The Sound of Ethernet

RayDigital
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Wir müssen gemeinsam hören!

Beitrag von RayDigital »

h0e hat geschrieben: 31.07.2022, 11:07 Unterm Strich gibt es aber - wie auch hier schon zu Anfang - auch Hinweise auf unzureiochende Messtechnik und -methoden.
Selbst wenn die Messmethode nicht perfekt ist, so bleibt dennoch die Vergleichbarkeit untereinander bestehen. Herr Swenson bestreitet lediglich die Richtigkeit der absolut gemessenen Werte.
Aber natürlich sollte es immer das Bestreben sein, so richtig wie möglich bei vertretbarem Aufwand zu messen, ohne die Messergebnisse in ihrer Aussage zu verfälschen.
h0e hat geschrieben: 31.07.2022, 11:07 Denn auch wenn hier ständig suggeriert wird, dass wir Störungen als angenehmes Sounding willkommen heißen, bin ich aufgrund meiner Hörerfahrung da anderer Meinung und denke man muss Hören und Messen besser zusammenbringen.
Genau. Und am Besten mit einer gemeinsamen Hörsitzung, sprich mit einer Beurteilung durch eine Jury. Wenn es für mich auch nur einen einzigen Grund für unser jährliches Forumstreffen geben würde, dann den der gemeinsamen Hörsessions mit immer fruchtbaren Diskussionen zum jeweils Gehörten. Ich erinnere hier z.B. nur an den beim diesjährigen Treffen durchgeführten Streamer-Vergleich, der Unterschiede zwischen den Geräten deutlich wahrnehmbar werden ließ.
Deshalb glaube ich fest daran, dass nur das gemeinsame Hören und Beurteilen, die vom einzelnen subjektiv wahrgenommenen Klangverbesserungen/-unterschiede in einen objektiveren Kontext stellt und damit auch die teils übertrieben wirkenden Behauptungen von Klangsteigerungen relativieren hilft.

Gruß,
Raimund
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A_stinner
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Beitrag von A_stinner »

Hallo Jürgen,

es klingt schon etwas "unangenehm" , mit deiner nicht begründeten, unterschwelligen Kritik an den Messungen von Eric. Sag doch bitte mal konkret, was an den Messungen falsch ist. Mit deinem Verweis auf "ich höre das anders" kommen wir in der Ursachforschung nicht weiter. Oder mach doch mal einen produktiven Vorschlag wie wir hier Fakten basiert weiterkommen.

Gruß

Andreas
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

tom_on_wheels hat geschrieben: 31.07.2022, 11:14
Ich habe natürlich auch die Beiträge von Horst-Dieter mitbekommen, dass er nicht zufrieden mit der Kombination ER und NS3 war. Wir hier waren uns alle einig, dass es daran liegen müsse, dass ein 75-Ohm-EtherRegen mit der NS3 kombiniert wurde.

...

Und zu @Andreas: Autosuggestion schließe ich aus. Die Unterschiede sind einfach zu ohrenfällig.
Hallo Tom,

bitte beachten, dass Eric die von Gert auf 75 Ohm modifizierte NeutronStar3 (NS3) gemessen hat (siehe Gerts Beitrag vom 05.08.21 14:31, viewtopic.php?f=23&t=4976&hilit=Afterda ... &start=420). Daher bin ich mir sicher, dass die Fehlanpassung weder für den Höreindruck, noch das Messergebnis verantwortlich ist, wobei ich davon ausgehe, dass auch Eric an einem 75 Ohm EtherRegen gemessen hat.

Allerdings haben eine Reihe von Forumsmitgliedern unabhängig voneinander den deutlichen Fortschritt einer Afterdark Emperor Giesemann gegenüber genau dieser modifizierten NeutronStar3 (im Gehäuse) bestätigt. Auch das ist in dem verlinkten Thread behandelt worden. Daher schließe auch ich Autosuggestion aus. Leider hat Alex recht, wenn er schreibt, dass bisher von der NeutronStar3 kein Phasenrauschen geemessen bzw. publiziert wurde.

Und noch ein Punkt zum Vergleich Messen und Hören. Eric bat mich um ein diesbezügliches Experiment an meinem jetzigen Equiment mit der Afterdark Emperor Giesemann am EtherRegen, beide gespeist von je einem Uptone LPS 1.2, die wiederum von einem Keces P8 versorgt werden. Er hatte gesehen, dass die NS3 auch ohne Clockverbindung zum ER sehr starke Störungen einstrahlt und schlug nun vor, das nachzustellen, indem ich meine Afterdark Clock ohne BNC-Kabel auf den EtherRegen stelle. Normalerweise stehen beide Geräte bei mir nebeneinander (Abstand 12 cm). Dafür musste ich natürlich auf die interne Clock des EtherRegen umstellen. Und das war ein richtiger Schock für mich und zwar bereits ohne das die externe Clock auf dem Switch stand. Die Bühne wurde deutlich kleiner und die Transparenz ging deutlich zurück. Das hatte ich so nicht erwartet und das bedeutet, dass ich natürlich auch in Zukunft nicht ohne externe Clock hören möchte. Ich bin regelrecht dankbar, das einmal gemacht zu haben.

Das Ergebnis von Erics Experiment war, dass die Clock auf den Switch gestellt und die Clock vom 1.2 versorgt, leicht schlecher klang, als ohne Versorgung (DC-Kabel abgezogen, aber das 1.2 eingeschaltet). Die Effekte waren sofort hörbar, aber deutlich kleiner als der Wechsel von externer auf interne Clock.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

Hallo Horst-Dieter,

das mit der auf 75 Ohm umgestellten Neutronstar 3 wußte ich nicht, sorry.

Ich habe versucht, Deine letzten beiden Absätze zu verstehen und sie bestimmt 4 mal gelesen. Ich komme nicht dahinter, was die NS3 Schlimmes macht, wenn Du die Afterdark auf den EtherRegen stellst, sie mit DC versorgst, aber nicht mit einem Clock-Kabel. Und warum Du froh bist, das einmal gemacht zu haben.

Viele Grüße
Tom
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Tom,

ich habe Horst-Dieter so verstanden, dass er auf Erics Hinweis hin mal die Clock auf den ER gestellt hat und obwohl die Clock nicht mit dem ER verbunden war, eine klangliche Einbuße hat hören können. Also kann man wohl davon ausgehen, dass die Clock in den ER einstreut.
Für diesen Versuch hatte Horst-Dieter auf die interne Clock des ER umstellen müssen. Hier beschreibt er, dass insbersondere die Raumabbildung stark zusammengebrochen ist. Für diesen Rückbau und die Erkenntnis, wie groß der gehörte Unterschied mit und ohne externe Clock beim ER ist, ist er dankbar. Horst-Dieter möge mich korrigieren, wenn ich seine Aussage falsch interpretiert haben sollte.

Grüsse Jürgen
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Tom, hallo Jürgen,

Jürgen, Du gibst das völlig korrekt wieder. Ich hatte Eric noch geschrieben, dass beim Höreindruck zwischen interner und externer Clock Welten lagen. So hatte ich das vom Wechsel intern auf extern beim Kauf der Afterdark Clock nicht in Erinnerung, möglicherweise, weil ich dazwischen die NS3 als externe Clock hatte.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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dirk-rs
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Beitrag von dirk-rs »

Hi,

und wenn ich jetzt die These von Thomas ( TMR ) weiterverfolge das es nur durch HF Störungen besser, Räumlicher klingt und jetzt erstmal nachgewiesen wird das die externen Clocks diese Störungen verursachen hört Ihr nur HF . Fällt dieser Störanteil weg klingt es für Euch schlechter.

Was ist dann jetzt denn richtiger?

( Bitte meinen Post nicht all zu ernst nehmen. )

Gruss Dirk
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tom_on_wheels
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Beitrag von tom_on_wheels »

h0e hat geschrieben: 31.07.2022, 13:43 ... mal die Clock auf den ER gestellt hat und obwohl die Clock nicht mit dem ER verbunden war, eine klangliche Einbuße hat hören können. Also kann man wohl davon ausgehen, dass die Clock in den ER einstreut...
OK, verstanden.

Erics Messungen zeigen, dass externe Clocks keine Verbesserungen bezüglich Jitter bringen und im Gegenteil für mehr Störungen, insbesondere Gleichtaktstörungen, sorgen. Seiner These nach sind diese HF-Störungen dann für die von vielen erhörte Klangverbesserung durch externe Clocks zuständig.

Wenn also Eric eine NS3 und Horst-Dieter eine Afterdark auf einen EtherRegen stellen, die Clock mit Gleichstrom versorgen, aber nicht per Clockkabel anschließen, so dass die Clock nicht clockt, dann müssten somit die durch die Clock erfolgten sehr starken HF-Einstreuungen doch auch schon für eine deutliche Klangverbesserung sorgen und nicht für eine Klangeinbuße?

Ich sehe Erics Messergebnisse und zweifle sie nicht an, kann aber seine These der Klangverbesserung durch Verschlechterung auf anderer Ebene nicht nachvollziehen.

Viele Grüße
Tom
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Liege ich jetzt falsch, wenn ich behaupte, Horst-Dieters Experiment zeigt auf,
das die Störungen über den Umweg Clock (rückwärts) - NT - Steckdose - NT - Regen einwandern ?
Sollte nicht je ein eigener Netzfilter dies unterbinden/dämpfen ?

Und das Clock-Gehäuse auf den Regen gestellt nicht mehr HF Einstreuung erzeugen (wie soll das gehen),
sondern (ungewollt parasitär) kapazitiv Common-Mode-Störungen koppeln ?

Das Wirkungsprinzip ist schon bedeutend, um gezielt dagegen vorzugehen.

Gruß
Stephan
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

tom_on_wheels hat geschrieben: 31.07.2022, 14:37 Wenn also Eric eine NS3 und Horst-Dieter eine Afterdark auf einen EtherRegen stellen, die Clock mit Gleichstrom versorgen, aber nicht per Clockkabel anschließen, so dass die Clock nicht clockt, dann müssten somit die durch die Clock erfolgten sehr starken HF-Einstreuungen doch auch schon für eine deutliche Klangverbesserung sorgen und nicht für eine Klangeinbuße?
Hallo Tom,

das war auch meine Erwartung.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

SolidCore hat geschrieben: 31.07.2022, 14:41 Liege ich jetzt falsch, wenn ich behaupte, Horst-Dieters Experiment zeigt auf,
das die Störungen über den Umweg Clock (rückwärts) - NT - Steckdose - NT - Regen einwandern ?
Sollte nicht je ein eigener Netzfilter dies unterbinden/dämpfen ?
Hallo Stephan,

das an sich interessante Experiment habe ich leider nicht gemacht. Ich hätte auch nur einen Auth 503 zur Verfügung, der bei keinem Gerät meiner Digitalstrecke eine Klangveränderung bewirkt, nach TMR ja erst einmal ein gutes Zeichen. Allerdings ist der Auth 503 bei mir an zwei Stellen im Einsatz, nämlich bei der Stromversorgung der Fritzbox 7590 und einem TP Link Repeater. An beiden Stellen verhindert der Filter drop-outs des G-Linn beim Schalten je eines in der Nähe dieser zwei Steckdosen befindlichen Lichtschalter.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Horse Tea hat geschrieben: 31.07.2022, 15:29An beiden Stellen verhindert der Filter drop-outs des G-Linn beim Schalten je eines in der Nähe dieser zwei Steckdosen befindlichen Lichtschalter.
Hallo Horst-Dieter,
dann würde ich zuerst den Lichtschalter tauschen oder ein preiswertes Netzfilter in die Zuleitung des Leuchtmittels.
Möglicherweise sind die Kabel-Übergänge vom Sicherungsschrank bis zum Schalter und den Steckdosen marode.
Grüße
Hans-Martin
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StreamFidelity
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Beitrag von StreamFidelity »

Hallo Andreas,
A_stinner hat geschrieben: 31.07.2022, 12:41es klingt schon etwas "unangenehm" , mit deiner nicht begründeten, unterschwelligen Kritik an den Messungen von Eric. Sag doch bitte mal konkret, was an den Messungen falsch ist.
Ich bin zwar nicht Jürgen, möchte aber etwas aus meiner Perspektive dazu sagen.

Messungen sind eine komplexe Angelegenheit. Ich habe mehrfach gesagt, dass ich die Messungen von Eric gut finde. Es ist eine neue Herangehensweise mit einem von Intel erprobten Messverfahren. Im audiophilen Kreis hat das meines Wissens noch keiner gemacht. Was ich nicht gut finde sind die Diskussionen darüber. Man darf und soll auch als technischer Laie Fragen stellen dürfen.

Wenn ich etwas kritsch angemerkt hatte, z. B. dass sich Clocks erst einschwingen müssen (ich rede hier von ca. 30-60min.), dass es auch auf die Kabelqualität ankommt und weitere Messung von Dritten im Sinne eines Peer-Review Verfahrens nützlich wären, wurde ich regelmäßig kritisiert. Nach dem Motto mir passen die Messungen nicht und deshalb können die nicht richtig sein. Das ist völlig falsch. Mir kommt es auf einen offenen Diskurs an.

Nun gibt es Unterstützung von Hersteller des EtherRegen. Horst-Dieter hatte den Link veröffentlicht. Ich hatte, damit nicht jeder suchen und ggf. übersetzen muss, den Beitrag im OEM übersetzt. Weil ich gerade dabei war, hatte ich noch andere Veröffentlichungen übersetzt. Es gab neben Upton Audio auch von anderen kritische Anmerkungen zu den Messungen. Upton Audio schrieb unter anderem "Wir haben möglicherweise eine Reihe wichtiger Vorschläge, die Sie zu wahrheitsgetreueren und aufschlussreicheren Messungen führen können, sowohl in Bezug auf Gleichtaktverluste, Jitter als auch auf Grundebenenrauschen." Ein anderer kritisierte den angewandten veralteten Intel Teststandard, welcher zwischen 1 Gbe und 10 GbE (10 Gbase-X) komplett überarbeitet wurde.

Das wurde dann auf Wunsch von Eric in die Rubrik "Kuriositäten und Befindlichkeiten" verschoben. Ich mag mich täuschen, aber hier klingt es für mich "unangenehm" nach Aussortieren "unerwünschter" Beiträge.

Ich will keinen Ärger und schreibe zu diesem Thema nichts mehr im OEM und werde mich ggf. hier weiter beteiligen.

Grüße Gabriel
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Sebabe
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Beitrag von Sebabe »

Hallo Gabriel,

wo hat Eric denn diese Aussagen als "Kuriositäten und Befindlichkeiten" bezeichnet?
Ich kann aber auch verstehen, wenn man vielleicht mal dünnhäutig reagiert, wenn man immer wieder kritisiert wird - ohne wirklich substantielle Argumente. Ich finde es schön, wenn jemand weiß das es einen neuen Messstandard gibt - aber es ist kein Argument, das erklärt wo der Fehler in den Messungen denn liegen könnte.
Immerhin sehen wir einigermaßen reproduzierbare Unterschiede mit diesem Messverfahren. Wenn jemand nicht glaubt, dass das Ergebnis valide ist, wäre es gut ein Argument zu bringen warum das der Fall ist. Oder eine alternative Interpretation der Ergebnisse usw..
(Dein Argument mit dem Einschwingen, wäre ein konstruktives - wenn ich mich auch etwas über diese lange Zeit wundere, gibt es denn da einen objektiven Beleg? Oder ist das eine subjektive Hörerfahrung?)

Ich finde das Thema auf jeden Fall sehr spannend. Selber habe ich in gewisse Clock Modifikationen und hochwertige LWL Komponenten investiert. Ich meine auch, dass es einen Unterschiede macht - möchte aber "Autosuggestion" überhaupt nicht ausschließen. Mir ist immer bewusst, dass ich hier in meinem Hobbyleben oft auf dünnem Eis wandele. Das hält mich nicht davon ab alles auszuprobieren. In Summe kommt man eben doch ziemlich weit.

Viele Grüße
Sebastian
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sunny_time_99
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hier ist ja was los.

Beitrag von sunny_time_99 »

Hallo zusammen,

ich habe mir die schönen Bilder von Eric auch angesehen und mich gefragt, wann der erste dahinter kommt. 8)
Jeder gemessene original Switch funktioniert von der Basis her so, wie man es erwarten würde. Ob man überhaupt mit der Messung hinter die Geheimnisse des Switch-Klanges -sofern es ihn überhaupt gibt- kommt lasse ich mal dahin gestellt. Ich sehe das nicht so, weil Messungen und Hörschilderungen nicht konform gehen, die Schlussfolgerungen daraus finde ich auch nicht passend, denn man hat nur versucht in eine Richtung zu denken. Aber das soll hier garnicht das Thema sein. Was ist der Grund, warum gerade die "getunten" Switche zu solchen Ergebnissen kommen?

Es liegt an der simplen Implementierung der externen Clock. Eine Clock ist nichts anderes als ein großer HF-Generator! Das war auch in den 80ern schon so, als ich mein ersten externen Wandler gekauft habe und mich auf einmal mit ganz anderen Themen beschäftigen musste. Ja, wird der ein -oder andere jetzt sagen: klar z.B. 25 Mhz am Ausgang und noch die Harmonischen hinzu, wenn wir ein Rechteck haben. Das meine ich garnicht, das ist ja so beabsichtiogt - hier entsteht das Problem garnicht. Es entsteht anm der anderen Seite der Clock - die gewünschte HF läuft von da ab lustig über das angeschlossene Netzteil, über Kabel, Steckdosen, Trenntrafos, etc...weitere Netzteile und ungefiltert in andere Gerätschaften, wenn man da keinen Riegel vorsetzt.
So ist das bei Erics Messung passiert. Daher muss man einen Teil der Messungen zumindest einen Messfehler unterstellen und die daraus gezogenen Schlüsse hinterfragen. Das ist aber nicht schlimm, ist uns doch allen schon einmal passiert, wenn man sich in seine Messung verliebt. :cheers:

Warum passiert das beim DAC mit seinen vielen Clocks, beim original Switch etc. nicht? weil das gesamte Konzept in die Verträglichkeitsplanung einbezogen wurde. Dem zufolge verlassen die eingebauten Clocks nur die gewollte Hochfrequenz z.B. in einem 25Mhz Rechteck. Jetzt wurde aus diesem geschlossenen System mit seinen LC Filtern eine Tür aufgemacht - schon bricht das Kartenhaus zusammen. Bevor man eine exterme Clock in ein Gerät einbringt, sollte man sich überlegen, wie man die in dem neuen gesamten Komplex wieder ruhig stellt, damit andere Geräte nicht gestört werden.
Filter, die z.B. aus einem Rechteck wieder einen Sinus machen, helfen hier nicht, weil die an der falschen Seite ansetzten - dort wo das Problem für nachfolgende Geräte nicht entsteht.

Zur besseren Verauschaulichung folgender Messvorschlag:
Testnetzteil mit Clock (diese ist mit keinem Schaltkreis!!! - ausser dem Versorgungsnetzteil verbunden) - in der gleichen Steckdosenleiste ohne Filter oder dgl. ein weiteres Netzteil. Dieses soll die Infizierung mit HF-Noise dann auf einem Spektrumanalyser anzeigen. Dieser sollte zum Schutz den Frontends natürlich mit 0-DC versorgt werden, also mit einem DC-Blocker.
Wir messen dann die Clock, und sehen die Carrier-Frequenz und die Harmonischen - alles wie geplant. Dann messen wir den DC Eingang der Clock und fallen um. Die Carrierfrequenz ist oftmals raus, aber die Harmonischen... alle da mit -60 bis -70dbm.
Jetzt gehen wir an den DC-Ausgang des Vergleichsnetzteil in dem Stromkreis unnd messen dessen Spektralanteil. Und siehe da, mit einer minimalen Dämpfung ist alles da.
Wer mir bis hier her gefolgt ist, wird hoffentlich verstehen, was ich meine. Eric hat seinen Versuchsaufbau mit rückwärtigem HF-Noise aus den externen Clocks infiziert.

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dies ist übrigens die Rückstrahlung einer Audiophool 25Mhz Clock - gemessen an einem DC Ausgang eines Netzteils, das zusammen mit der Clock ohne weitere Maßnahmen in der gleichen Steckerleiste hängt.

Der Grund, warum man externe Clocks nimmt ist ein ganz anderer und auch dabei hilft der Spectrumanalyzer. Es ist der erste Schritt, den Noise-Floor des Gerätes, der für Probleme bei Clock u.a. verantwortlich ist, von der Clock fern zu halten. Es gibt Studien, die ergeben haben, dass Power Supply Noise die Clockfrequenz um bis zu fast 7% senken kann. Und gerade in Switchen mit ihrem hohen Noisefloor durch die sehr effizienten Schaltregler (die allerdings meistens nicht sehr sauber sind) ist dies der erste Schritt. Bei weitem wichtiger ist es dann den Gesamtnoise im Gerät zu minimieren. Im Grunde muss man nichts anderes machen, was man bei Messgeräten macht um den Dynamikbereich zu vergrößern - internen Noise senken. Wenn man in die Richtung geht und vor allem auch mißt, wird man auf einmal auch eine sehr starkte Korrolation mit den Hörerlebnissen haben und auch nicht zu dem Fazit kommen, das bisher gezogen wurde.
Daher kann ich auch verstehen, wenn man auf die interne Clock des DPO´s anspricht - da hilft auch keine bessere, deren bessere Werte werden einfach im Noise-Floor des DPO untergehen.
Natürlich ist CM-Noise ein ständiger Begleiter, bei Messungen versaut er einem den Tag, bei Hifi gilt im Grunde das gleiche, und man muss zusehen, dass man sich über die ganzen Leitungen, gerade auf der richtigen Clockseite und den Zuleitungen kein CM-Noise reinholt. Da ist die größere Distanz, die durch eine externe Clock entsteht sicher kein Vorteil. Aber CM-Noise ist nicht die Sonne, um die sich alles dreht. Meine Messgeräte wähle ich nicht nach internem CM aus sondern nach Bandbreite, Dynamikumfang, Noisefloor. Mein Tek DPO7104 lieb ich trotz seines Alters ;-)

Meine 2-cent und happy Listening

Sunny


p.s:
für eine externe Clockversorgung eines Etherregens würde ich nicht unbedingt eine Neutron Star verwenden. Gerade im Bereich 10 Mhz gibt es fast nur besseres. Ich liebe die NS - und habe Unmengen davon - aber nur, weil sie so hammer flexibel ist. In 2 Lötpunkten umgerüstet, abgestimmt und zack, mit neuer Frequenz wieder im neuen Einsatz. Aber was ist besser bei einer Clock? Die Genauigkeit, dann sind wier bei einer NSII oder NSIII nur bei PPM - eine anständige OCXO schafft PPB parts per Billion... das ist wirklich ein anderer Schnack. Ist es Jitter? Dann sollten wir eine höhere Grundfrequenz z.B. 100 oder 1000 Mhz wählen und auf 10 runterrechnen. Ist es Phase-Noise? Dann lieber eine geringere Frequenz und hochrechnen... immer schön im Auge behalten, das wir dabei wieder Phasenoise-Präzision verlieren. Bei jeder Wandlung entsteht wieder Jitter... puhhh. Einen Tod muss man leider sterben! All dies nur auf einen einzigen Wert zu reduzieren ist Quatsch. Was hilft die beste Clock, wenn deren Qualität im Grundrauschen untergeht?

Ich habe diverse Lösungen schon gesehen...und nachgemessen. Ein Beispiel einer Afterdark Clock, die einen Buffalo befeuert hat. Durch die Umwandlung der intern verbauten CTS 10 Mhz OCXO auf die geforderten 25Mhz wurde Phasenoise von 132dbc@1Hz auf unter 90dbc@1Hz vernichtet. genau waren es 45dbc. Hier bei 25Mhz kann z.B. eine NS punkten, denn vieles, was nicht 10Mhz ist, kann die wiederum besser. Ich lag im Vergleich bei ~100@1Hz. Das schreibt Afterdark aber mit keinem Wort und bewirbt die Clock mit den Messwerten, die sie ausschließlich bei 10Mhz liefert. Ja auch hier gibt´s kein free Chicken!
Auch beim Etherregen ist es imho viel sinnvoller, die interne Clock auszulöten und dann dort eine gute 25Mhz OCXO einzubauen, oder halt eine NS mit 25Mhz. Connor-Winfield AO320 oder Abracon AOC2012 Serie machen hier eine bezahlbare und gute Figur.

p.p.s:
das hin und hergeschicke von Giesemann Clocks macht nur Sinn, wenn vorher sicher gestellt wird, dass rückwärtig nichts an andere Geräte weitergegeben wird. Das kann man u.a. mit dem Netzteil umsetzen, das die Clock versorgt und auf das individuelle Störspektrum abgestimmt ist. Ich habe heute 3 Clocks nach diesem Muster wie oben nachgemessen, Neutrino ist rückwärtig im gleichen Versuchsaufbau sauberer als die große Schwester, was mich erstaut hat. Den Vogel abgeschossen hatte die Implementierung von audiophool. Da wars überspitzt vorne und hinten gleich ;-)
Keines der bei den Messungen verwendeten Netzteile hat dem Clocknoise was großartiges entgegenzusetzen gehabt, warum auch? Stand sicher nicht im Pflichtenheft.

p.p.p.s:
dass sich zwei Neutron Stars an einer Stromversorgung ohne Filter gegeneinander verbieten, brauche ich glaube ich nicht zu schreiben....
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