Streamingdienste vs. NAS

Franz
inaktiv
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Beitrag von Franz »

Hallo Günther,

es gibt gute Gründe dafür, warum eine gerippte CD besser klingen kann als eine vom CD-Spieler abgespielte CD. Dazu mögen sich aber besser informierte Menschen einlassen, ich bin da kein Fachmann. Ich möchte das hier auch nicht weiter vertiefen. Für mich ist das klar. Und missionieren oder gar belehren möchte ich andere auch nicht.

Es kann jeder das für sich herausfinden.

Gruß
Franz
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Günther,
ich bin da für Optimierung. So gute Schnittstellen an den Geräten wie möglich, so gute Kabel wie nötig.
Ein nicht niederohmiger Kabeltreiberausgang verlangt nach einem besonders kapazitätsarmen Audiokabel, ein nicht steilflankiger SPDIF-Ausgang verlangt eine längere Koax-Leitung, etc...
Wenn ich eine Original-CD Rippe, und der Ripp klingt anschließend besser, dann stimmt da etwas nicht.
Dass beim Auslesen 1/4 Wellenlänge-von-Licht-Vertiefungsunterschied genau erfasst werden muss, während die CD bei der Rotation sichtbar flattert, ist nur einer der vielen Gründe, weshalb das mehrfach wiederholte Auslesen und Prüfsummenvergleiche helfen, Spreu von Weizen zu trennen, um die exakt ermittelten Daten dann einfach magnetisch zu speichern. Einfach, weil nicht 8-14 Bit-Konvertierung (EFM) und Dekodierung sowie Ver- und Entschachtelung wie bei der optischen Speicherung auf CD.
Beim CD-Abspielvorgang gibt es kein Zurück, da muss in Echtzeit kontinuierlich rausgegeben werden, was kurz zuvor gelesen worden war.
Ich kann von einer CD schon lange eine "Kopie" erstellen, die exakter klingt, sogar als gebrannte CDR (Uli erklärte es mit Strahlweg beim Brennen ist wie Strahlweg beim Lesen, unter Einbeziehung von Schlieren im Polycarbonat)
Für mich ist aus vielen Gründen die von einer sauberen und weiter vorbehandelten CD aus dem Ursprungsland gerippte Information die wahre Referenz. Dagegen klingt ja nach Netzsteckerdrehen des CD-Players es schon anders als vorher.
Grüße
Hans-Martin
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Moin,

ist dann eine im Audio-PC / Streamer verbaute SSD optimal? Vom Bauchgefühl her würde ich ja sagen. Alle anderen, ob NAS, Internet, externe USB-Festplatte und CD-Player als Quelle haben mehrere mögliche Fehlerquellen, oder?

Wo beim NAS und Internetstreaming der große Unterschied ist, erschließt sich für mich nicht. Bei beiden werden die Daten über TCP/IP übertragen, soweit ich weiß, was Bitgenauigkeit sicher stellen sollte. Hier könnten höchstens Unterschiede in den übertragenen Daten und damit in der Umwandlung in einen Audiostream bestehen, oder Strom-Störungen wegen verschiedener Kabelqualität – also stark abhängig vom individuellen Setup.

Grüße
Harald
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Harald,

ich halte auch eine integrierte Festplatte im streamer für besser als wenn Daten von einer externen NAS erst zugespielt werden müssen. Bei Aurender und anderen ist es gar so, daß angewählte tracks von einer internen HDD auf eine interne SSD geschoben werden, von wo sie dann abgespielt werden können. Ich halte das für eine durchdachte Lösung.

Es gibt viele Lösungen am Markt. Da hat fast jeder Anbieter seine eigene Vorstellung davon. Für mich zählt immer das Endergebnis und wie ich das für mich höre und bewerte.

Gruß
Franz
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Harald,

die Antwort würde lauten wie bei Radio Eriwan.
Tips kann man nur zu konreten Setups geben, völig allgemeingültig ist das schwer zu beantworten.

Für mich hat eine SSD im Renderer nichts verloren und gehört in einen Datenspeicher.
Wenn aber die Netzwerkstrecke nicht gu ist, dann lieber lokaler Speicher.

Grüsse Jürgen
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Franz
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Beitrag von Franz »

So unterschiedlich kann man das betrachten. Ich wiederrum möchte bei der Digitalquelle es nur „mit einer Kiste“ zu tun zu haben, statt gleich mit mehreren (wie Laptop & DAC, NAS & Netzwerkplayer, NAS & Streaming Bridge & DAC etc. Aber wie schon gesagt, es gibt viele Ansätze und Umsetzungen davon.

Gruß
Franz
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easy
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Beitrag von easy »

Jeder wird für seine persönlichen Ansprüche,dass "richtige" finden und damit glücklich sein.

Grüße
Reiner
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Ich neige auch eher dazu, für jede Aufgabe ein separates Gerät zu nutzen. Das bietet mehr Möglichkeiten. Allerdings sind wir hier auch in einer Gruppe mit "Kombigeräten", also mindestens Verstärker und Lautsprecher in einem :cheers:

Grüße
Harald
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Franz
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Beitrag von Franz »

easy hat geschrieben: 29.11.2021, 20:25 Jeder wird für seine persönlichen Ansprüche,dass "richtige" finden und damit glücklich sein.

Grüße
Reiner
So ist es, Reiner. :)

Gruß
Franz
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SolidCore
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Beitrag von SolidCore »

Hans-Martin hat geschrieben: 29.11.2021, 14:53 Hallo Günther,
ich bin da für Optimierung. So gute Schnittstellen an den Geräten wie möglich, so gute Kabel wie nötig.
...
..
Grüße
Hans-Martin
Hallo zusammen

Dem schließe ich mich an.
Eigentlich ist es egal, von welcher Stelle man die Musik holt. Man kann mit der Hardware selbst, und der Datenstrecke,
jegliche Konstellation gut und schlecht darstellen.
So würde ein CD-Rip auf einem 9k Aurender Streamer bestimmt besser klingen, als von einem 150,- uraltem Yamaha CD-Spieler.
Mit gleicher CD des Rips.
Ein Aries Mini von SSD aber wiederum schlechter als ein Meridian G08 CD-Spieler.
Ein mit Netzteil und sonstigem optimiertes NAS eher besser als eine interne SSD, wenn man Samsung QVO verbaut.
Tauscht man diese gegen z.B eine BX-300, am besten noch mit eigener 5V, könnte das NAS wieder alt aussehen.
Gleiches dann noch mit anderen LAN Kabeln, das FiS wurde ja öfters genannt, und könnte ein Game-Changer werden.
Viele tauschen auch zu Recht Netzteile aus, was ebenso ein vormals "schlechteres" Gerät zum Sieger machen könnte.

Hat mal jemand diese ganz normalen, günstigen USB-Sticks an einem Streamer oder PC angesteckt, und gegen mit gleicher Musik gefüllter
USB Festplatte verglichen ? Die Sticks sind grauenhaft. Und selbst die USB Gehäuse untereinander spielen nicht gleich.
Eine endlose Spielwiese.

Man muss schon eine Vorstellung haben, wie der Auftritt stattfinden soll. Sonst läuft man Gefahr, sich an "Unter Wert" gewöhnen zu müssen.


Gruß
Stephan
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Dual01
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Beitrag von Dual01 »

Wenn ich eine Original-CD Rippe, und der Ripp klingt anschließend besser, dann stimmt da etwas nicht
das kann man meiner Ansicht nach so nicht verallgemeinern. Zunächst mal ein paar allgemeine Überlegungen zur digitalen Musikwiedergabe. Ganz egal woher die Musik stammt (NAS, Streaming-Dienst, CD), am Ende wird ein digitales I²S-Signal generiert, welches an den Dac übermittelt wird. Dieses Signal wird in Echtzeit an den Dac übermittelt, d.h. es ist jitterempfindlich, d.h. Laufzeitdifferenzen der einzelnen Signale (bits) wirken sich deutlich verschlechternd auf den Klang aus, bitgenaue Übertragung natürlich vorausgesetzt.
Die Klangqualität eines CD-Laufwerks hängt dabei wesentlich davon ab, wie jitterfrei das generierte I²S-Signal ist. Dies ist nicht ganz trivial, da spielt die Qualität des Laufwerks (Abtastgenauigkeit, Qualität des Lasers und der Fehlerkorrektur etc.) und die verwendete Hardware zur Generierung des I²S-Signals eine wichtige Rolle. In anderen Worten: Beim Vergleich CD - NAS kommt es bei beiden auf die Qualität der Umsetzung der gespeicherten Information in das I²S-Signal an. Bei einem CD-Player muss dabei ein deutlich höherer technischer Aufwand als bei einem NAS betrieben werden.
Beim NAS oder Streaming liegt die Musikinfo in Form einer Flac-Datei vor. Die enthält die Musiksignale in digitaler Form und die Zeitinformation dazu, d.h. zu welchem Zeitpunkt die jeweiligen Signale an den Dac übertragen werden sollen. Der Auslesevorgang der Daten ist unkritisch. Die Klangqualität eines Streamers hängt daher davon ab, wie taktgenau des I²S-Signal aus einer wav- oder Flac-Datei generiert wird. Da spielen die Programmierung, d.h. wie Daten vom NAS oder dem Streaming-Dienst verarbeitet werden, die Hardware wie Clocks, u.U. die Qualität des Netzwerks etc. eine Rolle. Die Klangbremse stellt dann immer derjenige Prozess dar, der in einer Kette am schlechtesten implementiert ist. Insofern lassen sich meiner Meinung nach Aussagen wie NAS klingt besser als Streaming oder CD klingt schlechter als NAS nicht unbedingt verallgemeinern, das hängt letztendlich von der Systemkonfiguration und der Gerätequalität ab.

Beste Grüße
Dieter
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Dieter,

das kann ich sehr gut nachvollziehen, denn es entspricht auch meiner laienhaften Hörerfahrung.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Dual01 hat geschrieben: 30.11.2021, 15:26Beim NAS oder Streaming liegt die Musikinfo in Form einer Flac-Datei vor. Die enthält die Musiksignale in digitaler Form und die Zeitinformation dazu, d.h. zu welchem Zeitpunkt die jeweiligen Signale an den Dac übertragen werden sollen. Der Auslesevorgang der Daten ist unkritisch. Die Klangqualität eines Streamers hängt daher davon ab, wie taktgenau des I²S-Signal aus einer wav- oder Flac-Datei generiert wird. Da spielen die Programmierung, d.h. wie Daten vom NAS oder dem Streaming-Dienst verarbeitet werden, die Hardware wie Clocks, u.U. die Qualität des Netzwerks etc. eine Rolle. Die Klangbremse stellt dann immer derjenige Prozess dar, der in einer Kette am schlechtesten implementiert ist. Insofern lassen sich meiner Meinung nach Aussagen wie NAS klingt besser als Streaming oder CD klingt schlechter als NAS nicht unbedingt verallgemeinern, das hängt letztendlich von der Systemkonfiguration und der Gerätequalität ab.
Hallo Dieter,
für mich ist Streaming jeglicher Art im Netzzwerk asynchron, das Timing wird erst im Renderer anhand der mitgelieferten Dateiinformation rekonstruiert. Aus dem Takt der eintreffenden Musik-Samples in Paketen lässt sich keine Masterclock synchronisieren.
Der große Unterschied liegt im CD-Player, der mit vorgegebenem Geschwindigkeitsbereich beginnt und per PLL L diese anhand der Pitflanken nachregelt, um Lesedaten in den begrenzten Pufferspeicher zu laden. Die werden entschachtelt und mit bekannter Frequenz neu getaktet zu DAC gegeben. Der wechselnde Strombedarf der Servos ist u.a. für eine suboptimale Versorgung des Clockoszillators mitverantwortlich, womit der schon einer Jitterkomponente nicht ausweichen kann. Laufwerksvibrationen tragen geräteintern ebenfalls Jitter ein, weil ein Quarz ein mechanischer Biegeschwinger ist.
Nur wenige High-End CD-Player haben eine mechanisch isolierte, stromversorgungsmäßig entkoppelte jitterarme Masterclock nahe DAC bzw. takten das SPDIF-Signal am Ausgang nach.
Netzwerkkomponenten müssen zwangsläufig Pufferspeicher einsetzen, um fehlerhaft übertragene Datenpakete noch einmal anfordern und vor der Weitergabe vorzuhalten. Auch eine Art von Reclocking...
Ein NAS hat wie jede Festplatte einen Cache, was dem Datenstrom mMn auch weniger Ruckelei ermöglicht, wenn es ins LAN eingespeist wird, bei mir alles von geerdeten Labornetzteilen stromversorgt. Keine SNTs wie sonst (auch im WWW() üblich
Ich denke, dass ein guter Switch mit Puffer und Superclock dafür (WWW) einen Ausgleich schaffen könnnte.
Grüße
Hans-Martin
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Dual01
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Beitrag von Dual01 »

für mich ist Streaming jeglicher Art im Netzzwerk asynchron, das Timing wird erst im Renderer anhand der mitgelieferten Dateiinformation rekonstruiert. Aus dem Takt der eintreffenden Musik-Samples in Paketen lässt sich keine Masterclock synchronisieren.
ja, das war auch so gemeint. Ich hatte die Rendererfunktion eines Streamers beschrieben.
Beste Grüße
Dieter
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coquillat
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Beitrag von coquillat »

Ein NAS hat wie jede Festplatte einen Cache, was dem Datenstrom mMn auch weniger Ruckelei ermöglicht, wenn es ins LAN eingespeist wird, bei mir alles von geerdeten Labornetzteilen stromversorgt. Keine SNTs wie sonst (auch im WWW() üblich
Ich denke, dass ein guter Switch mit Puffer und Superclock dafür (WWW) einen Ausgleich schaffen könnnte.
Grüße
Hans-Martin
Servus Hans-Martin,
du hast mich ganz neugierig gemacht bezüglich der Labornetzteile. Als Laien würde mich sehr interessieren, nach welchen Kriterien ich beim Kauf eines empfehlenswerten Labornetzteil achten muß. Kannst du mir Empfehlungen aussprechen?
Ich finde die Idee mit Labornetzteilen sehr interessant...!

Danke für deine Mühe,
schönen Abend noch,
herzlich grüßend, Nikolaus ;-)
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