DC-Kabel und deren Klangeinfluss

Hubert_t
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Beitrag von Hubert_t »

Schischu hat geschrieben: 20.01.2022, 14:26
Hallo,

Ghent Audio kann ich auch sehr empfehlen - habe hier ein paar von den Gotham GAC4/1 UltraPro Kabeln im Einsatz.

http://www.ghentaudio.com/part/dc-gac4.html

Das Kabel ist zwar den ein oder anderen Euro teuerer, hat ab schon JSSG "ab Werk" ...

Grüße
Hendrik
Hallo,

Ich habe / hatte von Ghent Audio
Das Canare und das Gotham Kabel in 2,5 - 2,1 mm
Beide sind ihr Geld wert und haben gute Oyaide Stecker.
Das Gotham ist etwas besser.
Aber Achtung:
Das Canare klingt am Anfang sehr analytisch und wird nach einer Einspielzeit von 10 - 20 Std ausgewogen.
Das Gotham klingt anfangs voll und dumpf und wird nach o.g. Einspielzeit transparent mit schönen Klangfarben.

Ich benutze das Kabel zwischen Keces 116 und der Dynavector P75 Mk4 Phono.
LG Hubert
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Markush
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Beitrag von Markush »

Markush hat geschrieben: 20.01.2022, 09:03 Hat jemand Erfahrung/Vergleiche mit diesem Kabel? https://audiosaul.de/produkt/keces-prem ... bert-ross/
Habe es als Upgrade zum Keces P8 hinzugenommen.
Hat niemand von Robert Ross eines der Kabel getestet, verglichen?

Liebe Grüße
Markus
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Markus,

ich habe diese Kabel ebenfalls mit einem P8 zusammen bestellt. Ich verwende sie im Moment nicht für die kritischen Verbindungen zum EtherRegen und der Afterdark Clock, da ich die Ghent Gotham Starquad leicht vorne sehe. Das sind aber Nuancen. Das Gotham ist unflexibler, hat aber Oyaide Stecker. Die sitzen bei mir etwas fester als die Stecker des Kabels von Ross, aber auch nicht wirklich fest in den genannten Geräten. Das ist ein Kriterium, da die Clock permanent unter Strom sein sollte. Und wenn die Stecker sich aus Versehen lösen, geht die Uhr von vorne los.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Audiophon
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Mein DC Kabel DIY

Beitrag von Audiophon »

Hallo Stephan und alle anderen DCler :cheers: ,

Vor ein paar Wochen habe ich mir mal ein paar Zutaten für ein DC Kabel für den Streamer bestellt. Leider hatte ich hierbei einen Flüchtigkeitsfehler bei der Bestellung gemacht und statt 0,75mm2 Solidcore Draht, 0,75 mm (Durchmesser) bestellt und bekommen :roll: .

Nun gut, vielleicht etwas knapp aber gestern Abend bin ich dann trotzdem mal das Kabel angegangen.

Drähte sind 5N Reinsilber-Solidcore Leiter mit 0,75mm Durchmesser. Die Drähte habe ich dann selbst in Telfon eingeschweißt und danach in einen dünnen Baumwollgewebeschlauch Eingefädelt. Den Draht habe ich danach 4fach als Starquad Kabel verdrillt und in einen Kupfergeflecht Gesteckt. Dann noch JSSG360 Draht angelötet und in einen schicken Gewebeschauch gesteckt.

Auf der einen Seite mit Neutrik XLR Konfektioniert und auf der anderen Seite kommt ein JST Stecker dran.

So jetzt die Frage: reichen die pro Seite 2 x 0,75mm Durchmesser (entspricht damit etwa einem AWG 18 Leiter) für 12V mit max 2-2,5A?

Zum Klangtest will ich sowieso noch mal ein vorhandenes (und ungenutztes) Kabel von Ghentaudio umkonfektioniert und parallel gegen meinen Eigenbau testen: https://www.ghentaudio.com/pc/hg01.html

Das Kabel hat dann pro Seite 3 x AWG 18 aus Kuper … gegen 1 x AWG 18 Silber… müsste doch eingentlich hörbar sein, oder :lol: ??

Viele Grüße
Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Martin,
0,75mm Durchmesser macht 0,44qmm Querschnitt , doppelt genommen macht 0,88qmm.
Rechnest du 12V mit max 2,5A, entspricht das etwa 5 Ohm Last. Da kann man sehr schön Vergleiche mit Lautsprecherkabeln ziehen. Wer würde da schon noch ein LS-Kabel mit 0,75qmm (wie in den 1960-70er Jahren) nehmen, wenn 1,5 oder besonders 2,5qm sich im gesunden Mittelfeld etabliert haben.
Du hast die erforderliche Länge nicht erwähnt...
Ein Kupferkabel mit 3-fachem Querschnitt wird gegenüber dem Silberkabel einen hörbaren Unterschied machen.
Ich habe als Standard-DC-Kabel ein 1,5qmm Massivdraht aus NYM Netzleitung verdrillt, aber auch schon versilbertes AWG14 in PTFE verflochten. Der klangliche Fingerabdruck, den man von diesen Leitungen als Netz- oder LS-Kabel erkannt hat, ist auch hier tendenziell wiederzufinden.
Ich würde bei DIY DC-Kabeln nicht unter 1,5qmm Querschnitt bleiben, weil Laständerungen am Kabelwiderstand zu unterschiedlichem Spannungsabfall führen, womit die Übertragungsleitung keineswegs nur DC überträgt, sondern auch eine dynamische Komponente hat. Das konterkariert eventuell die gute Qualität des Netzteils, dessen geregelter Ausgang den Kabelanfang sauber ansteuert, das Kabelende aber nicht genauso sauber abliefert, wenn die Last schwankt.
Kabel so kurz halten wie nötig/möglich, ist die preiswerteste Methode, eigentlich alternativlos...
Grüße
Hans-Martin
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Hans-Martin hat geschrieben: 11.04.2022, 10:54 ...
Du hast die erforderliche Länge nicht erwähnt...
...
Kabel so kurz halten wie nötig/möglich, ist die preiswerteste Methode, eigentlich alternativlos...
Guten Morgen Hans-Martin,

danke für Deine Antwort. Sie bestätigt (leider) meine Ahnung. Der Unterschied im Durchmesser von 0,75mm ist eben in mm2 gemessen doch erheblich (Verdopplung bzw. Halbierung).

Bezüglich der Länge bin ich voll bei Dir. Auch vermeide ich die meist unsäglichen DC Steck(buchsen)kontakte und gehe direkt vom internen JST Stecker der Platine im Streamer zum XLR-Neutrik Stecker der dann direkt in das DC Netzteil gesteckt wird. Kabellänge sind 75 cm (JST -> XLR). Kürzer geht kaum, da das Netzteil zu groß ist um im Rack neben dem Streamer zu stehen. Es muss daher eine Etage darunter Platz finden.

Nun gut, dann werde ich mich halt nochmal an die Arbeit machen und ein weiteres DC Kabel basierend auf 1,0 mm Durchmesser (durch Starquad also 2 x 1,0 mm pro Leiter) basteln. :wink:

Viele Grüße
Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Martin,
was hat denn der Hörvergleich mit dem modifizierten Ghentaudio-Kabel ergeben?
Grüße
Hans-Martin
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Leider noch nichts, da ich noch auf den Streamer und das zugehörige externe Netzteil warten muss.

das wird leider noch ein paar Wochen dauern... :roll:

Viele Grüße
Martin
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SolidCore
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DC Kabel

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

DC Kabel sind eine Kunst für sich. Ich hätte auch nicht angenommen, das man sie doch deutlich heraushört.

Den Spannungsabfall über die Länge sehe ich bei DC Kabeln ab 1mm Draht nicht als Problem.
Dieser ist je nach Material oder Tabelle mit 6-8 Ampere Dauer-belastbar.

Wenn ich mal die Tabelle für Leiterquerschnitte als grobe Vorgabe nehme, kann man sich das
ja ausrechnen.

U = R x i

So ergibt sich bei 12V 2A und folgendem Querschnitt ein Spannungsabfall allein über das Kabel pro Meter von:

0,8mm = 0,5 mm² ( 36 Ohm/km) = rund 0,08 Volt

3 Adern 1mm = 2,4mm² ( 8 Ohm/km) = rund 0,016 Volt

Man sieht, als Faustformel kann man sagen: Doppelter Querschnitt, halbierter Spannungsabfall.
Halbe Länge, halber Verlust.
Halber Strom, halber Spannungsabfall.

So hatte Sunny z.B mal gemessen: An einem Kaufnetzteil mit 3A kam am Ende des DC Steckers mit einem
relativ dünnen, mitgeliefertem DC Kabel, bei 3A Last tatsächlich 0,5V weniger Spannung an.

Hinzu noch die Steck-Verbindungen, welche jedoch bei jeglichem Kabel mit einwirken.

Farad3 begründet ihren 4pol-Stecker sogar damit, das die Kontaktfläche verdoppelt wird,
und der Spannungsabfall sinkt. Gibt durchaus Sinn. ( 1+3 = Plus 2+4 = Minus)

Würde man 2 vollkommen identische DC Kabel bauen, gleicher Isolator, Drahtabstand, Verdrillung,
jedoch eins mit gutem Vollsilber, und eins mit gutem Vollkupfer, würde ich dennoch einen anderen "Klang" vorhersagen.

Nimmt man einen Standart SolidCore Kupfer Industrie-draht, und verdoppelt den Durchmesser,
wird es ab einer bestimmten Dicke immer mehr in Richtung belegt, bassiger, wandern.

Folgt einem Netzteil im angeschlossenem Gerät ein Regler, was oft so ist, sehe ich die
Induktivität über die Länge des DC Kabels als einflussreiche Größe. Ist am Regler eine
relativ kleine, oder zu kleine, Eingangs-Pufferung über einen Kondensator als Ausgleich dessen verbaut,
wird dies zum tragen kommen.


Gruß
Stephan
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meldano
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Beitrag von meldano »

Zum Thema Leitungswiderstand werfe ich mal folgende Topologie in die Runde:

Netzteil mit Kondensator am Ausgang => „Verbraucher“ mit Kondensator im Eingang => Spannungsregler => usw.

Also quasi CRC, wobei das Kabel R ist.

Theorie:
Bei einem größeren R, hier Kabelwiderstand, erhöht sich auch die Brummunterdrückung.


Schlussfolgerung:
Also im Zweifel garnicht so schlecht?! ;)
Es kommt also auf die gesamte Topologie an, nicht nur ein Ausschnitt.
Gut gemachte Geräte haben meist den Spannungsregler vor Ort oder ein Sense Aderpaar.

Gruß
Daniel
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meldano
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Beitrag von meldano »

Folgt einem Netzteil im angeschlossenem Gerät ein Regler, was oft so ist, sehe ich die
Induktivität über die Länge des DC Kabels als einflussreiche Größe. Ist am Regler eine
relativ kleine, oder zu kleine, Eingangs-Pufferung über einen Kondensator als Ausgleich dessen verbaut,
wird dies zum tragen kommen.
Das ist mir vor meiner Antwort durchgegangen;)
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

meldano hat geschrieben: 11.04.2022, 14:52Netzteil mit Kondensator am Ausgang => „Verbraucher“ mit Kondensator im Eingang => Spannungsregler => usw.
Also quasi CRC, wobei das Kabel R ist.
Theorie:
Bei einem größeren R, hier Kabelwiderstand, erhöht sich auch die Brummunterdrückung.
Hallo Daniel,
um eine Brummunterdrückung zu erreichen, müsste der Widerstand erheblich größer sein als das für die DC-Stromversorgung hilfreich ist. Solche Konzepte funktionieren in Röhrengeräten, wo hohe Spannungen und geringe Ströme dominieren. Bei Halbleitern ist es umgekehrt, niedrige Spannung und hoher Strom.

Abgesehen davon, haben wir bei Netzteilen den Mikrovoltbereich im Rauschen als Qualitätskriterium diskutiert, nicht den Millivoltbereich, wie weiter oben dargestellt.
Es kommt also auf die gesamte Topologie an, nicht nur ein Ausschnitt.
Gut gemachte Geräte haben meist den Spannungsregler vor Ort oder ein Sense Aderpaar.
Ich finde, gut gemachte Geräte haben Eingangsinduktivitäten zur Unterdrückung von HF-Störungen, sowie nachfolgende Pufferelkos und kommen so mit mittelmäßigen externen Netzteilen brauchbar zurecht. Dazu für viele Baugruppen jeweils individuelle Spannungsregler mit entsprechenden Abblockkondensatoren.
Grüße
Hans-Martin
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meldano
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Beitrag von meldano »

Hallo Hans-Martin,
ich wollte damit lediglich aufzeigen, dass ein erhöhter Leitungswiderstand nicht negativ sein muss.
Darum ging es ja bei Martin.

Daniel
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

meldano hat geschrieben: 12.04.2022, 06:56 ich wollte damit lediglich aufzeigen, dass ein erhöhter Leitungswiderstand nicht negativ sein muss.
Darum ging es ja bei Martin.
Hallo Daniel,

Danke Dir, ja genau darum ging es mir. Ganz praktisch: sollte ich am Kabel gleich wieder Leichenfleddern und alles Wiederverwendbare für das dickere Kabel nutzen, oder lohnt es für einen direkten Vergleich dick gegen dünn (2 x 0,75mm gegen 2 x 1,00mm pro Leiter)? Ich glaube jetzt eher Zweiteres.

Setzt eigentlich jemand das Gotham Cable 11301 GAC-4/1 Ultra Pro Starquad balanced ein? Obwohl als Mikrofonkabel designed hat es mit 2 x 0,5 mm2 pro Leiter wohl genügend Querschnitt um auch als DC Kabel eingesetzt werden zu können.

Viele Grüße
Martin
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Martin,

meinst Du das?

https://www.ghentaudio.com/part/dc-gac4.html

Das ist ein Standard bei Ghent Audio und z.B. bei mir im Einsatz.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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