Kontaktreinigung

Player, Streamer, Wandler, Vorverstärker usw.
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Kontaktreinigung

Beitrag von Franz »

Weiß zwar nicht, ob es hier richtig geparkt ist, möchte aber dennoch einmal auf das Thema "Kontaktreinigung" mit einem Tip von mir hinweisen:

Bild
http://www.horn-audiophiles.de/2603129d ... index.html

Alle 6 Monate reinige ich meine Kontakte an allen Geräten. Nun habe ich mir dieses set einmal gekauft und alle benutzen Cinchbuchsen damit gereinigt, ungenutzte analoge Cinch Ein- und Ausgänge sind durch Abschlußkappen verschlossen.

Kann ich wärmstens empfehlen, obwohl der Preis 15 ml - hochgerechnet auf 1 Liter - deutlich macht, daß es sich hier um ein gutes Geschäft für den Anbieter handelt. Aber sei`s drum, das Reinigungsset kann man sich noch leisten, und es wirkt.

Was sich ändert am Klang, werden sich jetzt einige fragen. Nun, ich kann nur sagen: Ausprobieren und zuhören. Bei mir ist es so, daß ich den Wunsch verspüre, den Vorverstärker etwas weiter aufzudrehen. Die wahrgenommen Änderungen sind subtil - für manche also damit schon Voodoo reinsten Wassers - und spielen sich vor allem in der Wahrnehmung von Stimmen und Instrumentenklangstruktur ab. Stichwort: Resonanzboden. Besonders bei Klaviermusik kommt der Resonzboden sehr schön zur Ausprägung. Ein set, dessen Kauf ich nicht bereut habe, deshalb der Tip.

Gruß
Franz
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Franz,

ich kann nur bestätigen, dass Anschlusskontakte immer mal wieder gereinigt werden sollten - nicht nur aus klanglichen Gründen (Oxydation an Kontaktstellen kann wie eine Frequenzweiche wirken ;) ), sondern auch aus Gründen des Werterhaltes der Komponenten.

Ich bevorzuge dafür das in vielen Elektronik-Werkstätten seit Jahrzehnten bewährte Kontaktspray 60. Mit einem Wattestäbchen aufgetragen löst es nicht nur zuverlässig Oxidationsschichten und reduziert damit Übergangswiderstände, es konserviert auch die Flächen gegen Neuoxydation. Die kleinste Packungsgröße mit 100ml kostet 3,75.

Übrigens: Wenn ich das mit dem über 30-fach höheren Preis für die Horn Kontaktreinigung (15ml für 19,- €) vergleiche, erschließt sich mir nicht unbedingt auf Anhieb der Grund für den Mehrpreis (gleichen Reinigungs- und Konservierungseffekt vorausgesetzt).

Grüße
Fujak
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Hallo Fujak,

der Mehrpreis des von mir vorgestellten Reinigungssets erschließt sich mir auch nicht. Ich bezahle ihn oder auch nicht. Reinigung geht auch billiger, manche ziehen einfach die Stecker ab und wieder dran, ist sogar kostenlos. Was wie wirkt, läßt sich auch nicht direkt miteinander vergleichen, überhaupt ist eine Wirkung eher in den subjektiv erlebbaren Bereich zu verschieben. Ich probier gelegentlich was aus. Und dieses set hat mich überzeugen können, deshalb der Tip. Was sind da schon 19 €, wenn ich mir klarmache, was ich sonst alles für mein Hobby ausgebe. Ich bin da nicht so der Pfennigfuchser. Wenn etwas für mich seinen Preis wert ist, ist es okay für mich.

Gruß
Franz
Bild
musikgeniesser
Aktiver Hörer
Beiträge: 1391
Registriert: 23.03.2011, 19:56
Wohnort: 22149 Hamburg

IST ES NICHT DOCH GOLD, WAS GLÄNZT?

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Fujak,
moin Forenten,

ein ganzes Reinigungssystem, wie mir scheint.
reichelt elektronik hat geschrieben:Zur optimalen Kontaktreinigung empfehlen wir, die angelösten Korrosionsprodukte mit der Sprühwäsche KONTAKT WL abzuspülen. Vor wiederholter Korrosion kann der Kontakt anschließend mit KONTAKT 61 dauerhaft geschützt werden.
Werterhalt durch Kontakt-Deoxidation? Das verstehe ich nicht. Wenn Kontakte oxidieren, rosten oder passivieren sie. Wenn ich bei Metallen, die passivieren (wie Kupfer zum Beispiel), die Passivierungsschicht herunterwasche, beginnt der Prozess von neuem, das heißt, es wird erneut Material oxidiert, was im anderen Fall nicht geschehen wäre: passiviert eben, es hört auf. Das herunterwaschen als andere Form des aktiv(iert)en Hörens, könnte man sagen. Im Ergebnis wird aber der durch das Passivieren zum Stillstand gekommene Werteverzehr wieder in Gang gesetzt. Jedesmal wieder. Das kann ich mit meiner Vorstellung von Werterhalt nicht zur Deckung bringen. Wo liegt mein Denkfehler?

Und was macht KONTAKT 61, wenn es dauerhaft vor Korrosion schützt? Überzieht es die Kontaktfläche mit einem Schutzfilm, der im Zweifel schlechter leitet als Metall? Und wenn ich den Stecker, derart geschützt, einstecke, schaben die Kontakte der Buchse den Film dann nicht einfach herunter, weil er natürlich mechanisch nicht allzu stabil ist?

Kontaktflächen zu reinigen, damit die Funktionsfähigkeit aufrecht erhalten wird, das leuchtet mir ein. Also, Schmutz zu entfernen, der zu Knackgeräuschen und ähnlichem führt. Aber die Vorstellung, man könne der Oxidation begegnen, überzeugt mich noch nicht.

Außer durch Vergoldung natürlich, was ja wohl auch allgemeiner Stand der Technik ist.

Herzliche Grüße

PETER
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Peter,

meine Cinchbuchsen sind alle vergoldet (WBT), Oxydation ist nicht mein Thema. Mir geht es nur um die Reinigung der Kontakte durch Staubpartikel und Schmutz.

Gruß
Franz
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Peter,

Fragen über Fragen, die ich Dir im Detail auch nicht beantworten kann. Aber vielleicht fragst Du mal bei der deutschen Produktvertretung (ist ja ein dänischer Konzern) an. Die erreichst Du unter: Info.de@crcind.com

Grüße
Fujak
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Ulli,

Interessantes Papier, was Du da ausgegraben hast und echte Horror-Bilder von Kontakt 60-Gebrauch. :shock: Ich setze Kontakt 60 vor allem bei Netzsteckern/Buchsen und XLR-Stecker/Buchsen ein, bzw. in meiner passiven LS-Zeit auch für korrodierte Enden von Kupfer-LS-Kabeln.

Kontakt 61 benutze ich neben dem obligatorischen Ausspülen übrigens mit Erfolg auch für leichtere Kontaktschwierigkeiten (z.B. knisternde Potis), was ganz hervorragend klappt. Das Kontakt WL habe ich noch nie angewendet bzw. auch noch nie vermisst. Für die vergoldeten Kontakte (Cinch, USB, Klinke etc.), bei denen es ja nur um mechanische Ablagerungen wie Staub und Fett geht, benutze ich übrigens meist Isopropyl-Alkohol (Apotheke) mit Wattestäbchen - geht hervorragend.

Grüße
Fujak
Bild
KSTR
inaktiv
Beiträge: 1221
Registriert: 08.05.2008, 11:51

Beitrag von KSTR »

Saubermachen --> Kontakt 60 --> Saubermachen --> Gold 2000 :wink:
Bild
Franz
inaktiv
Beiträge: 4422
Registriert: 24.12.2007, 17:07
Wohnort: 53340 Meckenheim

Beitrag von Franz »

Hallo Ulli,

nachdem ich die möglichen Folgen einer solchen Behandlung durch Kontakt 60 bildlich vor Augen hatte, tut mir meine Ausgabe von 19 € für das Horn Audiophiles- set noch weniger leid. :shock: Sowas würde ich niemals an meinen Geräten zum Einsatz bringen, da würde auch eine nachträgliche Spülung nicht zu meiner Beruhigung beitragen. Das Zeug wäre mir viel zu aggressiv. Das ist was für verrostete Vintage-Sachen.

Gruß
Franz
Bild
Hans-Martin
Aktiver Hörer
Beiträge: 9118
Registriert: 14.06.2009, 15:45

Beitrag von Hans-Martin »

Oh jeh, oh jeh
Bei der BundesPost oder wie die Abteilung in den 1960er Jahren hieß, war das Kontakt 60 verboten,wegen Totalausfall nach Anwendung.
Ich habe mal etwa Kontakt 61 ins Auge bekommen, bei Kontakt Chemie umgehend angerufen und um Rat gefragt - postwendend ein viele Seiten umfassendes Fax bekommen, aus dem die genaue Zusammensetzung des Sprays hervorging, ich habe dann meine Augen nach der Anleitung gespült und das viele Papier später entsorgt.
Unter anderem war Alkohol und Carnaubawachs da drin, ich dachte, damit poliert man Autos....

Man kann mit Isopropylakohol oder mit einem Silberputztuch die Metalloberflächen reinigen und mit Ballistol konservieren. Das sind fast haushaltsübliche Mittel.

Auch Goldkontakte laufen an, und viel schlimmer noch, die Goldbeschichtung hat eine Reaktion mit dem Untergrund, auf die Caig mit seinem Mittelchen ProGold speziell eingeht.

Ich denke, hier entsteht ein neuer Thread mit vielen Aspekten und Meinungen äh.. Feststellungen und Erfahrungen.

Ich empfehle, die Kabel auf die Leiterplatten festzulöten, am besten direkt an die Ausgangs- und Eingangs-Bauteile. Keine Steckverbindung, keine Probleme.
"Kein Schwe**s Gesicht - keine Erfrischung" war was nicht gemeint...
Das klangliche Ergebnis ist keineswegs bitter.
Grüße Hans-Martin
Bild
Fujak
Moderator
Beiträge: 5752
Registriert: 05.05.2009, 21:00
Wohnort: Bayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Fujak »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben:Oh jeh, oh jeh
kann man sicher sagen, wenn man ein bestimmtes Mittel für den falschen Zweck verwendet. Eine grundsätzliche Aussage gegen ein Mittel entsteht m.E. daraus noch lange nicht. Auch handelsüblicher Glasreiniger ist ein Teufelszeug, wenn man ihn in den Tank eines Autos kippt, wenn man ihn dagegen in entsprechender Konzentration in den Scheibenwasser-Tank schüttet, ist es sehr wirkungsvoll.

Ich selbst habe sowohl mit Kontakt 60/61 als auch Isopropylalkohol (je nach Anwendung) immer beste Erfahrungen gemacht.
Hans-Martin hat geschrieben:Ich empfehle, die Kabel auf die Leiterplatten festzulöten, am besten direkt an die Ausgangs- und Eingangs-Bauteile. Keine Steckverbindung, keine Probleme.
Elektrisch sicher die beste Vorgehensweise (ich war auch schon mal versucht ), konkurriert allerdings mit Garantie-Ansprüchen und Wiederverkaufswert der betreffenden Komponenten. :wink:

Grüße und allseits guten Kontakt :cheers:
Fujak
Bild
Höhlenmaler
Aktiver Hörer
Beiträge: 260
Registriert: 30.12.2007, 10:05
Wohnort: Bergheim
Kontaktdaten:

Beitrag von Höhlenmaler »

moin

Ich kenne nur WD40, Tuner600 und Brennspiritus. Kontakte reinige ich, zugegeben, eher s e h r selten.
Mit Brennspiritus werden alte, vergilbte Metalloberflächen wieder wie neu. Wo ich Tuner600 mal angewendet habe, weiß ich nicht mehr genau. Wenn ich lese was da als Anwendungsempfehlung draufsteht, vermute ich damit und einem Q-Tipp tatsächlich mal Kontakte behandelt zu haben. Noch ist Tuner600 auch nicht aufgebraucht. WD40 ist gut für Schlüssellöcher, benutzt habe ich es aber auch schonmal an irgendeiner Elektronik bis mir ein Forist mitteilte das nicht zu tun, weil seine Kriechwirkung auch Bauteile erreichen kann wo es dann Schaden anrichtet, anrichten könnte.
Mit WD40 habe ich sogar mal die Oberfläche einer Schallplatte erfolgreich gereinigt. Dazu hatte mich eine Kontroverse im Analog Forum angestachelt, empfohlen wurde das dort aber nicht! Der Brennspiritus reinigte die Oberflächen zweier älterer Plattendreher sehr gut.

Andere Kontakte sind ja auch in der Headshell, die das Kabel zwischen Tonarm und System verbinden. Da interessiert mich natürlich auch, welcher Reiniger bzw Kontaktbewahrer dort eventuell angewendet werden kann.

Zu kostspielige Wässerchen interessieren mich aber weniger. So reinge oder entferne ich mittlerweile den Dreck an der Nadel, dort setzt sich ja der Staub aus der Rille fest, kann gar mit Fusseln verfilzen wie auf Bildern zu sehen ist, einfach nur noch mit normalem, destillierten Wasser, das ich in ein leeres, kleines, ehemals mit Nadelreinigungsflüssigkeit gefülltes Fläschchen gefüllt habe. Diese Stelle an der Nadel habe ich ständig im Auge. Wenn man mal Makroaufnahmen verschiedener Systeme und Nadeln sehen konnte, darf man sich schon sehr wundern, w i e massiv sich der feinste Dreck zusammen mit Fusseln und Staub dort festsetzen kann, wird die Verbindung zwischen Nadel und Nadelträger nicht ständig sauber gehalten.


Gruß Ingo
Bild
xuser
Aktiver Hörer
Beiträge: 257
Registriert: 13.01.2008, 16:43

Beitrag von xuser »

Hallo zusammen

Meine bevorzugte Reinigungs-Methode ist das kostenlose mehrfache Ein- und Ausstecken. :wink:
Den Unterschied erkenne ich an den XLR-Kontaktstiften meines MEG-Subwoofers.

Bei den zwei Kanälen, die ich seit dem Kauf so behandle, glänzen die 3 Stifte an jeder Buchse silbrig hell und rein. Bei den restlichen drei Kanälen sind die Stifte dunkelgrau und matt.

Gruss Beat
Bild
Speedy
Aktiver Hörer
Beiträge: 353
Registriert: 28.11.2009, 17:10

Beitrag von Speedy »

Hans-Martin hat geschrieben: Man kann mit Isopropylakohol oder mit einem Silberputztuch die Metalloberflächen reinigen und mit Ballistol konservieren. Das sind fast haushaltsübliche Mittel.
Genau meine Vorgehensweise. :cheers:

Beste Grüße
Speedy
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5623
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Bei der Kontaktreinigung bin ich auch eher nachlässig. :oops: Ich achte strikt auf vergoldete Kontakte an Steckern und Buchsen, und halte es ansonsten wie Beat. 8)

In meiner Passiv-LS Zeit waren die LS-Kabelenden immer mit vergoldeten Aderendhülsen verpresst und diese dann im Endstufenausgang verschraubt, am LS gab's gelötete Bananenstecker. Ich zog die LS Kabelklemmen an der Endstufe immer mal nach, wenn ich gerade dran dachte, die LS-Babanen wurden wenn mir danach war mal aus und eingesteckt.

Klangliche Einbußen habe ich nicht festgestellen können, ich wüsste auch nicht wie man das "hin/her" :wink: vergleichen sollte: Vorher/Nachher Tests in "nur einer Richtung" traue ich gar nicht! Ich will damit aber nicht sagen, dass kontaktbegründete Klangunterschiede nicht existieren (können), sie sind aber mE wahrscheinlich gering bis "subtil" und schwer dingfest zu machen.

Gruss,
Winfried

2068
Bild
Antworten