The Sound of Ethernet

beltane
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Beitrag von beltane »

Sebabe hat geschrieben: 08.05.2022, 12:47 Hallo Eric,


was mich ja auch interessieren würde: An welcher Stelle macht welche Maßnahme einen großen Effekt. Der Trend ist ja derzeit zB. ein LNT am Router, und jeweils eins an den LWL Adaptern. (Mal abgesehen von Etheregen usw..)
Würde es vielleicht reichen nur am letzten Gerät das bestmögliche Netzteil zu verwenden und könnte man sich die anderen davor dann sparen?

Und wie sähe eine WLAN Strecke im Vergleich zu LWL am letzen Punkt aus?

Fragen über Fragen :-)

Ich könnte ein WLAN Modul verleihen..

VG
Sebastian
Hallo Sebastian,

wenn man W-LAN an der empfangenden Komponente (z.B. Streamer) nicht aktivieren möchte und die empfangende Komponente ausschließlich Kupfer Ethernet hat, dann ginge es vom W-LAN Repeater per Kupferkabel in einen Medienkonverter mit LWL Modul und Clockmodifikation, von dort per LWL in einen weiteren Medienkonverter inkl. Clockmodifikation mit z.B. ergänzend 2 kupferbasierten LAN Anschlüssen oder alternativ einen Switch inkl. Clickmodifikation und LWL Modul. Und von dort per Kupfer in die empfangende Komponente.

Viele Grüße

Frank
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Frank,

Uli Brüggemann hat mal am Forumstreffen einen Vortrag zu Klirr gehalten und das auch zu Gehör gebracht.
Ganz ehrlich, das möchtest Du nicht hören.
Das gleich dürfte für HF gelten.
Es bringt aber wenig, an einem Punkt ans Miximum zu gehen und andere Dinge außer Acht zu lassen.

Jetzt sind wir mal gespannt, was Eric so an diversen Equipment misst, vielleicht sind wir dann etwas weiter.

Grüsse Jürgen
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

SolidCore hat geschrieben: 08.05.2022, 10:21 Vielleicht (?) hilft es, als Zusatzmessung typische Kombis aus der Praxis hinzu zu ziehen.
Einmal am "Sender" gemessen, und einmal am "Empfänger".
Hallo Stephan,

das wird noch kommen, ich werde mich aktuell mal noch auf die einzelnen Bausteine konzentrieren, bevor wir die Komplexität erhöhen.
Soviel vorab: Es ist so, das z.B. Störungen von einem schlechten Ethernetsignalen teilweise durch den Switch durchgereicht werden. An dem Signal selbst tut sich wenig bzgl. Jitter.
atmos hat geschrieben: 08.05.2022, 08:17 bzgl. Jitter: Welche Kabellänge hast du durchgemessen?
Wenn die Quelle 500 ps Jitter aufweist, und das Kabel 610 ps, addieren sich die Werte?
Hallo Günther,
mein Referenzkabel hat 2m. Bzgl Addition von Werten, kann man das nicht so einfach sagen, da man Jitter eines Kabels immer nur mit einem Sendegerät messen kann, das prinzipbedingt nie 0 Jitter haben kann und auch die Kombination Kabel + Sendeswitch + Messstelle hier Einfluss hat.
Der Sendeswitch ohne Kabel habe ich noch nicht gemessen, da ich eigentlich die ganzen Messungen wegen eigenen Kabelkonstruktionen begonnen habe .Wird aber noch kommen.
Sebabe hat geschrieben: 08.05.2022, 12:47 Hallo Eric,


was mich ja auch interessieren würde: An welcher Stelle macht welche Maßnahme einen großen Effekt. Der Trend ist ja derzeit zB. ein LNT am Router, und jeweils eins an den LWL Adaptern. (Mal abgesehen von Etheregen usw..)
Würde es vielleicht reichen nur am letzten Gerät das bestmögliche Netzteil zu verwenden und könnte man sich die anderen davor dann sparen?

Und wie sähe eine WLAN Strecke im Vergleich zu LWL am letzen Punkt aus?

Fragen über Fragen :-)

Ich könnte ein WLAN Modul verleihen..

VG
Sebastian
Hallo Sebastian,

nach meinem bisherigen Ergebnissen und Erkenntnissen teilweise auch von Forenkollegen folgende Empfehlung, ausgehend vom Endpunkt:
- Endpunkt
- Geschirmtes CAT Kabel mit Messzertifikat, Endpunktseite mit Tesafilm isolieren (Bzgl. Kabelempfehlungen halte ich mich hier ansonsten zurück)
- Switch mit minimiertem Gleichtaktstörungen (z.B. Topaz oder auch für den Einstieg den TP Link Sg105) mit sauberster Stromquelle - wenn möglich Akku oder Batteriebetrieb
- Geschirmtes CAT Kabel mit Messzertifikat
Und dann je nachdem was Du in der Kette hast.
Wenn Du jetzt auf LWL gehst, dann würde ich hier noch ein LNT einsetzen. Beim LWL Sender aund allen anderen Komponenten erfolgt meiner Meinung nach die Klangbeeinflussung durch Rückkopplungen in das Stromnetz, sodass ich hier auch entweder ein LNT nehmen würde, falls machbar oder Schaltnetzteile mit einem Netzfilter davor, am besten einer mit Schutzleiterdrossel wie z.B. der Auth 503 als einstieg oder selbstgebaute.
Gleiches würde ich raten bei WLAN anstelle LWL.

BZGL. LWL steht auch noch die Untersuchung aus, ob denn nicht die LWL Module, genauso wie eventuell die WLAN Module, zu viele Störungen produzieren, die dann ins Ethernet einsteuen.

Von den Delock würde ich nach meinen Ergebnissen der Messungen abstand nehmen - egal an welche Stelle. Dazu später mehr.
beltane hat geschrieben: 08.05.2022, 18:18 Klangtuning durch HF habe ich bei TMR nicht finden können.
Hallo Frank,
dann lies mal ein paar Battles von Thomas mit Stephan im OEM ;-)
Oder Thomas Meinung zu vergoldeten Schuko Stecker.

Anstehende Gerätemessungen
Aktuell ist ein Switch mit Clock upgrade im zulauf - danke an den Kollegen aus dem Nachbarforum ;-)
Zusätzlich wird ein emosafe EN-66e von Gabriel demnächst bei mir ankommen, sodass ich diesen dann mal mit dem Delock und meinen eigenkonstruktionen vergleichen werde. Bin gespannt. Der Emosafe hat keinen Gleichtaktdrosseln verbaut, sodas ich mir nicht vorstellen kann, das hierdurch irgendwas verbessert wird, außer das DC Anteil durch den Transformer nicht durchkommen - was ja sowieso bei den Transformern der Geräte geregelt ist.

Beste Grüsse,

Eric
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Milhouse
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Delock / Isolatoren

Beitrag von Milhouse »

Hallo zusammen,

nachdem ja in den letzten Messungen gezeigt wurde, das der Delock Jitter und die Gleichtaktstörungen bei einem guten Signal verschlechtert, steht noch aus zu zeigen, wie sich dieser bei einem wirklich schlechten Signal verhält.

Aufbau Isolatoren / Delock
Bei dem Isolator wie dem Delock handelt es sich in der Regel um einen Transformer, wie er auch in Netzwerkkarten eingesetzt wird. Dieser Besteht zum einen aus einen Transformator mit Mittelanzapfungen auf beiden seiten, die sogenannten Center Taps, durch den eine galvanische Trennung, die laut Spezifikation bei Ethernet erfolgen muss, erzielt wird. Diese kann auch durch Kondensatoren erzielt werden - meist bei Onboard kopplungen, aber auch für Kabelstrecken möglich. Meine Tests bzgl. dem Einsatz von Kondensatoren hat jedoch gezeigt, das hierdurch das Signal verschlechtert wird - sehr wahrscheinlich durch die Toleranzen der Transformer.
Der Transformator blockiert eigentlich nur DC Anteile, sodas Störungen ab einer niedrigen, mir jedoch nicht weiter bekannten Frequenz (in der Regel alle) hier übertragen werden und somit bezüglich einer Störungsbeseitigung nichts erreicht wird. Im Gegenteil: wenn ma sich die Teile mal von innen anschaut (Ausnahme hier die maschinell gefertigte Transformer die meist bei bei 100base T1 oder auch bei einzelnen Würth Transformern eingesetzt werden), kommt man schnell zu dem Schluss, das es hier Fertigungstoleranzen geben muss, die Asymmetrien hervorrufen.

Zusätzlich zu den Transformatoren ist in den Transformern auch meist eine Gleichtaktdrossel verbaut, die Störungen filtern soll.
Bei den Messungen des Delocks bei einem guten Signal scheinen jedoch die Nachteile zu überwiegen.

Weitere Fehlerquellen sind die zusätzlichen RJ45 Verbindungen, die alles andere als 100Ohm und Übergangswiderstände haben. Eventuell ist diese bei Isolatoren, die das Kabel fest verbaut haben, gemindert.
Das Layout mit Routing der Signalwege sollte auch die 100Ohm Spezifikation einhalten - das bezweifle ich mal bei dem Delock.

Der Delock hat zusätzlich noch eine andere potentielle Fehlerquelle: Die Center Taps des Transformers sind kabelseitig alle miteinander verbunden, jedoch gibt es keine Abführung, sodass Störungen hier von einem Signalpaar zu den anderen wandern können. Die CTs sind miteinander verbunden und werden über einen Varistor zu der Erdungsschraube geleitet. Der Delock ist ja auch konzipiert als Überspannungsschutz.

Wenn man nun den Varistor rauslötet und überbrückt, könnten Störungen nach PE abgeführt werden (was allerdings nur im begrenzten Masse laut meinen Messungen erfolgt), jedoch hat dieser Signalpfad keine Terminierung, sodass Reflexionen vorprogrammiert sind.

Delock Messungen mit schlechtem Signal

Um ein wirklich schlechtes Signal zu bekommen habe ich als Quelle meinen alten Asus 100MBit Switch eingesetzt mit einem alten CAT5e kabel, das mehrfach verknickt ist.

Zur Info noch: bei den Messungen sind alle Chassis-Massen der Teilnehmer per Erdung auf gleichen Niveau.

Jitter Messungen

Asus 100Mbit Switch mit Cat5e Kabel
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Jitter: 800ps

Asus 100Mbit Switch mit Cat5e Kabel und Delock
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Jitter: 900ps

Also auch hier wird der Jitter-Wert erhöht.

Gleichtaktstörungen

Asus 100Mbit Switch mit Cat5e Kabel
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PK-PK 220mV, sieht doch gut aus.
Ist es aber nicht ganz. Das Signal zackert die ganze Zeit bei 500MHz Auflösung wild rum, sodas in einen niedrigere Auflösung geschaltet wurde

Hier jetzt das ganze mit niedriger Messauflösung:
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PK-PK 5,4V bedingt durch einegekoppelte 50Hz

Asus 100Mbit Switch mit Cat5e Kabel mit Delock
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PK-PK 700 mV, jedoch hier gerade mit einer niederfrequenten Störung erfasst. Ohne diese ca. 250mV

Hier jetzt das ganze mit niedriger Messauflösung:
Bild
PK-PK 700mHz

Anscheinend greift hier der Transformator, sodass die 50Hz nur abgeschwächt übertragen werden.

Da die sonstigen Störungen sich hier allerdings von 220mV auf 250mV erhöhen, würde ich den Delock nur eingeschränkt empfehlen, wenn man einen 50Hz Problem hat. Dieses lässt sich meist auch durch eine Erdung bekämpfen - im Falle des Asus hat dies jedoch nichts gebracht.
Ich würde daher immer zuerst mal die Switche alle erden, bevor ich zum Delock greifen würde.

Bin gespannt was die Messung des EMOSAFE bringen wird.

Next Steps
Ich bin noch Messungen der Gleichtaktstörungen des Topaz schuldig. Hier kann der Topaz punkten, da Pierre sich wohl wissend hauptsächlich auf Optimierung der Spannungsversorgung bei der Entwicklung konzentriert hat.
Ich werde im nächsten Beitrag mal verschiedenen Spannungsversorgungen beim Topaz darstellen, was für den ein oder anderen Topaz Besitzer bestimmt von Interesse ist.

Wer noch keinen audiophilen Switch hat oder einfach mal neugierig ist, sollte sich auf jeden Fall mal den TP-Link für 15€ besorgen und mit Batterien (z.B. 3 Mignon 1,5V, der läuft auch mit 2, bzw. 3V) testen.

Beste Grüsse,

Eric
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beltane
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Beitrag von beltane »

Milhouse hat geschrieben: 08.05.2022, 21:18
Hallo Frank,
dann lies mal ein paar Battles von Thomas mit Stephan im OEM ;-)
Oder Thomas Meinung zu vergoldeten Schuko Stecker.
Hallo Eric,

ich habe zwar nicht alles aber sehr viel im OEM gelesen.

Thomas Ansicht - wenn ich sie richtig verstanden habe - ist: Eine Anlage, die weitgehend von HF bereinigt ist, benötigt keine soundenden Komponenten. Solange HF aber noch einen Einfluss hat, können solche soundenden Komponenten den Klang in eine gewünschte Richtung bringen. D.h. - natürlich kann man demzufolge mit HF auch sounden (HF wird ja in ein analoges Signal moduliert) - bewegt sich aber weg vom eigentlichen Klang.

Viele Grüße

Frank
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Dilbert
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Beitrag von Dilbert »

@beltane: wie soll ich das denn sonst verstehen? Zitat:
"Wenn es denn so wäre, das alle Klangoptimierungen mehr oder weniger durch HF Sounding passiert (so ja die These von Thomas TMR, die sich mir durch meine Untersuchung weiter zu verfestigen scheint), dann fände ich es schon hilfreich, die Mechanismen hiervon zu verstehen, damit - wenn gewünscht - dies gezielt und kontrolliert eingesetzt werden".

Grüße

Frank
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Eric,

im Übrigen wollte ich noch sagen, dass ich Deine Messungen klasse finde!

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann wirst Du auch noch den EMOSAFE 1005+ messen - richtig? Der kommt ja aus der medizinischen Branche - dazu vermutest Du, dass dieser wenig Schutz gegen HF bietet - habe ich das richtig verstanden? Ich setze ihn zwischen TAE Dose und Router ein und bin daher sehr gespannt auf Deine Ergebnisse (Jitter, HF Schutz, Gleichtaktstörungen). Wenn der EMO sich bei Jitter und Gleichtakt ähnlich schlecht wie der Delock verhält und bei HF dann auch noch keine Wirkung zeigen sollte, dann habe ich mir damit in der Tat eine Klangveränderung in die Anlage geholt.

Wobei ich dann nicht so ganz verstehe, warum lokal vom PC gestreamte Musik nicht wirklich besser klingt als über Qobuz gestreamte Musik.

Qobuz Files gehen bei mir von der LAN Dose über LAN Kabel in den EMOSAFE, von dort per LAN Kabel in den Router, von dort per W-LAN an einen W-LAN Dongle mit eigener Stromversorgung, von dort in eine USB Karte mit ebenfalls eigener Stromversorgung und OXCO Clock.

Bei lokaler Musik liegt diese auf einer USB Platte. Von dort geht es direkt in dieselbe USB Karte - also nicht über W-LAN, nicht über den EMOSAFE etc.

Bin auf jeden Fall sehe gespannt auf Deine Messergebnisse. Vielen Dank für die tolle Arbeit!

Viele Grüße

Frank
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Zur Aufklärung, da ich mich vielleicht falsch ausgedrückt habe:
Ich meinte hiermit, das alle Klangveränderungen durch Kabel, Stecker etc. durch HF bedingt sind. Und wenn man nicht auf den unverfälschten Klang durch eine komplette Entstörung steht, man also HF Sounding gezielt einsetzen möchte, das man das dann doch am besten macht indem man die Mechanismen hiervon versteht.

Ansonsten bitte ich, das wir uns hier auf das Thema Ethernet Sound konzentrieren.
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beltane
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Beitrag von beltane »

Dilbert hat geschrieben: 08.05.2022, 22:55 @beltane: wie soll ich das denn sonst verstehen? Zitat:
"Wenn es denn so wäre, das alle Klangoptimierungen mehr oder weniger durch HF Sounding passiert (so ja die These von Thomas TMR, die sich mir durch meine Untersuchung weiter zu verfestigen scheint), dann fände ich es schon hilfreich, die Mechanismen hiervon zu verstehen, damit - wenn gewünscht - dies gezielt und kontrolliert eingesetzt werden".

Grüße

Frank
Hallo Frank,

ich habe es so verstanden: Man kann mit HF sounden - HF wandelt sich ja in ein analoges Nutzsignal. Aber: Bei einer Anlage, die umfassend gegen HF geschützt ist, muss diese Art des Soundens als kontraproduktiv betrachtet werden. Sie fügt dem Klang etwas hinzu, das eigentlich nicht vorhanden ist. Wenn man aber auf so etwas steht, dann kann man es natürlich gezielt nutzen, wenn man die Wirkmechanismen verstanden hat.

Viele Grüße

Frank
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Milhouse hat geschrieben: 08.05.2022, 22:02Der Delock hat zusätzlich noch eine andere potentielle Fehlerquelle: Die Center Taps des Transformers sind kabelseitig alle miteinander verbunden, jedoch gibt es keine Abführung, sodass Störungen hier von einem Signalpaar zu den anderen wandern können. Die CTs sind miteinander verbunden und werden über einen Varistor zu der Erdungsschraube geleitet. Der Delock ist ja auch konzipiert als Überspannungsschutz.
Hallo Eric,
bereits im Switch sind die Ausgangsübertrager mit ihren Mittelanzapfungen per Kondensator auf ein gemeinsames HF-Potential gebracht. Die interne Verbindung der Übertragermittelanzapfungen im Delock ändert daran nichts.
Wenn man nun den Varistor rauslötet und überbrückt, könnten Störungen nach PE abgeführt werden (was allerdings nur im begrenzten Masse laut meinen Messungen erfolgt), jedoch hat dieser Signalpfad keine Terminierung, sodass Reflexionen vorprogrammiert sind.
Störfreiheit des PE vorausgesetzt...
Gar nicht erst Störungen auf die Leitungen zu lassen, also einen ruhigen Mittelpunkt der Ausgangsübertrager im Switch zu gewährleisten dürfte doch sinnvoller sein, als erst im späteren Signalverlauf zu versuchen, derlei Störungen abzuleiten.

Ich favorisiere immer netzunabhängigen Batteriebetrieb als Referenz.
Grüße
Hans-Martin
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Hans-Martin hat geschrieben: 08.05.2022, 23:21 Störfreiheit des PE vorausgesetzt...
Gar nicht erst Störungen auf die Leitungen zu lassen, also einen ruhigen Mittelpunkt der Ausgangsübertrager im Switch zu gewährleisten dürfte doch sinnvoller sein, als erst im späteren Signalverlauf zu versuchen, derlei Störungen abzuleiten.

Ich favorisiere immer netzunabhängigen Batteriebetrieb als Referenz.
Hallo Hans-Martin,

daher die Verwendung des Konjunktivs mit dem Hinweis, das dies bei mir (sehr wahrscheinlich wegen PE Verseuchung) nur bedingt funktioniert.
Batteriebetrieb hatte ich ja auch schon empfohlen.

Beste Grüsse,

Eric
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Hans-Martin hat geschrieben: 08.05.2022, 23:21 Hallo Eric,
bereits im Switch sind die Ausgangsübertrager mit ihren Mittelanzapfungen per Kondensator auf ein gemeinsames HF-Potential gebracht. Die interne Verbindung der Übertragermittelanzapfungen im Delock ändert daran nichts.
Hallo Hans-Martin,

vielen Dank für diesen Hinweis.
Die Mittelanzapfungen sind ja in der Regel vor dem Kondensator schon hinter dem Abschlusswiderstand zusammengeführt.
Der Kondensator hat ja die Aufgabe des Überspannungsschutz und verhindert, das auf Gehäusemasse als gemeinsames Potential gebracht wird.

Beim Delock bzw. beim dem verbauten QT24A03 ist der Abgriff Kabelseitig über einen Autotransformer realisiert.
Hierzu sind bei mir noch zwei Fragen offen:
- Autotransformer mit Differnzialsignal habe ich noch nicht ganz durchdrungen (wie schon geschrieben, bin ich Dilettant)
- Ich frage mich, ob bei der Zusammenführung, auch wenn keine Ableitung von HF zu Masse erfolgen kann, nicht trotzdem Terminiert werden müsste.

Beste Grüsse,

Eric
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Milhouse hat geschrieben: 08.05.2022, 21:18 .
..
Hallo Frank,
dann lies mal ein paar Battles von Thomas mit Stephan im OEM ;-)
Oder Thomas Meinung zu vergoldeten Schuko Stecker.
..
.
Beste Grüsse,

Eric
Hallo zusammen
Es gibt keinen "Battle". Thomas ist eher mein Verfolger, der sich bei jedem meiner Beiträge genötigt sieht, sie
mit reinen Theorien zu wiederlegen. Oder Erkenntnissen, die nur an Schaltnetzteilen funktionieren.

Ich gehe von Praxis-versuchen aus, meist sogar aus mehreren Anlagen. Und selbst bei Fehlanwendung hatte bisher
noch niemand die echte Lösung, worans liegt. Somit nur Worte, ohne Ohren.
Deshalb finde ich den Threat hier auch interessant, weil das "kann ich mir nicht vorstellen" nicht enthalten ist.
Ich sperre mich weder gegen Störfrequenzen, noch Filtermethoden, noch sonstwas. Es muss jedoch nachvollziehbar sein.
Der Delock beweist wunderbar, wo "Entstörung" drauf steht, ist keine Endlösung enthalten.

Eben darum schreibe ich gern:
Am besten selbst in der eigenen Kette versuchen. Denken ist ein erster Schritt, herausfinden die Lösung.

Gruß
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Milhouse hat geschrieben: 09.05.2022, 09:01Beim Delock bzw. beim dem verbauten QT24A03 ist der Abgriff Kabelseitig über einen Autotransformer realisiert.
Hierzu sind bei mir noch zwei Fragen offen:
- Autotransformer mit Differnzialsignal habe ich noch nicht ganz durchdrungen (wie schon geschrieben, bin ich Dilettant)
- Ich frage mich, ob bei der Zusammenführung, auch wenn keine Ableitung von HF zu Masse erfolgen kann, nicht trotzdem Terminiert werden müsste.
Hallo Eric,
es gibt verschiedene Herleitungen:
während die Sekundärseite des Ausgangsübertragers von der Primärseite galvanisch getrennt ist, floatet das Ausgangssignal. Bei einem Übertrager mit Mittelanzapfung (MA) dieser Wicklung hat man dort die halbe Spannung, wenn man ein Wicklungsende (WE) als Bezug nimmt. Also z.B. 0, 1 (MA), 2 (anderes Wicklungsende). Nimmt man die MA als Bezug, ergibt sich -1, 0, +1, jeweils idealisierte Symmetrie des Übertragers angenommen. Das Twisted Pair greift das Signal von den Wicklungsenden ab.
Auf der Empfängerseite wird das Signal quasi spiegelbildlich abgenommen und die andere Übertragerwicklung (entsprechend der Primärwicklung der Senderseite, hier ist sie die Sekundärwicklung) wird mit einem Abschlusswiderstand belegt.
Auf der Mittelanzapfung haben wir wieder Null, wenn an den WE -1, +1 anliegen. Der Übertrager setzt nun die Spannungsdifferenz zwischen den WE um. Die Spiegelbildlichkeit sorgt für Überschaubarkeit.
Die Leistungsanpassung (Vorwiderstand vor dem Ausgangsübertrager, Abschlusswiderstand nach dem Eingangsübertrager) sorgt bei einem dem Wellenwiderstand angepasstem Wert für eine nahezu verlustfreie Übertragungsleitung, wie wir es bei Koax (z.B. SPDIF) oder symmetrischen Leitungen (AES/EBU) kennen.
Randbemerkung: Da die Mittelanzapfung der isolierten (galvanisch getrennten) Wicklung potenzialfrei ist, kann man zwischen 2 Übertragern (Senderseite) sogar eine Spannung auf deren MA legen, die wieder auf der Empfängerseite zwischen den 2 MA abgegriffen werden kann. Ich habe allerdings mit Power over Ethernet keine Erfahrungen.

Es ist vorstellbar, ein Dieelectric Bias System aufzubauen, Gleichspannung zwischen MA und Schirm.

Die Übertrager mit MA haben 2 WE mit gleichen Windungszahlen, also gleichem Übertragungsverhältnis, diese sind aber nicht nebeneinander, sondern übereinander gewickelt, sodass der Windungsumfang und damit der Drahtwiderstand sich geringfügig unterscheidet. Das meinte ich damals:
Hans-Martin hat geschrieben: 02.04.2021, 19:05
Du sprachst auch davon, das die Mittelanzapfung der Wicklung nirgends richtig abgegriffen wird. Normalerweise sollte doch die Mittelanzapfung mit dem s.g. „Bob Smith“-Abschluss durch einen 75-Ω-Widerstand erfolgen. Welche Wirkung diese haben soll erschließt sich mir noch nicht ganz. Könnte sich diese, wenn korrekt ausgeführt, auch positiv auf den Klang auswirken?
Bei dem Delock ist der Mittelabgriff über Kondensator auf die Erdung, die außen am Gehäuse angelegt werden soll, geführt. Jedoch ohne 75 Ohm.
Aufgabe des Delock ist Schutz, da braucht es harte Erdung (was, wenn der Widerstand verbrennt?). Ich habe das Bauteil aus dem Bild für einen Varistor interpretiert, nicht für einen Kondensator gehalten.
Bob Smith Terminierung wird kontrovers diskutiert:
https://electronics.stackexchange.com/q ... -its-wrong
Mit dem Strippen eines UTP Kabel (noch ein anderer Thread) hatte ich vorrangig die Mikrofonieeffekte und die Massenträgheit des Mantelmaterials im Blick. Nimmt man beim STP auch den Schirm weg, ändert sich auch der Wellenwiderstand.
Mit den Verlusten eines Übertragers ändert sich auch der Wellenwiderstand geringfügig , weshalb auf der Empfängerseite nur ein kurzes Kabel eingesetzt werden sollte.
Es ist ein sehr unübersichtliches Thema mit vielen Aspekten. Ich beziehe meine Betrachtungen aus anderen Gebieten, wo ähnliche Abläufe, Schaltschemen etc. vorliegen. Transformation aus anderen Gebieten als Inspiration für genaueres Hinschauen auf diese Anwendung.
Grüße
Hans-Martin
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Hallo Hans-Martin,

vielen Dank für die wie immer sehr guten Erklärungen.
Die Wirkungsweise des Transformators sind mir inzwischen durch ausgiebige Auseinandersetzung damit beiwusst.

Ich meinte mit der offenen Fragestellung den Autotransformer, der beim Delock vor den Gleichtaktdrosseln und dann dem eigentlichen Transformator, der nur Geräteseitig eine MA hat, vorgeschaltet ist.

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Hans-Martin hat geschrieben: 09.05.2022, 10:57 Mit dem Strippen eines UTP Kabel (noch ein anderer Thread) hatte ich vorrangig die Mikrofonieeffekte und die Massenträgheit des Mantelmaterials im Blick. Nimmt man beim STP auch den Schirm weg, ändert sich auch der Wellenwiderstand.
Mit den Verlusten eines Übertragers ändert sich auch der Wellenwiderstand geringfügig , weshalb auf der Empfängerseite nur ein kurzes Kabel eingesetzt werden sollte.
Der Wellenwiderstand ändert sich auch aufgrund der fehlenden Paare und Distanz der zwei übrigen.
Jedoch sollte bei der von Dir verwendeten Belden bonded Paare die dann veränderte Impedanz konstant über die gesamte Kabellänge sein.

Leider habe ich bis jetzt noch keine boded Pair Kabel in die Finger bekommen, um diese mal zu testen.

Microphonieeffekte sollten sich ja auch im Signal wiederspiegeln.
SolidCore hat geschrieben: 09.05.2022, 09:33 Der Delock beweist wunderbar, wo "Entstörung" drauf steht, ist keine Endlösung enthalten.
Hallo Stephan,

der Delock ist konstruiert als Überspannungsschutz - das Label "Entstörung" hat er durch Spekulation bekommen.
SolidCore hat geschrieben: 09.05.2022, 09:33 Am besten selbst in der eigenen Kette versuchen. Denken ist ein erster Schritt, herausfinden die Lösung.
Mit dem Ausprobieren ist das halt so eine Sache, da man meist nicht genau bewerten kann, ob der Effekt durch Störung oder Entstörung kommt - wie beim Delock, der durch Ausprobieren das Label "Entstörer" bekommen hat.

Beste Grüsse,

Eric
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