Wow!
[5:40] soviel geballte Kompetenz auf einem Haufen; Klingeldraht eignet sich nicht für Plattenspieler zum Verstärker, bessere Kabel haben die Masseleitung auf einem Schirm.
[6:40] auf LS-Kabel müssen schon spektakuläre StörSignale wirken, um die Membran zu bewegen...
Wer mal früher LS-Kabel parallel zu Netzkabeln in eine Fußleiste gequetscht hatte, versteht vielleicht, warum störende Langwellensender demoduliert aus den Boxen kamen, die Erklärung geht über die Gegenkopplung des Verstärkers, das LS-Kabel als Antenne.
[7:10] Hauptsache, sie sind schön dick (die LS-Kabel)
[9:50] neues StudioEquipment setzt auf bessere Messwerte, was man hören kann man messen, niedrigere Verzerrungen, niedrigerer (??? hat er für meine Ohren jedenfalls gesagt) Störabstand
[11:00] weil man die Unterschiede nicht messen kann, können sie auch nicht hörbar sein
[12:50] wenn Kabel den Klang beeinflussten, wäre das ein seltsamer Einfluss auf das Signal
[25:16] Es gibt keine physikalische Erklärung, wie das den Klang besser machen würde
[25:40] Audioquest DBS, steht wohl für ein dynamisches Etwas - ich verstehe was von BS (BullShit)
[26:20]
Honestly I don't have a clue (übersetzt: ich habe keine Ahnung)
Ich habe 12 Minuten übersprungen, wer weiß, was ich dort noch gefunden hätte ...
Der Titel "Hi-Fi Snake Oil" lässt schon ahnen, in welche Richtung das Gespräch gehen wird, dass hier mal wieder mit Oberstufe-Schulbuch-Wissen ein Beweis geführt werden soll, vom Pragmatiker, der weiß, wie er eine ordentliche Aufnahme zustande bekommt, der aber nicht weiß, wie empfindlich sein Hörer auf subtile Veränderungen nach Kabeltausch beim Klang reagiert, sobald er es sich in seinem Sessel gemütlich gemacht hat.
Ich finde solche Beiträge eigentlich Zeitverschwendung, Kasperltheater ohne Bild, da fehlt mir noch das Krokodil und der Polizist. Ich suche mir lieber Leute, die Erklärungen liefern, warum der Klang sich ändert, und verzichte auf die, die sinngemäß sagen, dass da ihnen eine für ihr Hirn verständliche Erklärung nicht vorliegt und ihre Messgeräte keinen Unterschied messen können, auch keiner da sei. Geistig ist der Podcast nicht auf der Höhe der Zeit, was Erkenntnisse betrifft. State of the Art sieht für mich anders aus.
Das dumme Gesülze (Hallo, DBS heißt Dielectric Bias System und nicht Dynamic Bull Shit, und mit Erstgenanntem habe ich in den frühen 1990ern experimentiert, Erfahrungen gesammelt, war aber nicht der erste, wie Johannets Veröffentlichungen bereits 5 Jahre früher zeigten, Audioquest kam 10 Jahre später, 5 Jahre nach meinen Mitteilungen per Mail an Bill Low - Gründer Audioquest) zeigt dem erfahrenen Experimentator, dass den Interviewpartnern offenbar so manches fehlt, aber Einbildung ist ja auch eine Form der Bildung. Andy: Honestly I don't have a clue. Das könnte doch alles Gesagte angemessen infragestellen.
Und genau darum geht es: Jeder sollte für sich selbst anhand seiner eigenen (oder des Lebensabschnittsgefährten) Wahrnehmbarkeitsschwellen feststellen, ob Veränderungen an der Anlage (Komponententausch) für ihn klang- oder hörrelevante Unterschiede bringen.
Es sollte jedem klar sein, das Menschen schon lange hören konnten, weit bevor Messgeräte diesbezüglich entwickelt wurden. Die Frage, ob zuerst die Henne oder das Ei zuerst da war, ist in vorgenanntem Aspekt sicherlich widerspruchsfrei geklärt: Messgeräte werden erst nach zuerst wahrgenommenen, dann physikalischen Vorstellungen entwickelt.
Ob es gelingt, eine Skalierung zu hörrelevanten Aspekten zu gestalten, ist eine Frage von vielen Zwischenschritten der Annäherung. Es ist wohl offenbar wenigen heutigen Praktikern geläufig, welchen Schwierigkeiten die Entwickler der 1940-1960 Jahre gegenüberstanden, bis brauchbare Zeigerausschläge zu den Hörerlebnissen passten.
Im Kasperltheater hätte der Polizist nun seinen Schlagstock (war es eine Latte?), um auf den Bösewicht einzuprügeln. TriTraTrulllala!
Hans-Martin
P.S.
Es ist möglich, die vielen verkehrten Ergüsse der Tonmeister durch Invertieren zu korrigieren. Ich nenne da aus meiner Sammlung gewonnene Zahlen von 90% bei Klassik, 40% bei Pop und Jazz. Erschreckend, und zugleich ein ernsthafter Zweifel an der Kompetenz der Masteringingenieure. Die scheinen auf den Ohren zu sitzen oder krude Vorstellungen von dem zu haben, was richtig ist.
Der Grundtonbereich der Instrumente und Stimmen wird durch Laufzeit-/Phasenunterschiede geortet, während das Obertonspektrum durch Pegelunterschiede die gewünschte Abbildungspräzision gewinnt. Dumm nur, dass Solistenmikrofone oder PickUps keine lokalisationsrelevanten Daten liefern, ein PanoramaPotentiometer soll es richten (vergeblich!). FLOW korrigiert das Unvermögen der Masteringingenieure, wobei anzumerken ist, dass David Griesinger (Lexicon) 1987 dazu seinen Vortrag bei der AES gehalten hat. Das Wissen um die Zusammenhänge ist in diesen Kreisen also schon über 30 Jahre alt, aber Klaus Wendt hat mit seiner Dissertation 1962 schon die Weichen gestellt.
Wenn man nun bedenkt, dass seit Einführung der Stereolangspielplatte 60 Jahre vergangen sind, muss man sich fragen, warum die Tontechnik noch immer so weit hinter dem Aspekt der Authenzität hinterherhinkt. 2 Menschengenerationen haben es nicht erreicht, stattdessen vergurkt man mittels Dynamikkompression die Reste von Authentizität, macht alles zur perfekten Wurst ( so sieht die Hüllkurve aus).
Mir wurscht, ich schalte ab (wegen Unerträglichkeit, wegen Mangel an Raumtiefe).