße
Jörg
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atmos
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Dämmmaterial

Beitrag von atmos »

Jake52 hat geschrieben: 18.06.2022, 10:16 Hallo zusammen,

wo ich das gerade lese: die Steinwolleabsorber die ich nutze ca5 Ballen Steinwolle

......

Also überlegt Euch genau, ob Ihr Eure "lebensgefährliche" Steinwolle irgendwann entsorgt.

Schöne Grüße
Jakob
Hallo, Jakob,

Seit 2000 ist die alte, gesundheitsgefährdende Steinwolle, verboten.

Ich habe 2014 auch einige Rollen Steinwolle gekauft. Sollte ich nun in Panik verfallen?

Gruß
Günther
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