The Sound of Ethernet

h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Stanislaw,

ich finde es gar nicht lustig, wenn man ohne Kenntnis der eingesetzten Materialien und Entwicklungskosten Herstellerbashing betreibt. Wer meint, dass er das billiger kann, sollte in den Markt eintreten. Dann aber nicht vergessen auch Gemeinkosten, Händlerspanne, Wagnis und Gewinn, Steuern etc. mit einzukalkulieren. Man sollte sich dafür hüten mit DIY Preisen zu vergleichen.

Scheinbar werden hier zwei große Übertrager verwendet, wie aufwendig die sind ist nicht zu sehen. Sicher kein falscher Ansatzpunkt, ob und wie viel das bringt oder ob es sogar kontraproduktiv ist dürfte sehr stark vom individuellen Setup abhängen.
Einen gut gemachten Switch ersetzt das Kästchen aber meiner Ansicht nach nicht.

Grüsse Jürgen
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bastelixx
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Beitrag von bastelixx »

Hallo Jürgen,

ich kann die Komponenten auf dem Bild auch ohne Lupe erkennen.
Hier wäre wenigstens eine gut aussehende Alternative
https://www.fair-kaeuflich.de/product_i ... gJUdvD_BwE

Gruesse
Stanislaw
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Markush
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Beitrag von Markush »

Hallo Stanislaw,

ich möchte hier keinesfalls Partei ergreifen für den Anbieter.
Doch muss man sagen oft sind die besten Lösungen die einfachsten.
Wie auch immer im Detail die Lösung aussieht, das Endergebnis spricht für sich. Im Gegensatz zu den zahlreichen LAN Isolatoren die auch die User kennen bzw. im Vergleich hatten war der Unterschied doch merklich.
Und Eric hatte ja auch einige gemessen - und was DeLock & Co. verschlimmbessern ist auch klanglich hörbar.

Liebe Grüße
Markus
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xenius
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Beitrag von xenius »

bastelixx hat geschrieben: 19.08.2022, 10:05 Hallo Jürgen,

ich kann die Komponenten auf dem Bild auch ohne Lupe erkennen.
Hier wäre wenigstens eine gut aussehende Alternative
https://www.fair-kaeuflich.de/product_i ... gJUdvD_BwE

Gruesse
Stanislaw
Hallo,

Für die Varianten für USB, LAN, S-PDIF schon 1100 Euro und für XLR AES/EBU sogar 1600 Euro ist für so ein kleines Kästchen in dem sich ja nicht viel befindet, aber auch wirklich ein mer als stolzer Preis, zumal ich keinerlei Informationen zu Aufbau und technische Details finde.

Sicher kann man im DIY Bereich die Materialkosten und eine gewisse Zeit, die etwas zu bauen benötigt, nicht direkt mit den Produkten einer Serienproduktion, die dafür notwendigen Maschinen, Entwicklung der Geräte und Händler-Kosten, Lagerung und was da sonst alles dran hängt, vergleichen, da die bereits erwähnten Kosten für Steuer, Lohn u.s.w. ja schließlich mit einkalkuliert werden müssen.

Der Blick in's Innere des Gerätes für eine LAN Verbindung aber zeigt mir nichts, was ich kenne, wobei ich nur Vermutungen anstellen kann, um was es sich bei dem runden goldfarbenen Teil handeln könnte. Wenn meine Vermutung, daß es sich um eine Spule zur galvanischen Trennung handelt, richtig sein sollte, sind die 1100 bzw 1600 Euro aber in keiner Weise nachvollziehbar.
Außer diesem runden Teil auf der Platine und den beiden Buchsen ist schließlich nichts weiter auf dem Foto zu sehen.

Interessant wäre natürlich, was da evtl Erics Messungen dazu ergeben würden.

Dennoch wäre ich sehr wissbegierig, sowas mal bei mir testen zu dürfen und zu hören, inwiefern sich klanglich damit tatsächlich positive Verbesserungen zeigen, und ob dies überhaupt gezeigt wird.
Das in der Beschreibung aufgeführte Rauschen habe ich jedenfalls auch so nicht in meiner Kette, jedenfalls höre ich absolut nichts dergleichen.

Beste Grüße Fred


Ich habe gerade etwas weiter gehende Informationen dazu gefunden
https://audiophilestyle.com/forums/topi ... ator-ext1/

Scheint so, als wäre die Spule doch recht aufwändig herzustellen, aber dennoch denke ich, daß das it entsprechenden Maschinen ohne große Probleme funktionieren sollte, auch zwischen den einzelnen Scheiben, die scheinbar die Spulen von einander trennen, sollte sowas in kurzer Zeit gewickelt werden können.

Wie es da steht, daß es an die Herstellung von Tonabnehmern erinnert, sehe ich etwas anders.
Ein hochwertiger Tonabnehmer wird sicherlich deutlich aufwändiger zu wickeln sein, auch wenn es weniger Spulen sein sollten.
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Hallo zusammen,

also wenn jemand einen Network Acoustics oder auch einen Waversa Ext 1 besitzt, wäre ich schon interessiert, diesen zu messen.
Wenn ich mir das Innenleben mit der legeren Kabelführung der Adernpaare bei dem ENO anschaue, dann habe ich so eine Vermutung, was mich da erwartet. Und wenn ich dann noch die Beschreibungen lese wie " improving the 3D performance" dann verstärkt sich diese.

Beim ENO scheint es sich m.E. um zwei händisch gefertigte Gegentaktdrosseln zu handeln.
Wenn diese gegenüber maschinell gefertigten CMCs wie zum Beispiel diesen hier (https://www.we-online.com/katalog/de/WE-STST#74930000) besser performen, dann wäre das schon Nobelpreis verdächtig.

Also ich würde meine Hand ins Feuer dafür legen, das bei dieser Kiste auf jeden Fall Verbesserung des Jitterwertes nicht der Grund der Klangänderung, die ja meist positiver als die des Etherregens bewertet wird, ist.

Beste Grüsse,

Eric
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Kurzer Rückblick:
Von Eric wurde messtechnisch ein TPLink 105E empfohlen, mit dem Hinweis, es gab wohl intern
verschiedene Varianten von Isolatoren. Dazu kann Eric vielleicht mehr sagen.

Habe schon mal ein sinnvolles, und zum "Low-Budget" - Tip passendes Netzteil für den 105E gefunden.
Geht natürlich ebenso an/für jeden Switch der 5V benötigt. Es soll die Lücke schließen zwischen dem grottigen Beipack
und relativ teuren Linearnetzteilen.

Besser geht immer, damit ist man jedoch zumindest schon mal einen Schritt weiter.
Entgegen dem beigelegtem ist es ein lineares Steckernetzteil, mit analogem Trafo und relativ aufwendiger Regelung.
Bringt weniger Störungen, und hörbar mehr Ruhe.

Vom renommiertem Anbieter Friwo:

https://www.ebay.de/itm/222353859638

Man kann es auch woanders suchen, ich hatte damals bei Pollin ganze 2,- dafür bezahlt. Hammer.
Die Bezeichnung ist: Friwo FE 4120 050E060

Man muss allerdings den DC-Hohlstecker ans Kabel anbringen, da es ab Werk eine Buchse hat.

Aufgrund seiner Performance war es mir einen Tip wert.

Gruß
Stephan
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Hallo zusammen,

Ich hatte inzwischen nochmal einen Austausch mit Alex von Uptone.
Sie sind momentan etwas unter Duck bzgl. der Fertigstellung des EtherRegen V2, werden aber schauen, das sie mir demnächst erste Tips bzgl. der Messungen geben werden.

Daher ruhen die Messungen im Bereich der Switche etwas. Zwischenzeitlich bin ich aktuell dabei mit den Kabelmessungen voran zu kommen, sodass es hier zeitnah erste Ergebnisse geben wird.

Beste Grüße,

Eric
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Milhouse
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Gestrippte Kabel

Beitrag von Milhouse »

Morgen zusammen,

bei meinen gestrigen Kabelmessungen gab es ein interessantes Ergebnis, das ich schonmal teilen möchte.
Da das Strippen von CAT Kabeln ja auf Hans-Martin (memberlist.php?mode=viewprofile&u=825) zurück geht, poste ich diesen Beitrag in beiden Foren.

Es geht um das sogenannte "Strippen" von CAT Kabeln. Hierbei wird bei einem CAT Kabel der Mantel entfernt und auch die zwei für 100base tx nicht benötigten Adernpaare "blau" und "brau" entfernt. Wie gesagt ist der "Erfinder" dieser Technik Hans-Martin.

Bei meinen ersten Messversuchen hierzu hatte sich es so dargestellt, das die so modifizierten Kabel sehr hohe Gleichtaktstörungen aufwiesen und auch einen bescheidenen Jitter-Wert. Das hierzu gemessene Kabel war ein S/FTP CAT6 Verlegekabel, wo auch die Schirmung entfernt wurde. Ich hatte spekuliert, das dies zum einen durch die Erhöhung der Impedanz kommt, aber auch dadurch, das die Adernpaare nicht mehr genau auf Abstand gehalten werden können und sich hierdurch auch starke Imedanzschwankunden über den Kabelverlauf ergeben, die zu Modenkonvertierungen führen.

Bei der jetzt gemachten Messserie habe ich das nochmal überprüft - auch, weil ich inzwischen ein Belden 1305a dank Christian erhalten habe und hier vermutete, das durch die "Verklebung" der Adernpaare die Effekte durch falschen Abstand nicht auftreten können.

Hier nun das Ergebnis:

Zuerst wurde ein billiges CAT 5e gemessen: https://www.nanocable.com/en/product...-cable-grey-1m

Hierbei zeigte sich, das durch das Strippen der Jitter Wert stark ansteigt, allerdings die Gleichtaktstörungen abnehmen.
Interessant hierbei ist, das in meinem zweiten Messsetup, bei dem nur Signale auf ein Adernpaar gesendet werden, die Gleichtaktstörungen auch ansteigen.
Anscheinend wird durch das Strippen zum einen Crosstalk vermindert, da die Adernpaare jetzt mehr Abstand haben und hierdurch, sowie durch Fehlen der Kapazität der entfernten Adernpaare, werden die Störungen geringer, jedoch die vom eigentlichen Adernpaar durch Modenkonvertierung generierten Gleichtaktstörungen, wie vermutet, stärker.

Dann habe ich das Belden 1305a untersucht.

Hier wurden bei Verwendung des gleichen Steckers (bei mir Telegärtner CAT7) beim gestrippten Kabel die Gleichtaktstörungen stark reduziert, jedoch hat sich hier auch der Jitter Wert leicht verbessert.

Messwerte kommen mit den Gesamtergebnissen der Messerie.

Beste Grüsse,

Eric​
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo Eric

Interessant.
Bedeutet dies nun, das "Strippen" nun doch nicht generell "schlecht" ist,
sondern allein vom dafür verwendetem Kabel abhängt ?
Oder wie muss ich dein Ergebnis interpretieren ?

Gruß
Stephan
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Hallo Stephan,

so sieht es aktuell aus.

Hans-Martin verwendet ja selbst Bonded Kabel für seine gestrippten Kabel, sodass ich zumindest bei Ihm seine These durch Messungen bestätigt sehe.

Beste Grüsse,

Eric
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hallo Eric,

aber wie ist es gemessen zu Deinem Referenzkabel?

Gruss Dirk
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

Hallo Eric,

super spannend das ganze Thema. Endlich werden mal die messtechnischen Grundlagen geschaffen für das was wir hören. :cheers:

Ich freue mich auf die Ergebnisse!

Viele Grüße
Martin
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

dirk-rs hat geschrieben: 14.09.2022, 11:34 Hallo Eric,

aber wie ist es gemessen zu Deinem Referenzkabel?

Gruss Dirk
Hallo Dirk,

wie schon mehrfach gesagt, kommen die gesamten Messergebnisse der bisher 31 gemessenen Kabel nachdem Thomas auch die Impedanz und ReturnLoss Messungen gemacht hat, damit man nicht zu voreiligen Schlüssen kommt.

Beste Grüsse,

Eric
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Audiophon hat geschrieben: 14.09.2022, 11:42 Endlich werden mal die messtechnischen Grundlagen geschaffen für das was wir hören. :cheers:
Hallo,
das wäre ja mal was Neues.
Das würde ich auch sehr begrüßen, halte dieses wishful thinking aber für realitätsfern.
So sehr ich Erics Initiative auch begrüße und bewundere, auch was seine konsequente und intensive Bearbeitung des Themas betrifft, bleibt bei mir die Skepsis, ob der Zusammenhang mit dem Hörerlebnis hergestellt werden kann. Mehrere Schwierigkeitsgrade sind zu überwinden, wenn das Signal durch neugetaktete Pufferspeicher und Formatwechsel geht.
Aber allein schon die Vergleichswerte können hilfreich sein, die Interpretation ein Thema für sich.
Der Zusammenhang zwischen Messergebnis und Klangeindruck ist ja noch nicht einmal in der nur einen Ebene Analogsignal erfolgreich hergestellt worden
Grüße
Hans-Martin
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Hallo,

ich gebe Martin recht, das es nicht gelingen wird, das Gehörte zu 100% messtechnisch zu erfassen.
Dazu ist der Höreindruck zu subjektiv,die Hörumgebungen und das Setup zu unterschiedlich und noch genügend unbekannte im Spiel.

Aber es haben sich doch gewisse Stellschrauben herausgestellt, die den Einsatz eines Messwerkzeuges rechtfertigen.

So sehe ich doch bei fast allen Vertretern der Meinung "Messen bringt nix - man muss hören", Geräte, die ohne den Einsatz von Messgeräten nicht zu Ihrer Leistungen gekommen wären. Z.B. bei der Stromversorgung.

Beste Grüsse,

Eric
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