Acousence afi(s) und afi(s) USB

nikander
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Beitrag von nikander »

und noch eine Frage:
ist die Gerätschaft denn auch DSD-kompatibel?

lG,

Nikander
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Ralf Koschnicke
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Beitrag von Ralf Koschnicke »

Hallo Christian,
die Fertigung ist im Gange und die Planung sieht derzeit vor, dass erste Einheiten in der letzten Novemberwoche verfügbar sein werden. Oben hatte ich diverse Preise angegeben, leider hatte ich neulich gerade beim AFI+USB die Mehrwertsteuer nicht berücksichtigt. Endpreis für Privatkunden ist somit eigentlich 1166,- EUR. Da die 980,- EUR nun allerdings so kommuniziert sind, werden wir dies als Einführungspreis anbieten. Allerdings soll der niedrigere Preis nicht an eine Vorabbestellung und irgendeine Frist gebunden sein. Unsere Produkte sollen den potentiellen Käufer durch ihre Leistung überzeugen. Deshalb soll jeder – wie schon seit Jahren beim GISO praktiziert – die Möglichkeit zum Testen vor dem Kauf haben. Also die 980,- EUR sind gültig bis Widerruf, mindestens aber: wer bis Monatsende sein Interesse an einem Test bekundet, der bekommt den AFI+USB im Falle des Kaufs zu diesem Preis. (Wenn Interesse, dann bitte besser an koschnicke@acousence.de und nicht PM)

Gleichzeitig darf ich aber bereits eine ergänzende Neuerung mit ankündigen, die das ganze Konzept nochmal deutlich aufwertet: Externe passive Adapter von RJ45-Ethercon auf BNC oder XLR.

Immer dann, wenn nochmal eine Leitungsstrecke Einfluss auf die Taktqualität hat, ist diese meiner Einschätzung und Erfahrung nach viel entscheidender als die letzte Pikosekunde Jitter auf dem Datenblatt eines Taktgebers. Gerade gestern habe ich zu diesem Thema auch ein sehr interessantes Paper entdeckt. Viele eigene Überlegungen und Ergebnisse hinsichtlich des Einflusses der Leitungsübertragung sehe ich da bestätigt: http://www.audiophilleo.com/docs/Dunn-AP-tn23.pdf

Wir bieten ja beim AFIS bereits seit der ersten Stunde als eine Anschlussoption AES/EBU 110Ohm auf RJ45 an. Meines Wissens gibt es leider nur die beiden großen Digitalmischpulthersteller für den Broadcastbereich – Lawo und Stagetec – die RJ45 für AES3 tatsächlich in Produkten einsetzen. Dabei ist XLR für digitale Audiosignale, gerade wenn taktkritisch, sehr kritisch zu bewerten. RJ45 und entsprechende Kabel aus der Netzwerktechnik sind hinsichtlich der Übertragungseigenschaften hingegen perfekt für Digitalaudio.

Hohe Taktpräzision in einem rein digitalen Gerät ist ja erst einmal völlig ohne Wert. Erst das was im DAC tatsächlich ankommt, wird wirksam. Julien Dunn nimmt diese Differenzierung im o.g. Paper sehr schön vor. Jitter wirkt sich auf die Audioqualität nur in Form von „Sampling Jitter“ in einem ADC, einem DAC oder einem ASRC aus. Also wenn der maßgebliche Taktgeber im ADC, DAC oder ASRC sitzt, profitiert die Audioqualität unbestritten direkt von hoher Genauigkeit des Taktgebers. Sobald der Takt erst über eine Leitung wirksam wird, also z.B. von USB-Interface an DAC, überlagern sich Leitungseffekte, mindestens aber entscheidet erst das Gesamtsystem aus Quelle, Leitung und Empfänger über die im DAC tatsächlich wirksam werdende Präzision.

Für eine einfache und dennoch überzeugende Umsetzung per RJ45 gab es allerdings bis vor kurzem Defizite hinsichtlich Praktikabilität. Mir ist ja selbst kein einziger DAC mit einer RJ45-Buchse für ein AES3 kompatibles Audiosignal bekannt. Folglich zwar eine gut begründete Idee, aber dennoch zugegeben eher Insellösung von ACOUSENCE...
Jetzt kamen mir kürzlich ein paar neu erhältliche Bauteile zu Hilfe: Es sind damit endlich kleine, handliche Adapter von RJ45 auf die gebräuchlichen Formate machbar:

Bild

Ich bin derzeit noch mitten im Evaluierungsprozess. Die Vorteile sind aber bereits so klar erkennbar – auch messbar – dass ich in Zukunft wohl ganz klar die Ausstattung mit RJ45-Buchse plus die entsprechenden Umsetzern auf das geforderte Zielformat empfehlen werde. RJ45 auf AES/EBU-XLR kann man auch rein mit Kabel und zwei verschiedenen Steckern realisieren. Insbesondere bei unsymmetrischen Anschlüssen, Cinch und BNC, spielt die Idee ihre Stärke hingegen voll aus.

Als Audioprofi hat man ja generell eine gewisse Antipathie gegenüber unsymmetrischen Verbindungen, wenn auch im Consumer-Sektor ungebrochen Standard, egal ob analog oder digital. Schaut man aber drauf, was seitens HF auf der Leitung passiert – sowohl was Störkomponenten betrifft als auch bzgl. Nutzsignal (geht ja bis über 400MHz) – so verhält sich die symmetrische Leitung, mit Impedanzanpassung und Desymmetrierung erst am anderen Ende am unsymmetrischen Gerät, wirklich sehr deutlich besser. Das ist zwar im Prinzip erwartbar, aber wie deutlich der Qualitätsgewinn je nach Variante ausfällt, hat mich selbst überrascht, nachdem die ersten Prototypen aufgebaut waren.

Es wird neben der reinen Adaptierung des Steckers eine Impedanz- und Pegelanpassung gemacht. Für Eingänge sind daher andere Adapter nötig als für Ausgänge. Auch erprobe ich derzeit Lösungen mit Übertrager und ohne Übertrager. Das sieht zurzeit nach einer typischen „kommt drauf an“ Sache aus. Da die Ausgänge im AFI(S) mit bestmöglichen Übertragern galvanisch entkoppelt sind, wird es durch zusätzliche nicht unbedingt besser. Das hängt aber auch davon ab, ob das Fremdgerät Übertrager hat oder nicht. Bei AES/EBU ist es eher Standard, bei SPDIF eher nicht. Es gibt aber alles, auch AES/EBU ohne und SPDIF mit. Die Leitungslänge spielt auch eine Rolle. Bei sehr langen Leitungen ist ein Gegenstück mit Übertrager sehr wahrscheinlich stets erste Wahl. Bei kurzen Leitungen verhalten sich die Varianten ohne Übertrager ideal.
Da es sich hier, im Gegensatz zu den Aktivkabeln, um kein völlig geschlossenes System handelt, können die Adapter mit beliebigen Kabeln verwendet werden, Netzwerkkabel oder dank eines neuen CAT6A-Steckers von Neutrik, der große Kabelquerschnitte zulässt, können nun endlich auch übliche AES/EBU-Kabel mit entsprechenden RJ45-Ethercons ausgestattet werden. Auf der BNC-Seite könnte man auch Kabel eigener Präferenz verwenden. Ist man sich der Hebelwirkung des Adapters bewusst und entlastet die Buchse gegebenenfalls durch zusätzliche Maßnahmen, empfehle ich jedoch sehr die auf dem Foto abgebildeten Steckadapter. Wenn Kabel, BNC-BNC oder BNC-Cinch, dann möglichst kurz, 10/15cm. Denn kurze effektive Leitungslängen vermeiden Reflexionen durch Impedanzfehlanpassungen, wie sie bei einem Cinch- und XLR-Stecker eigentlich unumgänglich sind. Das ist übrigens noch ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser Lösung.

Zur DSD-Frage: Ich persönlich halte DSD für die blödsinnigste Erfindung aller Zeiten im Bereich Audio. Mehr dazu hier auf Seite 2: http://www.artistic-fidelity.de/Docs/Ab ... wenden.pdf
Bestenfalls war sie in den 90er Jahren sinnvoll. Der Stand der Technik ist nur heute Lichtjahre weiter als 1Bit/2,822MHz…
Nachdem sich die SACD ja mehr oder weniger erledigt hatte, haben zurzeit natürlich interessierte Kreise das Thema wieder enorm nach oben gebracht. Dass es da aus Herstellersicht ein gewisses Risiko ist, solch einen Trend zu ignorieren, ist mir klar. Nur sage ich mir, man muss nicht jeden Unsinn mitmachen, nur weil es gerade ein paar Dollar mehr verspricht. Da halte ich mich lieber an das technisch Begründbare. Aber bevor ich bei den neuen Produkten, hauptsächlich auch beim ADC, die Sache definitiv für beendet erklärt habe, ließ ich zur Absicherung der gewachsenen Meinung extra nochmal einen zeitgemäßen $12000 DSD-DAC eines renommierten nordamerikanischen Herstellers kommen, der DSD nativ per USB abspielen konnte. Beim ADC hatte ich anfangs DSD mit auf dem Board drauf. Aber es gab halt ein paar Dinge, die ich hätte besser machen können, wenn ich auf diese Option verzichten würde.
Also selbst mit diesem High-End-DAC war es sehr klar sogar so, dass ein in JRiver (incl. Dithering!) auf 176k4Hz PCM gewandeltes DSD-Signal deutlich besser klang als direkt DSD. Dabei ist vermutlich JRiver noch nicht einmal die beste Lösung für eine solche Konvertierung. Musik die ich in DSD und PCM hatte war sowieso in PCM besser.
Nach dem Test war ich sicher, DSD fliegt raus. Ich glaube ja immer noch dran, dass sich langfristig die Vernunft durchsetzt und in ein paar Jahren redet keiner mehr über DSD. Die Hype ist ja auch schon stark abgeebbt. Hauptsächlich in USA wollen damit ein paar Firmen noch offensiv Geld verdienen. Aber das ist jetzt ehrlich gesagt die erste Frage überhaupt in diese Richtung und allein das spricht m.E. für sich selbst. Der ADC reist jetzt seit einigen Monaten durch diverse Studios. Auch da hat kein einziger DSD vermisst...
Da ja kein SACD-Player einen Digitalausgang hat, ist beim DSD-Files-Abspielen immer ein Rechner im Spiel. Das ist dann auch die perfekte Instanz für die Konvertierung in PCM. Also existierendes Material in DSD kann man m.E. getrost auf diesem Wege anhören. In den AFIS eine Konvertierung zu integrieren, hielte ich für ziemlich unsinnig. Das kann man mit der aus Audiosicht schier unendlichen Rechenleistung heutiger Computer viel besser realisieren als in einer DSP oder einem FPGA.

Viele Grüße
Ralf
tovow
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Beitrag von tovow »

Hallo Ralf,

nochmal zum Verständnis, (habe manchmal eine längere Leitung) ist der AFI ohne USB als reiner Audioformatkonverter/ Umschalter zu betrachten?

Und wird der AFI-USB für Linux UAC2 compliant sein?

Was mich auch etwas verwirrt ist diese Aussage
Ralf Koschnicke hat geschrieben:Wenn Kabel, BNC-BNC oder BNC-Cinch, dann möglichst kurz, 10/15cm. Denn kurze effektive Leitungslängen vermeiden Reflexionen durch Impedanzfehlanpassungen, wie sie bei einem Cinch- und XLR-Stecker eigentlich unumgänglich sind. Das ist übrigens noch ein weiterer positiver Nebeneffekt dieser Lösung.
Ich war der Meinung, wenn ich es richtig aus dem "Welches Koaxkabel für S/PDIF?" Thread gelesen habe:

http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... &start=165

dass lange Kabel besser wären.

reflektierende Grüße

Theo
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Ralf Koschnicke
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Beitrag von Ralf Koschnicke »

Hallo Theo,

kein Problem, erkläre ich gerne nochmal. Also der Afis, wie er bereits eine ganze Weile erhältlich ist, ist zunächst einmal eine Abhörmatrix mit Signalaufbereitung/Reclocking für vier Quellen, mit wählbaren Anschlussformaten (http://www.artistic-fidelity.de/index.php/de/afis). Neu und ab Ende des Monats verfügbar ist nun ein USB-Modul in Kombination mit einer kleinen externen Einheit, die den Afis um eine USB-Interface Funktion erweitert. Ein konventionelles Eingangsmodul wird dann durch das USB-Modul ersetzt. Die Umschaltung bleibt erhalten.

Das "S" steht für Switch oder auf Deutsch Schalter. Afis ohne "Schalter" ergibt Afi :wink: Gleiche Technik, gleiche Module wie im Afis, nur eben ein Eigangs- und ein Ausgangsmodul und maximal eine PLL-Stufe (beim Afis sind es zwei). Es ist damit ein Signalfilter realisierbar (auch ohne PLL); was mit den neuen Adaptern nochmal mehr Sinn macht. Wenn man nun allerdings den einen Modulplatz mit dem USB-Modul bestückt, dann hat man im Prinzip ein USB-Interface mit Digitalausgang (PLL-Stufe entfällt dann standardmäßig). Das nennen wir Afi+USB. Afi ohne USB kann man also auch als Formatkonverter einsetzen. Wenn Umschaltung gefordert ist, dann ist aber der Afis das richtige Gerät.

Bzgl. Linux: In der externen Einheit sitzt ein eigenes Mainboard mit USB-Zusatzplatine von einem Zulieferer drauf. Laut dessen Angaben geht Linux treiberlos, wenn UAC2 kompatibler Kernel. Das haben wir allerdings mangels Linux-PC bisher nicht getestet. Da sich das Interface aber generell seitens Rechneranbindung ausgesprochen solide verhält und auch am Mac wie auch an einem Android-Handy funktioniert (allerdings ist die Auswahl des OTG-Kabels trickreich), habe ich eigentlich keinen Zweifel, dass das geht. Ich persönlich habe halt keinen sonderlich großen Antrieb Richtung Linux. Denn im Vergleich zu den Softwareplayern unter Windows oder am Mac hätte man sicher Einschränkungen im Komfort. Die klanglichen Argumente für Linux - schlankes System und gezielte Optimierung für Audio - werden ja durch das spezielle Konzept eigentlich hinfällig...

Zur Kabellänge: Ich möchte jetzt nicht den ganzen anderen Thread nachvollziehen. Das finde ich allerdings eine interessante These, ist mir neu. Die Idee ist wohl, wenn Kabel lang genug, überlagert sich die reflektierte Signalflanke so spät, dass sie keine Signalflanke des eigentlichen Signals trifft. Was ist aber bei Mehrfach-Reflektion und dann haben wir ein kontinuierliches Signal mit ständigen Flanken zu unterschiedlichsten Zeitpunkten. Also da sicher zu sein, dass da nie eine Reflexion mit einer Signalflanke zusammentrifft... erhöht es nicht den Störpegel insgesamt... Außerdem, gerade SPDIF ist nur für bis zu 10m spezifiziert und das hat seinen Grund.

Also eines ist sicher: Wenn das Kabel im Vergleich zur Wellenlänge kurz ist, gibt es keine Wellenausbreitung und damit keine Reflexionen. Kurz heißt bei unseren Signalen aber wirklich sehr kurz, sodass dies eigentlich zwischen zwei Geräten nie praktikabel ist. 50cm sind garantiert zu viel. Die flexiblen Anschlusskabel, die ich mir als Alternative zu den starren Steckeradaptern gemacht habe, sind gerade so lange wie es für die Steckerkonfektionierung nötig war.

Viele Grüße
Ralf
tovow
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Beitrag von tovow »

Hallo Ralf,

vielen Dank für deine ausführliche und Informative Erklärung. 8)

Ich denke die Info ist auch für andere Nützlich. :wink:

Beste Grüße

Theo
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

wird afis usb auch asio unterstützen?

viele grüsse

christian
Fbee
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Beitrag von Fbee »

Ralf Koschnicke hat geschrieben: Für eine einfache und dennoch überzeugende Umsetzung per RJ45 gab es allerdings bis vor kurzem Defizite hinsichtlich Praktikabilität. Mir ist ja selbst kein einziger DAC mit einer RJ45-Buchse für ein AES3 kompatibles Audiosignal bekannt.
Hallo Ralf,

das Hypex DLCP samt Input Board (in der PowerBox 4400pro) akzeptiert neben AES/EBU,SPDIF coax, opt. usw. auch CAT5/RJ45 Interconnects fürs hintereinanderreihen von mehreren Modulen.

Im aktuellen Linkwitz LX521.4 Setup -mit zwei CAT5 verbundenen PowerBoxes 4400pro- versorgt der G-Linn via BNC-to-AES Kabel die erste PowerBox (linker Lautsprecher), dann geht das Digitalsignal weiter via CAT5/RJ45 zur zweiten PowerBox (rechter Lautsprecher).

Spricht etwas dagegen schon die Schnittstelle zur ersten PowerBox mit CAT5 Kabel als BNC-to-RJ45 zu realisieren? Der afis kommt mit RJ45/AES Ausgang?

Gruss
Frank
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Trinnov
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Beitrag von Trinnov »

chriss0212 hat geschrieben:wird afis usb auch asio unterstützen?
Ich habe mit dem Afi USB sogar hauptsächlich per ASIO Musik gehört, weil mir das sehr gut gefallen hat.
KS geht natürlich auch.

Gruß,
Horst
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

hallo horst,

danke für die info ;)

grüsse

christian
nikander
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Beitrag von nikander »

@ Ralf Koschnike

vielen Dank für die ausführlichen Infos (bin erst heute wieder "online").
Ich muss nochmals nachharken:
Beinhaltet der "AFI-USB" auch die vorgeschaltete "optische Isolations-Maßnahme " oder erfordert dies einen gesonderten Auftrag/Preisaufschlag?

und: Du hast mich etwas verwirrt bezüglich der neuen Anschluss-Adapter:
heißt das:

- der AFI-USB hat einen RJ45-Ausgang
- an diesen kommt der Adapter (RJ45 auf AES/EBU oder SPDIF)
- davon per AES/EBU-Kabel/SPDIF zum DAC
- das klingt dann u.U. besser als direkt per AES/EBU vom AFI-USB in den DAC??

schöne Grüße und nochmals Dank für die netten Informationen,

Christian


P.S.: ich brauche nicht wirklich DSD und kenne Deine Statements dazu aus anderen Quellen.
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Ralf Koschnicke
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Beitrag von Ralf Koschnicke »

Fbee hat geschrieben:
Spricht etwas dagegen schon die Schnittstelle zur ersten PowerBox mit CAT5 Kabel als BNC-to-RJ45 zu realisieren? Der afis kommt mit RJ45/AES Ausgang?
Hallo Frank,
also statt BNC-RJ45-Adapter, wie Du es derzeit hast, dann direkt CAT5. Das wäre optimal. Man müsste sich nur die Steckerbelegung anschauen. Denn prinzipiell hat man ja vier Paare in einem CAT.Kabel. Ich verwende das Paar in der Mitte des Steckers, also Pin 4/5. Das wird auch üblicherweise als Paar 1 bezeichnet und somit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Linkwitz das ähnlich macht. Weißt Du aber vermutlich sicher, weil Du ja bereits einen Adapter benutzt.


Hallo Christian,
nikander hat geschrieben:@ Ralf Koschnike
Beinhaltet der "AFI-USB" auch die vorgeschaltete "optische Isolations-Maßnahme " oder erfordert dies einen gesonderten Auftrag/Preisaufschlag?
Nein, USB-Modul für den Afis bzw. Afi beeinhaltet immer auch die externe Einheit. Eines von beiden alleine ist vollkommen nutzlos.
und: Du hast mich etwas verwirrt bezüglich der neuen Anschluss-Adapter:
heißt das:
- der AFI-USB hat einen RJ45-Ausgang
- an diesen kommt der Adapter (RJ45 auf AES/EBU oder SPDIF)
- davon per AES/EBU-Kabel/SPDIF zum DAC
- das klingt dann u.U. besser als direkt per AES/EBU vom AFI-USB in den DAC??
Entschuldige, ja, die vielen Optionen machen die Sache zunächst etwas unübersichtlich. Müssen wir vielleicht am besten mal eine Grafik anfertigen. Ich probiere es nochmal in Textform:
1. Der Afis bietet so wie er derzeit erhältlich ist bereits die Möglichkeit, diverse Ein- und Ausgangsmodule zu bestücken. Das sind BNC, XLR, RJ45 und eingangsseitig auch Toslink. Demnächst neu ist dann USB.

2. Der Afi bietet prinzipiell die gleichen Module, d.h. es können wahlweise alle o.g. Formate intern realisiert werden.

3. Neu wird dann mit Hilfe der kleinen Adapterkästchen sein, die Möglichkeit, grundsätzlich RJ45 in Afis bzw. Afi einzubauen und einfach durch wahl des Adapterkästchen das Endformat zu bestimmen. Der Adapter wäre dann vorzugsweise - bei BNC und Cinch per kurze Kupplungen - direkt aufs Endgerät zu stecken, weil wahrscheinlich meist besser als Kabel.

Was dann wieviel besser klingt, wird vom DAC abhängen. Der direkteste Weg wäre ein Kabel mit RJ45-Ethercon auf der einen Seite und XLR auf der anderen (auf unserem RJ45 ist elektrisch im Prinzip ein ganz normales AES/EBU drauf, kein Netzwerk, I2S o.ä).
Gerade aber bei AES/EBU werden gerne aus meiner Sicht zweifelhafte Übertrager eingebaut, vermutlich weil richtig gute auch relativ teuer sind. Auch wird die Relevanz dieses Themas glaube ich oft nicht wirklich erkannt. Bei SPDIF findet man dagegen selten Übertrager und kein Übertrager ist dann in unserem Falle besser als ein schlechter. Denn den schlechten müsste man im Gerät auslöten, wollte man Verbesserung schaffen. Wenn keiner da, kann man einen Adapter mit Übertrager nehmen. In einem solchen Fall kann dann das Umsetzen von AES auf SPDIF besser sein als der direkte, gerade Weg.
Bis die neuen Produkte lieferbar sind, werde ich auch genauere Empfehlungen geben können, was wann die beste Wahl sein wird. Da bin ich derzeit umfassend am Forschen. Letztlich sind aber auch unterschiedliche Varianten sehr leicht zu testen. Unter Umständen ist es auch etwas Geschmackssache. Nicht immer ist das technisch Beste auch das Gefälligste :wink:

Viele Grüße
Ralf
nikander
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Beitrag von nikander »

Hallo Ralf,

besten Dank für die ausführlichen Informationen

"...Der direkteste Weg wäre ein Kabel mit RJ45-Ethercon auf der einen Seite und XLR auf der anderen (auf unserem RJ45 ist elektrisch im Prinzip ein ganz normales AES/EBU drauf, kein Netzwerk, I2S o.ä)..."

würdest Du Dich denn in der Lage sehen, solch ein Kabel zu erstellen und zu verkaufen, denn das wäre vielleicht die einfachste Lösung (ich hätte mutmaßlich Probleme, hinter den DA-Wandler noch Dein Kästchen samt kurzer Steckverbindung anzuflanschen)?

Schöne Grüße,

Christian
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Fbee
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Beitrag von Fbee »

Hallo Ralf
Ich verwende das Paar in der Mitte des Steckers, also Pin 4/5. Das wird auch üblicherweise als Paar 1 bezeichnet und somit ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Linkwitz das ähnlich macht. Weißt Du aber vermutlich sicher, weil Du ja bereits einen Adapter benutzt.
Das Hypex DSP der PowerBox nimmt Paar 2 , also Pin 1/2 für das digitale Musiksignal. GND auf Pin 8 (andere Adernpaare synchronisieren Lautstärke, Quellenauswahl usw zwischen verbundenen DSPs).

Die AFIS -> PowerBox Verbindung funktioniert dann wohl über ein CAT 5 oder CAT 6 Kabel mit einseitig geänderter Belegung des RJ45 Steckers.

Sind die die Adernpaare 2, 3 und 4 bei der AFIS RJ45 Buchse unbelegt/offen?

Gruss
Frank
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Ralf Koschnicke
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Beitrag von Ralf Koschnicke »

@Christian: Ein solches Kabel sollte machbar sein. Bis Ende der Woche werde ich denke ich genauer berichten können, wie diese neuen Zusatzoptionen per Adapterkästchen in die Serie einfließen werden.
Bei unsymmetrischen Verbindungen habe ich bisher bereits sehr eindeutige Ergebnisse pro Adapterkästchen und das wird nochmal eine echte Bereicherung für Afis & Co. Eine meiner Kernthesen hinter den Entwicklungen – die zentrale Bedeutung der Kabelstrecke, wenn diese Takt überträgt – sehe ich bei den derzeitigen Experimenten durchaus eindrucksvoll bestätigt. Für AES/EBU wird es denke ich aber eher auf Kabel mit RJ45 und XLR rauslaufen, d.h. das von Dir angefragte Kabel sollte in irgendeiner Form Serie werden. Vielleicht springen ja auch irgendwann mal andere Hersteller auf den Zug auf. Die Zeit ist ohnehin längst reif, diesen alten XLRs für Digitalaudio mal einen neuen Standard folgen zu lassen…

@Frank: Wenn Du schon einen RJ45 am Hypex hast, finde ich ja eine direkte Verbindung hierüber sehr sympathisch. Zu lösen wäre das dann über ein entsprechendes Kabel, das Pin 4/5 auf Pin 1/2 führt. Das siehst Du m.E. exakt richtig.

Bei dieser Gelegenheit: Mich hat gerade nochmal ein Anwender auf etwas aufmerksam gemacht, dass ich wohl noch gar nicht besonders herausgestellt habe, aber dennoch kein unwichtiges Feature ist: Die Hauptmotivation für das zweiteilige Konzept aus externer USB-Einheit und davon nicht nur elektrisch, sondern auch räumlich getrennter Audio-Einheit, war die frühe Erkenntnis, dass galvanische Digitalisolatoren wie sie die Industrie ja zahlreich anbietet, mich dem gewünschten Ziel der Unabhängigkeit vom Zuspieler nicht sehr viel näher bringen. Das wird damit zusammenhängen, das HF, ist sie erst mal in einem Gehäuse, schwer zuverlässig aus anderen Schaltungsteilen rauszuhalten ist. Das USB-Board in der externen Einheit ist sogar immer noch so aufgebaut, also dort ist sogar auch der USB-Teil per Isolatoren vom Audioteil entkoppelt. Die beiden Teile vollkommen getrennt mit Spannung versorgt, waren ein früheres Konzept, das klanglich eigentlich auch schon sehr überzeugen konnte. Aber es gab einfach noch zu offensichtlich Rückkopplungen vom Rechner, z.B. änderten unterschiedliche Puffergrößen den Klang noch. Es gibt außerdem viele solche Konzepte auf dem Markt und trotzdem überall die Berichte über alle möglichen Einflüsse seitens Rechner. Auch ist mein DAC ein tagtäglicher Beweis, dass galvanische Isolatoren im Gerät die Aufgabe nicht vollumfänglich lösen. Das jetzige Konzept ist zugegeben schon ziemlich aufwändig. Aber für mich war in der Summe aller Erfahrungen klar, dass die Unabhängigkeit vom Zuspieler, wenn irgendwie erreichbar, eigentlich nur so zu erreichen ist.

Die ganze Sache hat aber noch einen zweiten Nutzen im gleichen Themenkomplex „Einfluss von HF-Störungen“. Derzeit sind für die LWL-Verbindung zwei Längen spezifiziert, 1 Meter und 5 Meter. Nun ist 1 Meter zwar sicher in den meisten Fällen eine gute Größe. Auf der anderen Seite ist die Länge von 5 Metern bei LWL aber im Gegensatz zu USB vollkommen unbedenklich (theoretisch gehen bis 70m). Unterstellt man nun aber eben, dass die klanglichen Einflüsse von Rechnern sich auch über HF ergeben, sollte man noch Wirkmechanismen bedenken, die mit der direkten Verbindung per USB gar nichts zu tun haben: 1. Speist der Rechner unterschiedlich viel HF-Noise zurück ins Stromnetz, abhängig davon wieviel Aktivität er macht. Je nach Aufwand seitens Stromversorgung, Netzfilter etc., sollte man folglich unbedingt auch davon ausgehen, dass diese Störungen alle andere Elektronik beeinflussen können. 2. Habe ich gerade neulich im EMV-Labor gesehen, wie sich unterschiedliche USB-Kabel hinsichtlich Störabstrahlung verhalten. Laut Prüfingenieur ist das wegen der hohen Taktraten auf USB stets so – ganz schlimm wohl bei USB 3.0 – und es gibt deshalb auch regelmäßig Probleme bei der Einhaltung der Grenzwerte. Dann hängt es aber natürlich auch wieder von der Störfestigkeit aller anderen Komponenten in der Hifi-Anlage ab, inwieweit unterschiedlich strahlende USB-Kabel sich bemerkbar machen. O.g. Anwender bzw. Betatester hält es daher absolut richtig für ein großartiges Feature, den Rechner weit weg von der Anlage stellen zu können. Denn ob hinsichtlich leitungsgebundener Störungen über die Netzleitung, oder Strahlungsemission – zudem mit einem sehr kurzen USB-Kabel auch noch die Abstrahlungsstrecke sehr kurz gehalten werden kann – ist Entfernung ein probates Mittel zur Verringerung von Einflüssen der EDV-Welt auf die Hifi-Anlage.

Abschließend muss ich somit dann auch unbedingt mal darauf hinweisen, dass man auf den Fotos zu obigem Test, wo Unterschiede mit USB-Kabeln gehört wurden, einen Afis mit offenem Deckel vor der Anlage stehen sieht. Ich habe viel Zeit mit der Suche nach einem hinsichtlich EMV perfekten Gehäuse verbracht. Man sieht auf den Fotos am Afis-Gehäuse gezahnte Kanten. So sind rundum ausnahmslos alle Gehäusekanten beschaffen und so greifen alle Gehäuseteile elektrisch leitend und eng verzahnt ineinander. Das garantiert ein hohes Maß an Dichtheit bzgl. elektromagnetischer Strahlung. Diese Details sind mir insgesamt sehr wichtig. So wird das externe Alugehäuse beispielsweise für die Serie chemisch vernickelt, statt eloxiert, auch wenn das deutlich teurer ist. Der Unterschied besteht aber in vollflächig leitenden Verbindungen zwischen Deckplatten und Profil. Eloxierte Gehäuseteile wären nicht leitend und das würde wieder einen erheblichen Unterschied bzgl. EMV machen. Der Gehäusedeckel beim Afis ist somit selbstredend kein optionales Ausstattungsmerkmal. Ein Test mit offenem Deckel ist also klar kein bestimmungsgemäßer Gebrauch.

Jetzt hat man Strahlungsemission durch USB-Kabel und alles Mögliche sonst noch und spricht über winzige Unterschiede. Ich darf da denke ich schon darauf hinweisen, dass wir zuerst einmal Tests bei geschlossenem Gehäuse abwarten sollten, bevor von belastbaren Ergebnissen gesprochen werden kann.

Viele Grüße
Ralf
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analog+
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Digital goes analog (!?)

Beitrag von analog+ »

Das analoge Setup ist für mich immer der klangliche Maßstab geblieben, an dem sich das digitale messen muss. Schon einigermaßen originell, dass ein altes, sensibles und fehlerbehaftetes System mechanischer Abtastung der neuesten Technik die klangliche Richtung vorgeben kann ...

Ich hatte nun über fast drei Jahre hinweg das cPlay/cmp-Projekt betrieben, bis zum bitteren Ende, mit einem nur noch 18MB großen Windows, umfangreichen Eingriffen in Bios und Registry, Ram, SSD und Datenplatte passend, separater linearer Stromversorgung für die Schnittstellenkarte, getrennten externen Versorgungen für die Festplatten, etc. pp.

Das war erst mal O.K., weitere Versuche mit anderen Playern und Rechnerkonfigurationen habe ich dann eingestellt. Konfigurationen aus zwei PC und kaskadierten Reclockern unter Einsatz von spartanischen Playern und wieder heftig zu modifizierendem Windows aufzusetzen bedeutete einen Aufwand, der für mich nicht mehr zielführend war – schließlich wollte ich irgendwann mal aufhören zu basteln.

Denn vor längerer Zeit wurde hier im Forum ausgeführt, dass bei Einsatz des BigBen-Reclockers zwischen den Softwareplayern kein Unterschied mehr zu hören sei. Leider war das bei mir nicht so. Die Grundidee jedoch, unter Einsatz eines zwischengeschalteten Gerätes von den Malaisen des Zuspieleres unabhängig zu werden, faszinierte mich. Denn wir mußten – notgedrungen - immer am Zuspieler ansetzen, um dem möglichst viele seiner Fehler auszutreiben. Vollständig gelang das nicht, was auch der Einsatz einer Mutec in meinem Setup gezeigt hat.

Nun endlich geht es einfacher, der AFIS (was für ein Name ...) macht's möglich. Ich habe die aktuelle Version mit USB-Interface, den Adapterkästchen und dem beiliegendem Kabelsatz ausprobiert, mit überraschendem Ergebnis:

Das klingt wirklich „analog“, subtile Härtungen und Schärfungen gerade bei Aufnahmen „auf Kante“ sind verschwunden. Zum Beispiel Monteverdi, Theatro d Amore, „Zefiro Torna“ (Pluhar/L'Arpeggiata): Sopran und Countertenor sind auch im höchsten Forte-Diskant sauber und klar zu hören, sehr eindrucksvoll. Und immer stimmen „Fluß“ und „Timing“, schwer zu beschreiben was das sein soll, aber ich hoffe Ihr versteht was ich meine. Das erwähnen zu müssen verdanken wir der Digitaltechnik, erst die hat es geschafft, die Musik ins Herz zu treffen. Dann die Klangfarben: Auch die können digitale Systeme schnell demolieren – wenn es die Aufnahme nicht schon geschafft hat erledigt das dann oft das Setup. Der AFIS jedenfalls beförderte eindrucksvoll gute Vorstellungen, manche Digitalartefakte störten weniger als sonst, vielleicht, weil die Hardwarefehler nicht mehr durchschlagen?

Und das Beste ist, daß alle von mir angeschlossenen Zuspieler und Player (ohne DSP-Eingriffe wie Upsampling, Dithering oder Lautstärkeanpassung und -begrenzung betrieben) praktisch gleich klangen: Ob ein neues Notebook mit Win8-64 mit JRiver, ein älteres mit Win7-64, JRiver, Jplay-Mini und Cplay/cmp, der dezidierte I3-cmp-Rechner mit Mini-XP oder ein geliehener schicker kleiner Media-PC-Aluwürfel mit Win8-64 und JRiver - wobei bei den Notebooks audiophile PC-Todsünden begangen wurden: Nichts war abgeschaltet und sogar Virenscannner und Wlan waren aktiv, letzteres zur Fernbedienung von JRiver mit der netten Gizmo-App.

Und nun muß ich erläutern, was bei mir „praktisch gleich“ bedeutet. Es bedeutet, dass mögliche Klangunterschiede so gering sein müssen, dass ich auch am nächsten Tag oder übernächsten Tag immer noch nicht sicher bin, ob der Eindruck stimmt. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in diesem Fall egal ist, ob da noch ein Restunterschied besteht oder nicht, er kann das Ergebnis nicht mehr kompromittieren.

Die Stromversorgung des Aluwürfels war übrigens ein grenzwertiges externes Schaltnetzteil, was sich nicht bemerkbar machte(!), und es war auch egal, ob die Notebooks über Netz oder Akku betrieben wurden. Außerdem hatte ich zwischenzeitlich am Win7-64-Recher drei USB-Schittstellen aktiv, einen USB-Stick mit Musik, eine externe Festplatte mit Musik und eine Drahtlosmaus; auch sowas, so habe ich mal gelernt, soll man als Audiophiler tunlichst unterlassen ...

Als Konsequenz dieser Hörerfahrung könnte ich als Audiorechner jetzt einen hübschen Aluwürfel-PC verwenden, so konfiguriert, dass nach dem Booten sofort der Player startet, den Bildschirm braucht man dann nur noch zur Wartung o.ä. - Oder doch den Notebook einsetzen, Energieoptionen auf „Bildschirm nach 1 Minute aus“? Die Bedienung läuft über Smartphone oder Tablet. Schön ist übrigens, dass der Rechner nicht mehr bei der Anlage stehen muß, die LWL-Verbindungen zwischen AFIS und USB-Teil können locker 5m lang sein. Ich hatte den Notebook zuletzt seitlich auf einem der Plattencontainer stehen. Und wenn dann noch parallel zum Player das Booklet als pdf auf das Tablet zu holen wäre, könnte man das dann fast wieder so gut lesen wie früher ...

Wichtig ist noch, dass die Anlage einen separaten Stromkreis hat, SupraII- und HMS-Netzkabel und Netzfilter eingesetzt werden.

Und noch was: Die Plattenspieler (es gibt auch einen für Mono) werden nicht arbeitslos. Der Altbestand, die laue Qualität vieler digitaler „totgemasterter“ Reissues und meine Goldader um die Ecke (das Klassikschallplattencafe Horenstein) sind schuld. Denn trotz alledem wird aus einer CD kein High-End, der Vergleich mit der HiRes-Masterfile macht's deutlich. Und die Anzahl wirklich guter CDs ist begrenzt, ich habe das Gefühl, dass auf dem Markt mehr gute Schallplatten übriggeblieben sind als es gute digitale Aufnahmen gibt. So wird dem sehr leistungsfähigem digitalen Medium (zu) oft sein High-End-Potential weggemastert. - Um nicht missverstanden zu werden: Auch auf etliche neue Schallplatten-produktionen trifft das zu, egal, ob digital oder mit Röhrenequipment aufgenommen. Hier sucht man wohl dank Vinylhype mit wenig Aufwand das schnelle Geld ...


Audiophile Grüße
Roland

P.S.
Bei HiRes-Masterfiles zeigte der Vergleich zur Platte, dass die nicht „besser“ ist, sondern anders, u.a. wg. des Soundings durch den Tonabnehmer. Grundsätzlich kann digital mehr - das hätte ich vor Kurzem so noch nicht formuliert.
P.S.2
Einen sehr guten Job macht der AFIS übrigens auch zwischen DVB-Receiver und Dac, schon allein dafür lohnt sich der Einsatz des Gerätes mit mehreren Anschlussmöglichkeiten.
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