The Sound of Ethernet

Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Stephan,
SolidCore hat geschrieben: 19.12.2022, 21:25 Nochmal kurz zu den FerritKernen. Ist das so schwer ? Ich nannte 500khz Ferritkerne, bzw deren Einsatz. Thomas versucht das dann als Blödsinn
hinzustellen, indem er beweist, das ein 100Mhz Kern bei rund 10 Mhz beginnt (auch logisch), und 5 oder 10 davon etwas tiefer, bei rund 1 Mhz,
anfangen zu dämpfen. Echt spassig. Wo ist denn die Messung, die aufzeigt, das 500khz Kerne auch bei 500 khz dämpfen, bzw bei 400 khz beginnen,
und 10 davon schon bei 200 khz ? Und wieviel 100Mhz Kerne benötige ich dann dafür ? Die Permeabilität von LF Ferriten (Mangan-Zink) und HF-Ferriten (Nickel Zink) ist doch eine ganz andere. Fakt ist doch: Du hast auch niederfrequente Common-Mode Störungen gemessen, die gilt es, zu unterdrücken.
Es ging genau darum, addierte hochfrequente Ferritkerne nach unten zu erweitern. Mit ein wenig Worte verdrehen wird das schon keiner merken.Sehr nett übrigens.
bitte hier keine forumsübergreifende Diskussion führen. Ich weiß, das ist mühsam, weil man inzwischen kaum mehr auseinanderhalten kann, wer was in welchem Forum gepostet hat. Aber Thomas Michael Rudolph ist hier kein Mitglied und kann sich deshalb zu deiner Aussage nicht äußern. Und Eric ist ebenso wenig sein Statthalter in unserem Forum. Danke für die Beachtung.

Viele Grüße
Rudolf
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StreamFidelity
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neue Erkenntnisse zu externen Clocks

Beitrag von StreamFidelity »

Hallo zusammen,

nicht nur bei uns, sondern auch in anderen Foren bilden sich beim Reclocking stark polarisierte Meinungen und Lager, die sich unversöhnlich gegenüber stehen. Ich schreibe das bewusst zum eigentlichen Thema vorweg, weil ich das sehr Schade finde. Denn beide Seiten können voneinander profitieren, wenn sie einander zuhören. Vielleicht gelingt es uns den Ball bei den weiteren Diskussionen flach zu halten.

UpTone Audio (hier der Firmeninhaber mit dem Usernamen Superdad) hat den Thread "Master Clock for your EtherREGEN" wegen ausufernder Beschimpfungen zeitweise sperren müssen. Der Grund, warum ich das hier verlinke ist, dass UpTone Audio aus meiner Sicht sachlich und fundiert auf Messungen als solches und auf den Nutzen guter Clocks eingegangen ist. Ich möchte auch hervorheben, dass UpTone Audio Erics Bemühungen und Beiträge sehr positiv sieht und sehr respektvoll auf andere oder zusätzliche Erkenntnisse hinweist. Nachfolgend habe ich einiges aus dem Thread mit Googels Hilfe übersetzt, möchte aber Fehler bei der Übersetzung nicht ausschließen. Der Original Wortlaut ist oben verlinkt.

Was wird gemessen und womit?

Kritisiert wird, dass Erics Ausrüstung Tektronix TDS784D mit den "eye-pattern single jitter" Messungen die Story nicht richtig oder vollständig erzählt. Der Entwickler John Swenson verfügt über eine bessere Ausrüstung (Jackson Labs PhaseStation). Bei den Messungen besteht lt. Upton Audio die Herausforderung darin, dass 100 Mbit/s und Gigabit Ethernet-Signale mehrstufig sind (3 Spannungen für 100 Mbit/s, 5 für Gigabit). Und im Falle von 100 Mbit/s sind sie auf jedem Drahtpaar bidirektional.

Kritisiert wird auch, dass die schlechteren Jitter-Werte einer externen Clock nur auf Grundlage der Neutron Star 3 für alle anderen Clocks verallgemeinert wird, obwohl noch nie jemand ein richtiges Phasenrauschdiagramm dazu veröffentlicht hat. Uptone Audio vermutet, dass dessen 10-Hz-Offset-Leistung in einem EtherREGEN schlechter ist als die der Crystek CCHD-575 des EtherREGEN. Aber hier wird Eric noch Messwerte mit einer Mutec REF10 nachliefern.

Ich bin gespannt, ob Uptone Audio eigene Messwerte veröffentlichen wird.

Der mögliche Nutzen einer Masterclock

Sehr interessant fand ich dann Upton Audios These, dass Jitter auf jedem Eingangssignal (nicht nur Ethernet sondern für alle digitalen Übertragungen!) Amplitudengeräusche in den Chips und auf der Grundebene der Leiterplatte verursachen. Diese AM (Amplitudenmodulation) wird in PM (Phasenmodulation) umgewandelt.

Dieses Jitter/Phasenrauschen (das gleiche, nur ausgedrückt im Zeit- oder Frequenzbereich) breitet sich aus - sowohl mit Schnittstellen wie Ethernet, USB, S/PDIF, I2S, als auch in den Chips auf den Boards. Selbst ein DAC mit einer perfekten Uhr, die direkt neben dem DAC-Chip sitzt, wird von all dem vorgelagerten Jitter/Phasenmodulation beeinflusst, die in den Chips und auf der Leiterplatte kurz davor stattgefunden hat.

Daraus schließe ich, dass eine gute vorgelagerte Clock diese negativen Effekte verringern kann.

meine Meinung

Upton Audio schreibt weiter vorne im Thread, dass OCXO Clocks mit außergewöhnlichen Phasenrauschleistungen sehr teuer sind. Dieses Geld und solide Technik können für anspruchsvollere Layouts und Design ausgegeben werden, so dass dies vielleicht nicht immer benötigt wird.

Meine Erfahrung mit einer guten OCXO Clock begann mit der Giesemann PRINCE von AfterDark (Phase Noise -131 dBC at 10Hz), die sogar die hoch angesehenen Pink Faun Ultra OCXO Clock (Phase Noise -130 dBC at 10Hz) übertraf. Mein erster Klangeindruck war wie folgt:
Nach 1-2h war ich richtig geflasht. Die Ortungsgenauigkeit hat signifikant zugenommen. Der Bass ist noch körperhafter und auf den Punkt. Bei einem bekannten Titel hörte ich auf einmal ein Detail, welches ich bisher nicht kannte. Die Musik umfließt mich, anders kann ich es nicht ausdrücken.
Ich legte mir dann noch einen Switch mit der besten Clock zu, die es momentan gibt: Emporer Giesemann Eva: -121dBc/Hz bei 1Hz, -145dBc/Hz bei 10Hz. Mein Klangeindruck:
Nachdem ich das übliche Spielchen die neueste Firmware aufzuspielen durchhatte, war ich beim Anspielen richtig platt: die Klangverbesserung war ohne Einbrennzeit sofort hörbar. Eine sensationelle Durchhörbarkeit einzelner Instrumente und ein weit aufmachender Raum. Drums und Rhythmik kommen sowas von auf den Punkt. Wenn das Einbildung ist hätte ich gerne mehr davon.
Natürlich sind meine Klangeindrücke sehr subjektiv und in meinem System so gehört. In anderen Systemen mag es anders ausgehen. Aber mir (und anderen) regelmäßig zu unterstellen, ich sounde meine Anlage mit HF und gönnerhaft hinzuzufügen, jeder kann ja hören wie er will, bringt die Diskussionen nicht voran.

Denn ich stelle nicht in Abrede, dass andere Faktoren vielleicht wichtiger sind als "nur" eine gute Clock. Ich kaskadiere zum Beispiel zwei Buffalo BS-GS2016 an derselben Clock, aber mit LWL verbunden. Afterdark hat auch einiges an der Stromversorgung getan. Die Emporer Giesemann Eva wird von einem separaten linearen Netzteil versorgt. Die beiden Buffalos werden vom JCAT OPTIMO S ATX Netzteil mit sehr geringem ripple noise gespeist. Hinzu kommen Softwareeinstellungen (Abschalten nicht benötigter Ports, MAC-Adress-Filterung, etc.), welche weniger Störungen verursachen.

Wie Uptone Audio selbst schreibt, gibt es eine Vielzahl von Gründen, warum jemand Unterschiede mit jedem dieser Dinge hört!

Lasst uns freundlich und wertschätzend miteinander umgehen. Ich wüsste auch gern, mit welchen Maßnahmen die größten Effekte zur Steigerung der Klangqualität erzielt werden können. Ich habe ein Heidengeld für eine hochwertige OCXO Clock ausgegeben. Wenn das mit weniger Geld geht nur her damit. :cheers:

Grüße Gabriel
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SolidCore
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Ethernet

Beitrag von SolidCore »

Hallo Gabriel

[...]
In ganz kurzen Zügen wird auch in deinem verlinkten forum immer wieder aufgezeigt, das allein die Implementierung das Problem darstellt.
Beispiel der LHY-Switch. Von vielen gelobt, inklusive Clocktuning.
In den Beiträgen ist ebenso erkennbar, das allein Netzteile und Schirmung das Ergebnis bereits invertiert. Was dem gleichem Sinn entspricht.
Hinzu weitere Erkenntnisse. Ich zitiere mal Sunny:
das Hauptproblem bei der verwendung eines 10mhz ocxo ist, dass die externen 10mhz in einen taktsynthesizer eingespeist werden, bei der umwandlung von 10mhz in 25mhz gehen ca. ~35 bis 45dbc PN verloren - im ergebnis ist der externe takt maximal so gut wie der interne. oft kommen die klanglichen unterschiede durch die unterschiedliche stromversorgung zustande, und nicht durch den PN............
....

und weiterhin:
ein kumpel in frankfurt hat mit seiner anlage erst mit der ref120se den großen durchbruch geschafft. sein etherregen wurde nur von einem normalen mittelpreisigen netzteil gespeist, plötzlich konnten seine wattwelpen richtige musik machen. dann hat er mit unserer hilfe seine netzteile nach und nach verbessert. am ende hatte die ref120se keinen wirklichen einfluss auf den klang. ich habe bei den bisherigen anlagen festgestellt, dass der einfluss von externen taktgebern dann am größten war, wenn im bereich der netzteile nicht viel passiert ist. dann ist die tatsache, den taktgeber aus der schmutzigen und lauten umgebung herauszunehmen, einfach viel wichtiger

(Übersetzt mit deepl.com, m.E. besser als google)
So könnte man Schlussfolgern, das die Beipacknetzteile über einen Filter, was gerne erwähnt wird, Milderung verschaffen, aber nicht die Lösung darstellen.

Dennoch, ein sachlicher/freundlicher, respektvoller Umgang sollte generell die Grundlage einer öffentlichen Diskussion sein.
Befindlichkeiten sind zwar menschlich, bringen aber niemanden weiter.

Ich stelle meine Lieblingsfrage dazu nochmal:
Ich baue eine Veränderung in mein Netzwerk, und empfinde diese als klanglichen Fortschritt. Nun kommt ein beliebig anderer,
und versucht mir zu verdeutlichen, das wäre jawohl Quatsch. Und hat, das sehe ich als Voraussetzung, eine bessere Alternativ-Lösung.
Die den Spass an der Anlage jedoch verkleinert. Dafür hat dieser andere dann leider keine Lösung. Wie entscheide ich mich ?
Sobald Klangeindruck und technische Messverfahren sich die Hand geben, ist der Gral gefunden.

Nochmal: Hohes Auflösungsvermögen in einem entspannten und langzeit tauglichem Klangbild ist eher kein HF-Voodoo, sondern eine stimmige
Kombi, die in sehr vielen Fällen eine sehr hochwertige, und sogar technisch optimierte, Anlage voraussetzt.

Betonen möchte ich, damit nicht auf Eric (und auch sonst keinen User) anzuspielen. Ihm geht es meinem Verständnis nach lediglich darum, Ursachen für veränderte Klangeindrücke zu finden. Unabhängig davon, ob sie nun gefallen oder nicht. Ein guter Grundstein vom Mosaik des Grals !

Gruß
Stephan

editiert: Bitte in diesem Thema keine "Spitzen" mehr andeuten. Wir sind an einem konstruktivem Austausch interessiert Gruß Thomas
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Gabriel,

es entspricht auch meinem Weltbild, dass optimale Stromversorgung aller Komponenten, eine hochwertige Clock, etwa die von Dir genannte Afterdark Giesemann, kaskadierte Switches und beste Digitalkabel die Schlüssel für einen guten Klang auf dem digitalen Weg sind. Mit allen genannten Faktoren habe ich eigene Erfahrungen gesammelt. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Anlage insgesamt auf einem bestimmten Niveau sein muss, um diese Einflüsse zu hören. Das könnte Gegenmeinungen mit voller Überzeugung rechtfertigen, die subjektiv gehört richtig und auch nicht auszuräumen sind. Auch Anlagen, deren Komponenten bereits optimal in Bezug auf die genannten Eigenschaften sind, können dazu führen, dass ein Weltbild ohne die eingangs genannten Faktoren entsteht.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Hallo zusammen,

Bevor hier bzgl. der Aktivität im Audiophilestyle Forum eine Art Sekundärliteratur-Thread entsteht, melde ich mich dann doch mal zu Wort, [...]

Was sich bisher durch die Untersuchung herausgestellt hat und auch so von der von mir durchaus als seriös angesehenen Firma Uptone geteilt wird ist, das Gleichtaktstörungen einen Einfluss auf den Klang haben.

Wie welche Frequenzen von Störungen sich genau dabei auswirken, wird sehr wahrscheinlich nie genau mit überschaubaren Einsatz herauszufinden sein. Jedoch das grundsätzlich eine Reduktion der Störungen sich positiv auswirkt. Das heist Geräte/Switche Mit geringen Eigenstörungen und sauberen Designs zur Reduktion der Weiterleitung von Störungen, sowie saubere (ob durch Filterung oder sauber Produktion) Stromversorgung und Kabel, die Störungen nicht verstärken.

Die offene Frage ist, wie weit der Jitterwert Einfluss nimmt.
Nach der These von Uptone wird Phasenrauschen bzw. Jitter in Amplitudenstörungen gewandelt und durch diese Wandlung können Störungen sich über die gesamte digitale Kette ausbreiten. D.H. das ein höheres Phasenrauschen Rauschen/Störungen in der “Ground Plane” also der Masse verursacht, was wiederum ein Phasenrauschen bzw. Einen höheren Jitterwert in der Weiterverarbeitung bedeutet.
Hiermit könnte dann auch eine Klangbeeinflussung über LWL begründet werden.

Ich bin dieser These offen eingestellt, jedoch fehlen bisher jegliche Beweise hierfür.
Eventuell waren auch die gemessenen Geräte, deren Klang bisher auf einen besseren Jitterwert zurückgeführt würden, einfach nicht gut implementiert.

Wenn die These von Uptone stimmt und man die Klangveränderungenauch hierauf zurückführen könnte, dann müsste in dem vom Switch gesendeten Signal die Gleichtaktstörungen bei Verwendung einer besseren Clock geringer sein (weil ja weniger Störungen in der “Ground Plane” / Maße bei der Verarbeitung im Switch entstehen), oder / und das Signal müsste einen geringeren Jitter Wert haben, damit keine Wandlung des Phasenrauschen in die Ground Plane des Empfängers geht und somit die Maße belastet wird.

Jetzt gestaltet sich es leider so, das bei der mir einzig bekannten Messung dieser Parameter es sich herausgestellt hat, das beides nicht zutrifft, obwohl eine Klangsteigerung durch den Einsatz der NeutronStar3 am EtherRegen berichtet wird.

Auch der Hinweise bzgl. der Messinstrumente, die ich im Audiophileforum auch klargestellt habe und keine Lust mehr habe hier darauf einzugehen, können an dieser Tatsache nichts ändern.

Ich bin gespannt ob denn Messungen der Mutec Ref10 weiteren Aufschluss geben.

Beste Grüße,

Eric

editiert: bitte etwaige "Spitzen" unterlassen. Gruß Thomas
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sunny_time_99
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Neutron Star

Beitrag von sunny_time_99 »

Hallo zusammen,
Dir Problematik bei der NS, wie bei anderen auch, ist die Einstrahlung in die Stromversorgung und umgebende Geräte. Beim Aufbau einer externen Clock muss man HF-Dichte Gehäuse verwenden, in denen dann z.b. die NS verbaut ist. Sma-Durchführungen z.b. und Duko's stellen dann den Kontakt zur Außenwelt her.
Leider sind die meisten Clocknachrüstungen absoluter Mist, weil sebst im Hochpreissegiment die Grundregeln der Hochfrequenztechnik nicht berücksichtigt werden. Die Audiowelt ist da bei weitem noch nicht weit genug. Z.B.
ungeschirmte Clockleitungen führen zu EMI -Problemen der Extraklasse - bei jeder Preisklasse. Und das hat Eric gemessen

Die Lager spalten sich wenn überhaupt, weil man nicht nach der tatsächlichen Ursache für den Klangunterschied sucht, sondern einfach komplette Geräte tauscht , und die Unterschiede nur an der Phasenoise festmacht. Gerät A klingt besser als B hat für mich null Aussagekraft, weil keines unserer Geräte aus nur einem Bauteil besteht. Nur die genaue Ursachenforschung liefert Erkenntnisse, die man danach vergleichen kann. Das kostet Zeit und Geld.

Grüße

Sunny
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Milhouse hat geschrieben: 20.01.2023, 19:15 Nach der These von Uptone wird Phasenrauschen bzw. Jitter in Amplitudenstörungen gewandelt und durch diese Wandlung können Störungen sich über die gesamte digitale Kette ausbreiten. D.H. das ein höheres Phasenrauschen Rauschen/Störungen in der “Ground Plane” also der Masse verursacht, was wiederum ein Phasenrauschen bzw. Einen höheren Jitterwert in der Weiterverarbeitung bedeutet.
Hiermit könnte dann auch eine Klangbeeinflussung über LWL begründet werden.

Ich bin dieser These offen eingestellt, jedoch fehlen bisher jegliche Beweise hierfür.
Hallo Eric,
wer heilt, hat recht, heißt es.
Jede Frequenzmodulation hat eine Amplitudenmodulationskomponente und umgekehrt gilt das auch, das ist m.E. etabliertes Lehrbuchwissen.
Jitter / Phasenrauschen entsteht vorrangig beim systemtaktangebenden Quarzoszillator, in dessen schwankender Versorgungsspannung, aber auch in Halbleitern, deren Anstiegszeit und Abfallzeit nicht identisch sind.
Eine Spektralanalyse zeigt das Frequenzband mit dem Peak bei der nominalen Frequenz und dem "Skirt", dem Seitenspektrum, welches relativ schmal ausfällt, erheblich abweichende Frequenzen sind bei einer typischen harmonischen Schwingung nicht zu erwarten. Das wird jedoch anders, wenn die Schwingung in ein Rechtecksignal umgewandelt wird, dann sind 3-, 5-, 7- etc. ungeradzahlige Vielfache, Obertöne zu erwarten. Die dienen aber einer sauberen Daten-Auslöseflanke, helfen beim Timing, dürften folglich Datenjitter entgegenwirken.
Aus der Spektralanalyse erkennt man, dass die Seitenspektren dutlich gringere Amplitude haben als die Nominalfrequenz in der Mitte. Wenn man dieses als Noise bezeichnet, der über alle Leitungen einschließlich Signalmassen läuft bzw. kriecht, müsste die zentrale Frequenz den größten Fehler beitragen.
Mit dem JSS Screening hat John Swenson interessante Aspekte aufgeworfen, die kontrovers diskutiert wurden, eventuell rein wissenschaftlich betrachtet einer Überprüfung aber eher nicht standhielten.
Möglicherweise ist es bei dieser Aussage auch eher ein Thema, mit dem man sich rein werbetechnisch einen Fanclub aufbaut, der das visionäre Element bewundert, aber nicht bewerten kann, weil Kenntnisse nicht hinreichend vorhanden sind.
Vielleicht findet sich ein Elektrotechnikstudent, der sich dem Thema für eine Doktorarbeit widmen möchte, dem es gelingt, einen Doktorvater zu finden. Aus familiärer Erfahrung kann ich nur sagen, dass auch eine ausgängliche These, die sich in der Arbeit als absolut nicht zutreffend erweist, zu einem Sehr Gut als Ergebnis führen kann.

Wie man meinen früheren Beiträgen entnehmen kann, halte ich in der Digitaltechnik das Trio für klangentscheidend: 1. Daten (mit bestmöglicher Integrität), 2. Jitter (mit geringstem Wert in Frequenz und Amplitude) und 3. Noise (der großen Unbekannten mit vielfältigen Nebenwirkungen).
Ich bin zuversichtlich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann der 3. Punkt zur Klangverbesserung erforscht und entsprechend optimiert wird. Solange bleibt es ein Phantom. Der Ruhm gebührt nicht dem, der diesen Namen ausspricht, sondern dem, der es zu enttarnen versteht, Wirkweise, Struktur, Unterdrückungsmaßnahmen.
Das Kriechen auch über die Groundplane kann mit Trennübertragern und Optokopplern abgeblockt werden, die zwischen den jeweiligen Verarbeitungsstufen galvanisch trennen. Dann muss aber auch jede Stufe unabhängig stromversorgt werden. Ein Fass ohne Boden...
Grüße
Hans-Martin
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

sunny_time_99 hat geschrieben: 20.01.2023, 19:33 Leider sind die meisten Clocknachrüstungen absoluter Mist, weil sebst im Hochpreissegiment die Grundregeln der Hochfrequenztechnik nicht berücksichtigt werden.

...

Gerät A klingt besser als B hat für mich null Aussagekraft, weil keines unserer Geräte aus nur einem Bauteil besteht. Nur die genaue Ursachenforschung liefert Erkenntnisse, die man danach vergleichen kann. Das kostet Zeit und Geld.
Hallo sunny,

danke, dass Du hier mitschreibst, denn ich meine, Deine Beiträge sind wichtig. Ich habe aber drei Fragen an Dich als in der Technik kundiger:

1. Wenn Du die Einschränkung von "meisten" Clocknachrüstungen schreibst, welche denn nicht?

2. Wenn der Tausch von Gerät A zu Gerät B keine Aussagekraft hat, was kann denn ein armer Dummie machen? Er kann doch nicht jedes einzelne Bauteil tauschen und hören, ob dass das entscheidende ist. Außerdem könnte es ja sein, dass ein Hersteller einem besonders klangbeisteuernden Bauteil eine besondere Relevanz über andere zuerkennt? Machst Du das nicht auch?

3. Einverstanden: Nur die genaue Ursachenforschung liefert Erkenntnisse! Leider gibt es viele Forenten, mich eingeschlossen, deren Expertise nicht in der Ursachenforschung von Einflussfaktoren auf den Ethernetklang liegt.

4. Möchte ich daran erinnern, dass Wissen sich immer weiter entwickelt. Was heute gilt, mag morgen besser gewusst werden. Darum Punkt 3. Ich weiß, dass ich nichts weiß, oder freundlicher und populär ausgedrückt, irren ist menschlich.

5. Hmm, nun bin ich unsicher, ob das vom Moderatorenteam noch als nicht polemisch eingestuft wird. Der Gehör/Gehirn Komplex hat sich über Millionen von Jahren entwickelt, d.h. optimiert, weil es als Fluchtsignal lebenswichtig war. Was ist dagegen das Wissen der Menschheit über den Klang des Internet? Sicher wäre das Verständnis des ersten ganz produktiv für das zweite. Also, immer locker bleiben!

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Milhouse
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Beitrag von Milhouse »

Moin zusammen,

Durch die gemachten Erfahrungen bin ich bei Sunny.
Das heißt nicht, das man nicht Geräte als Anwender (Zitat „armer Dummy“), klanglich für sich bewerten kann, sondern, das man nicht unbedingt aus der klanglichen Bewertung direkt Rückschlüsse auf die Ursache des Effekts schließen kann. Dazu sind die Geräte alle zu unterschiedlich implementiert.

Wenn wir mal von dem Trio der Klangbeeinflussung von Hans-Martin Ausgehen:
Die Datenintegrität setzen wir mal voraus.

Vier Geräte oder Maßnahmen werden alle beworben mit dem Argument, den Jitter Wert zu mindern. (Jedoch ohne dies nachgeprüft zu haben) Zu allen vier Geräte gibt es von Anwendern die Rückmeldung, das sie Klang verbesser.
Jetzt kann man durch die Ergebnisse der Messungen (die noch nicht die Heilung darstellen, aber Licht ins Dunkle bringen) aber sagen, das allen vier Geräte unterschiedliche Auswirkungen auf Jitter und Störungen haben können:

Das erste Gerät verbessert den Jitter Wert, aber produziert Störungen.
Das zweite Gerät verschlechtert Jitter, aber nicht die Störungen.
Das dritte Gerät verschlechtert Jitter und Störungen.
Das vierte Gerät verbessert Jitter und produziert auch keine Störungen (also nur minimale).

Aller Geräte oder Maßnahmen werden so vermarktet, das sie den Jitter Wert bzw. Phasenrauschen reduzieren.
Alle Anwender gehen davon aus, das die Klangsteigerung durch einen besseren Jitter Wert kommt und dies manifestiert sich auch als allgemeines Wissen.

Eine Ableitung unter diesen Umständen zu treffen, das es ganz klar ist, das die Reduzierung des Jitter Wertes den Klang verbessert, fällt mir jedenfalls sehr schwer.

Wenn es auch z.B. im Audiophilestyle Forum zu einer kontroversen Diskussion kommt, dann daher, das ich versuche klar zu machen, das man bei angeblich Jitter reduzierenden Maßnahmen auch mal an der richtigen Stelle nachmisst, damit man sicher ist, das Klangeffekte auch hierauf zurückzuführen sind. Und das ist durch die Bank bei fast allen Mods, Upgrades etc. nicht der Fall. Daher auch der Vorwurf des „Try and Error“ Spiel, das hier von Seiten der Entwickler / Tuner gemacht wird - was kein Vorwurf an die Anwender ist.

Beste Grüße,

Eric
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hero65
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The Alpha Audio: YouTube-Video Blind-Test zu Switches

Beitrag von hero65 »

Hallo zusammen,

da ich im Forum hierzu nicht gefunden habe und für Alle die nichts Besseres zu tun haben, ein recht aktuelles YouTube-Video zu einem nicht-wissenschaftlichen Blindtest zu 11 Switches mit dem Versuch die „Blind-Hörwahrnehmung“ eines Testers mit Messungen zu den Switches, die von einem anderen Tester (verbindet die jeweilen Test-Switches) in Korrelation zu bringen. M.E. mit interessanten Ergebnissen.

https://www.youtube.com/watch?v=8HNMMksiD_Q

Dauer ist allerdings ohne die einstündige Pause des ursprünglichen Live-Streams mit über 3h nicht gerade kurz…

Es gibt von The Alpha Audio noch m.E. ein anderes, aber bereits 2Jahre altes YouTube-Video, dass sich u.a. mit dem Thema Stromversorgung von Switches beschäftigt. Allerdings mit über 2h auch nicht wirklich kurz:

https://www.youtube.com/watch?v=Fok1d_VkfCk

Vielleicht können ja die Spezialisten wie Eric (Milhouse) das aus ihrer Sicht bewerten.

Viel Spaß,
Rolf
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Rolf,
hero65 hat geschrieben: 17.02.2023, 14:24da ich im Forum hierzu nicht gefunden habe
Schau hier: Test zu Ethernet Switchs bei Alpha Audio

Steht aber noch nicht viel drin.

Grüße Gabriel
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hero65
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Suchen muss man können...

Beitrag von hero65 »

Hallo Gabriel
Du hast natürlich Recht, das Problem saß vor der Suchmaschine.😉
Danke für den Hinweis. :cheers:

Interessant wäre, ob die vermuteten Zusammenhänge, z.B. zur Auswirkung der Störungen unter 30 MHz mit der akustischen Bewertung der Wiedergabe, von den Fachleuten eher geteilt werden oder eben nicht.

Das die Stromversorgung maßgeblich ist, hat sich ja wohl als Erkenntnis durchgesetzt. Um so erstaunlicher habe ich das Ergebnis des Netgear GS108E (bei uns ...GS108GE) im Verglrich zum LHY SW-8 mit seinem eingebauten Linearnetzteil empfunden.

Den GS108GE gibt es derzeit für 28 EUR statt 38 EUR z.B bei Media Markt.
Habe mir Einen zur Trennung meiner AV-Geräte von der Hifi-Anlage mit separater Leitung ab der FB7590 angeschafft.

Viele Grüße

Rolf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

hero65 hat geschrieben: 17.02.2023, 20:26 Um so erstaunlicher habe ich das Ergebnis des Netgear GS108E (bei uns ...GS108GE) im Verglrich zum LHY SW-8 mit seinem eingebauten Linearnetzteil empfunden.
Hallo Rolf,
und das heißt...?
Grüße
Hans-Martin
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hero65
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Beitrag von hero65 »

Hallo Hans-Martin,

in dem Test sind die Switches sowohl mit ihrem mitgelieferten Netzzeil als auch mit "Standard"-LAN-Kabel gehört worden.
Im LHY SW-8 ist ja u.a. ein Recht hoher Aufwand im Linearnetzteil getrieben worden, beim GS108E kam natürlich nur ein Steckdosen-Schaltnetzteil zum Einsatz.

Aufgrund dessen hätte ich sowohl ein deutliches Hörergebnis als auch Messergebnis z.G. des LHY erwartet.

Über die Erkenntnis, das Hörergebnisse sehr stark von der jeweiligen Netzwerksituation abhängen, brauchen wir glaube ich nicht diskutieren.
Über die ebenfalls vergleichbaren Messergebnisse finde ich schon erstaunlich.

Das heißt für mich nicht, dass ich den LHY SW-8 uninteressant finde, bzw. den GS108E z B. vor meinem Linn G-Hub dem LHY grundsätzlich bevorzugen würde.
Hier gilt für mich die Abhängigkeit von dem bestehenden Netzwerk, der verwendeten Strom- und LAN-Kabel.

Mein Netzwerk besteht im Übrigen aus einer galvanischen Trennung der Netzwerkgeräte und Kaskadierung über G-Konverter bzw. dem G-SG2424.

Viele Grüße

Rolf
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Rolf,
also interpretiere ich daraus deine Präferenz für das SNT-versorgte Gerät vor dem anderen mit Linearnetzteil (unter Berücksichtigung deiner Netzwerkkabel und anderer Rahmenbedingungen).
Grüße
Hans-Martin
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