DAC - alt oder neu

dark cloud
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DAC - alt oder neu

Beitrag von dark cloud »

Hallo zusammen,

für mich stellt sich für die Anschaffung eines DAC die Frage, kaufe ich ein ehemaliges gebrauchtes Spitzenmodell (nicht aus der Steinzeit :wink: ) oder ein aktuelles neues Modell aus dem Mittelfeld bzw. das Einsteigermodell eines Herstellers.
Nur als Beispiel: dcs paganini (alt) vs. dcs rossini (neu) oder msb ... oder totaldac ... oder emm labs

Entscheidungskriterien wären aus meiner Sicht:
- Klangliche Unterschiede zwischen alt/neu
- Zukunftssicherheit bzw. Update-Fähigkeit der Produkte um zukünftige Formate händeln zu können
(Zwischenfrage: Machen zukünftige noch hochauflösendere Formate überhaupt noch Sinn ?)
- Der Wertverlust.
- andere Kriterien (neue Schnittstellen/Lebensdauer der Bauteile) ?

Kauft ihr neu oder gebraucht ?

Gruß - Lothar
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shakti
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Beitrag von shakti »

Habe diverse Erfahrungen mit dacs gemacht, eine pauschale Antwort kann man leider nicht geben.
Festzuhalten ist, die verwendeten da wandler chips eine unterschiedliche klangliche signatur haben, sich aber haeufig nicht dramatisch im klang unterscheiden, die peripherie des einbaus hat mitunter einen groesseren einfluss auf den klang , dh eingangsschaltkreis, clock und ausgangsstufe, nicht umsonst setzt gert genau an diesen stellen mit seinen mods an.
Ein alter dac mit solidem wandler mit sehr guter peripherie wird auch heutzutage weit vorne mitspielen.
Alte dacs reagieren deutlich empfindlicher auf die qualitaet des eingangssignals, da noch kein umfangreiches reclocking oder dejitter stattfindet. Hat man aber eibe erstklassige quelle, ist dues kein nachteil. Alte dacs sind hinsichtlich ihres netzteils haefig noch nicht so gut geschuetzt gegen netzverschmutzungen, verteilen auch zumeist selbst viel netzschmutz, das ist heutzutage besser geworden, laesst sich aber mit einem guten netzfilter beheben.
Ich selbst hoere mit einem alten mark kevinsom 360s wandler, der bis 24/96 einen sehr guten job macht und mir deutlich besser gefaellt als viele aktuelle Dacs.
Aber letztendlich hilft nur probieren, ich mag zb die alten audio note dacs sehr gerne

Netten gruss
Juergen
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huscape
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Beitrag von huscape »

Lieber Lothar,
dark cloud hat geschrieben: ...
- Zukunftssicherheit bzw. Update-Fähigkeit der Produkte um zukünftige Formate händeln zu können
(Zwischenfrage: Machen zukünftige noch hochauflösendere Formate überhaupt noch Sinn ?)
- Der Wertverlust.
- Lebensdauer der Bauteile (Wartung nach Jahrzehnten durch den Hersteller)
...
Keine Ahnung was Dein Budget hergibt. Bzgl. der von Dir genannten Kriterien oben wäre meine persönliche Entscheidung relativ schnell gefällt.

Naim DAC / Naim 555 PS DR

Lieber Gruß, Hans
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lukivision
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Beitrag von lukivision »

Hallo Lothar,

mein Motto: immer das beste von gestern :wink: Man spart viel Geld, hatte Zeit, sich die Vor- und Nachteile des Geräts anzuzeignen und kann es ggfs. zukünftig wieder gegen ein besseres (gebrauchtes) tauschen. Ich erspare mir dadurch neben einem Haufen Geld auch die Enttäuschung, eventuell doch einem Wunschdenken aufgesessen zu sein. Wunschdenken in der Weise, daß alles Neue von vornherein als besser gewertet wird, auch von einigen Kollegen hier. Liegen allerdings Langzeiterfahrungen zu bestimmten Geräten vor, kann man darauf aufbauen.

Also: gelassen abwarten, bis Du genug Infos hast, und dann ruhig gebraucht kaufen. Die Ausfallquote bei wirklich guten HiFI-Geräten ist sehr niedrig.

Luki
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dark cloud
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Beitrag von dark cloud »

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Anworten.

Ich dachte, Gebrauchtkauf ist nur eine Marotte von mir :D . Meine Lautsprecher, Verstärker, Kabel etc, habe ich alle gebraucht gekauft und bin schon viele Jahre glücklich und zufrieden.
Beim DAC hatte ich immer meine Zweifel, ob ich aufgrund der neuen hochbitratigen Formate und Schnittstellen weiterhin mit einem neuen "etwas" betagten DAC ebenfalls lange Zeit glücklich sein kann (ich habe gerne über eine längere Zeit eine gewisse Konstanz in meinem Gerätepark).

Mit 44,1KBit/16Bit fahren wir jetzt schon über 30 Jahre. Vielleicht sollte ich bei einem älteren DAC nur darauf achten, dass 192KBit/24Bit möglich sind, um lange Zeit Spaß am Gerät zu haben. Mögliche Unzulänglichkeiten, können z.B. mit einem Reclocker/DDC/o.ä. (Mutec MC3+ USB) ausgeglichen werden.

Gruß in die Runde
Lothar
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo Lothar,

bei der Vorgabe 192/24 wirst du kaum an wirklich alte Geräte (also letztes Jahrtausend) zu denken brauchen. Da landet man mehr oder weniger doch in der Neuzeit der Wandler.

Gruß

Jochen
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Lothar,

ohne jetzt eine nicht enden wollende Diskussion anzustoßen, darf ich anmerken, daß 24/96 in jedem Fall ausreichend sind.
Der Sprung, so es denn tatsächlich einen gibt, findet von 16/44 zu 24/96 statt.
24/192 braucht kein Mensch.

Gruß,
Kai
nikander
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Beitrag von nikander »

@ dark cloud

diesen Thread würde ich Dir ans Herz legen (ein Plädoyer für einige " wirklich alte" DAC`s, aber auch neue):
http://www.head-fi.org/t/693798/thought ... bout-stuff

schöne Grüße,

Nikander
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Michaellang
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Beitrag von Michaellang »

Ich würde auch zu älteren gebrauchten Spitzendacs tendieren. Denn bei sehr guten Geräten wird in der Regel ein deutlich höherer Aufwand im Schaltungsdesign und bei den Verwendeten Baugruppen getrieben, was einen Großteil des Klangs ausmacht.
Der Hype um HighRes- Formate sollte nur bedingt Einfluss auf Deine DAC-Wahl ausüben. Hier würde ich auch sagen, dass 24/96 absolut ausreichend ist. Dieses Format bringt noch einen gewissen Mehrwert, alles darüber ist aus meiner Sicht nicht der Rede Wert (sprich klanglich kein nennenswerter Mehrwert).

Die Quualität der Aufnahme wird bei der Aufnahme und beim Mastering erzielt. Bei korrekter Übertragung ins Red-Book Format klingen diese Aufnahmen mit einem Top Player/Wandler auch ebenso gut!

Wenn man dann mehr/feineren Klang haben möchte gibt es noch diverse Zusatzgerätchen mit denen man herumexperimentieren kann. Das wird meines Erachtens mehr bringen als ein hochauflösenderes Format...

Also klare Empfehlung zu älteren Spitzengeräten zum gescheiten Preis.

Gruss,
Michael
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huscape
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Beitrag von huscape »

Lieber Lothar,

der Aussage von Kai und Michael möchte ich nicht generell zustimmen. Wie immer kommt es auf den Einzelfall an. Bei der von mir empfohlenen Kombination aus Naim DAC + dem Netzteil Naim 555 PS DR verhält es sich z.B. anders.
Mit dem Netzteil Naim 555 PS DR klingt der DAC so anders, als handele es sich um ein anderes Gerät im Vergleich zum Vorgängernetzteil ohne "DR" (und das vollkommen unabhängig von Samplingrate und Bittiefe).
Deshalb finde ich das von Dir genannte Kriterium "Zukunftssicherheit" auch so wichtig . Das Netzteil Naim 555 PS aus meinem Beispiel kann man vom Hersteller zum "DR" umbauen lassen.
An Deiner Stelle würde ich tatsächlich immer ebenfalls nach denen von Dir genannten Kriterien vorgehen. Nimm z.B. einen Naim NAP 250 von 1975. Den kannst Du heute immer noch ohne Probleme innerhalb von 2 Wochen beim Hersteller recapturen lassen. Das nenne ich Zukunftssicherheit.

Lieber Gruß, Hans
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lpj23
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Beitrag von lpj23 »

Michaellang hat geschrieben:Der Hype um HighRes- Formate sollte nur bedingt Einfluss auf Deine DAC-Wahl ausüben. Hier würde ich auch sagen, dass 24/96 absolut ausreichend ist. Dieses Format bringt noch einen gewissen Mehrwert, alles darüber ist aus meiner Sicht nicht der Rede Wert (sprich klanglich kein nennenswerter Mehrwert).

Die Quualität der Aufnahme wird bei der Aufnahme und beim Mastering erzielt. Bei korrekter Übertragung ins Red-Book Format klingen diese Aufnahmen mit einem Top Player/Wandler auch ebenso gut!
Absolut d'accord.

Gruß,
Lars
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo allerseits,

diesen Thread, der ja anscheinend zu einem Stillstand gekommen ist, könnte man auch sehr schön mit dem Thema Multibit/R2R DAC vs. Delta Sigma DAC erweitern, denn die alten DACs sind alle Multibitler/R2R und fast alle neu(er)en DACs sind Delta Sigma DACs.

In dem angefügten Thread Thoughts on a bunch of DACs (and why delta-sigma kinda sucks, just to get you to think about stuff) und auch hier Multi Bit DACs vs. Delta Sigma DACs geht es um grundsätzliche Unterschiede zwischen beiden Konzepten.

Gruß,
Kai
huscape
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Beitrag von huscape »

... Two mono, true multi-bit Burr-Brown PCM1704K DAC chips are used in the Naim DAC ...

http://www.music-line.biz/cms/fileadmin/pdf/wp_dac.pdf
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audiokarl
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Beitrag von audiokarl »

um hier auch noch meinen Senf dazuzugeben, wohlgemerkt meine persönliche Erfahrung und oft mehr skeptisch als euphorisch.

Ich experimentiere schon länger mit HighRes Daten und bin Preis/Leistungstechnisch, Qualität und Angebotsvielfalt enttäuscht!
Demzufolge genügen mir gut verarbeitete Redbook.

Ich meine dass bei den CD Daten gute Dac´s eine größere rolle spielen als bei gut gemischten HighRes.
Nach all meiner Recherche klingen Ladder Dac´s wirklich anders/angenehmer als die meisten anderen modernen Dac Konkurrenten.

Meine Testempfehlung:
wenn der Preis nicht so wichtig ist -- versuche mal den d1-dual DAC von TotalDac.
Das Netz ist voll von Reviews, geschrieben von Leuten die die Auswahlmöglichkeit und Ahnung von DAC´s haben.

Billigversion -- Metrum Octave oder für etwas mehr der Hex oder noch mehr Euronen der Pavane.
Den Octave gibt´s als neuere Versision USB fähig, die älteren +Spdif/USB Wandler sind dann ein audiophiles Schnäppchen.

Den Metrum hab ich selbst seit längerem und kann ihn wirklich empfehlen.

Die Feinheiten der DAC´s "erhöre" ich am ehesten mit Kopfhörern(STAX 009). Da stören eben keine Raummoden/Distanzen...
und da hängt auch ein ESOTERIC D-02, den ich natürlich auch sehr schätze aber preislich in´s unverschämte abdriftet!

Karl
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Karl,

das
audiokarl hat geschrieben:wenn der Preis nicht so wichtig ist
war ja gerade der limitierende Faktor.
Im preislichen Rahmen des D1 Total Dac findet sich gebraucht fast alles, was jemals gut und teure war und mit 9,9 K€ kommt man auch bei heutigen Neugeräten fast in den Olymp.
Lothar geht es ja gerade darum, mit einem überschaubaren finanziellen Einsatz ein möglichst hochwertiges Ergebnis zu bekommen.

Gruß,
Kai
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