Service für LINN Akurate 2200 power amp benötigt

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Hubert_t
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Service für LINN Akurate 2200 power amp benötigt

Beitrag von Hubert_t »

Hallo Linn Experten,

ich habe o.g. Endstufe 2015 in England vom Händler "Krescendohifi" gebraucht gekauft.

Jetzt mach die Einschalt-Verzögerung Probleme.
Wenn das Gerät länger vom Netz getrennt wird, dauert es lange bis die blaue Funktionslampe wieder aufleuchtet (ca. 2 Minuten bis 8 Minuten) und es wieder betriebsbereit ist.
Zuletzt wollte es fast gar nicht mehr einschalten.
Ich lasse es immer im automatischen Standby, da macht es nie Probleme.

Wer weiß wo man das Gerät im Großraum Stuttgart reparieren lassen kann, oder wenigstens ein Service Manual dafür bekommt?

Hifi Wittmann scheidet nach meinen persönlichen Erfahrungen leider aus.

Vorerst vielen Dank

Hubert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Hubert,
das sieht für mich nach einem gealtertem Schaltnetzteil-Elko aus. Sobald bei dem Gerät eine Pause im Netzanschluss von mehr als 1-2 Woche eingelegt wurde, können sich die Alterungserscheinungen des Elkos zeigen. Was wenige Wochen zuvor noch bei einer Überprüfung überzeugte, versagt nun.
Elkos halten nicht ewig, die Datenblätter der Hersteller weisen Betriebsstundenzahlen aus, die wir Verbraucher lieber nicht wissen möchten.
Lass den 400V-Elko tauschen, wenn du es nicht selber kannst...
Grüße
Hans-Martin
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Hubert_t
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Beitrag von Hubert_t »

Hallo Hans-Martin.
Vielen Dank für deinen Hinweis.
Ich hätte einen Elektrotechniker, der japanische Hifi Geräte repariert. LINN kennt er nicht. Er hat auch schon auf die Elkos getippt, wusste aber nicht ob es einer oder viele sind.
Der hätte aber gerne einen Schaltplan. Denn rückt Linn wohl nicht raus.
Ist der 400V Elko in dem Schaltnetzteil integriert oder von aussen sichtbar auf der Platine?
Ich könnte ihm mal das Gerät zur Ansicht bringen, ich weiss nur nicht, ob es danach bei mir noch läuft.
Ist der Elko Silber verkapselt oder hat er eine andere Farbe?
Evtl Schraube ich das Gerät mal schnell auf, mache ein Foto von dem Elko und schließe es wieder an.
Liebe Grüße
Hubert
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ronfruehling
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Beitrag von ronfruehling »

Hallo Hubert,
das SNT steckt i.d.R. unter einer schwarzen Metall-Haube im Gerät. Mit diesem Gerät kannst du den ESR des betreffenden Kondensators im eingebauten Zustand messen. Auf dem schwarz gekapselten Kondensator findet sich der Aufdruck 400 V. Bilder dessen was dich erwartet findest du hier:
https://www.connect.de/testbericht/ends ... 98284.html
https://www.diyaudio.com/community/thre ... ed.368531/
https://www.diyaudio.com/community/atta ... pg.927241/
Grüßle aus Grafenau
Ronny
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hubert_t hat geschrieben: 19.04.2022, 16:42Ich hätte einen Elektrotechniker, der japanische Hifi Geräte repariert. LINN kennt er nicht. Er hat auch schon auf die Elkos getippt, wusste aber nicht ob es einer oder viele sind.
Der hätte aber gerne einen Schaltplan. Denn rückt Linn wohl nicht raus.
Ist der 400V Elko in dem Schaltnetzteil integriert oder von aussen sichtbar auf der Platine?
Ich könnte ihm mal das Gerät zur Ansicht bringen, ich weiss nur nicht, ob es danach bei mir noch läuft.
Ist der Elko Silber verkapselt oder hat er eine andere Farbe?
Evtl Schraube ich das Gerät mal schnell auf, mache ein Foto von dem Elko und schließe es wieder an.
Hallo Hubert,
es geht um den größten Elko auf der Netzteilplatine, normalerweise schwarz mit 400V-Aufdruck. Wenn du den nicht selber tauschst, kannst du dir das Aufschrauben sparen. Wenn dein Techniker nicht imstande ist, dieses Bauteil selbst zu erkennen und auszutauschen, würde ich eher einen Betrieb wählen, der TV-Geräte repariert. Die hatten schon seit 60 Jahren ähnliche Technologie, da kennt man sich aus...
Grüße
Hans-Martin
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Hubert_t
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Beitrag von Hubert_t »

Hallo Hans-Martin,

mein Elektrotechniker kann das bestimmt.
Er hat nur noch keinen LINN von innen gesehen.
Aus diesem Grund wollte ich schon mal vorarbeiten. Wir hatten besprochen, ich komme bei ihm vorbei und er wirft einen Blick in das Gerät.
Dann nehme ich es wieder mit und hoffe, dass es noch läuft. Wenn ich dann im Mai oder Juni eine Woche im Urlaub bin, sollte er es in dieser Zeit reparieren.
Jetzt habe ich dank eurer Hilfe schon so konkrete Infos bekommen, dass ich dazu tendiere diesen schwarzen Elko zu bestellen und ihm das Gerät incl. Elko vorbei zu bringen.
Wenn jemand einen Link zum Bestellen des Elkos hat würde ich mich freuen.
Als Betriebswirt a.D. bin ich leider nicht ganz so techn. versiert, dass ich mich traue, an der recht hochwertigen Endstufe selbst zu basteln.
Ein Cinch Kabel habe ich zwar schon mit der Lötstation des Nachbarn selbst konfektioniert, aber da kann auch weniger schief gehen.

Vielen für deine / Eure Hilfe.

LG Hubert

PS würde so etwas passen oder lieber was Höherwertiges?
https://www.reichelt.de/elko-radial-100 ... OkQAvD_BwE
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hubert_t hat geschrieben: 19.04.2022, 23:06PS würde so etwas passen oder lieber was Höherwertiges?
https://www.reichelt.de/elko-radial-100 ... OkQAvD_BwE
Hallo Hubert,
ein Tag hat 24 Stunden, das Jahr hat 365,25 Tage, macht 8766 Betriebsstunden pa. Bei Schaltnetzteilen ohne Netzschalter hat man anhand dieser Zahl mal eine Orientierung, um die Herstellerangabe 8000-10000h bei genannter Betriebstemperatur einzuschätzen. Je größer der reale Abstand zur Nominaltemperatur, umso länger kann der Elko seine Funktion erfüllen.
In der Haltbarkeit (oder Ausfallhäufigkeit) gibt es eine Badewannenkurve, Ausfälle in den ersten 24h, dann wenige Ausfälle und zum Ende hin stetiger Anstieg der Defekte. Die Brauchbarkeitszeitangabe eines Herstellers liegt über 63% intakter Bauteile, wo noch grob 2/3 funktionieren, aber 1/3 schon ausgetauscht werden musste.
Hoher Ripple, hohe Umladungsströme kosten Lebensdauer.
Elkos sind naturgemäß die elektronischen Bauteile mit der kürzesten Lebensdauer von allen, sofern konstruktive Fehler ausgeschlossen werden können. Das Elektrolyt gast aus, der Elko "trocknet aus", selbst bei nichteingebauter Lagerware.
Grüße
Hans-Martin
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ronfruehling
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Beitrag von ronfruehling »

Guten Morgen Hubert,
Hubert_t hat geschrieben: 19.04.2022, 23:06 PS würde so etwas passen oder lieber was Höherwertiges?
https://www.reichelt.de/elko-radial-100 ... OkQAvD_BwE
trenne den Verstärker vom Netz & schraube das Gerät geschwind auf, nimm die schwarze Abdeckung ab, fotografiere die Werte des dicksten Kondensators (Spannung & Kapazität, ich rechne da eher mit 560uF Kapazität https://www.diyaudio.com/community/atta ... pg.927227/) und miss den Abstand beider Anschlussdrähte. Dann bestellst du danach einen NICHICON oder PANASONIC, lässt den wechseln & gut ist’s für die nächsten 5 Jahre.
Grüße aus dem Ländle
Ronny
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Hubert_t
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Beitrag von Hubert_t »

ronfruehling hat geschrieben: 20.04.2022, 00:22 Guten Morgen Hubert,
Hubert_t hat geschrieben: 19.04.2022, 23:06 PS würde so etwas passen oder lieber was Höherwertiges?
https://www.reichelt.de/elko-radial-100 ... OkQAvD_BwE
trenne den Verstärker vom Netz & schraube das Gerät geschwind auf, nimm die schwarze Abdeckung ab, fotografiere die Werte des dicksten Kondensators (Spannung & Kapazität, ich rechne da eher mit 560uF Kapazität https://www.diyaudio.com/community/atta ... pg.927227/) und miss den Abstand beider Anschlussdrähte. Dann bestellst du danach einen NICHICON oder PANASONIC, lässt den wechseln & gut ist’s für die nächsten 5 Jahre.
Grüße aus dem Ländle
Ronny
Danke Ronny,
so werde ich es machen und berichten was daraus geworden ist.
LG Hubert
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Hubert_t
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LINN Endstufe startet nicht - Einschaltverzögerung LINN Akurate

Beitrag von Hubert_t »

Einschaltverzögerung LINN Akurate

Hallo Ihr Lieben,
wollte mal ein feed back geben.
Vorab vielen Dank, dass ihr mich zur (kostengünstigen) Reparatur animiert habt.

Nach Öffnen des Gerätes habe ich festgestellt, dass Mein LINN Akkurate 2200 schon über das neuere Chakra Netzteil verfügt.
Das hat 2 dicke, schwarze ELKOS mit 200V, 1000yF, +105° C und Kontaktabstand von 10mm. Höhe ca. 32mm.

Wir haben einen Vergleichstyp bei eBay gefunden der nur 2 mm höher war. Passt also.
Mein Elektroniker hat dann die beiden Elkos getauscht und die alten nachgemessen.
Er meinte die Werte wären nicht mehr gut, aber richtig kaputt waren die beiden Elkos auch nicht.
Die Endstufe hat dann immer noch nicht gestartet.

Ich habe dann nochmals im Netz nach Reparatur-Möglichkeiten für meinen LINN Akurate gesucht und dabei die Lösung des LINN Start-Problems gefunden. Zum Starten der Endstufe ist meist der kleine SMD- Elko der mittig vor den beiden dicken schwarzen Elkos sitzt verantwortlich.

https://derreparateur.ch/tag/linn-startet-nicht/

Dafür Braucht man eigentlich Spezialwerkzeig fürs SMD Löten.
Mein Techniker hat den SMD Elko trotzdem gut herausbekommen und einen kleinen normalen Elko mit gleichen Werten eingelötet.
Endstufe lief sofort an und seit einer Woche problemlos.
Die Funktion der schwarzen dicken Elkos ist mir nicht bekannt. Ich habe aber festgestellt, dass der LINN nach der dem Austausch ein wenig besser d.h. transparenter und hochauflösender spielt.
Dieser Effekt trat aber erst nach ca. 20 Std. Betriebszeit auf.
Die beiden dicken Elkos haben 5 EUR gekostet. Den kleinen Elko als Ersatz für den SMD-Elko hat mir mein Elektroniker geschenkt.

Alles läuft und ich bin sehr zufrieden.

LG Hubert

PS
Da ich immer Probleme habe Fotos einzustellen sende ich nur den Link des Schweizer Reparateurs mit dem Hinweis auf den relevanten SMD Elko.

Gerne schicke ich hochauflösende Fotos der Platine per Mail, wenn jemand die Fotos einstellen möchte. Mich nervt das etwas. Danke
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ronfruehling
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Beitrag von ronfruehling »

Hallo Hubert,
Dankeschön für deine Rückmeldung und Glückwunsch :cheers: zur gelungenen Reanimation.
Grüßle aus Grafenau
Ronny
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