H2 Harmonizer mit frei einstellbarer H2-Phase

Mr.Nixie
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H2 Harmonizer mit frei einstellbarer H2-Phase

Beitrag von Mr.Nixie »

Bei Mr.Nixie gibt es wieder etwas Neues, den in der Überschrift beschriebenen Harmonizer. Nun, was ist das für ein Teil und was macht es?

Der ReNew Röhren Harmonizer erzeugt "gutartige" 2. harmonische Verzerrungen, deren Phase stufenlos von negativ nach positiv einstellbar ist und dadurch einerseits das Klanggeschehen von den Lautsprechern "herauslöst"; die Bühne wird breiter und tiefer und auch der Raum tritt mehr in Erscheinung. Andererseits kann man nach Gefallen aber auch das Klanggeschehen direkter machen und sich die Band, Orchester oder sogar einen Sprecher quasi näher an sich heranholen. Und das ohne jegliche tonale Veränderungen.

Zusätzlich sorgt ein einstellbarer Hochpass dafür, dass der "Einsatzpunkt" dieser 2. Harmonischen aus dem Bassbereich in Richtung mittlere Frequenzen verschoben werden kann, um den Bass nicht unnatürlich "aufzublähen – z.B. bei Standboxen. Im Umkehrschluss sorgt aber die "Bassbehandlung" bei kleinen Regalboxen sogar dazu, dass sie klanglich deutlich über ihre Größe hinauswachsen.
Ein Bypass-Schalter gestattet einfachstes Vergleichshören zwischen über Kleinsignalrelais durchgeschleiftem Eingangssignal (dieses wird auch durchgeschleift, wenn der ReNew ausgeschaltet ist oder die Röhren noch nicht warmgelaufen sind) und dem bearbeiteten Signal.

Idealerweise wird der ReNew an den Line-Ausgang eines Zuspielers, z.B. CD-Player oder Streamer angeschlossen, da er zum korrekten Arbeiten eben Line-Pegel braucht. Das heißt aber auch, dass er nicht zwischen Vor- und Endstufe angeschlossen werden sollte, wenn in der Vorstufe die Lautstärke geregelt wird. Denn dann bekommt der ReNew erst Line-Pegel, wenn quasi schon die Wände wackeln.

Auch der Anschluss an den Ausgang eines Röhren-Vorverstärkers (z.B. meine DiGNA) kann unvorteilhaft sein - habe ich sogar messtechnisch nachgewiesen.
Ich kopiere hier mal die Beschreibung dieses Effekts aus dem H&L-Foum heraus:

"...Ich will das nochmal genauer erklären: Nehmen wir mal an (!), dass die DiGNA positiven K2 erzeugt, also der Sinus wird in der negativen Halbwelle abgeflacht, so kann man mit dem ReNew noch mehr positiven Klirr dazumachen (Phase Poti auf 13...15 Uhr). Will man jetzt aber negativen Klirr dazumachen, also die Halbwelle auch noch im positiven Bereich abflachen, so geht das natürlich, aber da die DiGNA selbige schon im Negativen abgeflacht hat, erhalten wir ein Ergebnis, wo die Halbwelle "oben wie unten" abgeflacht ist, und nach Jeam Baptiste Joseph Fourier (Fourer-Transformation) ist dies ein "abgerundetes" Rechteck (mit ungeraden Harmonischen) und damit K3 Klirr - Aua !!!
Sehen wir es positiv: So einfach kann man aus einem guten Röhren-Phono eine schlecht klingende "Transe" machen - und das nur mit Röhren..."

Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken, die Idee geht auf einen Grundlagenartikel von Nelson Pass zurück:
https://www.firstwatt.com/pdf/art_h2_v1.pdf

Der ReNew auf meiner Homepage:
https://http://nixiekits.eu/product.php?key=renew

Der ganze Thread im H&L-Forum:
https://www.hifi-und-lebensart.de/threa ... ixie.5915/
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Mr.Nixie hat geschrieben: 04.09.2021, 10:40 Der ReNew Röhren Harmonizer erzeugt "gutartige" 2. harmonische Verzerrungen ...
Zu den gutartigen Verzerrungen siehe viewtopic.php?p=168145#p168145

Grüsse
Uli
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Franz
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Beitrag von Franz »

Da bemühen sich manche Lautsprecher-Entwickler, sounding durch Klirr - so gut es technisch geht - auszumerzen und dann fügt man bewußt nachträglich Klirr hinzu. Verstehe, wer will. Wenn`s gefällt - und das scheint ja oft der Fall zu sein - bitte. Für mich wäre das nichts, sorry.

Gruß
Franz
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chriss0212

Beitrag von chriss0212 »

Hallo Franz

Ich kann Deinen Ansatz durchaus verstehen… aber am Ende ist Musikgenuß ja ein rein Subjektiver Genuß… also jedem gefällt etwas anderes. Gibt ja auch einige, die nicht auf HF verzichten möchten, da es für sie „mumpfig“ wird. Kann ich für mich auch nicht nachvollziehen… aber so what ;)

Ich werde mir das Ding auf jeden Fall mal anhören… wer weiß… vielleicht gefällt es mir ja.

Ich halte das alles eher wie Pipi Langstrumpf und mache mir die Welt, wie sie mir gefällt. Hilft mir ja nicht, wenn ich am Ende sagen kann: toll… Verzerrungen gegen null, es mir anders vielleicht besser gefällt.

Und da die Grundidee von Herrn Pass kommt, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das was bringt.

Viele Grüße und Jürgen: viel Erfolg

Christian
Franz
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Beitrag von Franz »

Meine Rede: Jedem so, wie es ihm gefällt. Mir gefällt es mit wenig Klirr besser als mit viel Klirr. Wer es anders eher mag, soll es nehmen, seine Entscheidung.

Gruß
Franz
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Martin
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Beitrag von Martin »

Hallo Jürgen,

die Funktionsweise hast du sehr schön auf deiner Homepage erklärt :cheers: . Besonders interessant finde ich den Einfluss der Klirrphase auf die Räumlichkeit bzw. die Bühnendarstellung. Ich vermute mal, dass die erzeugten Klirranteile so gering sind, dass sie nicht als störende Verzerrung wahrgenommen werden.

Viele Grüße
Martin
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Mr.Nixie
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Beitrag von Mr.Nixie »

Wenn Du das HIGH PASS Poti bis ganz an den Links-Anschlag stellst, hört man das schon, vorallem im Bass, da dieser normalerweise am meisten Pegel hat - aber, wie schon gesagt- so knapp aus dem Linksanschlag raus und 4" Bassreflex-Breitbänder klingen auf einmal wie 8 Zöller ;-)
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Mr.Nixie hat geschrieben: 04.09.2021, 10:40Bei Mr.Nixie gibt es wieder etwas Neues, den in der Überschrift beschriebenen Harmonizer.
Hallo Jürgen,
Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken, die Idee geht auf einen Grundlagenartikel von Nelson Pass zurück:
https://www.firstwatt.com/pdf/art_h2_v1.pdf
Hier ein Auszug:
Nelson Pass hat geschrieben:So why is the phase important? Well, it's a subtle thing. I don't suppose everyone can hear it, and fewer particularly care, but from listening tests we learn that there is a tendency to interpret negative phase 2 nd as giving a deeper soundstage and improved localization than otherwise. Positive phase seems to put the instruments and vocals closer and a little more in-your-face with enhanced detail.
Ganz klar meine Präferenz.
Nelson Pass hat geschrieben:Your results may vary, but when I first explored this with the SIT-1 amplifier at First Watt, I had a knob on the front of the amplifier which varied the amount and phase of the 2nd harmonic. It was easy enough to lend the amplifiers to listeners who didn't know what the knob did and gather their comments. Roughly speaking, they tended to prefer about 1% negative phase 2 nd harmonic, so it became my standard setting for that knob.
Diese Freiheit gönne ich jedem... und ausnahmslos jeder, dem ich die Fernbedienung zur Polaritätsumkehr in die Hand gebe, endete bei (ggf. je nach Aufnahme korrigierter ) positiver Polarität als Präferenz.
Speziell das Thema absolute Polarität* und die Bedeutung der k2 /h2 für deren (*) Hörbarkeit hat mich schon sehr lange interessiert.

Bei fast allen Musikinstrumenten spielt die 2. Oberwelle eine anteilig nicht unwesentliche Rolle, während in der Evolution der Unterhaltungselektronik man es bisher tunlichst vermied, k2 zu sehr anwachsen zu lassen, also per negativer Gegenkopplung dem Ausgang eine gegenüber dem Eingangssignal möglichst hohe Übereinstimmung zu erzwingen.
Bei Single-Ended Trioden spielt die Polaritätszuordnung folglich eine hörbare Rolle.
Ich bin gespannt, wie die Hörberichte ausfallen.
Diffusität wird mit Entfernung, also Raumtiefe verbunden, auch mit Raumbreite. Geringste zusätzliche Diffusität
der Originalsignalverarbeitung erzeugt den Eindruck von Nähe, hilft bei der Ortungsschärfe. Eine Stimme mit körperlichem Mikrofonkontakt erwarte ich nicht weit hinten im Raum, sie sollte mir eher hautnah erscheinen... Anfangszeitlücke

Seit über 70 Jahren verpolen Plattenfirmen die Signale, haben so Konsumenten von Tonkonserven in die Irre geführt. Nachweislich, vorsätzlich. Diffusität als Stereomerkmal - sinnvoll?
Wir sind geprägt von dem HiFi-Klang der letzten Jahrzehnte.

So betrachtet spricht für mich nichts gegen ein Gerät, welches mit Hilfe eines Drehknopfes die Wahl zwischen beiden h2 Phasen lässt.
Für mich wäre allerdings ein Schalter für die absolute Polarität des Audiosignals ein wünschenswertes Addendum.
Grüße
Hans-Martin
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo,

das schöne an dem Gerät ist ja, das man die Dosis und die Art des „Gifts“ welche und welches persönlich zusagt selbst spielerisch herausfinden kann, der Bypass erlaubt die Kontrolle „mit ohne“ Gift.
Denn nach Paracelsus macht bekanntlich die Menge das Gift.

Das Ding mit der Polarität hat sich inzwischen auch so weit rum gesprochen, dass viel Software und auch DAC eine Möglichkeit zur Umkehr der Polarität haben.

Gruß

Uwe
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Hans-Martin,
Für mich wäre allerdings ein Schalter für die absolute Polarität des Audiosignals ein wünschenswertes Addendum.
So etwas würde ich mir auch wünschen. Ob ein simpler Umschalter allerdings wirklich am Ende die "richtige" Polarität erzeugt, da hab ich noch so meine Zweifel, denn die Polarität wechselt doch oft.

Gruß
Franz
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Mr.Nixie
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Beitrag von Mr.Nixie »

Schönen Sonntag miteinander,

Hhm, tja, jetzt werde ich wohl wegen der verpolten Phase "Prügel" beziehen - aber das Oszi lügt nicht...

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Nun, obwohl ich die Phase des Sinusgenerators um 180° gedreht habe, sehen (und hören) wir wohl nichts davon...
Ist ja eigentlich auch logisch: Das Phasenverhältnis zwischen Grundwelle und den Harmonischen bleibt ja gleich.
Drehe ich die Grundwelle um 180°, so drehen sich auch die Harmonischen um den gleichen Betrag.

Also bringt ein Phasenschalter eigentlich gar nichts - außer, die nachgeschalteten Komponenten arbeiten nicht linear.
Ich denke da an Lautsprecherboxen, die aufgrund der unterschiedlichen Luftbelastung – je nachdem, ob der Tieftöner einen Hub nach außen oder innen macht – sehr wohl nicht so phasenlinear arbeiten.
Aber wenn man das Signal z.B. im Kopfhörer anhört, dürfte man keinen Unterschied merken.

Es ist ja eigentlich auch zu verstehen, das Ohr bekommt ja bloß das Summensignal und bezieht sich dann quasi als "Phasen-Nullpunkt" auf das lauteste Signal; hier die Grundwelle.

LG Jürgen
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Franz
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Beitrag von Franz »

Sengpiel schreibt dazu: http://www.sengpielaudio.com/VerpolungP ... griffe.pdf

Gruß
Franz
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Mr.Nixie
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Beitrag von Mr.Nixie »

Moin Franz,

ja, ich gebe zu, es ist eine Invertierung des Einganssignals - die ich natürlich auch durch eine Phasenverschiebung von 180° bei einer festen Frequenz erreichen kann.
Bei der Invertierung wird das komplette Signal gedreht.

LG Jürgen
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Mr.Nixie
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Beitrag von Mr.Nixie »

Hallo Franz,

mit dem "Klirr" ist das eh' so eine Sache. Er dient ja in erster Linie einmal für den Techniker, der dann sagen kann, dass das DUT (Device Under Test) linear überträgt und nicht Neues dazumacht.
Andereseits kannst Du aber auch - ich nenne das jetzt absichtlich nicht Klirr, sondern Oberwellen - aus einem 440 Hz Sinus mit Hinzufügen von Oberwellen in einem bestimmten Verhältnis einen wohlklingenden Akkord erzeugen - oder auch ein "Geräusch", was zum davonlaufen ist.
Du musst immer drandenken: Das Hirn hört mit...
Und bei nahezu jeder Aufnahme werkelt mein Mastering der Aural Aphex Exciter mit (früher als 1 HE Gerät), heute nur noch als Plug-In. Und der macht nichts anderes als deftige H2-Obertöne dazu (noch viel mehr als mein ReNew) um die Aufnahme "frischer" klingen zu lassen.

Du - und auch andere Interessenten - können sich gerne einmal einen ausleihen zum Testen.

LG Jürgen
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Jürgen,

nett, daß du das allen zum Ausprobieren überlassen willst. Das finde ich sehr entgegenkommend. Wer so ein Gerät sucht und das Hinzufügen von Oberwellen für sich als "wohltuend im Klang empfindet, für den ist das sicherlich eine Möglichkeit, den Klang für sich subjektiv zu verbessern. Ich gehöre aber nicht zu denen, die ihr schon bisher erreichtes Klangbild damit noch aufhübschen wollen, das, was ich hören möchte, ist der Inhalt des Tonträgers. Und da bin ich - denke ich zumindest - recht nah dran. Du wirst hier und anderswo aber mit Sicherheit Leute finden, die genau nach so etwas suchen.

Ich weiß, daß bei der Aufnahme schon mit allerlei technischen Tricks gearbeitet wird, um ein bestimmtes Klangbild zu erzeugen. Das nehme ich auch so hin, schließlich ist jeder Tonträger natürlich auch in gewissem Sinne ein Kunstprodukt. Das kann ich dann goutieren und es für "gut" oder "weniger gut" halten. Nachträglich möchte ich aber da nicht mehr eingreifen wollen. Das kann aber selbstverständlich jeder so halten, wie er möchte. Erlaubt ist, was gefällt. Ich bin mit dem, was ich jetzt höre, zufrieden. Ein anders oder mehr oder weniger bedarf es für mich nicht. Ich bin auch nicht der Maßstab. Jeder hört anders. :cheers:

Gruß
Franz
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