Voodoofreie Kabel

axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Peter,
dann erteilen wir Dir hiermit die voodoofreie Absolution.
Amati hat geschrieben:...wenn man vom Sicherungskasten aus jede Wanddose einzeln anschließen will. Ich möchte diese blöden Mehrfachdosen wenn ergeht vermeiden.
Für so einen mannhaften Plan hast Du es in jedem Fall verdient.

Gruß,
Kai
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Peter
Ob es da wirklich langgeht?
Es gibt eine Untersuchung von Hans-M. Strassner, der aufzeigte, dass die Kabelinduktivität mit der Kapazität zwischen den Gerätegehäusen einen Parallelschwingkreis darstellt, in den jede elektromagnetische Schwingung eine Resonanz provoziert.
Geräte nebeneinander aufstellen, um durch geringere Kapazität die Frequenz heraufzusetzen, Induktivität durch kurze Kabel ab gemeinsamem Knotenpunkt reduzieren, aber dämpfen, lautete die Devise.
So betrachtet, ist eine vom Sicherungsschrank ausgehende sternförmige Versorgung der HiFi-Kette nicht förderlich, wohl aber geeignet, andere Geräte zu entkoppeln, besonders, indem für andere Anwendungen Sicherungsautomaten eingesetzt werden.
Eine Lampe über eine audiophile, also ohroptimierte Leitung zu versorgen, schadet auch dem Geldbeutel und die Augen tränen...
Grüße Hans-Martin
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spf

Beitrag von spf »

Hallo Hans Martin,

ich hab mir eben mal das PDF zu dieser Untersuchung punktuell durchgelesen - wenn es das ist welches ich vermute. Du hast ja keine Quelle zur zitierten Untersuchung angeben.

Mehr als ein geschicktes Werbeblättchen für HMS Produkte ist das nicht.

Wenn ich dann noch den Marktschreiertext auf der Homepage zitiere:

Quelle:
http://www.hmselektronik.com/ueber_uns.htm

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Der 1943 geborene Ingenieur für
technische Physik, Hans M.
Strassner, ist 1993 als Kabel-
Hersteller in die High-End-Branche eingestiegen
und hat maßgeblich zur
Renaissance niederinduktiver Lautsprecher-
Kabel beigetragen. Er gilt als einer
der versiertesten Köpfe der Branche und
hat HMS mit so außergewöhnlichen Produkten
wie dem Gran Finale-Lautsprecherkabel
oder der Energia-Filterleiste
etabliert. Strassner bringt seine technischen
Ansätze regelmäßig zu Papier, was
zu höchst lesenswerten Beiträgen wie
»Wissenswertes über die Entstörung von
HiFi-Anlagen« führt. 
Dieser wunderbare Text wurde vom Kollegen Wilfried Kress verfasst. Ein Schelm und so :)
Amati
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Beitrag von Amati »

Hans-Martin hat geschrieben: Geräte nebeneinander aufstellen, um durch geringere Kapazität die Frequenz heraufzusetzen, Induktivität durch kurze Kabel ab gemeinsamem Knotenpunkt reduzieren, aber dämpfen, lautete die Devise.

Grüße Hans-Martin
Der gemeinsame Knotenpunkt wäre also dann doch eine Mehrfachdose? Was bedeutet denn in diesem Kontext "dämpfen"?

Peter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Verlustbehaftetes Ferrit über den Leiter, das erhöht aber auch die Induktivität.
Dass Dämpfung die Resonanzfrequenz absenkt, ist aber in der Physik normal
Grüße Hans-Martin
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spf

Beitrag von spf »

Hallo Peter,

die Aussage bezieht sich wohl auf die "Untersuchung" vom Verkäufer Strassner, der neben Kabeln auch Steckerleisten und allerlei anderes anbietet.

Die Herleitung in der Untersuchung zielt nur auf eins ab: Das Anpreisen bestimmter HMS Produkte.

Es wird weder beschrieben welche Messmethoden zum Einsatz gekommen sind, welche Bedingungen zum Zeitpunkt der Messung relevant waren, noch welches Messequipment verwendet wurde.

Wie ernst Du dann diese Ergebnisse nimmst ;) das musst du selber entscheiden.

Vorausgesetzt wir sprechen hier vom Strassner den ich mit seiner Firma verlinkt habe :)
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Stephan
Wie wäre es mit einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema?
Ich bin dieses paranoide "Ich will nicht Opfer von Werbung oder Suggestion werden" sowas von satt, 10000-mal gelesen, oft gepostet von denen, die den ursprünglichen Grundgedanken dahinter nicht verstehen konnten, geschweige denn weiterentwickeln würden.
Ich kenne etwa genausoviele Produkte von HMS, die ich klanglich nicht mag, wie ich Produkte von Strassner kenne, die ich schätze.
Es liegt mir fern, hier Werbung für irgendein spezielles Produkt zu machen, und du wirst in diesem Forum auch keinen Hinweis von mir auf ein einziges hms-Produkt (im Sinne von Werbung dafür) finden, lediglich Hinweise auf Gedankengut, welches einer Prüfung durch einen Physiker durchaus standhalten würde. Und wenn man dann noch bedenkt, dass dieser (Resonanzkreis-) Gedanke offenbar vorher von anderer Seite noch nicht formuliert und veröffentlicht wurde, zumindest mir bis dato nicht bekannt, müssen wir beide doch wohl zugestehen, dass wir nicht das Kaliber haben, ihm, Strassner, ans Knie pinkeln zu können.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass du lieber deine Fähigkeiten im konstruktiven Sinne dieses Forums ausspielen solltest. Polemik ohne sachkundliche Hintergrundwissensreserven kann peinlich enden, wenn schließlich überraschend jemand auftaucht, der ein unwidersprechbares Argument liefert, das einen als dumm im Regen stehen lässt.
Wenn ich mich recht erinnere, war der Artikel in Stereo erschienen, die Messgeräte waren von Leader, Dip Meter oder Grid Dipper, Funkamateuren wohlvertraut zum Aufspüren von Resonanzkreisen. Strassner ist übrigens Dipl.-Ing. und da er Jahrgang 1943 ist, wird das wohl ein erfolgreiches Studium mit Abschluss an einer technischen Universität vorausgesetzt haben. Ein dementsprechendes Niveau kann ich deinen Beiträgen in diesem Forum leider nicht entnehmen, sag ich mal polemisch, deinem Einwurf Paroli bietend.
Grüße Hans-Martin
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Koala887
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Beitrag von Koala887 »

Hallo Hans-Martin,

gegen zu viel Polemik gibts doch eine prima Funktion in den Foreneinstellungen. Funktioniert besser als gedacht. :wink:

Schöne Grüße
Daniel
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axxxxx

Jedes Ding hat zwei Seiten

Beitrag von axxxxx »

Mädels,
Ihr müßt doch nicht schon wieder anfangen, zu hyperventilieren.
Das Herr Strassner Werbung für seine Produkte macht, scheint unstrittig.
Das er bestimmte Erklärungen für die Wirksamkeit und vor allem auch Notwendigkeit seiner Produkte abgibt, die einen plausiblen physikalischen Hintergrund haben, ist in diesem Zusammenhang auch logisch nachvollziehbar.
Ob es aber nicht auch andere Deutungsmöglichkeiten gibt, scheint zumindest zu hinterfragen, wenn man andere Aspekte in die Betrachtung einfließen läßt.
So kommt Klaus (KSTR) , der technisch ebenfalls ziemlich beschlagen ist, bei seinen Ausführungen zum Thema Ausgleichsströme, Brummschleifen, Ausphasen, die man hier http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-84.html und hier http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... ID=529#529 nachlesen kann, zu anderen Ergebnissen, was z. B. die Induktivität angeht:
Die Kurzzusammenfassung würde in etwa lauten: Um niedrige Ausgleichsströme zwischen Audiomassen von Geräten zu bekommen, will man folgendes meistens -- nicht immer, z.B. im Fall 3 -- gerade NICHT, für die Netzverkabelung:
- niedrigen Widerstand ==> dicke kurze Kabel, gute Kontakte
- niedrige Induktivität ==> kurze Kabel
- hohe Kapazität ==> geschirmte Kabel
Unter anderen Aspekten aber hat das alles auch seine Vorteile, es ist, wie immer, ein Kompromiss zu finden.
Wie man´s macht, man macht´s verkehrt bzw. jedes Ding hat zwei Seiten.
Und man muß, so denke ich, ganz klar sehen, daß jeder Hersteller sich natürlich die Argumente zu eigen macht, die die Wirksamkeit seines Produktes beweisen sollen bzw. unterlegen.
Das Thema Grid-Dipper bzw. Dip Meter hatten wir auch schon mal vor geraumer Zeit und ich war kurz davor, mir so ein Teil zuzulegen. Hatte das Vorhaben aber wieder aufgegeben, warum weiß ich jetzt nicht mehr. Vielleicht greife ich es doch mal wieder auf.

Gruß,
Kai
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Kai
Wenn ich dir das Angebot, einen Dipper zu leihen, damals nicht gemacht habe, dann jetzt. Die Anwendungsmöglichkeiten im Audiobereich sind beschränkt, meine Ergebnissereichten für einen ausführlichen Bericht nicht aus.
Grüße Hans-Martin
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Hans-Martin,
ich glaube, Dein Bericht hat mich dann davon abgebracht.
Ich gehe davon aus, daß Du mal grundsätzlich geschaut hast, ob sich mit Deinen Gerärten detektierbare Schwingkreise bilden und nicht nur die Yoghurtbecherle durchgemessen hast.

Danke, für das Angebot, vielleicht komme ich spaßeshalber mal darauf zurück.

Gruß,
Kai
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

aston456 hat geschrieben: So kommt Klaus (KSTR) , der technisch ebenfalls ziemlich beschlagen ist, bei seinen Ausführungen zum Thema Ausgleichsströme, Brummschleifen, Ausphasen, die man hier http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-84.html und hier http://www.hifi-forum.de/index.php?acti ... ID=529#529 nachlesen kann, zu anderen Ergebnissen, was z. B. die Induktivität angeht:
Die Kurzzusammenfassung würde in etwa lauten: Um niedrige Ausgleichsströme zwischen Audiomassen von Geräten zu bekommen, will man folgendes meistens -- nicht immer, z.B. im Fall 3 -- gerade NICHT, für die Netzverkabelung:
- niedrigen Widerstand ==> dicke kurze Kabel, gute Kontakte
- niedrige Induktivität ==> kurze Kabel
- hohe Kapazität ==> geschirmte Kabel
Unter anderen Aspekten aber hat das alles auch seine Vorteile, es ist, wie immer, ein Kompromiss zu finden.
Wie man´s macht, man macht´s verkehrt bzw. jedes Ding hat zwei Seiten.
Hallo Kai
Ein ordentliches Gerät ist so aufgebaut: Trafo mit Trennkammern (isololierte Primärwicklung), Kern samt Gehäuse auf Schutzerde, die geregelten Gleichspannungen werden mit Drosselspulen HF-mäßig vom Netzteil entkoppelt und Pufferelkos sorgen für niedrigen Netzteil-Innenwiderstand bei der Anwendung. Dann spielen die parasitären Kondensatoren der Trafowicklungen praktisch keine Rolle und das Klangbild ist erfahrungsgemäß sehr lebendig. Ich habe ein Metallgehäuse um meine batteriebetriebene Squeezebox, deren digitaler Ausgang mit Trafo galvanisch getrennt ist, schutzgeerdet und der Klang wurde besser.
Zwischen Signalmasse und Gehäuse wird ein Bezug über einen Widestand 15-100 Ohm hergestellt, der wohl eine induktive Komponente haben darf.
Bei Geräten, die HF verarbeiten (alle digitalen Geräte zähle ich dazu), wird die Abstrahlung der Leiterplatte nicht über das Gehäuse nach außen gegeben, und umgekehrt kommt auch nichts rein.
Grüße Hans-Martin
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Amati
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Beitrag von Amati »

Eure fachwissenschaftliche Diskussion in allen Ehren, aber mir als stromtechnischen Laien hilft sie nicht wirklich weiter, das überfordert mich, da ich die getroffenen Aussagen nicht einordnen kann.
Ich kann mit Begriffen wie "verlustbehaftetem Ferrit" nichts anfangen.
Vielmehr wäre mir geholfen, wenn es konkrete Empfehlungen für oder gegen eine Maßnahme wären.
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frmu
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Beitrag von frmu »

Moin,

@amati ..... geht mir ähnlich ... :cheers:

Manchmal kommt es mir so vor als ob jeder sein geballtes Wissen
hier hineinwirft, was er so zu bieten hat .... :?

Ich frage mich dann, wer denn die angeblichen Unterschiede überhaupt
noch hört ... oder kommt man da überhaupt noch zum Musik hören .... :mrgreen:


Gruss
Frank
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Aramis
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Beitrag von Aramis »

Jo, darüber hatte ich mich ebenfalls so beim Lesen gewundert.
Es driftet ab in einen Ingenieurssaal.
Ich geh manchmal einfach hin und klemm das entsprechende mal an die Anlage. Und manchmal habe ich das Gefühl, mein Ohr erkennt Sachverhalte, die meine Bildung nicht hergibt.
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