Zwischen Lautsprecher - Absorber oder Diffusor?

treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Ralf,
Da überall die identischen Vorhänge sind bekomme ich ein Veto jetzt eine andere Optik an einem Fenster einzuführen.
Das war wohl die Aufforderung, überall Akustikvorhänge zu installieren...

Gruß
Gert
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

So war die Forderung :mrgreen:
Das wird dann aber zu kostenintensiv werden :shock:

Ich starte jetzt mal...dann Messe ich und hoffe auf Eure Erfahrung um punktuell zu optimieren.
Im Bass überlege ich mit auch auf elektronische Hilfe zurückzugreifen ...

Grüße,
Ralf
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hallo Ralf.
Genau so ist es. Du musst irgendwo anfangen. Nur theoretisierend kommst Du nicht zu einer Lösung.
Das Berechnungstool auf https://www.hunecke.de ist nur eine Möglichkeit. Ich weiss nicht ob hier im Thread schon gesagt - ich überlese manchmal Dinge weil ich viel querlese - aber ein wirklich sehr hilfreiches und einfach zu bedienendes Programm ist die Room Acoustics Software (http://www.roomeqwizard.com/). Das Progi gibt es für Windows, MAC und Linux und es hat auch ein kleines Simulationstool. Hier kannst Du ohne gross in Absorber und entsprechendes zu investieren allein schon sehen, wie verhält sich der Raum mit den Lautsprechern akustisch. Ein schönes Einsteigsvideo zu der Software findest Du hier: https://www.youtube.com/watch?v=5vL2KdUjqiQ

Schau es Dir einfach mal an und ich bin sicher, Du kommst ein grosses Stück weiter.
Aber grundsätulich wirst Du einfach nicht drum herum kommen, dass Du Dir der Probleme in Deinem Raum bewusst wirst und diesen mit Absorbern und Diffusoren zu Leibe rückst.

Und damit das ganze auch noch einigermassen wohnlich bleibt (Thema WAF), sollten die Massnahmen auch optisch vertretbar bleiben. Wenn Du also mit dem Sofa nicht weiter von der Wand gehen willst, dann bleibt Dir nur dort Absorber zu positionieren. Also hinter dem Sofa. Geh einfach mit ein wenig Menschenverstand und Logik an die Sache. Fang klein an. Überlege, wie sich potentielle Schallwellen in direkter Art von den Lautsprechern einer Billardkugel mit Bande gleich auf Deinen Hörplatz hin ausbreiten. Das ist sicherlich zu einfach gedacht, aber ein guter erster Schritt. Ergo, schau an die seitlichen Wände, den Fussboden und die Decke. Mit dem Fussboden wurde Dir ja bereits gesaht... der Teppich muss weiter vorgezogen werden. Das folgt genau der von mir gerade gegebenen Billardkugel-Logik.

Also, ran an den Speck und viel Freude beim Ausprobieren und schrittweisen verbessern.
Gruss

Martin

P.S.: Und wenn Du entweder aus ökonomischer Sicht oder aus Gründen des WAF eine Grenze erreicht hast, über die Du nicht mehr gehen kannst, so sei ganz ausdrücklich und allerwärmstens Acourate von Uli Brüggemann ans Herz gelegt (https://www.audiovero.de/home.php), solltest Du es noch nicht kennen. Damit kannst Du schon sehr viele Probleme zumindest lindern oder in den Griff bekommen.
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hallo Ralf,

Deine private Beziehungssituation, persönliche Grenzen und die vorherrschenden Wohngegebenheiten vestehend könnte ich mir folgende kurzfristige, minimalinvasive Maßnahmen vorstellen:

. überprüfe und experimentiere mit dem Abstand der Boxen zur Frontwand (minimal, Modenanregung), zur insbesondere Bildwand (maximal, Reflexionen), und zueinander. Meiner Erfahrung nach hat das erheblichen Einfluss auf den wichtigen Direktschall innerhalb der ersten Millisekunden.

. ein dickes rundliches Kissen mit flauschig/fellig/puscheligem Bezug direkt hinter dem Hörplatz auf das Fensterbrett/ Sofalehne (das dort absorbiert, und liegt ansonsten kuschelig auf dem Sofa)

. den Seeigel in das Eck zwischen Fronttwand und Bildwand (statt Steinwollabsorbern)

. die kleinen Kissen auf der vom Hörplatz aus gesehenen rechten Sofaseite verteilen (in den Reflexionsweg zur rechten Bildwand)

. die Lehnen des Sofas links und rechts des Hörplatzes ganz nach hinten klappen (damit sie nicht zum Ohr reflektieren), bzw auch mit Flauschikissen an der Reflexionsfläche von der Rückwand ausstatten.

. im Bass eine elektronische Hilfe ist sehr wirksam.

Möge es nützen.
Gruß
Uli
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Hallo Ralf.
Und noch ein Link für Dich: https://hifitest.de/shop/schallabsorber ... arben.html
Habe ich gerade beim Stöbern entdeckt und da Dein Wohnraum stylish aussieht, könnten die Absorberplatten etwas für Deinen Geschmack und Geldbeutel sein.
Gruss

Martin
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Ralf77
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Beitrag von Ralf77 »

h0e hat geschrieben: 01.01.2021, 17:42 Hallo Ralf,

ich hatte das gleiche Problem mit dem Sofa vor der Wand.
Absorber wollte die bessere Hälfte nicht sehen, "wenn dann die ganze Wand" hieß es.

Grüsse Jürgen
Hallo Jürgen, das würde ich sofort machen.
Leider habe ich Rücken ja das große Fenster. Da geht sowas imho nicht...

planetti hat geschrieben: 03.01.2021, 12:24 Hallo Ralf,


. ein dickes rundliches Kissen mit flauschig/fellig/puscheligem Bezug direkt hinter dem Hörplatz auf das Fensterbrett/ Sofalehne (das dort absorbiert, und liegt ansonsten kuschelig auf dem Sofa)

. den Seeigel in das Eck zwischen Fronttwand und Bildwand (statt Steinwollabsorbern)

. die kleinen Kissen auf der vom Hörplatz aus gesehenen rechten Sofaseite verteilen (in den Reflexionsweg zur rechten Bildwand)

. die Lehnen des Sofas links und rechts des Hörplatzes ganz nach hinten klappen (damit sie nicht zum Ohr reflektieren), bzw auch mit Flauschikissen an der Reflexionsfläche von der Rückwand ausstatten.

. im Bass eine elektronische Hilfe ist sehr wirksam.

Möge es nützen.
Gruß
Uli
Hallo Uli,
All Deine Punkte werde ich so 1:1 machen können und auch umsetzen. Michael Green habe ich ja bezüglich dem Room Kit schon angeschrieben. Aber eine Frage habe ich...warum soll ich die Kopfstützen ablegen u d noch hochstellen? Die fungieren doch als Absorber an der Rückwand. Ich dachte ich stelle die lieber senkrecht auf und erhöhe damit die Aborberfläche an der Rückwand.
ohneA hat geschrieben: 03.01.2021, 12:27 Hallo Ralf.
Und noch ein Link für Dich: https://hifitest.de/shop/schallabsorber ... arben.html
Habe ich gerade beim Stöbern entdeckt und da Dein Wohnraum stylish aussieht, könnten die Absorberplatten etwas für Deinen Geschmack und Geldbeutel sein.
Gruss

Martin
Hallo Martin, da kommt halt das Fenster bei mir im Rücken wieder als Problem auf...
Ich habe auf der Erfahrung von Gert Volk mit Lignotrend schon vor vielen Wochen mehrmals Firmen bei mir im Umkreis bezüglich Lignotrend Decken angeschrieben...leider haben die aktuell an so kleinen Aufträgen kein Interesse :x
Ich sehe die Decke aber als eine optisch und akustisch gute Maßnahme.

Final werde ich jetzt folgende Schritte durchführen!
- Eckabsorber an die Decke prüfen von Michael Green
- Größeren Hochfloor-Teppich
- Mobiler Absorber hinter dem Sofa stellen (Wandsegel von Hofa) / alternativ eventuell doch ein Vorhang von Hofa (bin noch in Verhandlungen zuhause :mrgreen:).
- Mobiler Diffusor an die Front zwischen den Lautsprechern ( wer hat hier mit Diffusoren bereits gute Erfahrung sammeln können?)


Jetzt noch zu Acourate:
Hier habe ich keine Ahnung wie ich das einbinden soll... ich möchte keinen PC zum Musikhören verwenden!!!
—> Ich gehe vom Streamer digital in meine Vorstufe (Canton Smart Connect 5.1)
—> Die Vorstufe sendet das Signal Wireless an die Lautsprecher (Canton Smart A45)

Das war es dann auch schon.
Ich sehe eigentlich keine Möglichkeit hier Acourate (oder ein anderes System einzubinden.
Einzige Möglichkeit wäre zwischen Streamer und Vorstufe (also Digital Eingang und digital Ausgang...dazwischen die Manipulation).

Oder übersehe ich da was?
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ohneA
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Beitrag von ohneA »

Mhmm...
Jetzt fragst Du mich was. Uli bietet auch Hardware an, aber ob das jetzt in Deiner minimalistischen Konfiguration möglich ist, da bin ich überfragt. Denn soweit ich das sehe hat Uli da immer gleich auch einen Vorverstärker mit dabei. Und wenn ich Deine Anlage richtig deute, dann streamst DU auch direkt aus dem Netz via Tidal oder Qobuz, und nicht von einem eigenen NAS aus. Denn dafür hat Uli auch wieder ein Lösung.
Frag ihn doch einfach mal direkt. Ich bin sicher, irgendwie gibt es ne Lösung. Und rein vom Geld-Gegenwert halte ich die Faltung für das effektivste Tuning-Mittel um seine Anlage eine ganze Stufe nach oben zu heben. Mal ganz abgesehen davon, dass man die Raumprobleme mildern kann.
Ach... und ich habe keinen Werbevertrag mit Uli. 8)
Einen sonntäglichen Gruss

Martin
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planetti
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Beitrag von planetti »

Hallo Ralf,

bezüglich elektronischen Korrektursystemen:
für digital in/out ohne PC ist der Markt leider überschaubar. Abacus wollte ein solches auf Raspi-Basis dem Audiovero Preamp angelehnt herausbringen, es gibt aber scheinbar keine passende HATerweiterung mehr. Es gibt ganz seltene Exemplare eines Audiovero CleanVolvers. Ich arbeite mit einem miniDSP OPENDRC-di (IIR und 6144Taps FIR mit z.B. Acourate oder REW/Rephase). Alternativ gibt es den DDRC22-di (ausschließlich mit DiracLive). Es gibt dahingehend mehrere Threads.

bezüglich Absorption an der Rückwand:
kurz: probier die Wirkung aus, bevor du Aufwand reinsteckst.
Lang: von der Rückseite sind störende Reflexionen zu minimieren. Da der Abstand kurz ist, geht es nur um die höheren Frequenzen. Absorption durch weiche, poröse Materialien ist Schwerpunkt. Allerdings hat auch eine glatte Absorberfläche einen Anteil Reflektion, so dass eine konvexe Fläche bzw. vorteilhaft von der Reflexionsrichtung wegrichtende Fläche noch mehr bringt.

Gruß
Uli

PS: Wenn die Lautsprecher weiterhin 200 cm vor der Frontwand stehen, ist die Investition dazwischen an der Frontwand fraglich, da dies im Vergleich zu den anderen Maßnahmen kaum den Direktschall beeinflusst.
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Ralf,

Du hast schon sehr viele gute Tipps bekommen. Bevor es untergeht, Andree (Buschel) hat recht Diffusoren funktionieren nur wirklich, wenn ein Mindestabstand Diffusor/Hörer gegeben ist, solange Du auf der Couch sitzt, kann kein Diffusor wirken, der Diffusor streut um einen gewissen Winkel, ist der Abstand Diffusor/Hörer zu klein, kann der Winkel noch so groß sein, die absolute Wegdifferenz bleibt klein.
Wenn das für dich in Betracht käme, würde ich die Lautsprecher recht wandnah aufstellen und den Hörplatz von der Rückwand nach vorne verlagern, ich gehe jede Wette ein, das der Gewinn an Präzision größer sein wird als es ein Tausch deiner jetzigen Kabel gegen andere „bessere“ (in Anführungszeichen da noch genau definierbar) bringen kann.

Gruß

Uwe
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atmos
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Symmetrisches Stereodreieck

Beitrag von atmos »

Hi, es ist müßig, über Klangverbesserungen nachzudenken, wenn nicht einmal die LS-Aufstellung im Raum und der Raum sowieso nicht stimmt.
Um die 1/4 Wellenlängenauslöschungen unter 30 Hz zu bringen, müssten die LS 2,8 m vor der Frontwand stehen. Zum Hörplatz wieder 2,8 m, und von da zur Rückwand nochmals 2,8 m.
Graue Theorie.
Ich würde die Frontwand mit einer Bücher-/Regalwand bestücken. Einen besseren Diffusor gibt es nicht.
Oder die LS an die Fensterseite stellen ; das Fenster könnte als Plattenabsorber mitschwingen.

Woher kommen die 2 m der LS vor die Frontwand?
Wurden die LS zentimeterweise vorgerückt, und bei 200 cm stellte sich der beste Klang ein?

Gruß
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misto64
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Beitrag von misto64 »

Hallo,
Eigentlich bin ich eher nicht bereit knapp 500 € für zwei Platten komprimierten Recycling Kunststoffes auszugeben. Aber der Tipp in Sachen Hofa Decken Segel hat mich schon neugierig gemacht. Kurz um zwei Decken Segel bestellt und gegen die bisher verwendeten Elemente von Basotec ausgetauscht.
Der erste Test hat gezeigt, dass beim Klatschen im Raum so gut wie keine Reflexion mehr zu hören sind. Eingehende hörte zusammen und bewiesen, dass diese Decken Segel, obwohl sie nicht die gesamte Fläche der Decke abdecken ihren Sinn und Zweck erfüllen. Mehr Räumlichkeit, differenzierte stimmen, insgesamt ein sehr viel angenehmeres hören beschert mir diese Investitionen. Also, alles richtig gemacht. Liebe Grüße,
Michael

Hier noch ein Bild von der neuen Config. (Hoffe es klappt mit dem „abload“)

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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hi,

wie geht man mit dem Staub um, der sich auf solchen Deckensegelplatten sammeln wird? Alle halbe Jahr die Platten abhängen und absaugen? ich fände es gut, wenn es solche Segel gäbe, die rundherum einen Randabschluss zur Decke hin haben. Stellt sich nur die Frage, wie das Aufhängen damit funktioniert...

Gruß
Gert
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Notenschlüssel
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Beitrag von Notenschlüssel »

eigentlich sollte die offen sein. Man kann sie aber mit einem entsprechenden Sauger (langer Schlauch mit Rüssel) aber vorsichtig absaugen. Aber Vorsicht denn viele Unfälle zuhause passieren auf Leitern :roll:

Aber das gleiche Problem hat man mit Absorbern oder Diffusoren an der Wand. Hierfür hat sich bei mir ein Aufsatz für den Staubsaugerschlauch bewährt. Dieser hat einen verstellbaren Staubpüschel vorne. Damit funktioniert das hervorragend ohne ständig Fäden zu ziehen oder ähnliches. Auch die Treiber der LS kann man vorsichtig damit absaugen.

Vielleicht gibt es sowas als Zubehör im Handel als Standardware :roll:

Grüße aus Bayern
Thomas
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Franz
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Beitrag von Franz »

Das schaut alles sehr geschmackvoll aus, gefällt mir, Michael. :cheers:

Gruß
Franz
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atmos
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Staubschicht gut für die Akustik

Beitrag von atmos »

Hi, in einem Wiener Musiksaal würde festgestellt, dass eine Staubschicht der Akustik gut tut. :)

Gruß
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