Voodoofreie Netzleiste

nikander
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Beitrag von nikander »

Hallo zusammen,

hat jemand Erfahrungen mit Fisch Audio Netzleisten gemacht?

z.B. dieser:

http://www.fisch-audiotechnik.de/fisch- ... o_line.htm

Grüße,

Christian
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Werte Netzleistengemeinde,

eine in der Studiotechnik eingesetzte Variante sind Netzleisten mit Filter von z.B. Furman (z.b. PL-8CE). Die Produkte dieser Firma sind z.b. bei Thomann ganz hervorragend bewertet...

Wäre das für Audiophile nicht auch eine Möglichkeit? Warum ich frage: ich muss mein Kabelgewirr hinter dem Rack besser gestalten und ausserdem darf ich keine Netzleisten in Serie schalten (böse). Platz ist auch wenig vorhanden und überhaupt.

Gibt es Erfahrungen hier mit Filterleisten von Furman?

Beste Grüße und Danke sagt Horst
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Horst,

das geht selbstverständlich nicht.
cantusfirmus hat geschrieben:Wäre das für Audiophile nicht auch eine Möglichkeit?
Die sind für "Audiophile" viel zu preiswert.

Evtl. könnte der Furman PL-Pro DMC E gehen, der kostet wenigstens 539,- € und hat eine amtliche Volt-/Ampere Anzeige. :mrgreen:

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Cheers
Kia
music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Horst,

Erfahrungen zu Deiner Thematik kann ich leider nicht vorweisen; evtl. kannst Du das hier:
cantusfirmus hat geschrieben:.....und ausserdem darf ich keine Netzleisten in Serie schalten (böse)....
dennoch kurz erläutern?

Danke im Voraus,
Thomas

:)
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo,

laut Norm (ich glaube DIN VDE 0100) ist es nicht zulässig, mehrere Verlängerungskabel bzw. Mehrfachstecker hintereinander zu stecken.
Unter audiophilen Gesichtspunkten ist das definitiv auch nicht sinnvoll.

Grüsse Jürgen
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Weil der Strom hinten später ankommt als vorn und/ oder wie auch immer geartete Beeinträchtigungen durch die zusätzlichen Steckverbinder entstehen?

Ich frage, weil bei meiner momentanen Anlagenkonfiguration immerhin drei Leisten in Reihe stehen und man ja immer etwas verbessern könnte (wenns in Theorie und/ oder Praxis sinnvoll erscheint)...

Grüße,
Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Thomas, mit einfachem Umstecken wesentlicher Geräte von vorn nach hinten und umgekehrt kannst du schnell feststellen, ob es einen Unterschied gibt, den du hören kannst oder nicht. Davon würde ich eine weitere Entscheidung abhängig machen.
Selbst innerhalb einer Steckdosenleiste sind solche Unterschiede schon (...) wahrnehmbar.
Grüße Hans-Martin
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Lieber Thomas,

auch wenn dir Antwort schon vorweggenommen wurde (danke Jürgen): v.a. weil es nicht zulässig ist, aber auch weil es ein unglaubliches Gewurschtel ist. Ich würde schon alleine aus optischen Gesichtspunkten den Kabelsalat verkleinern wollen. Das geht eindeutig besser, als es jetzt ist. Wenn es einen hörbaren Unterschied macht (was ich glaube), freut es mich umso mehr.

Und Kai, das hab ich mir auch gedacht ;) Deshalb frug ich nach Erfahrungen. Könnte ja sein, dass hier jemand Semi-Audiophiler eine Furmann-Leiste schon auf dem Radar hatte :mrgreen:

Beste Grüße und Danke, Horst
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Danke für die Antworten. Ein schneller Selbsttest ist bei mir leider nicht möglich, da die Leisten nicht nur als Verteiler sondern auch zur Überbrückung der Distanzen zwischen den Geräten (und ursprünglich auch der Wanddose) dienen. Sollten jetzt tatsächlich Einbußen aufgrund der Reihenschaltung auftreten, bliebe (erst einmal nur zu deren Bestimmung) vermutlich nur die Investition in teilweise wesentlich längere Gerätekabel, um alles an einen Verteiler anschließen zu können. Was aber, neben der Kosten, u.U. wiederum andere Effekte verursacht (die von mir verwendeten Vovox Textura Power bspw. sind bereits in der maximal verfügbaren Länge verbaut, weswegen wohl ein Fabrikatswechsel notwendig werden würde).

Egal, ich bin nicht unzufrieden; fand obige Erwähnung einfach nachfragenswert.

Grüße,
Thomas
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Thomas,
wenn es nur um die Verlängerungsfunktion geht, dann hilft auch eine Leiste mit entsprechend langem Anschlusskabel. Klanglich negative Effekte sind m.E. nach vor allem zu erwarten, wenn Geräte an mehreren der kaskadierten Leisten angeschlossen sind.
Grüsse Jürgen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Furman scheint viel Wert auf Rack-Beleuchtung von vorn und von hinten zu legen. Das finde ich etwa so wichtig wie die Kurbelwellenbeleuchtung bei meinem Automotor.
Ein gemeinsames Netzfilter für alle Geräte verlangt nach entsprechendem Aufwand, sonst werden die Störungen, die die jeweils angeschlossenen Geräte verursachen, dort reflektiert und stören die anderen Geräte.
Belastet man ein solches Filter mit einem Vollverstärker / Endverstärker oder 2 Aktivlausprechern wird der Klang eines angeschlossenen CD-Players schlechter, auch wenn die tatsächlich betriebenen weiteren Glieder der Kette ungefiltert direkt am Netz hingen, um dem Vergleich eine solide Grundlage zu geben.

Aus meiner Sicht der Dinge ist Furman erkennbar Handhabungs-praxisorientiert.
Audiophil verlangt nach mehr Klangorientierung. Dieser Aspekt scheint hinter der pragmatischen Bedeutung eines 19" Rackmontage-Gehäuses zurückzubleiben.

Allein der Aspekt, dass hier IEC-Kaltgerätestecker bei den Netzkabeln erforderlich sind, führt schon zu einer extremen Einschränkung der Auswahl and Netzkabeln. Findet man noch hochwertige Schukostecker in diversen Ausführungen von nickelfreiem Messing bis vergoldet, Silber-Rhodium usw., wird hier die Auswahl schon sehr dünn. Bei fertigen Netzkabeln ist die Auswahl qualitativ sich von der Massenware abhebender Kabel schon recht dünn - um ehrlich zu sein, ich kenne keins, lasse mir aber gern Alternativen aufzeigen.

Audiophil wäre z.B. eine sternförmige Verkabelung der Netzbuchsen, darüber wird aber kein Wort verloren. "Isolierte Buchsen" sollen Störungen zwischen nebeneinander eingesteckten Netzkabeln reduzieren :D :D :D , hier wird der unwissende Verbraucher regelrecht vorgeführt. Denn wenn eine Entkopplung durch Ferrite auf der internen Verkabelung vorhanden wäre, wie bei der HMS Netzleiste, würde der Hersteller gewiss auch diese Besonderheit hinweisen. Die hätte mal einen ernsthaften Hintergrund.
Wenn die Buchsen verlustarm direkt auf dem kürzesten Weg parallel verdrahtet sind, samt Schutzerde, kommt es auf diese 3cm Isolationsabstand auch nicht mehr an, egal ob Metallkragen oder Kunststoff pur.

Stattdessen werden Belanglosigkeiten oder Selbstverständlichkeiten hervorgehoben.
Um es mit anderen Worten zu sagen, es erinnert mich an die Frikadelle, die dadurch an Bedeutung gewinnt, dass man sie sich ans Knie schrauben kann und nicht nageln muss.
Um mit einem positiven Wort abzuschließen: Die Netzsüberspannungsableitung ist ein guter Ansatz, Varistoren, die sich verfärben, sollten aber ausgetauscht werden. Also muss man gelegentlich das Gerät aufschrauben und nachschauen, ob ein solcher Fall zwischenzeitlich vorgekommen ist. Mist, schon wieder das Rack zerlegen, alles auseinanderreißen. Und der Hersteller hat es geflissentlich verschwiegen.
Na, das muss man sich doch vorgeführt vorkommen.
Grüße Hans-Martin
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cantusfirmus
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Beitrag von cantusfirmus »

Danke an alle für Eure Gedanken, Danke Hans-Martin,

Du lässt ja kein gutes Haar an der armen Netzleiste :mrgreen: aber: ich habe ja darum gebeten und ich habe Deine Punkte verstanden.

LIFT (Linear Filtering Technology) masseschlußfreie Geräuschdämpfung -> die soll bei manchen Hörern besonders ins Gewicht gefallen sein. (habe ich in irgendeinem anderen Forum gelesen.) Trotzdem kennen wir ja alle den Effekt, dass man nach aufwändiger Stromaufbereitung (welcher Art auch immer) dann die Geräte wieder in eine "normale" Leiste steckt und es klingt besser...naja.

Eine Kleinigkeit zur sternförmigen Schutzerde bzw. Verkabelung: SIcherlich eine feine Sache, allerdings wie soll ich bei wenig Platz und vielen Steckplätzen das Ganze verwirklichen? Die Dosen müssen hierzu ja im Kreis verlegt werden, oder irre ich etwa?

Danke auch für Nennung von HMS, die entging mir bis jetzt. (mea culpa) Ich suche halt noch immer nach einer Lösung, bei der ich viel unterbringe (da wären mir die IEC-Kaltgerätestecker gar nicht so unrecht...)und die halbwegs aussieht (mit oder ohne Beleuchtung ;)

Danke und Grüße, Horst
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Horst,

wenn es nur um eine platzsparende preiswerte Leiste geht, sind Netzwerkausrüster wie Rittal evtl. eine Quelle.
Steckdosenleiste mit Kaltegeräteanschlüssen von Rittal DK 7240.200
https://www.rittal.com/de-de/product/sh ... ID=7240200

Grüße Jürgen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Horst
bevor mir jemand zuvorkommt, muss ich die Bemerkung über den Überspannungsschutz korrigieren: er ist selbstzurücksetzend. man braucht also nich nachschauen, ob das Element sich verfärbt hat. Die für Europa gelieferte Version ist auf 400V ausgelegt, und ich habe ganz und gar nichts gegen eine solche Komponente parallel zum Netz kurz vor den Geräten. Nach meiner Erfahrung mit Varistoren ist ein solches Element klangfördernd, Störungen vorausgesetzt.
Die bei Thoman verlinkte Broschüre
https://images6.static-thomann.de/pics/ ... schure.pdf bezieht sich offenbar auf eine ältere Version, bei der die Netzzuleitungen fest angeschlossen sind, genannt werden 14AWG, was gut 2qmm Querschnitt entspricht. Jetzt ist an dieser Stelle ein Kaltgeräte-Einbaustecker mit seinen zusätzlichen Übergangsverlusten, dafür ist man frei in der Wahl der Netzzuleitung. Vermutlich eine schlechte Entscheidung unter Klangaspekten, aber eine Flexibilisierung der Anwendung, bedenkt man die Anpassbarkeit der Zuleitungslänge (dreimal abgeschnitten, und immer noch zu kurz...).
Aber das interne Netzfilter hat seinen Verlustwiderstand, den auch eine externe Netzleitung bester Qualität gegenüber dem Standardkabel nicht auszugleichen vermag.

Holger, sternförmige Netzverteilung setzt keine kreisförmige Anordnung der Dosen voraus. Die Sterndose von Audioplan, die gern als Musterbeispiel zitiert wird, hat genaugenommen intern auch nur mehrere von einem gemeinsamen Knotenpunkt ausgehende unterschiedlich lange Leitungen zu den jeweiligen Dosen. Die flexible Netzleitung endet im Knotenpunkt. Sternförmigkeit: ja. Gleiche Schenkellänge: nein. Die Dose im Zentrum hat den kürzesten Abstand zum Knotenpunkt, der exzentrisch im Kreis angeordnet ist.
Die HMS-Netzleiste ist vom Ende der Zuleitung mit dem Abstand zu den Doppeldosengruppen entsprechenden Kabelpaaren durch Doppellochferrite geführt. Ebenfalls sternförmig, mit unterschiedlicher Schenkellänge.

Gesunder Menschenverstand reicht aus, um sich auszurechnen, welche Länge und Querschnitt die Innenverkabelung noch hinzufügt. Von der rückwärtigen Einspeisung zum 2-poligen Frontnetzschalter, dann über die internen Sicherungsautomaten und Netzfilter hin zu den Ausgangsbuchsen, die sichtlich als 2 Mehrfachblöcke ausgeführt sind. Naheliegend, dass diese schon herstellerseitig als Gruppe durchverbunden sind, ich spekuliere mal, dass die Buchsen mit den Schienen vernietet sind.
Die frühere US-Version hatte noch 4 Zweiergruppen US-Steckdosen, jeweils mit Abstand, damit man mehrere Steckernetzteile hier unterbringen könnte.

Die Nebenaspekte bei Furmann sind denkbare Öffnung des Gerätes, Sichtprüfung der Verkabelung, ob man bei Bedarf sternförmig nachbessern kann, ich würde dann Kabel gleicher Länge verwenden.

Dann kann man sich aber auch ein formschönes Leergehäuse besorgen und hinten eine Reihe Löcher bohren, passend zu Kabeldurchführungen. Dann eine Sorte Netzkabel, von der Wand eine ausreichende Länge zur Gehäusemitte, von dort aus gleichlange Abgänge zu den Geräten. Schutzerden zusammenklemmen, ebenso jeweils Phase wie Nulleiter. Fertig ist die verlustarme Sternverkabelung, die an den Geräten Kaltgerätesteckverbinder voraussetzt. Einen ganzen Nachmittag sollte man schon einplanen... Aderendhülsen sind vorgeschrieben und verschlechtern den Klang nach meiner Erfahrung nicht, im Gegenteil.
Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

music is my escape hat geschrieben:Ein schneller Selbsttest ist bei mir leider nicht möglich, da die Leisten nicht nur als Verteiler sondern auch zur Überbrückung der Distanzen zwischen den Geräten (und ursprünglich auch der Wanddose) dienen. Sollten jetzt tatsächlich Einbußen aufgrund der Reihenschaltung auftreten, bliebe (erst einmal nur zu deren Bestimmung) vermutlich nur die Investition in teilweise wesentlich längere Gerätekabel, um alles an einen Verteiler anschließen zu können. Was aber, neben der Kosten, u.U. wiederum andere Effekte verursacht (die von mir verwendeten Vovox Textura Power bspw. sind bereits in der maximal verfügbaren Länge verbaut, weswegen wohl ein Fabrikatswechsel notwendig werden würde).
Hallo Thomas,
VOVOX hat geschrieben: What is the benefit of VOVOX® power strips?

The internal wiring of VOVOX® power strips are made of the high class VOVOX® textura power conductors. To have an optimal effect, the power cord needs to have a certain minimum length. If the cable is shorter, the effect will be reduced. For VOVOX® power cables this length is about 1.8 m (6 ft). Due to the special internal wiring of the VOVOX® textura power distribution also shorter power cables can be connected without loss of sound quality. The minimum length is reached by the addition of the power cable to the device plus the connecting cable to the power distribution.
bringt es auf den Punkt, das kürzere Kabel ist nicht zwangsläufig besser. Im weiteren Text weist VOVOX auf die Vorteile einer konsequent identischen Verkabelung für Audio-, LS- und Netzkabel hin. Konsequent wäre eine Steckdosenleiste (Powerstrip) mit diesem VOVOX Kabeltyp in hinreichender Länge. Denkbar wäre auch, ein Netzkabel an eine fremde Steckdosenleiste anzuklemmen, nickelfrei, hoher Kupferanteil...
Grüße Hans-Martin
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