Röhrenvorstufen für Aktivboxen, passt das wirklich?

fr.jazbec
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Röhrenvorstufen für Aktivboxen, passt das wirklich?

Beitrag von fr.jazbec »

Hallo
Meine Gedanken kreisen mal immer wieder um eine Röhrenvorstufe(auch wenn das aktuell nicht auf der Agenda steht), wenn es dann aber konkret wird zucke ich dann doch wieder zurück.
Was mich abschreckt ist der meist recht hohe Ausgangswiderstand(teilweise 3kOhm), Haltbarkeit und Störgeräuschfreiheit. Bezüglich der letzten beiden Punkte habe ich mit Röhren eher negative Erfahrungen gesammelt.
Andererseits bringen mich die teils sehr euphorischen Berichte von Tubenutzern doch immer wieder zum Nachdenken(„kein Transistor kann die Musikalität einer Röhre erreichen“/etc…).
Wie seht ihr das? Neigt ihr eher zur Tube oder zu Solid State?
Evtl kann mal jemand der Röhren nutzt von seinen Erfahrungen berichten und eine Aufzählung von Tube Preamps, die sich bewährt haben wäre auch nicht schlecht.
Meine Aktivbox hat übrigens 10kOhm Eingangsimpedanz und benötigt 1V zur Vollaussteuerung.
Gruß Rüdiger
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morphologic
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Beitrag von morphologic »

Hallo Rüdiger,

vorweg: denkst Du an den Selbstbau eines Röhrengeräts? Sonst wäre dieser Faden in einem anderen Bereich des Forums vielleicht noch besser aufgehoben(?)

Zu Deiner Frage kann ich eher bedingt beitragen, da ich aktuell keine Röhrenvorstufe, wohl aber einen Röhren-Vollverstärker nutze (und derzeit selbst nach einer Röhrenvorstufe Ausschau halte). Bedingt auch deshalb, weil mein Setup passiv ist.

Hinsichtlich Musikalität hat sich der Übergang zur Röhre für mich sehr gelohnt. Dabei sehe ich mich keineswegs als Röhrenverfechter, habe die meiste Zeit solid state verstärkt und würde mir jederzeit auch ein hochwertiges Transistorkonzept wieder anhören wollen - wenn es denn das Liquide und möglichst auch den gewissen Schimmer einer Röhre verspricht.

Elektrisch soll es natürlich passen - an dieser Frage bin ich btw. auch selbst interessiert. Bzgl. Störgeräuschfreiheit sollte es heute eigentlich genügend Optionen geben, mit denen Du auf der sicheren Seite bist. Meine Voll-Röhre z.B. zeigt sich in diesem Punkt vorbildlich. Mit Blick auf die Haltbarkeit sehe ich keine prinzipiellen, konstruktiven Nachteile -> dass die Röhren selbst alle paar Jahre mal auszuwechseln sind ist ja klar. Nachschub hierfür - wenn es sich nicht um allzu exotische Röhrentypen handelt – ist überhaupt kein Problem.


Freundliche Grüße

Albert
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Albert
Nein, kein Selbstbau. Von daher möchte die Moderation den Faden evtl verschieben, ich habe nichts passendes gefunden. :oops:
Einen Röhrenvollverstärker hatte ich selber 20 Jahre(und zum Ende hin ziemliche Probleme damit), mich interessiert momentan wirklich das Zusammenspiel Röhrenvorstufe+Aktivbox.
Gruß Rüdiger
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RainerD
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Beitrag von RainerD »

Hi Rüdiger,

ich denke das in eine Frage der Prioritäten.

Grundsätzlich denke ich das es heutzutage genug gut klingende Verstärker gibt. Ich kann da nicht unbedingt einen Zusammenhang mit der Tatsache verbinden ob Röhren oder Transistoren verbaut sind.

Meinem aktuellen Transistorverstärker Puccini Aniversary von Audio Analogue sagt man "Röhren ähnlichen Klang" nach. Mein vorher genutzter Röhrenverstärker von Line Magnetic hatte eine sehr hohe Auflösung und war echt schnell. Wie ein guter Transistor?

Ich würde mir da eher heute die Prioritäten woanders legen. In deinem Beispiel eines Vorverstärkers für die ATC wäre mir die Frage der Lautstärke Regelung viel wichtiger.

Mir kommt mittlerweile weder ein Voll- noch ein Vorverstärker mit Wald und Wiesen Poti mehr ins Haus.

Da sollte es was modernes, stabiles sein. Bei meinem Puccini ist es kein Potentiometer, sondern es wird über hochpräzise, alterungsbeständige Chips mit Widerstandsnetzwerken umgesetzt.

Oder das Muses 72320 welches im Lindemann Source verbaut ist.

Näheres dazu und einige Lösungen im Vergleich: https://www.audio-perfect.de/muses_72320.html

Liebe Grüße,
Rainer
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Rüdiger,

Ich habe den Thread aus dem Bauhaus herausgeschoben.
Ob man Röhrengeräte im allgemeinen mag oder nicht ist eine Frage der individuellen Hörpräferenz.
Die Übergänge sind fließend, so wird man mal röhrentypische Eigenschaften bei Transen finden und anders herum.
Bei Röhre hast Du mit Tuberolling eine zusätzliche Spielwiese. Diese ist nicht zu unterschätzen, klingen einzelne Röhrensätze oft erheblich unterschiedlich.

Grüsse Jürgen
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Franz
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Beitrag von Franz »

Ich hatte vor Jahren mal einige Röhrenvorstufen an meinen Aktiven dran. Das waren ein Octave HP 500 MK II sowie später eine von dem Röhrenspezialisten Rainer Roeder in Bonn für mich gebaute Preamp One. Beide funktionierten gut an meinen Aktiven, bin dann aber wieder zu Transistorvorstufen zurückgekehrt.

Kann meine Erfahrungen damit auch nicht verallgemeinern, es kommt auf die jeweiligen Arbeitsbedingungen dafür an. Sehe aber keinen wirklichen Grund, warum eine Röhrenvorstufe damit nicht gut funktionieren sollte. Also ausprobieren.

Kenne auch noch eine Vorstufe von Thöress, die mir ebenfalls recht gut gefallen konnte.

Lezten Endes bleibt alles Geschmackssache.

Hier mal ein link zu Rainer Roeder. Der versteht wirklich was von Röhren: http://www.tubeaudiopro.de/
Oder Thöress: http://www.thoeress.com/en/preamplifier/

Vielleicht kannst du dir da etwas ausleihen für eine Probe zu Hause. Denn dort spielt ja die Musik. Viel Glück bei der Suche.

Gruß
Franz
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Danke erstmal für eure Antworten und nochmals sry für die falsche Rubrik. :oops:
Worum es mir geht ist die Frage wie sich der generell deutlich höhere Ausgangswiderstand der Röhrenvorstufe bemerkbar macht. Speziell bei ATC ist es nämlich so, daß die hauseigenen Vorverstärker einen Ausgangswiderstand von nur 10 Ohm haben. Aus diesem Grunde gehe ich davon aus, daß ein möglichst niedriger Ausgangswiderstand erwünscht und sinnvoll ist. Dies war dann vor ca. 2 Jahren auch der Grund neben dem Widerstandsnetzwerk sich für den Audionet zu entscheiden, da dieser ebenfalls mit 22 Ohm über einen sehr niedrigen Ausgangswiderstand verfügt.
Röhren haben ja häufig einen Widerstand von ca.1kOhm und da wird es dann bei 10kOhm Eingangswiderstand schon kritisch.
Gruß Rüdiger
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Franz
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Beitrag von Franz »

Mein Preamp One hatte seinerzeit einen sog. "Low Z"- Ausgang. Das paßte ganz gut zu meinen Aktivlautsprechern, die nur 0,775 V zur Vollaussteuerung benötigten. Also Studionorm. Kann man sicherlich mit einem Hersteller bei Interesse besprechen in der Weise, daß es paßt.

Gruß
Franz
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Rüdiger,

Ich kann Deine Überlegungen in diese Richtung gut verstehen; spiele selber ab und an mit dem Gedanken, mittels eines Röhren-VV oder auch DAC der Musik etwas mehr 'Leben' zu verleihen, da der aktuell hier (offiziell auf der warm-souveränen Seite von neutral) aufspielende VV mich diesbezüglich noch nicht zu einhundert Prozent zufrieden sein lässt (was freilich auch ganz andere Ursachen haben kann).

Neben Deinen Gedanken bzgl. des Widerstands im Ausgang machen mir die bei Aktiv-LSP üblichen Kabellängen gewisse Sorgen; ob die Röhre ein Signal wie bei VV-End-Kombis nur 50cm oder eben mehrere Meter treiben muss, macht ja einen gewissen Unterschied. Wobei: viele Monos stehen auch weiter vom VV weg und es scheint zu funktionieren. Alternativ könnte man bei schwachen, hochohmigen VV auch noch einen Linetreiber nachschalten - aber ob das der eigentliche Zweck sein kann?

Letztenendes hilft vermutlich auch hier nur der Test im heimischen Umfeld, mit allen dabei lauernden Tücken.

Mit freundlichen Grüßen,
Thomas
:cheers:
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easy
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Beitrag von easy »

https://www.audio-markt.de/market/innov ... 4272145447

Soll 20 m treiben können, bei mir braucht sie nur 1,28 m treiben und das funktioniert sehr gut., allerdings höre ich passiv.:D

Grüße Reiner
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shakti
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Beitrag von shakti »

Meine Versuche mit Röhrenvorstufen an AktivLautsprechern mit niedriger Eingangsimpedanz waren bisher immer eher von mäßigem Erfolg.

Eine zu hohe Ausgangsimpedanz verträgt sich einfach nicht mit den langen Kabeln plus niedriger Eingangsimpedanz.

Es gibt aber wohl auch RöhrenPres mit niedriger Ausgangsimpedanz.
(wir fällt gerade keiner ein)

Leichter ist es, einen Transistor zu nehmen, der klanglich diese Richtung geht.

probier mal zB

Jeff Rowland Synergy
Jeff Rowland Coherence 2
Jeff Rowland Criterion

Grandinote Genesi
(auch die Nummer kleiner geht gut)

Gruss
Juergen
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Audiophon
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Beitrag von Audiophon »

shakti hat geschrieben: 22.02.2022, 17:39
Grandinote Genesi
(auch die Nummer kleiner geht gut)
Nur zur Info wenn Du einen VV mit niedriger Ausgangsimpedanz suchst: diese hat einen Ausgangswiderstand lt. Hersteller von unter 10 Ohm.

Viele Grüße
Martin
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

easy hat geschrieben: 22.02.2022, 16:16 https://www.audio-markt.de/market/innov ... 4272145447

Soll 20 m treiben können, bei mir braucht sie nur 1,28 m treiben und das funktioniert sehr gut., allerdings höre ich passiv.:D

Grüße Reiner
Hallo Reiner
Die ständen auch bei mir auf Platz 1 der „wish to have“ Liste. :cheers:
Also falls du dich mal verändern möchtest…. :mrgreen:
Gruß Rüdiger
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Nordlicht
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Beitrag von Nordlicht »

Hallo Rüdiger

Bei mir spielt seit einigen Tagen eine Innovative Audio an der aktiven Abacus 5X. Da die Abacus eher neutral und dynamisch ist, passt der Röhrenvorverstärker sehr gut. Gibt dem Klang etwas mehr Wärme und Musikalität.

Mal schauen wie es mir nach etwas längerer Zeit gefällt.

Viele Grüße
Jörg
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fr.jazbec
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Beitrag von fr.jazbec »

Hallo Jörg
Da würde mich ein Feedback freuen. :cheers:
Gruß Rüdiger
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