McIntosh MCD 201 - It's Magic

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cay-uwe
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McIntosh MCD 201 - It's Magic

Beitrag von cay-uwe »

An anderer Stelle habe ich bereits berichtet, dass ich mir dieser Tage einen McIntosh SACD / CD Player gekauft habe.

Heute war es soweit, und ich habe den Player in der Nähe von Karlsruhe abgeholt, und habe ihn natürlich seit heute nachmittag intensiv gehört.

Was soll ich sagen: IT'S MAGIC

Noch nie habe ich eine elektronische Komponente erlebt, die soviel Gefühlsregungen in mir wecken konnte, und deshalb dachte ich mir berichte ich mal kurz über meine Eindrücke, denn frische Erlebnisse sind einfacher besser auf "Papier" gebracht.

IT'S MAGIC: Null Agresivität

Ich habe bis jetzt keinen einzigen CD Player gehört, der so angenehm, aber dabei natürlich aufspielt. So zum Beispiel kenne ich keine anderen CD Player der S-Laute so natürlich und stressfrei wiedergibt. Es macht einfach Spaß Sängern zuzuhören, selbst bei stark komprimierten Rockaufnahmen, fügen sich die S-Laute in den Gesang, ohne nervig zu klingen. Dies heisst aber nicht, dass sie etwa leiser, wiedergegeben werden, sie sind einfach voller, natürlicher, bleiben betont ( wie es für Sibilanten sein soll ), und fügen sich wie selbstverständlich in das gesamte Geschehen.

Wenn es ein CD Player gibt, dem man "Analoges" nachsagen kann, dann ist es der McIntosh MCD 201.

IT'S MAGIC: Der Bass

Prinzipiell liebe ich CD Player, oder Wiedergabegeräte, die einen etwas schlankeren Bass besitzen. Aus meiner Sicht klingen solche Geräte im Bassbereich konturierter, präziser und differenzierter.

So war mein erster CD Player der Philips CD100. Den Bass fand ich aufgedickt, aber nicht differenziert, oder präzise. Danach kam ein YAMAHA CD2000, und dieser besaß einen etwas "dünneren" Bass, dafür aber genauer, und konturierter. Nach dem YAMAHA kam ein MARANTZ CD10 ins Haus. Der hatte wieder einen "dickeren" Bass, der zwar besser als beim PHILIPS CD100 klang, aber nicht die Präzision des YAMAHA besaß. Erst der McIntosh MCD7007 konnte mit einer guten Balance zwischen "dicken" Bass und guter Durchzeichnung, Präzision aufwarten.

Was aber der McIntosh MCD201 liefert ist praktisch unbeschreiblich:

Tiefbass: Kein Problem
Präzision: Kein Problem
Durchzeichnung: Kein Problem
Differenzierung: Kein Problem
Weitere Atributte: Kein Problem

Was soll ich sagen, auch diesbezüglich kenne ich keinen CD Player, der alles was im Bass wichtig ist, so auf dem Punkt bringt. Es gibt kein "Bassbrei", sondern alle Tieftonpassagen werden sauber durchleuchtet und ohne fehlende Kontrolle, Konturierung, oder Präzision weidergegeben.

IT'S MAGIC: Die Stimmenwiedergabe

Dies ist für mich eine der wichtigsten Eigenschaften die eine Audio- HiFi-Komponente mitbringen muss. Hier reagiere ich sehr empfindlich. Hier war bis jetzt der alte YAMAHA CD2000 für das Maß der Dinge. Gerne teste ich die Stimmenwiedergabe mit Aufnahmen von Katie Mehlua, oder Loriots "Peter und der Wolf". Sehr oft erlebe ich da Enttäuschungen, denn Katie Mehlua tendiert schnell bei vielen Geräten zu einer "kehligen" oder "hohlen" Stimme, was sich in einer leicht nasalen Wiedergabe äussern kann. Nichts davon ist mit dem MCD201 zu spüren. Die Stimme klingt einfach so wie man sich eine Frauenstimme vorstellt, mit den richtigen Maß Maß an Feminität. Aber auch Loriot, bei "Peter und der Wolf", bekommt den typischen Charakter seiner Stimme, mit genug Brustkorb, wie es sich für eine männliche Stimme gehört, aber nicht übertrieben. Dazu reiht sich die schon erwähnte gute Wiedergabe von S-Lauten, die sich wie selbstverständlcih ins Geschehen einordnen.

IT'S MAGIC: Der Raum

Bis dato war mein McIntosh MCD 7007 das Maß der Dinge, wenn es um die räumliche Abbildung ging. Der McIntosh MCD 201 setzt dem noch eins drauf.
Mir hat beim MCD7007 die sehr gute Breitenstafflung gefallen. Das habe ich schon oft erwähnt, denn für mich ist das, in meinen Hörraum sehr wichtig, denn er ist nicht sehr breit. Das lässt oft an "Größe" vermissen, wenn es zum Beispiel um die Wiedergabe von großen orchestralen Besetzungen geht. Da war der MCD7007 in der Lage, etwas mehr aus den 3,2 Meter Breite von meine Raum zu machen, das Geschehen wuchs scheinbar seitlich noch ein Stück hinaus. Der MCD 201 schafft da noch ein bisschen mehr. Dabei wird aber die Tiefe nicht ausser acht gelassen, was oft der Fall ist, wenn die Breitenstafflung etwas ausgeprägter ist. Zu dem Ganzen reiht sich noch eine bis jetzt unerreichte Ortbarkeit, und Identifizierung von Musikern. Es ist fast erschreckend, wie plastisch sie aus der Besetzung herausgestellt werden.

IT'S MAGIC: Das Design

OK, lassen wir das, das ist Geschmacksache

IT'S MAGIC: Die Ausstattung

Symmetrische Ausgänge JA, Cinchausgänge JA, und das Ganze noch wenn man möchte regelbar im Ausgangspegel. Das finde ich super, denn es lässt sehr puristische Anlagetzusammenstellungen zu. Direkt an Endstufen: Kein Problem. Direkt an Aktivlautsprecher: Kein Problem.

Konfortable Fernbedienung, sogar die Tasten sind beleuchtet

SACD oder CD: Kein Problem ( hab aber keine SACD )

Aber, bei aller Euphorie muss ich sagen, dass für einen Player, der ca. EURO 4.500,00 gekostet hat, die Schublade nicht so zum Erscheinungsbild passt. Immerhin, so schlimm wie bei anderen Playern ist es wiederum nicht, aber da zeigt z.B. ein YAMAHA CD S2000, dass es auch anders geht.
OK, soviel ich weiß, ist das mit dem MCD301 adressiert worden, der soviel ich übersehen kann, praktisch identisch ist, ausser das Laufwerk, was beim MCD 201 auch noch ein Kritikpunkt ist: Das Laufwerk läuft, speziell beim Einlesen der CD recht laut, verglichen mit anderen Playern.

Nichts desto trotz, letztendlich kommt es auf den Klang an, und das ist das Beste, was ich bis jetzt hören konnte, und auch an Elektronik dieser Art besaß
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Ich melde mich nochmal, denn ich wollte Euch ein Bild von meinen aktuellen "ungleichen" Paar zeigen:

Röhrenverstärker: fast 50 Jahre alt
SACD CD Player: Heutiges HighTech, HighEnd

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Kaum zu glauben, diese zwei sehr unterschiedliche Generationen passen super zusammen
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JOE
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Beitrag von JOE »

Ergänzend noch der Testbericht aus Stereoplay # 5/2006.

Dort wird auch
cay-uwe hat geschrieben:Aber, bei aller Euphorie muss ich sagen, dass für einen Player, der ca. EURO 4.500,00 gekostet hat, die Schublade nicht so zum Erscheinungsbild passt. (...) ... noch ein Kritikpunkt ist: Das Laufwerk läuft, speziell beim Einlesen der CD recht laut, verglichen mit anderen Playern.
erklärt:
Stereoplay hat geschrieben:Die PC-Herkunft des Laufwerks hat aber auch Nachteile: Die Plastiklade ist einem 4400-Euro-Player genauso wenig angemessen wie die Laufwerkgeräusche beim Einlesen der Disc.
Ferner findet sich ein interessanter Verkabelungshinweis:
Stereoplay hat geschrieben:Verkabelten wir den regelbaren Cinch-Ausgang direkt mit den Endstufen ..., verlor das Klangbild viel von dem herrlichen Druck. Über die symmetrischen Ausgänge spielte der Mac zwar zupackender, erreichte aber bei weitem nicht die hohe Dynamik seiner Fix-Ausgänge ...
Der Direktanschluss an Aktivlautsprecher (oder Endstufen) ist also zwar kein Problem, aber nicht empfehlenswert.

Gruß
Joe
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Joe,

obwohl ich vieles was Fachzeitschriften schreiben, hier und da schon selbst nachvollziehen konnte, muss ich in diesem Fall eindeutig wiedersprechen.

Bei den McIntosh MCD 7000, MCD 7005, MCD 7007, und jetzt die MCD 201 und MCD 301 sind die regelbaren Ausgangsstufen zum ersten analog gestaltet, und unterscheiden sich in keiner Art und Weise von dem was z.B. McIntosh in ihren eigenen Vorverstärkern benutzt ( oder auch viele andere Vorverstärker auf den Markt ).

Ich persönlich bin immer sehr zufrieden gewesen mit der Leistung von dem MCD 7007, was den regelbaren Ausgang betrifft. Auch mit meinen sehr alten YAMAHA CD2000. Diese Möglichkeit war es, dass ich mich mal für sie entschieden habe. Ich konnte zur damaligen Zeit im Vergleich mit sehr guten Vorverstärkern keine Schwächen ausmachen.

Der McIntosh MCD 7007 war der letzte für lange Zeit bei McIntosh, der so ein Feature hatte, weshalb ich auch so lange an ihn festgehalten habe. Eigentlich wollte ich in Richtung Music Server, aber alle gängigen Geräte besitzen wenn überhaupt nur eine digital geregelten Ausgang ( z.B. OLIVE HD4 hat mich sehr interessiert ). Sobald diese Geräte bei ca. -10dB anlagen, wird das Signal zunehmend schlechter wiedergegeben, was ja auch bekannt ist.

Erst mit dem MCD 201 hat sich McIntosh wieder an alte Zeiten erinnert, und den analog geregelten Ausgang wieder eingeführt. Das hat mich aufmerksam auf ihn gemacht.

Und ja, so eine Schublade gehört nicht in diese Preiskategorie, aber der Klang entschädigt für alles, weshalb ich mich für den Kauf durchgerungen habe.
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JOE
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Beitrag von JOE »

... kann ja nur zitieren und zusätzlich die Quelle verlinken, wie geschehen. Gerade weil ich über die Kritik an dem ja glücklicherweise analog geregelten Ausgang überrascht war, hatte ich das extra erwähnt. (Ansonsten war die Redaktion ja geradezu begeistert.)
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