Filter-Trenntrafo - Erfahrungen und Meinungen

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25x
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Filter-Trenntrafo - Erfahrungen und Meinungen

Beitrag von 25x »

Hallo zusammen

Ich lese hier im Forum viel von Filtern, DC-Blockern etc. aber mich würde interessieren ob jemand auch sog. Filter-Trenntrafos einsetzt oder getestet hat. Das sind keine der üblichen Trenntrafos, die nur zur galvanischen Trennung vorgesehen sind, sondern die Wicklungen sind mehrfach verschachtelt, wodurch eine Filterwirkung erreicht wird.

Im Betrieb läßt sich der Grad der aktuellen Filterwirkung bzw. der Höhe der Netzstörungen auch daran erkennen, wie warm er wird. Tagsüber wird er deutlich wärmer als bei niedrigeren Netzstörungen während der Nacht. Je nach Bauart des Trafos ist bei manchen auch mehr oder weniger deutliches Brummen hörbar, auch wieder abhängig vom Grad der Netzstörungen. Bei meinem vergossenen Exemplar gibt es keine Geräusche.

Durch die verschachtelten Wicklungen erhöht sich die Leerlaufstromaufnahme auch mehr oder weniger deutlich, weiteres weiter unten.

Es wird üblicherweise empfohlen solch einen Trafo deutlich zu überdimensionieren, damit die Dynamik nicht gebremst wird.

Im Hifi-Sektor liefert Audioplan solche Filter-Trenntrafos in mehreren Größen seit mehr als 20 Jahren. Außerdem kenne ich solche Trafos auch aus Überspannungs-Schutzanlagen, wo "normale Maßnahmen" nicht ausreichen. Und in Tonstudios sind sie zu finden.

Ich selbst benutze seit vielen Jahren ein Audioplan 400VA Exemplar, das ich zunächst vor meinem TEAC CD-Player, mittlerweile vor meinem DAC installiert habe. Ich habe hier lediglich das damals werksmontierte Gummikabel durch ein hochwertiges Groneberg TS Premium ersetzt, das ich auch an anderer Stelle in meiner Anlage verwende.

Als zweites hatte ich einen industriellen Überspannungsschutztrafo, der was die Eliminierung von Netzstörungen betraf noch etwas besser war. Zumindest klang mein CD-Player damit noch etwas feiner aufgelöst, allerdings bei leicht vernehmbaren Brummen und ca. der doppelten Leerlaufstromaufnahme gegenüber dem Audioplan. Etwa 15 W wenn ich mich recht erinnere. Gemessen mit einem teuren professionellen Energiemeßgerät, keins der billigen vom Wühltisch. Dieser Trafo ist irgendwann als Dauerleihgabe zu einem guten Freund gewandert.

Zu ungefähr der gleichen Zeit bin ich auch an einen gebrauchten Filter-Trenntrafo der Fa. Holzinger geraten mit 5000 VA Leistung. Dieser und noch ein paar mehr davon, wurden damals beim Bayrischen Rundfunk bei der Renovierung von Tonstudios ersetzt bzw. ausgebaut und abverkauft. Unser Freundeskreis hat damals mehrere davon gekauft. Die Filterwirkung vor Endstufen oder ganzen Anlagen war absolut grandios, mit zwei mehr oder weniger kleinen Nachteilen. Zum einen vernichtet dieser bereits im Leerlauf ca. 50W, zum anderen generiert er recht deutliches Brummen, immer. Was aber auch mit an der Größe liegen dürfte, und er ist sehr, sehr schwer. Zudem kann er an einer normalen Steckdose nur mit Einschaltstrombegrenzer gestartet werden, im anderen Falle löst die Sicherung aus. Aber das war schnell installiert und funktioniert auch.

Die Brummgeräusche wurden mit Lagerung auf Tennisbällen und z.T. auch Einbau in ein gedämmtes Gehäuse mehr oder weniger minimiert, aber eigentlich sollte der Trafo im Keller installiert werden mit separater Leitung zur Anlage. Dies hat auch einer meiner Freunde so realisiert und ihn nie wieder ausgebaut. In meinem Fall ist es leider so, daß es keinen Installationskeller gibt. Dadurch wartet der Trafo nach ersten Tests darauf, daß er wieder irgendwann in Betrieb genommen wird.

Mich würde interessieren ob ihr solche Filter-Trenntrafos benutzt oder Erfahrungen damit habt.

Grüße Gunther
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Dilbert
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Beitrag von Dilbert »

Hallo

ich habe seit etwas mehr als 2 Jahren ein Störschutztrafo von Furman mit 10 kVA im Einsatz. Ist ein schöner, kompakter Steckdosenverteiler mit 2 getrennten Kreisen à 6 Steckdosen + 2 Steckdosen frontseitig, brauche also keine Steckdosenleisten mehr.
Plus Überspannungsschutz, plus Spannungssymetrierung (2x115V), plus Netz-Filter, alles OK, klanglich aber kein Unterschied und die Störungen auf dem PhonoPre hervorgerufen durch ein DLAN-Modul konnte er auch nicht beseitigen.
Würde mir also nicht zuviel davon versprechen hinsichtlich einer "Klangexplosion" :-)

Grüße

Frank

PS: Also hören tut man den nicht, wird im Low-Board gerademal handwarm (0,7/43 A). Größe 19"/2 HE
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SolidCore
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Trenntrafo

Beitrag von SolidCore »

Hallo Gunther

War das nicht so, das hinter einem Trenntrafo immer nur 1 Gerät sitzen darf,
und der Fi-Schalter wirkungslos wird ?

Gruß
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
bei 10kVA dürfte das kein Thema sein, da bricht kaum etwas zusammen, wenn ein Gerät mehr dazu kommt.
Ich würde allerdings mal prüfen, ob bei einem mit deutlicher Unterlast betriebenen Trenntrafo die an die Geräte abgegebene Spannung sich noch im 230V-Bereich bewegt oder er nahe an seinem Leerlaufbereich deutlich mehr liefert.
Grüße
Hans-Martin
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25x
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Beitrag von 25x »

Hallo zusammen

Man muß hier genau unterscheiden um welche Art von Trafo es sich handelt. Trenntrafo, Störschutztrafo, Filter-Trenntrafo, Blitzschutz-Trafo ... unterscheiden sich. Was ich selbst nicht wußte und auch erst gelesen habe, es gibt offensichtlich Störschutztrafos bei denen Primar- und Sekundärseite nicht galvanisch getrennt sind.

Die Art von Trafo die ich meine, hat eine galvanische Trennung und u.A. verschachtelte Wicklungen, die als sehr effektive Filter wirken. In welchem Frequenzbereich und wieviel Dämpfung ist natürlich von der jeweiligen Konstruktion und Ausführung abhängig.
Soweit ich weiß werden bei diesen Trafos auch andere Bleche verwendet, Details kenne ich aber nicht. Aufgefallen ist mir aber, daß die drei bei uns verwendeten unterschiedlichen Trafos alle auch recht schwer waren.
Und zumindest unser 5 KVA Trafo hat auch Schirmwicklungen.

Was ich aus eigener Erfahrung weiß, ein solcher Trafo hat einen hohen Eigenverbrauch und kann sehr warm werden, auch bei geringer Last. Das sind quasi die Nebenwirkungen dieser Bauart.

Ein Trafo der bei geringer Last nicht warm wird und keinen erhöhten Eigenverbrauch hat, hat nicht die verschachtelten Wicklungen und damit auch nicht diese Filterwirkung.
Und ich vermute, daß der von Frank erwähnte Trafo nicht diesem Typ entspricht.
Auch die Aussage, daß sich am Klang nichts geändert hat spricht dafür.

Man kann natürlich mit einem Trafo die ganze Anlage versorgen, ich denke aber daß das genauso suboptimal ist, wie wenn ich hinter einen Line Filter mehrere Geräte hänge.
Stephan und Hans-Martin können da bestimmt mehr dazu sagen als ich.

@ Stephan
Wenn ein Trenntrafo eine galvanische Trennung bewirken soll im Sinne einer Sicherheitseinrichtung, ja dann nur ein Verbraucher.

@ Hans-Martin
Ich habe eben bei meinem Audioplan 400 VA Filtertrenntrafo nachgemessen. Komplett unbelastet erhöht sich die Sekundärspannung um 3 Volt. Das ist vernachlässigbar.
Beim Trafo von Frank kann das aber natürlich anders sein.

Grüße
Gunther
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Dilbert
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Beitrag von Dilbert »

Hallo

also es handelt sich um dieses Gerät https://furmanpower.com/product/10a-pre ... 0v-export/ und das liefert bei 0,6A 235V, also nichts mit Überspannung.

Grüße

Frank
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