Pegelsteller zum Gleichsetzen des Ausgangspegels

Player, Streamer, Wandler, Vorverstärker usw.
Franz
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Pegelsteller zum Gleichsetzen des Ausgangspegels

Beitrag von Franz »

Hallo zusammen,

wer kennt das nicht? Da hört man eine schöne Aufnahme und hat den Pegel am Vorverstärker auf die jeweils passende Lautstärke für sich am Hörplatz eingestellt, schaltet danach auf eine andere Aufnahme - und dann ist es einem entweder zu leise oder zu laut, der Pegel paßt nicht. Also aufstehen und am Vorverstärker nachjustieren. Nun wird man ja mit zunehmenden Alter etwas faul. :mrgreen: Kurz: Ich suche so etwas wie einen Pegelsteller, der für jedes Musikstück den gleichen Lautheitseindruck am Hörplatz bereithält. Fragen: Gibt es sowas? Gibt es dadurch dann keine klanglichen Einbußen, wenn sowas zwischengeschaltet wird? Was gibt es da am Markt?

Kann da jemand eine Empfehlung geben? Oder ist davon aus grundsätzlichen Gründen wegen einer eventuellen Klangeinbuße abzusehen? Die segensreiche Wirkung meiner Tessendorf-Vorstufe möchte ich natürlich keineswegs beeinträchtigen. Wäre nur schön, wenn ich nicht immer aufstehen müßte, um den Pegel anzupassen.

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Franz,

tja, so geht es denjenigen, die sich einen Retro-Tessendorf ohne FB zulegen. :mrgreen:

Aber dein Problem kannst du lässig lösen - und zwar softwareseitig mittels Replay-Gain.

"Replay-Gain" bedeutet zu deutsch "Abspiellautstärke" und kann in Form eines "Tags" jeder FLAC-Datei mitgegeben werden. In der Praxis funktioniert das so: du lässt deinen Sotwareplayer, z.B. Foobar, eine Anlayse deiner Musiksammlung durchführen. Auf diese Weise ermittelst du für jedes Album eine "mittlere" Abspiellautstärke und lässt sie in einen speziellen Replay-Gain-Tag deiner FLAC-Dateien hineinschreiben. (Das alles funktioniert natürlich auch automatisch für -zig Alben hintereinander, am besten über Nacht.)

Sofern dein Player Replay-Gain unterstützt, brauchst du das Auslesen des Replay-Gain-Tags nur noch zu aktivieren und schon gehört das Problem unterschiedlicher Lautstärke der Vergangenheit an. Ob dein Teac Replay-Gain unterstützt, weiß ich allerdings nicht. Der Sonos z.B. kann's und der Linn Sneaky bestimmt auch.

Wichtig 1: Man muss Foobar anweisen, den Replay-Gain auf Album-Ebene - und nicht etwa auf Track-Ebene - zu ermitteln. Ansonsten klingt's gerade bei klassischer Musik gruselig.

Wichtig 2: Replay-Gain verändert nicht die Musikinformationen in deinen FLAC-Dateien und ist daher vollkommen ungefährlich. Bei Nichtgebrauch einfach wieder ausschalten!

Viele Grüße
Rudolf
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Marco A.
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Beitrag von Marco A. »

Hallo Franz,

hast Du mal bei dem Teac in den Einstellungen geschaut? In "iTunes" gibt es die Möglichkeit den Pegel aller Stücke anzupassen bzw. gleichzustellen!

Vielleicht ist dies ja beim Teac auch möglich? :cheers:

Gruß
Marco
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Also man muss diese "Replay-Gain" Geschichte schon mit etwas kritischem Blick ansehen!

Es gibt ja genügend Leute die nichts von digitaler Lautstärkeeinstellung halten, weil die Daten ja dann umgerechnet werden müssen und darum Rundungsfehler und ähnliches entstehen (können).

"Replay-Gain" ist (soweit ich verstehe) nichts anderes als eine, sagen wir "speziell automatisierte", digitale Lautstärkeeinstellung, deren "Wert" den jeweiligen Dateien zugeordnet wird und birgt folglich genau die gleichen Risiken für den Klang wie eine solche digitale, die man "per Hand" am PC oder im Player bedient! :roll: (Nicht umsonst wird immer empfohlen: "digitale Lautstärke auf Maximum stellen", wie beim TEAC :P )

Franz,

wenn Du auf unveränderte Daten am DA Wandler Wert legst (ausser durch den Audiovolver "behandelt"), bleib' lieber beim "Aufstehen und Einstellen am VV", oder: lass Dir einen fernbedienbaren Lautstärkesteller in den VV einbauen - wäre bei Deinem wertvollen Gerät vielleicht eine Anfrage beim Hersteller wert! :D

Gruss,
Winfried
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Winfried,

mir war schon klar, was da kommen würde:
wgh52 hat geschrieben:Also man muss diese "Replay-Gain" Geschichte schon mit etwas kritischem Blick ansehen!

Es gibt ja genügend Leute die nichts von digitaler Lautstärkeeinstellung halten, weil die Daten ja dann umgerechnet werden müssen und darum Rundungsfehler und ähnliches entstehen (können).
Ich konnte mir den Hinweis auf diese einfache und sehr praktikable Möglichkeit jedoch nicht verkneifen.

Und je nachdem, ob der Player Replay-Gain "intelligent" einsetzt (also die Lautstärkeregelung erst nach einem Upsampling auf 24 bit durchführt*), ist diese Lösung auch sehr audiophil.

*siehe Gerts Beitrag hier: http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?p=6848#p6848

Aber ich stimme dir schon zu, für Franz wäre ein Hardware-Upgrade sicherlich sinnvoller!

Viele Grüße
Rudolf
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Franz
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Beitrag von Franz »

Danke für eure Antworten.

So, wie's sich mir darstellt, werde ich dann wohl aufstehen müssen und den Tessendorf die Arbeit machen lassen, denn das macht er ausgezeichnet. :D Hatte nur gehofft, das Gleichsetzen des Ausgangspegels ginge womöglich verlustfrei intern im Teac. Ich neige also Winfrieds Antwort zu, die mich überzeugt. Und Herr Tessendorf ist gar gegen einen fernbedienbaren Lautstärkesteller, der ist Purist reinsten Wassers. Also bleibt alles beim Alten. :cheers:

Gruß
Franz
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tinnitus
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Beitrag von tinnitus »

Hallo Franz,

dann bleibt nur die analoge Fernverstelllung mittels einer biegsamen Welle als Alternative übrig. :mrgreen:

Gruß Roland

P.S. Bewegung im "Alter" tut aber auch gut :cheers:
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Rudolf,
Rudolf hat geschrieben:...mir war schon klar, was da kommen würde...
:mrgreen: :mrgreen:

ME ist die Qualität einer dig. Lautstärkeregelung stärker von deren Rechengenauigkeit (z.B. 48 Bit FP glaub ich zu erinnern) abhängig als dass auf bit 24 resampled wird - das nur ganz am Rande und ich weiss das auch nicht mehr sooo genau... :roll:

Aber ich habe meine ganz eigenen, wie ja öfters "etwas abgedrehten", aber positiven Erfahrungen mit digitalen Lautstärkestellern gemacht:

Lange Zeit habe ich vor der digitalen Sony Weiche SRP-F300 (die ja keine Lautstärkesteller hat ausser per Bediensoftware/PC), den digitalen Aussteuerungssteller meines Minidisk-Recorders MDS-JA555ES als (sogar fernbedienbaren!) Lautstärkesteller benutzt (also von CD über digital-in und dann lautstärkegestellt über digital aus zur Weiche). Mit meiner bescheidenen Anlage und für meine "bronzenen" Ohren ging das verdächtig gut! :D

Gruss,
Winfried
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

tinnitus hat geschrieben:dann bleibt nur die analoge Fernverstelllung mittels einer biegsamen Welle als Alternative übrig. :mrgreen:
Es geht auch am Sitzplatz direkt. Ein analoges Formen eines Wachspfropfens für die Ohren tuts auch :cheers:

Sorry, konnte nicht widerstehen.

Uli
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Franz,

wie ich Dir schon am Tel. sagte, es bleibt nur

1. Tessendorf baut ein Motorpoti ein
Franz hat geschrieben: Und Herr Tessendorf ist gar gegen einen fernbedienbaren Lautstärkesteller, der ist Purist reinsten Wassers. Also bleibt alles beim Alten. :cheers:
was er wohl (aus gutem Grund ?, Burmester, aber auch Bongiorno machen es ja ) ablehnt. :(

2. Du baust am Lautstärkedrehknopf des Tessi einen Stellmotor mit Walzenkupplung und Funk-FB-Ansteuerung (gibt es ja z.B. für Rolläden zu kaufen) an, was sicher nicht gerade ein optischer Leckerbissen wird, deshalb, hast Du schon recht:
Franz hat geschrieben: Also bleibt alles beim Alten. :cheers:
Was ja beim Abspielen von LP eh passieren muss, das Aufstehen vom Hörplatz.....aber es ist schon wahr, seit wir hier mittlerweile meist von Disk abspielen, wird das Aufstehen vom Hörplatz zur "Harten Arbeit" die es, wenn immer möglich, zu vermeiden gilt. :wink: :mrgreen:

Gruss
Sigi
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Franz
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Beitrag von Franz »

Sigi, hast ja vollkommen Recht. Ich bin ein fauler Sack geworden, deshalb kam der Gedanke überhaupt über mich. Ich lass es nun so, wie es ist, ist ja prima. Und gelegentliches Aufstehen hält wach. :mrgreen: :cheers:

Gruß
Franz
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Franz hat geschrieben:...gelegentliches Aufstehen hält wach. :mrgreen: :cheers: ...
Bingo Franz!

Ich muss zum Umschalten der digitalen Quellen meiner "Swinging Machine" auch immer aufstehen und zum Funk CAS hintapern, weil sich dieses schöne Gerätchen nicht fernbedienen lässt. Ist bisschen lästig, aber vielleicht gesünder... :roll: :mrgreen: :cheers:

Gruss,
Winfried
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Zwodoppelvier
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Beitrag von Zwodoppelvier »

Hallo zusammen,

ich habe mir gerade einmal die etwas blasse Kopie der Beschreibung der IR-Empfängerplatine zum ALPS-Motorpoti angesehen. Meine Erinnerung hat nicht getrogen, da sitzt tatsächlich ein Quarz drauf, welcher wohl für den Mikroprozessor benötigt wird (habe selbst noch nicht mit diesen Chips gearbeitet - andere hier wissen darüber besser Bescheid).

Nun könnte man daraus ableiten, daß eine Beeinflussung der NF-Stufen möglich wäre - Herr Tessendorf geht auf Nummer sicher. Da diese aber nicht vom Motor ausgeht - der ist schließlich nur bei Änderung des Pegels in Aktion - könnte man in Erwägung ziehen, die Steuerungsplatine zusammen mit einem Kleinnetzteil in ein seperates Metallkästchen einzubauen, welches nicht einmal unmittelbar neben der Vorstufe platziert werden müßte; Die Spannung für den Motor würde dann durch eine einfache zweiadrige Leitung von außerhalb der Vorstufe kommen, IR-Empfänger und NF-Schaltung wären perfekt getrennt.

Einzige Nachteile dieser Lösung: irgendwo muß eine zweipolige Buchse an der Rückwand Deiner Tessendorf montiert werden - und Du hast ein (kleines) Kästchen mehr im Regal stehen.

Gruß Eberhard
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Franz
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Beitrag von Franz »

Danke für deine Recherche, Eberhard, aber das ist mir dann doch zuviel des Aufwandes. Hab schon genug Geräte da stehen. Ich hab da etwas blauäugig gehofft, das ginge so einfach mal intern mit den files auf der Festplatte zu machen, war aber doch Wunschdenken. Und eine digitale Lautstärkeregelung kommt nicht in Frage.

Gruß
Franz
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JOE
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Beitrag von JOE »

Rudolf hat geschrieben:In der Praxis funktioniert das so: du lässt deinen Sotwareplayer, z.B. Foobar, eine Anlayse deiner Musiksammlung durchführen. Auf diese Weise ermittelst du für jedes Album eine "mittlere" Abspiellautstärke und lässt sie in einen speziellen Replay-Gain-Tag deiner FLAC-Dateien hineinschreiben.
Lieber Rudolf,

das mag ja für Pop-Musik noch angehen, aber bei Klassik u. a. anspruchsvollerer Musik ist das doch ein No Go; denn da bräuchte man ja die Festlegung auf die lauteste Passage und nicht auf einen Mittelwert.

Wir können doch nicht im Ernst den Lautheitswahn und den Verlust von Dynamik glaubwürdig kritisieren, wenn wir dann beim Abhören etwas doch zumindest ansatzweise Ähnliches tun, indem wir die Musik auf eine mittlere Lautstärke einpegeln. Es kann doch nur darum gehen, das Problem lösen zu wollen, dass wir zu Beginn einer "CD" uns in der Einschätzung der lautesten Passage und unserer Entscheidung, wie wir diese (dann später, wenn sie dran ist) hören wollen/können unsicher sind und uns deshalb bei der anfänglichen Einstellung der Lautstärke vertun können.

Jeder, der aus anderen Motiven die Lautstärke ändern will, verdient es, zur Strafe aufstehen zu müssen. Gesucht wird also eine FB, die solche "niederen Motive" erkennt und die Veränderung verweigert. Über einen Hautwiderstandssensor, wie er in Lügendetektoren verwendet wird, müsste das zu lösen sein. :mrgreen:

Im Konzert wird man ja auch nicht verlangen, dass das ppp lauter gespielt wird, damit man es besser hört! Und da wäre das ja noch "berechtigt", wenn man nicht jedesmal so sitzt, wie es Sigi fordert.

Gruß
Joe
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