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Verfasst: 16.07.2018, 11:40
von music is my escape
Moin Alwin,

Ohne diesen Thread allzu sehr ins RME-OffTopic führen zu wollen, denke ich zu den von Dir angemerkten Punkten, dass sich die klangliche Qualität eines DAC nicht unbedingt in Möglichkeiten zeigt, die er bietet, das ihm zugeführte Signal nach eigenem Gusto digital verbiegen zu können. Dass sich dadurch viele schöne und ganz sicher auch extrem sinnvolle Optionen ergeben, steht außer Frage - die sprichwörtliche Musik wird meiner Erfahrung aber an anderer Stelle gemacht und wenn dass nicht hinhaut, nützt alles darauffolgende Angepasse auch nicht mehr wirklich etwas. Im umgekehrten Fall, sprich, wenn der Ursprung bereits ganz gut ist, kann man mit einer unpassend integrierten nachträglichen DSP-Bearbeitung wiederum eine ganze Menge kaputtmachen.

Insofern ist ein komplett aufeinander abgestimmtes AllInOne wie der ADI, welcher sogar über recht anständige analoge Ausgänge verfügt, durchaus ein geiles Konzept und dass es unter gewissen Umständen auch für verwöhnte Ohren hervorragend zu funktionieren scheint, steht außer Frage.

Interessant finde ich eher, weshalb es in viel zu vielen anderen Fällen eben nicht funktioniert; ich bspw. sehe in Punkto Klangqualität ein gänzlich unmodifiziertes Micromedia-Dante-Kästchen (<200,- Eur) mit einem 1,50 Eur DAC-Chip, der sogar die XLR-Ausgänge direkt antreibt, zusammen mit der richtigen Quelle weit vor dem ADI (welcher bspw. über USB zudem noch wesentlich schlechter klingt als über SPDIF)...

Grüße,
Thomas

Verfasst: 16.07.2018, 11:55
von Eusebius
Hallo Alwin!

Ja, davon habe ich Gebrauch gemacht - wenn auch nur in geringem Maße.

Doch bevor ich das getan habe, wurden alle anderen Basics optimiert:
Aufstellung im Stereodreieck mit Hörplatz weit weg von der Rückwand, Raumakustik, Stromversorgung, Einmessung und Ablgeich von 901k/Basis 14k über die internen Ortsanpassungsfilter, weitestgehende Kanalgleichheit, FG mit fallender Zielkurve. Darüber habe ich immer wieder ausführlich in meinem Vorstellungsthread berichtet.

Erst dann erfolgte der dezente DSP-Einsatz, um letzte Welligkeiten zu glätten und vor allem die Kanalgleichheit weiter zu optimieren. Der Einstellungsbereich liegt je nach gewähltem Eingriff nur zwischen 1 und 3 dB. Deswegen hört man auch gar nicht sooo große Unterschiede, wenn ich das DSP-Filterwerk ausschalte. Die Einstellmöglichkeiten des EQ im RME sind so vielfältig, dass man jeden gewünschten Eingriff in den FG damit hinbekommt.

Ich bin seit langem der dezidierten Meinung, dass eine Anlagenkonfiguration im gleichseitigen Stereodreieck die besten Voraussetzungen für guten Klang bietet. Auf die herausragende Bedeutung einer umfassenden (!) raumakustischen Behandlung des Hörraums habe ich immer wieder hingewiesen. ZIel ist dabei vor allem die über den gesamten FG möglichst gleichmäßige Senkung der Nachhallzeiten bis weit in den Bass hinab.

Technische Daten und Messungen des RME ADI-2 DAC zeigen, dass er so sauber wandelt, wie es heute möglich ist. Wenn andere DACs besser gefallen, liegt das nicht daran, dass sie das Signal genauer wandeln.

(Dass die gute Performance womöglich auch an den LS liegt, betone ich mal nicht zu sehr, denn da schwört jeder ohnehin auf das Fabrikat, das er bei sich stehen hat.)

Gruß!
Rainer

Verfasst: 16.07.2018, 12:37
von music is my escape
Hallo Rainer,

Magst Du verraten, mit welcher DAC-Filtereinstellung Du hörst, weshalb gerade diese ausgesucht wurde und wie/ in welcher Größenordnung Du die Unterschiede zu den anderen empfindest?

Danke und Grüße,
Thomas

Verfasst: 16.07.2018, 12:57
von Eusebius
Hallo Thomas!

Hier die entsprechende Seite aus dem RME-Handbuch.
Ich höre mit "slow".
Die Unterschiede zu den anderen Filtern sind aber gering.

Gruß!
Rainer

Bild

Verfasst: 16.07.2018, 13:09
von music is my escape
Danke Dir - die Option "slow" empfinde ich bei den AKMs unabhängig der bisher gehörten Implementierungen ebenfalls als am stimmigsten, die Unterschiede zu den anderen Filtern aber im Gegensatz zu Dir als durchaus entscheidend über Wohl und Weh (wer hätts gedacht :D) ...

VG,
Thomas

Verfasst: 16.07.2018, 15:53
von bob_lage
Hallo Christian,

versuche es mal mit dem Pioneer U-05( https://www.pioneer-audiovisual.eu/de/produkte/u-05). Bin sehr zurfrieden, auch in der Kombi mit dem Minidsp DDRC22D.

Er kostet aktuell nur ca. 650 Euro.

Beste Grüße

Thomas

Verfasst: 16.07.2018, 16:45
von Eusebius
Ich vergaß zu erwähnen, dass ich unbedingt empfehle, den ADI-2 DAC mit Akku zu betreiben:

http://www.maxoak.net/laptop-power-bank/show/11.html

und bei USB-Betrieb mit dem USB-Isolator von intona:

https://pro.intona.eu/de/products/7054

Dann liegt man zusammen mit dem DAC in der Summe bei rund 1400,-.
Das ist immer noch extrem preiswert.

Gruß!
Rainer

Verfasst: 16.07.2018, 21:22
von grobian.gans
Hallo Rainer,

ich hoffe, es ist nicht zu "off topic", aber könntest Du bitte ein paar Takte zu dem USB-Isolator sagen? Setzt Du ihn selbst ein? Wie bist Du denn auf den gekommen?

Ich bin derzeit auch noch auf der Suche nach einer guten USB-Anbindung an meinen DAC.

Grüße

Hartmut

Verfasst: 16.07.2018, 21:52
von Eusebius
Hallo Hartmut!

Klaus (KSTR) hat mich auf den Gedanken gebracht.
Ich habe das Teil dann einfach in der robusteren "Industrieversion" gekauft und angeschlossen. Groß verglichen habe ich nicht.
Die Galvanische Trennung leuchtet mir unmittelbar ein.
Ich will zumindest auch nach der Theorie die bestmögliche störungsfreie USB-Ankopplung erreichen.
Die habe ich nun - genau wie die Akku-Stromversorgung - und weiß somit, dass die Arbeitsumgebung für den ADI-2-DAC optimal ist.

Gruß!
Rainer

Verfasst: 21.07.2018, 16:16
von Buschel
Hallo Christian,
Happajoe hat geschrieben:Ich würde mich für Tipps freuen.
Im audiomarkt wird gerade ein RESTEK MAMS+ angeboten. Der sollte viele deiner Anforderungen erfüllen und kann noch für mehr eingesetzt werden (Renderer für upnp, AirPlay, USB, Einschleifen von DSP). Dazu kommt ein zeitloses Design. Mit eine wenig Handeln kommst du deinem Preisrahmen nahe.

Grüße,
Andree

Verfasst: 30.07.2018, 19:19
von Happajoe
Ich danke allen für eure Beiträge.

Es ist ein Mytek Brooklyn Dac geworden.
Ich hab jetzt zwar keine Vergleiche angestellt aber ich bin sehr zufrieden damit.
Den Oppo 105 ( unmodifiziert ) lässt er als Dac jedenfalls deutlich hinter sich.

Gruß Christian

Verfasst: 31.07.2018, 22:00
von Daihedz
Hallo Thomas
music is my escape hat geschrieben: ... ein gänzlich unmodifiziertes Micromedia-Dante-Kästchen (<200,- Eur) mit einem 1,50 Eur DAC-Chip, der sogar die XLR-Ausgänge direkt antreibt ...
Super Hinweis auf ein interessantes, potenziell bodenständiges no-hype Produkt! Du hast offenbar einen DAC XLR DC? Könntest Du nachschauen, mit welchem Wandlertyp dieser bestückt ist? Leider sind auf https://www.micromedia.ch/?portfolio=da ... ker-boards keinerlei Datenblätter downloadbar. Vielleicht weiss hier im Forum sonst noch jemand etwas mehr darüber.

Nachfragende Grüsse
Simon