Netzleiste mit zentralem Schalter?

steklo
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Netzleiste mit zentralem Schalter?

Beitrag von steklo »

Hallo zusammen,

warum sind eigentlich bei den allermeisten Hifi-Netzleisten keine Ein-/Aus-Schalter zumindest optional erhältlich? Im Sinne einer einfachen Benutzbarkeit fände ich dieses Feature eigentlich ziemlich praktisch. Bei der nicht gerade günstige Einstein "The Octopus Ultimate" etwa ist ein solcher Schalter standardmäßig eingesetzt und auch einige Netzleistenmoddelle von Supra haben Schalter...

Wie könnte man ggf. eine Netzleiste der Wahl nachträglich mit einem Schalter ausstatten kann und wie müsste ein Schalter spezifiziert sein, um bei langer Lebensdauer sicher und möglichst ohne nennenswerten Übergangswiderstand zu funktionieren?

Viele Grüße
Stefan
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Stefan,

den einfachsten Schalter für an/aus hast du doch selbst in der Hand: einfach die Netzzuleitung ausstecken. :wink:

Gruß
Franz
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Stefan,

die Frage ist schnell beantwortet, solche Schalter sind in der Regel Klangkiller, daher sind die Leisten in der Regel ohne.
Ich halte das auch wie Franz und stecke das Gerät aus, dass auch keinen Schalter hat.

Grüsse Jürgen
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo,

interessante Frage, auch wenn ich die Antwort schon kannte. Was mich aber wundert, dass es keine Leiste gibt, wo einfach 4 Schalter parallel geschaltet sind. Das dürfte doch den Verlust durch Widerstand deutlich reduzieren?

Die Leiste einfach aus/einstecken ist bei mir etwas schwierig, weil man nicht gut an die Steckdose kommt. Aber ich habe schon überlegt, mit einem zweigeteilten Kabel zu arbeiten, eines mit Buchse (also quasi ein Verlängerungskabel). Ob das besser ist, als eine Netzleiste mit Schalter?

Gruß
Gert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Gert,
eine separate Sicherung im Zählerschrank nebst eigener Leitung für die Anlage wäre die klanglich überzeugende Alternative. Dann könnte die Sicherung als Schalter fungieren.
Stell dir vor, du wolltest schnell abschalten und müsstest erst alle 4 Schalter betätigen, um das umzusetzen. Als Industrieprodukt ein nogo. Da unser Netzsteckersystem verdrehtbar ist, kann ein 1-poliger Schalter nicht hinreichen. Mit dem erforderlichen 2-poligen Schalter sind es schon 2 Kontakte, und Lichtbogenlöschkondensatoren schließen sich aus, weil die Trennung am Schalter nicht 100%ig wäre.
Industrie-Massenware muss universell sein, allen gängigen Anforderungen gerecht werden.
Wirkungsvoller Blitzschutz verlangt mehr als schaltbare Netzleisten.

Wenn du alle Geräte bis auf endstufenhaltige (Ausnahme) dauernd am Netz eingeschaltet lässt und den Klangvorteil erkannt hast, wirst du das Thema anders angehen....
Relais parallel zu Netzschaltern ließen Ferneinschaltung des jeweiligen Gerätes zu, das wäre m.E. eine sinnvolle Alternative.
Grüße
Hans-Martin
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ronfruehling
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Beitrag von ronfruehling »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben: 12.10.2021, 00:10…Wenn du alle Geräte bis auf endstufenhaltige (Ausnahme) dauernd am Netz eingeschaltet lässt und den Klangvorteil erkannt hast, wirst du das Thema anders angehen....
Hans-Martin
und wenn du nach einer Sammelbestellung für‘s S11-Forennetzteil einmal so nebenbei auf die erwartete Lebensdauer unter Einhaltung technischer Spezifika (insbesondere der Elektrolytkondensatoren) in den technischen Datenblättern von mouser, reichelt & Co. geschaut hast,

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siehst du das Thema unter Umständen noch einmal :cheers: in einem anderen Licht. Denkanstoß: ein Jahr hat ca. 8.760 Stunden
Grünes Grüßle aus Grafenau
Ronny
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pwatts
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Beitrag von pwatts »

Die Nennlebensdauer eines Elektrolytkondensators liegt bei voller Nenntemperatur von 85/105 Grad. Wenn er "de-rated" und bei niedrigeren Temperaturen betrieben wird, verlängert sich die Lebensdauer massiv.
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Hifidistel
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Beitrag von Hifidistel »

Ich nutze diese in zwei unterschiedlichen Ausführungen:
https://www.i-fidelity.net/druckansicht ... howUid=715
Zu meiner großen Zufriedenheit… Blitzschutz inkl…
Lg
Sascha
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phase_accurate
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Beitrag von phase_accurate »

Die Nennlebensdauer eines Elektrolytkondensators liegt bei voller Nenntemperatur von 85/105 Grad. Wenn er "de-rated" und bei niedrigeren Temperaturen betrieben wird, verlängert sich die Lebensdauer massiv.
.... und zwar etwa um das Doppelte pro 10 Grad.

Gruss

Charles

P.S: Bin trotzdem kein Fan von dauernd eingeschalteten Geräten.

P.P.S: Eine Stecker/Dosen Kombination ist übrigens KEIN Schalter !
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steklo
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Beitrag von steklo »

Hallo,

eine separate Sicherung und Leitung zur Hifi-Steckdose im Wohnzimmer sind vorhanden. Ich fände es jedoch äußerst unpraktisch, jedes mal 2 Stockwerke hinab in den Keller zu gehen, um dort die Leitung freizuschalten. Oder gibt es da andere fernbedienbare Möglichkleiten? Ansonsten wäre demgegenüber das Einstecken des Schukos hinter der Anlage immer noch komfortabler.

Was gäbe es denn sonst für Lösungen? Wie gesagt, Einstein baut einen zweiphasigen Schalter in seine hochpreisige Octopus Ultimate ein – offensichtlich ohne Nachteile. Und letzendlich hat doch auch (fast) jedes einzelne Gerät in der Kette einen Netzschalter, wahrscheinlich in der Regel relativ günstige, aber solide Standardware; müssten die dann nicht auch alle nachteilig sein?. Sollte es nicht vernünftig dimensionierte Schalter geben, die man der Steckerleiste und damit der gesamten Anlage vorschalten kann?

Viele Grüße
Stefan
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treble trouble
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Beitrag von treble trouble »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben: 12.10.2021, 00:10 eine separate Sicherung im Zählerschrank nebst eigener Leitung für die Anlage wäre die klanglich überzeugende Alternative.
Ich habe einen Elektriker beauftragt, der auch schon hier war und mir ein Angebot schreiben wollte. Das war im April. Auch nach Nachfrage hat er sich nicht mehr gemeldet. Ein anderer Elektriker hat noch nicht einmal zurückgerufen. Irgendwie ist mir das zu mühsam.
Dann könnte die Sicherung als Schalter fungieren.
Stell dir vor, du wolltest schnell abschalten und müsstest erst alle 4 Schalter betätigen,
Stell Dir vor, Du wolltest schnell abschalten und musst erst in den Keller rennen, um die Sicherung zu betätigen :cheers:
Da unser Netzsteckersystem verdrehbar ist, kann ein 1-poliger Schalter nicht hinreichen.
Reicht das beim Parallelschalten von mehreren Schaltern nicht aus? Denn wenn solche Schalter in normalen Netzleisten eingesetzt werden, scheint es ja in der Praxis doch zu reichen?
Mit dem erforderlichen 2-poligen Schalter sind es schon 2 Kontakte, und Lichtbogenlöschkondensatoren schließen sich aus, weil die Trennung am Schalter nicht 100%ig wäre.
Oh, da kann ich nicht mitreden, was da möglich wäre oder nicht.
Wirkungsvoller Blitzschutz verlangt mehr als schaltbare Netzleisten.
Das stimmt natürlich. Ausgesteckt ist man am sichersten... wenn das LAN nicht gerade per normalem ethernet-Kabel in die Anlage führt. Sonst muss man das auch ausstecken.
Wenn du alle Geräte bis auf endstufenhaltige (Ausnahme) dauernd am Netz eingeschaltet lässt und den Klangvorteil erkannt hast, wirst du das Thema anders angehen....
Da habe ich schon häufiger drauf geachtet. Sowohl mit einem naim-Uniti/Superuniti und kleineren Boxen, wie auch mit meiner aktuellen Anlage. Da habe ich noch nie Unterschiede heraushören können. Eher machte es einen Unterschied, wie entspannt ich gerade drauf war. Aber ich habe eh den Eindruck, dass ich entweder nicht so fein hören kann oder meine Anlage nicht so superexakt ist oder der Raum zu Wünschen übrig lässt.
Relais parallel zu Netzschaltern ließen Ferneinschaltung des jeweiligen Gerätes zu, das wäre m.E. eine sinnvolle Alternative.
Sind Relais nicht auch nur Schalter? Und wieso parallel zu Netzschaltern?

Wie ist denn meine Idee zu bewerten, eine Art Verlängerungskabel zu nehmen, die man an der Anlage bequem erreichen kann, um statt einen Schalter zu bedienen, den Stecker einer Verteilerleiste darin ein-/auszustecken? Wobei das Lichtbogenthema dann doch auch besteht?

Schöne Grüße
Gert
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SolidCore
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Leistng schalten

Beitrag von SolidCore »

Hallo zusammen

Es gibt Relais, die im Nulldurchgang der 230V Sinuskurve schalten, und somit keinen Funken bilden,
sprich kaum Abnutzung oder Kraterbildung auf den Kontakten erzeugen.
Davon sogar 2 parallel, über einen Schalter außen angesteuert, sehr ich erst einmal als gute Lösung,
wenn man zentral Leistung schalten möchte.

Gruß
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

steklo hat geschrieben: 12.10.2021, 11:18Wie gesagt, Einstein baut einen zweiphasigen Schalter in seine hochpreisige Octopus Ultimate ein – offensichtlich ohne Nachteile.
Hallo Stefan,
offensichtlich??? Nur weil die real vorhandenen Nachteile sich deinem Erfahrungshorizont bisher entzogen haben...?
Und letzendlich hat doch auch (fast) jedes einzelne Gerät in der Kette einen Netzschalter, wahrscheinlich in der Regel relativ günstige, aber solide Standardware; müssten die dann nicht auch alle nachteilig sein?

Üblich ist ein einpoliger Netzschalter, selten 2-polig. Warum wohl? 2-polig ist gewiss teurer, und Lichtbogenlöscheinrichtung muss auch aufwändiger sein (doppelt). Verluste = doppelt. Netzschalter prellen, verschleißen und verzundern, nehmen im Durchgangsverlust zu. Da Trafogröße und Leistungsaufnahme dem Hersteller bekannt sind, kann er einen geeigneten Schalter auswählen.
Bei einer Steckdosenleiste weiß der Hersteller sowas nicht, z.B., ob hier eine Reihe von Schaltnetzteilen gemeinsam zeitgleich geschaltet werden soll oder fette Trafos. Er muss 2-polige Schalter einbauen, sonst wäre die Abschaltung nicht zuverlässig (Schukostecker kann man umdrehen)´.
Zum 1-poligen Schalter: Wenn man beim korrekten Ausphasen im eingeschalteten Zustand den Netzschalter nicht im Phase- sondern Nulleiter findet, kann man feststellen, dass das Gerät im ausgeschalteten Zustand ein höheres Potenzial trägt als erwartet, und einen verschlechternden Beitrag zum Klang der Anlage liefert, obwohl es nicht angewählt ist, angestöpselt reicht.
Sollte es nicht vernünftig dimensionierte Schalter geben, die man der Steckerleiste und damit der gesamten Anlage vorschalten kann?
Gibt es gewiss, im industriellen Einsatz. Schönheitspreise nicht angestrebt...
Grüße
Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

treble trouble hat geschrieben: 13.10.2021, 19:00Sind Relais nicht auch nur Schalter? Und wieso parallel zu Netzschaltern?
Hallo Gert,
...weil man dann gleich die Lichtbogenlöscheinrichtung am Netzschalter mitnutzen kann.
Wie ist denn meine Idee zu bewerten, eine Art Verlängerungskabel zu nehmen, die man an der Anlage bequem erreichen kann, um statt einen Schalter zu bedienen, den Stecker einer Verteilerleiste darin ein-/auszustecken? Wobei das Lichtbogenthema dann doch auch besteht?
Schaltnetzteile machen beim Anschließen einen ganz schönen Lichtbogen, bazz!
Dicke Trafokerne machen bei schlagartiger Stromunterbrechung per Selbstinduktion eine hohe Spannung, siehe Zündspule im Auto.
Wenn an die Steckdosenleiste unterschiedlich dimensionierte Geräte angeschlossen sind, müssen die schwachen Geräte mit der Überspannung aus dem großen zurechtkommen, denn sie sind ja parallel verbunden.
Ein Überspannungsschutz an der Steckdosenleiste wäre ratsam, wenn man alle Geräte im eingeschalteten Zustand gemeinsam/zeitgleich durch Netzsteckerziehen vom Netz trennt, den Strom unterbricht.
Grüße
Hans-Martin
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steklo
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Beitrag von steklo »

Hallo,

ich habe parallel mal bei Jung nachgefragt, ob sie auch schaltbare Steckdosen im Programm haben. Die verneinende Antwort bestätigt, was Ihr schon geschrieben habt:

"Gerade beim Schalten von vielen Netzteilen z.B. einer Stereoanlage können die Einschaltströme ein Problem sein und Kontakte können schon nach kurzer Zeit verkleben."

Im darauf folgenden Telefonat wurde mir dann empfohlen, bei der vorhandenen separat abgesicherten Leitung ein funkgesteuertes Relais oder ein Schaltschütz im Sicherungskasten einbauen zu lassen. Das sei eine günstige, aber sehr solide Lösung. Was ist davon zu halten? Ist es das, was Stephan weiter oben schon meinte?

Viele Grüße
Stefan
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