Pegelabgleich BM Prime

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powerohr
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Pegelabgleich BM Prime

Beitrag von powerohr »

Hallo,
ich habe fragen zum Pegelabgleich eines AktivLS (BM Prime alte Version mit Potis)
Ich habe in meinem sonst symmetrischen Raum ein paar Türnischen mit angegliederten Räumen, die meinem Eindruck nach die Phantommitte verschieben. Kann so eine geschlossene Tür mit Raum dahinter als Bassfalle fungieren? Ich meine ein LS ist immer lauter. Der einzelne LS ist es nicht, die kann man tauschen. Vielleicht höre ich aber auch schlecht... :roll:

Wobei ich da nicht genau sagen kann, welcher Frequenzbereich das nun ist.
Nun kann ich neben dem Hauptpegel, auch Hoch- und Tiefton einstellen. So ungefähr klappt dies natürlich auch.
Wie stellt man die Pegel bei so einem LS aber möglichst genau ein? Niedrige Frequenzen ortet man nun auch schlechter, ich würde daher messtechnisch vorgehen. Ich habe Acourate und REW mit Messequipment zur Verfügung. Kann man das mit einem Tongenerator bewerkstelligen? Wäre für ein paar Tipps dankbar.
Grüße
Torben
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thorben,
mit den genannten Messtools kannst du doch deutlich sehen, ob der FG ausgewogen ist oder es in den Bereichen TT oder HT mangelt oder zuviel ist.
Dabei siehst du einerseits die raumakustikbedingten Abweichungen zwischen den Positionierungen der LS (wie z.B. eine Tür oder Fenster auf der Raumachse einer Box, wo die andere Seite eine undurchbrochene Wand hat), aber auch die Raumresonanzen, die typisch bis 12dB über dem Bass-Durchschnittspegel liegen und dazu verleiten, den Bass insgesamt abzusenken - obwohl es gerade die Aufgabe von Acourate (oder einem parametrischen EQ) ist, diese gezielt herauszunehmen. Auch den leicht zu 10kHz fallenden Hochtonbereich mit dem steileren Roll-Off zu 15kHz muss man bei einer Messung im Raum hinnehmen. Was im reflexionarmen Raum noch linear war, wird im Diffusfeld Hörraum zu 10kHz einen stetigen Abfall haben, wohl in Abhängigkeit vom Bündelungsverhalten der LS.
Acourate zeigt den IACC an, der Ausdruck der erzielten Kanalgleichheit ist, eine Voraussetzung für gutes Stereo, die andere liegt im Bereich FLOW, zuwenig Höhen= zu eng, weniger beeindruckend, aber kohärenter, zuviel Höhen= zu breit, spektakulär, weniger langzeithörtauglich, inkohärent.
Ich benutze für eine gehörmäßige Einstellung zuerst ein Sinfonieorchester für eine Überalleseinstellung, dann nehme ich eine Frauenstimme und kontrolliere die Abbildung in der Mitte, dann noch eine Männerstimme, die halblinks oder halbrechts steht, da erwarte ich auch eine möglichst kohärente Abbildung.. Hier tendiere ich zu weniger Höhen, deshalb die Gegenprobe mit einer Gruppe von Streichern, ob die Violinen den nötigen Glanz aben ohne zu näseln.

Wenn Acourate mit Korrektur zum Einsatz kommt, überlässt man die Pegelfeineinstellung letztlich doch der übergeordneten Zielkurve, und wie diese zu gestalten ist, hat schon lebhafte Diskussionen hier entfacht.
Grüße
Hans-Martin
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo Torben,

kannst du zum besseren Verständnis eine grobe Skizze der Aufstellung und Raumsituation machen?

Bei meinen Primes habe ich die erste grobe Einstellung mit Hilfe von CARMA gemacht (REW kannte ich damals noch nicht). Heute würde ich dafür REW nehmen: DIe Messungen gehen sehr schnell und sind meiner Meinung nach hinreichend für die Potieinstellungen. Ich erinnere mich, dass die Bassregler bei den Primes bis in recht hohe Frequenzbereiche wirken (Filter 1. Ordnung), das gleiche gilt auch für den recht tief wirkenden Hochtonregler. Interessant ist der fgu-Regler, mit dem man durchaus zu starke Überhöhungen durch Moden abmildern kann. (Aber Vorsicht! Wenn du später DRC über Acourate einsetzt, fgu nicht zu heftig wirken lassen. Ansonsten muss Acourate den Pegel zu weit absenken, um den Bass wieder herzustellen.)

Grüße,
Andree
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,

Die Werkzeuge dafür hast ja schon -> Acourate. Wie bereits geschrieben, die einfache Stereo Pulsmessung mittels Logsweeprecorder mit einer anschliessenden Glättung per Makro1 zeigt ganz klar den Kanalgleichlauf.

Die Unterschiede werden per Target Curve / Inverse (siehe Ergebnis von Makro3) ausgelichen. Voraussetzung dafür ist, dass Du die Korrektur über die betroffene Frequenzbereiche zulässt (und nicht z.B. nur auf den Bassbereich einschränkst)

Grüsse,
Alwin
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powerohr
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Beitrag von powerohr »

Danke für die Antworten.
Bei Gelegenheit, kann das Thema auch gerne verschoben werden. Hatte am Ipad das falsche Unterforum erwischt.
Ich habe es nun mit dem LSR versucht einzustellen. Die Unterschiede sind aber minimal, auch die geplätteten Kurven kreuzen sich ja auch mal. Vielleicht hilft da nur probieren.
Klar ist, dass Acourate dies anhand des Target ausgleicht.
Ich würde aber gerne ein paar Dateien falten und vergleichen mit/ohne Korrektur, Clean und Flow. Die Mitte sollte daher schon vorher stimmen.
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Mister Cool
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Beitrag von Mister Cool »

Hi,

auch wenn Du es außerhalb von Acourate mit anderen Mitteln angleichen willst, die Acourate LSR messung und Macro1 geben gute „Auskunft“ darüber, ob und wo die Kanäle L/R auseinander laufen und ob Du mit den anderen Massnahmen richtig liegst.

Grüsse,
Alwin
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Buschel
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Beitrag von Buschel »

Hallo Torben,

wie sehen die Messungen denn aus, und mit welchen Einstellung hast du die Frequenzgänge geglättet?

Grüße,
Andree
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