Konkrete Erfahrungen mit Gerätebasen

Funky
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Registriert: 30.01.2012, 19:26

Feste Ankopplung versus Federung

Beitrag von Funky »

Guten Abend zusammen,

das Thema optimale Gerätebasen ist alles andere als leicht zu greifen. Auch die hier viel beschworenden Federn mit Sylomer sind nicht immer zielführend. Interessanterweise können Geräte auf Racks, die nachweislich im Bereich von 5 - 200 Hz wenig Resonanzen aufweisen, bzw. entsprechend Geräteschwingungen absorbieren, zahm klingen (Bassocontinuo hat hierzu mit der Mailänder Uni entsprechende Messungen vorgenommen - das ist nun auch als News in der hifistatment nachzulesen - wobei die Firma ihre Racks schon länger über diese Messung bewirbt) Anhören konnte ich mir ein solches Rack und auch hier gab es Geräte - Phono Pres - die stark davon profitierten, wiederum Plattenspieler mit Subchasssis weit weniger. Auf einem leichten Ikea Tisch klang es anspringender. Es wird sicher auch so sein, dass Geräteentwickler bestimmte Stellflächten nutzen und der Klang dann auf anderen Stellflächen diesem nicht mehr entspricht (wenn man nur immer wüsste, worauf die Entwickler ihre Pretiosen stellen)

Dazu sind auch die Geräte sehr unterschiedlich in ihren Anforderungen. Plattenspieler, Tonbandmaschinen, NAS mit rotierenden Platten erzeugen andere Schwingsmuster mit anderen Amplituden als Netzteile, dort wiederum Linear Netzteile wieder andere als Schaltnetzteile, und Röhrenverstärker reagieren wiederum stärker auf äussere Anregung. Was aber nicht heisst, dass die äusseren Anregungen das größere Problem darstellen. Meine hybride Röhre mag auch lieber eine definierte harte (aber nicht zu harte) Ankopplung, denn Federn oder gar Gummifüsse.

Selbst meine Timetable sind zwar für einen LP12 ideal, sofern man die Trampolinbodenplatte nicht nutzt, aber ich durfte lernen, dass es für andere Gerätegattungen auch hier Möglichkeiten gibt, noch weiter zu kommen (wobei die TTs weiterhin als primäre Grundlage dienen). Dazu muss ich anführen - es ist mühsam - es geht wirklich nur über Trial and Error.

Federn mit Sylomer unter meiner Phono - ein diffuses, wenig spannungsgeladener Vortrag, Stillpoints wiederum - hart angekoppelt (diese dann auf den TTs) mehr Klarheit, auch mehr auf den Punkt, aber es ergibt ein sehr harsches Klangbild - vor allem das separate Netzteil reagiert sehr stark. Die Tonalität kippt dann ins sehr helle, nervige. Also nichts, was man länger hören mag.

Der Linn KDSM wiederum mag japanische Holzklötzchen, die konkret an den äusseren Gehäusekanten für Unterstützung sorgen. Wie auch meine Netzleiste die japanischen Holzklötchen mit mehr Offenheit und mehr Dynamik goutiert.

Für mein Melco NAS und für die Phono entpuppen sich dagegen fis Audio Discs als sehr gute Lösung (ich sage extra nicht optimal, da ich nicht weiss, wo dieses liegt) - die Spacer oder Discs genannten "Ankopplungselemente" nutzen eine Kugel als Träger, die entweder direkt an das Gerät koppelt oder über einen Spacer zum Gerät kontakt aufnimmt. Bei mir stellen die Kugeln den direkten Ankopplungspunkt dar. Die Discs selbst liegen auf meinen TTs. Für die TTs gilt, es klingt sauberer und rythmisch genauer, wenn die Disc Fläche möglichst klein ist.

Das Material der Kugeln wiederum nimmt grossen Einfluss auf die Tonalität - Edelstahl Metall Kuglen, die neben Glas und Rosenquarz beiliegen klingt bei mir auch so , bei mir geht das in die Richtung der Stillpoints, Glas ist für das NAS ideal. Harte Buchekugeln wiederum ideal für meine Phono.

Da ist also viel individuelles Tuning notwendig. Wenn man sich aber einige Tage / Abende Zeit nimmt, kann dies zu überraschend großen Klanglichen Fortschritten führen, die für das eingesetzte Budget geradezu erstaunlich günstig erscheinen. Insofern ist etwas Zeit und angeborender Spieltrieb mit Geduld gepaart um bspw. die richtige Plazierung herauszufinden - hilfreich.

Tipp: 3 koppelnde Elemente sind meist besser als 4, die Kugeln jeweils möglichst weit aussen plazieren - hilft der Dynamik auf die Sprünge.

Soweit erst mal die Erfahrungen der letzten Jahre, in den ich immer wieder mal Versuche anstellte. Meist mit wenig überzeugenden Ergebnissen - bis eben vor kurzem - mit den fis Discs - die sind wirklich einen Versuch wert.

Möge es Anregen für eigene Versuche, wenn Federn/Sylomer, Gummifüße oder Spikes bisher nicht dem entsprochen haben, was man sich vorstellte.

funky
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